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KurzfilmeTranskript
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01:22Machen wir einen Vorschlag.
01:27Sekunde.
01:32Wollen wir hier hin? Ja.
01:35Alles klar, wir kommen.
01:52Gibt es eigentlich schon was Neues zu deinem Labe?
02:00Ich habe mich mal in der Jagdszene unten gehört, weil du hast ja gesagt, Schießstand.
02:06Ist da jemand dabei?
02:11Nein?
02:13Das ist jetzt aber nicht dein Fracking Ernst.
02:15Was? Wieso nicht?
02:17Natürlich nicht. Hier.
02:21Was? Hier?
02:24Ja? Treffer?
02:26Leider nein.
02:28Hast du denn schon eine heiße Spur?
02:31Unsage verweigert.
02:32Und wenn du so weitermachst, dann werde ich ihm vor dir enttarnen.
02:34Dann kannst du aber sicher sein.
02:38Diplomat? Ist er Diplomat?
02:39Ich glaube nicht.
02:41Aber in ihm gilt nicht.
02:42Wenn meine Spur richtig ist, musst du es zugeben.
02:44Pionierantwort.
02:48Hi, Anni.
02:59Jutta?
03:01Aua.
03:02Oh, kack.
03:05Alles gut?
03:06Ja, ja.
03:10Hier.
03:12Danke.
03:13Ähm, Angelique Disopold-Borschel. 39 Jahre alt. Mutter von zwei Kindern. Stichverletzung im Bauchraum. Erstochen worden und innerlich verblutet vermutlich.
03:27Tatwaffe?
03:29Nee, noch nicht.
03:31Die junge Frau da draußen, die hat die Leiche gefunden und den Notruf gewählt.
03:37Hallo.
03:39Ich bin Tamara Meurer. Das ist meine Kollegin Pauline Hobrecht. Wir sind von der Kriminalpolizei. Sie haben uns gerufen.
03:43Was ist denn passiert?
03:44Sie lag da. Ich habe die Haare gesehen und ich wollte das Bad.
04:00Das Bad? Sie arbeiten ja als Reinigungskraft?
04:01Nein, ich bin die AuPair.
04:04Und Sie sind gerade nach Hause gekommen?
04:06Ja, ich habe die Kinder von der Schule abgeholt und dann zum Turnen gebracht, jeden Mittwoch. Und dann wollte ich schnell das Bad putzen, bevor die Eltern kommen.
04:19Und dann, als Sie zur Tür reingekommen sind, lag Frau Disopold-Borschel da?
04:24Ja. Sie ist meine Gastmama und ich weiß nicht, ich habe ...
04:28Kommt hier mal kurz, bitte. Ja, okay.
04:30Mein Name steht da auf der Bürstlinke.
04:33Die Kriminalpolizei in Meurer Hobrecht. Wie können wir Ihnen helfen?
04:36Ja, ich wohne hier.
04:37Herr Disopold-Borschel?
04:38Borschel. Wilan Borschel.
04:40Wer sind Sie?
04:41Gudrun Borschel.
04:42Das ist meine Mutter.
04:43Ist okay, ja.
04:44Kommen Sie mal mit, bitte.
04:48Herr Borschel, es tut uns sehr leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Frau tot aufgefunden wurde.
04:57Genaueres können wir noch nicht sagen. Wir müssen aber davon ausgehen, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt.
05:01Oh Gott.
05:03Unser Beileid.
05:04Wer war das?
05:05Das finden wir heraus.
05:08Kommt mal kurz.
05:11Kommt mal.
05:12Wir haben ja was gefunden. Das solltet ihr euch mal angucken.
05:15Wohnt hier etwa jemand?
05:18Wohnen. Das ist ein starkes Wort.
05:20Hier.
05:30Damaststahl. Also die Klinge.
05:33Ich weiß. 400 Lagen Stahl.
05:35Wir hatten Taschenmesser vom V-B-Furon für 27 Ostmark. Aber da endet meine Messerexpertise auch.
05:40Was ist denn zur Wunde?
05:44Auf den ersten Blick? Ja.
05:47Gehört dem Au-pair, oder?
05:49Sieht so aus, ja.
05:53Damit diese Tat werde ich nicht. Dringend.
05:56Ich habe nur die volle Zeit.
06:01Ich habe nie's gemacht.
06:04Können Sie sich vorstellen, dass Frau Montoya Retrepo ihrer Frau etwas angetan hat?
06:08Eigentlich nicht nach allem, was wir für sie getan haben.
06:13Gab es Konflikte zwischen den beiden? Streit?
06:16Jetzt mach doch mal dein Hemd zu.
06:18Streit direkt nicht. Sie war schon ein wenig renitent in der letzten Zeit.
06:26Aggressiv. So hast du sie mir geschildert.
06:31Mein Gott, die armen Kinder.
06:34Ich hole sie jetzt erst mal ab und nehme sie mit zu mir.
06:39Danke, Mama.
06:41Danke, Mama.
06:42Wiedersehen.
06:44Wiedersehen.
06:50Herr Borschel?
06:52Ja.
06:54Ja.
06:55Durchaus aggressiv.
06:57Sie hat sich
06:59geweigert, ihre Aufgaben zu erledigen.
07:01Schon die einfachsten Tätigkeiten im Haushalt.
07:03Zum Beispiel?
07:05Wäsche.
07:06Das Bad.
07:07Das gehört doch gar nicht zu den Aufgaben eines Au-pairs.
07:09Die kümmern sich doch um die Kinder, oder?
07:12Au-pair heißt auf Gegenseitigkeit.
07:14Die Mädchen lernen die Sprache und dafür erledigen sie eben Aufgaben im Haushalt.
07:18Das gehört dazu. Das ist auch vertraglich so geregelt.
07:21Ich weiß nicht, ob das Au-pair ist.
07:23Sitze jetzt ich auf der Anklagebank oder Alejandra?
07:27Also wir sind auf der Suche nach einem Motiv.
07:29Und dann finde ich diese Frage durchaus legitim.
07:32Wie war denn Ihr Verhältnis zu Ihrer Frau?
07:34Wagen Sie es nicht, mich zu verdächtigen.
07:35Wen wir verdächtigen?
07:37Wen wir verdächtigen, das können wir schon ganz gut allein entscheiden.
07:44Ich liebe meine Frau. Über alles.
07:51Ich ruf noch kurz meinen Bruder an, ja?
07:53Klar.
07:54Frag ihn doch mal, ob er was von ABBA spielen kann.
07:56ABBA?
07:57Ja, das geht nicht so. Aber geht immer. Aber lieben die Leute. Ganz tief drin.
08:03Dafür gibt es meinen Vater nicht.
08:05Ach.
08:07Mit The Winner Takes It All kriegst du den O-Pro.
08:09100 Pro.
08:10Das gilt übrigens auch für unsere Wette, ne?
08:12Kleine Erinnerung an dich. Ein Monats Snack-Nachschub auf Kosten des Verlierers.
08:15Und ich kann sehr viele Snacks essen, meine Liebe. Sehr viele.
08:18Spaß hier.
08:24Nicht so viele wie ich. An deiner Stelle würde ich schon mal einen LKW anmieten.
08:28Wie willst du die Sachen sonst herbekommen? Tamara, wie? Wie? Sag's mir, wie?
08:32Grüß' schön.
08:35Ein Fräberin.
08:53Na, falsch schon gelöst?
08:56Ja, schau'n wir mal. Sag mal, kannst du rausfinden, wer diese OP-Austauscher eigentlich organisiert?
08:59Und was da genau in den Verträgen steht?
09:01Bin schon dran.
09:02Guter Mann.
09:12Frau Montoya.
09:21Sie werden des Mordes an Frau Angelique Dizopold Borschel verdächtigt.
09:25Ist Ihnen das bewusst?
09:26Ja. Das habe ich verstanden, dass sie ermordet wurde. Aber nicht von mir.
09:32Sie sind dabei dringend tatverdächtig.
09:37Die mutmaßliche Tatwaffe wurde in Ihrem Koffer gefunden.
09:41Wird gerade auf die in Aschborn untersucht.
09:43Haben Sie das Messer dort abgelegt?
09:45Nein.
09:47Das...
09:49Sie denken, jemand hat Ihnen das untergeschoben?
09:51Aber wer sollte das machen?
09:56Es gab Probleme zwischen Ihnen und Ihrer Gastmutter, richtig?
10:01Aha.
10:03Jeden Tag.
10:06Wir haben jeden Tag gestritten.
10:08Es war die Hölle.
10:10Ich habe nie frei.
10:13Morgens um 5.30 Uhr aufstehen.
10:17Kinder fertig machen.
10:19Frühstück machen.
10:21Zur Schule bringen.
10:23Putzen. Einkaufen. Kochen.
10:25Den ganzen Tag?
10:27Auch am Wochenende.
10:30Aber abends hatten Sie dann frei?
10:32Nein.
10:34Abends noch Babysitten.
10:41Ich liebe die Kinder, wirklich.
10:44Aber manchmal brauche ich eine Pause.
10:47Aber Ihre Gastmutter hat es nicht verstanden.
10:50Waren Sie wütend auf Sie?
10:53Aber ich habe Sie nicht gedötet.
10:56Bitte.
10:58Bitte glauben Sie mir das.
11:01Ihr Lieben, ich habe schlechte Nachrichten von Übersee.
11:05Ich muss operiert werden.
11:07Aber ich bin hier wirklich in besten Händen.
11:08Also macht euch jetzt keine Sorgen, ja?
11:10Wie sieht es denn jetzt mit dem Fall aus?
11:12War es das OP-Mädchen?
11:13Naja, sie hat ein Motiv,
11:14aber ansonsten ergibt das alles wenig Sinn.
11:16Warum sollte sie die Tatwaffe zu ihren Sachen legen
11:17und dann die Polizei rufen?
11:19Sie bestreitet das Messer dorthin gelegt zu haben.
11:22Wie sieht es mit dem Arschbund aus?
11:24Die kommen morgen.
11:26So, dann viel Erfolg noch.
11:27Und drück mir mal die Daumen für die OP,
11:29dass Sie mir jetzt auch den Fuß und nicht den Arm operieren.
11:32Ja?
11:34Alles Gute.
11:36Gut, danke.
11:37Überbesserung.
11:38Tschau, tschau, tschau.
11:39Wir sehen uns morgen.
11:41Viel Spaß beim Proben.
11:43Und denk dran,
11:45the winner takes it all, baby.
11:47Ha, ha, ha.
11:49Hörst du mal zum Polizeichor?
11:51Meinst du?
11:52Ja klar.
11:53Ich spreche mal mit Antonia, das machen wir klar.
11:55Ja?
11:56Findest du?
11:57Findest du meine Stimme?
11:58Hey.
11:59Nimm es mir nicht über.
12:00Ich glaube, das wird nichts.
12:02Ich hab seit 15 Jahren keine Flöte mehr in der Hand gehabt.
12:07Ich hab seit 16 Jahren keinen Bogen mehr in der Hand gehabt.
12:09Ja, aber du hattest doch zwei Jahre länger unterrichtet sich.
12:12Insgesamt.
12:14Ja, ist schön zu sehen, dass du so eine Erwartung auch mal nicht erfüllst.
12:18Das wird aber bestimmt auch überraschen.
12:20Mhm.
12:24Gibt's noch ein paar mehr Sachen.
12:26Hey.
12:27Das war ein Witz, ja.
12:28Nicht gleich beleidigt sein, okay?
12:30Feedback ist a gift.
12:31Eben.
12:38Ich bin raus.
12:40Äh, nee.
12:41Du lässt mich jetzt hier nicht alleine hängen.
12:44Kannst du komplett vergessen.
12:45Das meine ich nicht.
12:46Ich bin...
12:47raus aus meinem Leben.
12:50In meinem alten Leben.
12:52Was?
12:54Vor vier Jahren, da...
12:57Burnout, Depressionen, therapievolle Programm.
13:02Und...
13:06Als es mir wieder ein bisschen besser ging, da...
13:09hab ich nen Laptop ins Büro gebracht,
13:12hab gekündigt
13:14und bin aufs Land.
13:18Du aufs Land.
13:20Du verarschst mich.
13:25Was machst du denn den ganzen Tag?
13:28Honig.
13:32Ich bin Imker.
13:34Nein.
13:36Weiß noch, die Datsche von Oma und Opa?
13:38Mhm.
13:39Mhm.
13:40Da wohne ich jetzt.
13:41Ach Quatsch!
13:42Hör auf!
13:45Bisschen isoliert.
13:47Jetzt ne Hegelgardinen raus.
13:49Whirlpool rein.
13:51Whirlpool.
13:53Ja.
13:54Hab ja noch ein paar Aktien im Depot.
13:57Der Honigwein zu Weihnachten.
13:59Und die Bienenwachskerzen, die...
14:01die waren gar nicht vom Weihnachtsmarkt.
14:03Na?
14:04Warum hast du mir nie was erzählt?
14:11Ich dachte, wenn ich dir davon erzähle, dann...
14:14... bin ich der ewig loser.
14:17Der ewig loser...
14:19... war schon immer so...
14:21... ehrgeizig.
14:25Ich hasse es einfach zufällig.
14:31Ich auch.
14:32Ich hasse es auch zufällig.
14:35Und außerdem, ähm...
14:37... bin ich schon die ewige Loserin bei der Polizei.
14:42Kannst du mir gar nicht wegnehmen.
14:43Ja, aber dann haben wir's doch.
14:45Na, für Papas Geburtstag, das Geschenk.
14:47The winner takes it all.
14:49The loser is standing small.
14:51Beside the victory.
14:53That's my destiny.
14:55Das gibt's ja nicht.
14:57Doch.
14:59Und jetzt?
15:01Jetzt bekommst du...
15:03... das ist mein Bestand.
15:05Das ist mein Bestand.
15:07Das gibt's ja nicht.
15:09Doch.
15:11Und jetzt?
15:12Jetzt bekommen alle Gäste ein Glas von Hobrechts Loser-Bullen-Honig.
15:17Ach, das ist ja süß.
15:19Mein Papa muss halt damit klarkommen, was aus seinen Kindern geworden ist.
15:22Es kann doch nicht sein, dass man sich ein Leben lang was vormacht, oder?
15:25Hauptsache, ihr seid happy.
15:27Is Freddy happy?
15:28Apropos happy.
15:30Beziehungsweise nicht so happy.
15:32Sieht nicht gut aus für euer Au-Pair.
15:34Was?
15:35In Alejandras Koffer.
15:36Es ist die Tatwaffe.
15:38Die DNA, die darauf gefunden wurde, gehört eindeutig zu ihr.
15:41Allerdings keine Fingerabdrücke oder so.
15:43Der Griff wurde wahrscheinlich nach der Tat gereinigt.
15:45Okay.
15:46Sonst noch irgendwas?
15:47Weitere DNA-Spuren nur von den engsten Familienmitgliedern.
15:50Ja, natürlich ist mein DNA da.
16:05Ich habe damit Obst und Gemüse für die Kinder geschnitten.
16:09Fünfmal eine Handvoll jeden Tag war die Mama ganz wichtig.
16:15Warum haben Sie uns das nicht gesagt?
16:18Ich habe nicht daran gedacht.
16:21Aber ich habe sie nicht getötet.
16:25Versuchen Sie mal unsere Situation zu verstehen, Frau Montoya.
16:28Sie sind die einzige Person mit einem Motiv und ihre DNA ist an der Tatwaffe.
16:33Ich habe sie da gefunden.
16:34Tod.
16:38Ist Ihnen in letzter Zeit irgendetwas Seltsames aufgefallen?
16:41Hatte Ihre Gastmutter Sorgen?
16:44Streit?
16:46Nicht wirklich.
16:49Obwohl, vielleicht gab es einen Konflikt mit der Omi.
16:53Die Großmutter.
16:55Wie meinen Sie das?
16:58Einmal habe ich gefragt, ob die Omi uns helfen kann.
17:02Und?
17:04Meine Gastmama hat mich sofort angeschrieben und es gedroht zu kündigen.
17:08Sie war so, Alejandra, wenn du mit den Kindern nicht alleine klarkommst, hat sie gesagt.
17:15Und dann?
17:17Ich habe mich nicht mal getraut zu fragen.
17:20Wissen Sie, wenn ich meinen Job verliere, verliere ich meinen Aufenthaltstitel.
17:25Aber ich glaube, dass die beiden sich nicht so kennenlernen.
17:34Ich denke, ihr fehlten die mütterlichen Instinkte.
17:37Ihrer Schwiegertochter?
17:39Ja.
17:40Warum überlässt man sonst einem wildfremden Menschen seine Kinder?
17:45Ja, und dann noch aus einer fremden Kultur?
17:48Und ohne pädagogische Ausbildung?
17:50Also, ich hätte das niemals, niemals hätte ich das zugelassen.
17:54Viele Menschen profitieren ja auch davon, wenn sie mal aus ihrer Blase rauskommen.
17:58Haben Sie das Ihrer Schwiegertochter auch so gesagt?
18:00Ja, selbstverständlich.
18:02Ehrlich wird am längsten. Das ist meine Devise.
18:06Auch wenn man das heutzutage nicht mehr so gerne hört.
18:10Tja, und jetzt wurde sie wohl dafür bestraft, dass sie jemand Fremdes in ihre Blase gelassen hat.
18:20Wollen Sie damit sagen, dass das Au-pair die Täterin ist?
18:22Ich sage gar nichts.
18:25Wie hat Ihre Schwiegertochter denn auf Ihre Kritik reagiert?
18:29Na ja, was soll sie wohl sagen?
18:33Die klassische Rollenverteilung ist für Kinder immer noch das Beste.
18:38Ist ja auch bewiesen. Wissenschaftlich.
18:41Ist das so?
18:43Ja, sie wollte einfach nichts davon wissen.
18:46Und deshalb gab es Streit?
18:48Streit?
18:49Streiten kann man nur, wenn man ernsthafte Argumente austauschen könnte.
18:55Also gab es körperliche Auseinandersetzungen?
18:57Als die Argumente ausgegangen sind?
18:59Das ist doch absurd. Absurd ist das.
19:03Ich bin 73 Jahre alt.
19:06Wo waren Sie denn gestern zwischen 16 und 16.30 Uhr?
19:10Gut.
19:14Ich war beim Yoga. Sorgenfrei-Yoga.
19:17Erstklassiker-Adresse. Sollten Sie vielleicht auch mal probieren.
19:22Löst Verspannungen aller Art.
19:25Auch die im Kopf?
19:29Gudrun Borschel hat zwar einen wahnsinnig beschränkten Horizont,
19:32aber sie hat auch ein Alibi.
19:35Ihr Name steht auf der TeilnehmerInnen-Liste des Yoga-Kurses.
19:38Es wurden auch keine Wertgegenstände gestorben.
19:42Meine wertvolle Uhr lag direkt im Eingangsbereich.
19:45Die hat deinen Einbrecher sofort mitgenommen.
19:47Also können wir Raubmord auch ausschließen.
19:50Dann haben wir noch eine junge Frau.
19:52Mit einem Motiv, aber ohne Alibi.
19:55Und mit ihren DNA-Spuren auf der Tatwaffe.
19:57Das sieht nicht gut aus für Sie.
20:03Aber ich hab da noch was.
20:12Ein Forum für Au-pairs.
20:15Es gibt einen Bereich nur für Potsdam und Umgebung.
20:18Und?
20:20Es geht hauptsächlich um die Arbeitsbedingungen in den Gastfamilien.
20:24Keine Freizeit, übergriffige Väter, verzogene Kinder.
20:27Richtig mies alles.
20:29Teilweise bekommen die nicht mal was zu essen.
20:33Wir hatten früher auch immer ein Au-pair.
20:35Ich dachte, denen gefiel ihr Job.
20:37Ich hab auch mit einer Beratungsstelle gesprochen,
20:40die sich um Au-pairs in Notsituationen kümmern.
20:42So was gibt's?
20:43Ja.
20:44Ansonsten scheint es kaum jemanden zu interessieren,
20:46was in den Familien so passiert.
20:48Mensch, das kann doch nicht sein.
20:50Leider schon.
20:51Manche Au-pairs werden echt wie Haustiener gehalten.
20:54In den letzten Jahren gab es mehrfach Suizidfälle,
20:57weil die Leute es in den Gastfamilien nicht mehr ausgehalten haben.
21:02Aber es ist doch bestimmt nicht überall so schlimm, oder?
21:05Die Beratungsstelle bekommt fast jeden Tag ein bis zwei Anfragen.
21:08Gibt's irgendeine Verbindung zu unserem Fall?
21:10Ja.
21:11Als ich den Namen genannt habe, wussten sie sofort Bescheid.
21:14Wirklich?
21:15Ja.
21:16Ja.
21:17Wenn sie dort eingezogen ist, hat dort ein anderes Au-pair gelebt.
21:19Hier.
21:20Lena Mamedova.
21:22Heute 20 Jahre.
21:23Aus Georgien.
21:24Sie hatte ebenfalls große Probleme mit der Familie hier.
21:27Und hatte Angst, ihren Aufenthaltsstatus zu verlieren.
21:29Genau wie bei Alejandra.
21:31Danke, Samir. Das ist super.
21:33Das ist aber noch nicht alles.
21:36Ich habe mir diese Forumbeiträge noch mal genauer angesehen.
21:39Es gibt eine Userin, die mehrfach Gewaltfantasien gegenüber ihrer Gastmutter größer wird.
21:44Ich halte das nicht mehr aus. Ich wünsche, sie wäre tot.
21:47Ich möchte ihr den Heiz umdrehen.
21:49Ich bringe sie um.
21:50Hoppla.
21:51Und wann sind die Einträge?
21:52Jetzt kommt's.
21:53Sie stammen alle aus den letzten Monaten von Madlenas Au-pair-Zeit.
21:57Könnte Zufall sein.
21:58Ich weiß.
22:01Deshalb habe ich mir diesen Username Flau 04 noch mal genauer angesehen.
22:04Der wird nämlich auch in anderen Foren verwendet.
22:08Wie zum Beispiel in diesem Kochforum.
22:11Gleicher Zeitraum.
22:13Und unterschrieben ist der Beitrag mit?
22:15Madlena.
22:34Ja.
22:54Frau Mamedouva.
22:56Sie waren bis zum Sommer als Au-pair bei Familie Borsche?
22:59Ja.
23:01Leider.
23:02So schlimm?
23:04Schlimmer.
23:06Wie meinen Sie das?
23:08Ich, ähm, ich hatte nie frei.
23:12Nicht einen Tag über Wochen 60 Stunden gearbeitet.
23:17Von morgens bis abends.
23:20Wussten Sie nicht, dass das illegal ist?
23:23Was kannst du machen?
23:26Eine junge Frau, die kaum Deutsch spricht und, ähm, ja, ohne Geld.
23:33Wir haben diese Forenbeiträge gefunden.
23:36Darin bedroht jemand mit dem Namen Flau 04 seine Gastmutter.
23:40Was hat das mit mir zu tun?
23:43Wir wissen, dass Sie diese Beiträge verfasst haben.
23:47Wir lokalisieren gerade die IP-Adresse des Computers, von dem die Beiträge geschrieben wurden.
23:51Ähm, sie hat mich angeschrien, wegen nichts.
24:02Einmal hat sie mich sogar angespuckt.
24:05Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten.
24:07Deshalb, ja, ich habe das geschrieben, aber das sind doch nur Worte.
24:12Ich würde niemals in meinem Leben jemanden verletzen.
24:15Das hören wir hier öfter.
24:17Ja, wirklich.
24:18Ja.
24:22Haben Sie mal mit jemandem darüber gesprochen?
24:25Mit dem Vater zum Beispiel, Herrn Borscher?
24:27Nein, ähm, er hat, ähm, seine eigenen Probleme.
24:32Wie meinen Sie das?
24:33Er hat, ähm, heimlich Sachen in der Wäsche versteckt.
24:40Eklige Sachen.
24:42Ja, wir sind schon vom Sex.
24:44Sie denken also, dass er das vor seiner Frau versteckt hat?
24:47Ich weiß das.
24:49Woher?
24:50Er hat mich gebeten, es nicht zu erzählen.
24:53Er hat mit Ihnen darüber gesprochen?
24:54Ja.
24:56Aber Ihrer Gastmutter durften Sie nichts sagen.
24:59Könnte es sein, dass Frau Diesupold etwas davon mitbekommen hat?
25:03Ich weiß nicht.
25:05Ich habe nichts gesagt.
25:07Und die Eltern, die sehen sich eigentlich nie.
25:11Er ist den ganzen Tag bei der Arbeit.
25:16Und wo waren Sie eigentlich?
25:18Vorgestern Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr?
25:21Ähm, ja, in meiner Uni.
25:24Ich mache einen Vorbereitungskurs.
25:26Und, äh, nächstes Semester studiere ich Jura.
25:31Hat Familie Borschel Ihnen dabei geholfen?
25:33Herr Borschel ist ja auch Jurist.
25:35Nein.
25:37Sie haben nie wieder mit mir gesprochen.
25:39Und Frau Montoya?
25:41Haben Sie mal mit ihr gesprochen?
25:43Wie es ihr geht?
25:45Nein.
25:47Aber wir haben versucht, die Familie zu sperren.
25:51Damit keine neuen Hauptpairs kommen.
25:53Aber?
25:55Ja.
25:57Das geht leider nicht.
25:59Ja, vielen Dank.
26:01Ja, was meinst du?
26:03Auf Wiedersehen.
26:05Madeleine war den ganzen Tag in der Uni.
26:07Die Dozentin hat das gerade bestätigt.
26:09Aber es sieht so aus, als ob der Mann der Toten eine Affäre hatte.
26:17Das könnte ein Motiv sein.
26:19Konflikt in der Partnerschaft?
26:22Die Geliebte?
26:23Beziehungstat.
26:25Das wär ja mal was ganz neuet.
26:27Wissen wir schon mit wem?
26:28Noch nicht.
26:29Wollen wir's noch mal wagen?
26:31Aber ich hab noch was.
26:33Alejandra hat Schulden.
26:35Sie hat Online-Kleidung gekauft, auf Rechnung.
26:37Ihr Konto ist schon weit im Minus.
26:39Vierstellig.
26:41Viel Kohle bei 280 Euro Taschengeld.
26:43Das könnte ein Streitthema gewesen sein mit der Gastmutter.
26:46Das könnte sein.
26:48Die Gasteltern haben eine Verpflichtungserklärung abgegeben
26:50und haften finanziell für das Au-pair.
26:52Außer mir.
26:54Richtig gute Arbeit.
26:56Willst du noch mal mit Alejandra sprechen, während wir in der Kanzlei sind?
26:58Mach ich.
27:00Beim Herrn Anwalt hätte ich Sie schon sehr gern dabei.
27:03Vorbrech-Consulting.
27:05Kriegst du.
27:16Also, tut mir leid.
27:17Aber ich glaube, die Wette hast du so gut wie verloren.
27:20Kannst schon mal einkaufen gehen.
27:22Aber nicht hier so traurige Schokolade
27:24oder irgendwelche hilflosen Schnapspralinen.
27:27Weißt du, wer dein Lover ist?
27:29Nee.
27:30Aber ich bin ganz dicht dran.
27:31Ich hab im Hotel nachgefahrt.
27:33Hotel?
27:34Was Schickes?
27:36Ja, wir hatten so ein Zimmer mit Zugang zum Dach
27:38und da oben war so ein Pool.
27:39Und wenn man da im Wasser lag,
27:41wusste man überhaupt nicht, wo das Wasser aufhört und der Himmel anfängt.
27:43So ein Infinity Pool?
27:46Ja.
27:49Also, pass auf.
27:50Der hat mit Vornamen reserviert und bar bezahlt.
27:53Und jetzt kommt's.
27:54Es gibt noch eine andere Reservierung,
27:56bei der die gleiche Handynummer hinterlegt wurde.
27:59Aber ein anderer Name.
28:00Was ist der Name?
28:02Durften Sie mir nicht sagen.
28:03Aber ich bin Ihnen auf der Spur.
28:05Krieg's bald raus.
28:07Ja, Chapeau.
28:09Ja, vielleicht sind auch so ein Love-Scammer.
28:11Es sind nicht alle so.
28:14Was ist denn jetzt mit der Sache mit dem Honig geworden?
28:17Das durften wir gar nicht zu Ende zählen.
28:19Was?
28:20Ja.
28:21Mein Vater ist total ausgerastet.
28:23Ist wegen inadäquat und völlig deplatziert und so.
28:25Was?
28:26Ja, meine Mutter hat dann die Wogen wieder geglättet.
28:29Wie früher.
28:30Aber die Stimmung ist trotzdem am Boden.
28:32Ach Gott, tut mir leid.
28:34Und du?
28:35Jetzt singen wir wahrscheinlich was.
28:39So, Herr Borsche ist das Tier.
28:48Herr Borsche, wir würden gerne unter sechs Augen mit Ihnen sprechen.
28:53Frau Woller genießt mein vollstes Vertrauen.
28:56Sie ist kurz davor, unsere neueste Juniorpartnerin zu werden.
29:00Was gibt's denn?
29:02Neben der Beziehung zu Ihrer Frau.
29:05Hatten Sie da noch andere...
29:07Verhältnisse?
29:09Hat Alejandra das behauptet?
29:11Nein, hat sie nicht.
29:13Wir haben einen Hinweis bekommen.
29:15Dann darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich mir sämtliche Unterstellungen verbitte.
29:19Ach so.
29:20Na, wenn Sie sich das verbitten, dann werden wir unsere Ermittlungsarbeit natürlich auf der Stelle einstellen.
29:23Ich werde einfach eine Unterlassungsklage einreichen.
29:27Herr Borsche, wie wär's denn, wenn Sie mit uns kooperieren?
29:30Wir wollen ja den Mörder oder die Mörderin Ihrer Frau finden.
29:34Ja.
29:37Ich dachte, Alejandra war's.
29:39Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
29:41Sie haben angegeben, dass Sie zur Tatzeit hier waren, im Büro?
29:44Genau.
29:46Ich hatte ein Gespräch mit einem Klienten.
29:48Frau Woller kann das bezeugen.
29:49Genau.
29:51Hier.
29:54Frau K?
29:56Vertrauliches Klientengespräch.
29:58Haben Sie sonst noch Fragen?
30:00Erstmal nicht.
30:02Die werden Sie erneut vorladen, trotz Warnen und verbitten.
30:10Sie hätten es also mitbekommen, ja?
30:12Wenn Herr Borsche das Büro verlassen hätte während seines vertraulichen Termins.
30:15Sie wissen, dass Sie sich strafbar machen bei einer Falschaussage?
30:20Was war's denn mit der Juristenkarriere?
30:21Was war's denn mit der Juristenkarriere?
30:35Er war hier. Im Büro.
30:37Aber?
30:39Er hatte kein Gespräch. Also keinen Klienten.
30:42Sondern?
30:43Wir.
30:45Wir.
30:47Also ich.
30:50Das geht schon seit ein paar Jahren so.
30:56Was denn?
30:58Wir sind ein Paar.
31:00Und Sie waren zur Tatzeit hier? Mit Herrn Borsche?
31:03Ja.
31:05Die ganze Zeit.
31:09Und was Milan dann losmusste, wenn ich zum Yoga, um mich abzulenken.
31:13Sorgenfreie Yoga?
31:15Ja. Warum?
31:17Nur so.
31:18Hallo.
31:20Hallo.
31:22Hallo.
31:24Ha.
31:26Pass auf.
31:28Dankeschön.
31:30Und wie war's?
31:32Nichts wirklich Brauchbares.
31:34Sie hat den Großteil der Klamotten zurückgeschickt.
31:36Also war ihr Konto nur vorübergehend im Minus.
31:38Hat sie uns alles gezeigt.
31:40Ich glaub, ihr hattet recht. Sie war's nicht.
31:42Boah, ein Glück.
31:43Nachricht vom Chef, OP ist südverlaufen.
31:46Und wie war's beim Herrn Anwalt?
31:48Die treunlose Praline?
31:50Klassiker. Kannst du dir nicht ausdenken.
31:53Mhm.
31:55Er hat eine Affäre.
31:57Mit seiner Kollegin.
31:59Und deshalb auch ein Alibi.
32:01Ja, und als sie vom Chef kam,
32:03war's nicht.
32:05Ich glaub, ihr hattet recht.
32:07Sie war's nicht.
32:09Boah, ein Glück.
32:11Nachricht vom Chef, OP ist südverlaufen.
32:12Ja, und als sie vom Tod der Ehefrau erfahren haben,
32:15ist sie erst mal zum Yoga.
32:17Sorgenfrei. Genau wie Oma Gudrun Borschel.
32:20Moment, ähm, das müsste doch dann der Anschlusskurs
32:23direkt an Gudrun Borschels Kurs gewesen sein, oder?
32:26Haben wir noch die Teilnehmerliste von der Tatzeit?
32:29Ja, warte.
32:33Hier, die hatten uns direkt gemailt.
32:37Ich glaub, wir müssen da noch mal ran.
32:38Ja, ich muss auf den Geburtstag von meinem Vater.
32:42Das hatte ich angemeldet.
32:44Ich hätte Oma was vor.
32:46Kein Problem, ich mach das.
32:48Mit Mr. X?
32:50Entschuldigung.
32:52Wenn du uns brauchst, sag Bescheid, ja?
32:54Ja.
32:55Das wird schlimm.
32:57Ach, Quatsch.
32:59Du hast keine Ahnung, echt?
33:01Dein Papa freut sich bestimmt, wirst du sehen.
33:04Und wenn nicht, dann schreibst du mir eine SMS, SOS
33:07und ich hol dich dann da raus.
33:09Weil wir einen dringenden Einsatz haben
33:10und ich dich telefonisch nicht erreichen kann.
33:12Das würdest du machen?
33:13Na klar.
33:16Danke.
33:17Es geht um die Geste.
33:18Okay?
33:19Es geht einfach nur darum, dass wir irgendwas machen.
33:20Papa wird das schon verstehen.
33:21Aber nicht, wenn die Geste so ein Blödsinn ist.
33:22Wir haben das nicht mal geprobt.
33:23Machen wir wohl.
33:24Wie alt waren wir da?
33:25Zwölf, 13?
33:26Machen wir einfach gar nichts.
33:27Aber erwartet doch etwas.
33:28Ach, Quatsch.
33:29Wenn ich das richtig sehe, haben meine lieben Kinder ja wie in jedem Jahr auch zu diesem Anlass eine Kleinigkeit vorbereitet.
33:46Und ich gebe jetzt zu, dass ich mich darauf schon seit Tagen wie ein kleiner Junge freue.
33:50Lieber Papa, wir wissen, dass du immer nur das Beste willst. Vom Leben, von deinen Mitarbeitenden und von uns.
34:10Diesmal haben wir uns allerdings dafür entschieden, keine perfekt ausgearbeitete Nummer zu performen,
34:16sondern etwas Kleineres, Improvisierteres, was aber genauso von Herzen kommt.
34:24Wir sind uns sicher, du wirst es mögen.
34:27Das hier ist für dich. Happy Birthday, lieber Papa.
34:30Danke.
34:3110 ...
34:4920 ...
34:50Schön!
34:59Schön!
35:03Dann hast du jetzt vorweg.
35:06Schön!
35:08Habt ihr denn noch was Musikalisches vorbereitet?
35:12Nein, ehrlich gesagt haben wir nicht, nein.
35:20Du bist jetzt aber nicht enttäuscht, oder? Das war ja nur eine Geste.
35:26Was heißt enttäuscht?
35:29Sagen wir mal, überrascht?
35:32Ich hab's ja gesagt.
35:37Weißt du, Papa, wir haben uns echt viele Gedanken gemacht. Sehr viele sogar.
35:41Aber wir sind eben auch nicht mehr zwölf.
35:45Und wir haben ein eigenes Leben, Jobs, kaum Freizeit.
35:48Und da lässt sich ein Kammerkonzert nicht so nebenbei einstudieren.
35:53Ihr habt ja nun auch alle Hände voll zu tun, beruflich.
35:58Alles gut, mein Schatz.
36:00Na schau mal, das ist genau der Punkt, ne?
36:03Zeitmanagement.
36:05Ich unterstütze Fleiß und Ambition, hab ich immer getan.
36:09Aber nicht, wenn es ineffektiv ist.
36:12Die Arbeit muss das Leben stützen, nicht umgekehrt.
36:14Und die Familie immer zuerst.
36:18Und deswegen, nein, liebe Eva, es ist nicht alles gut.
36:23Was ja auch nur eine dümmliche Floskel ist, die rein gar nichts aussagt.
36:27Du hast recht. Es ist nicht alles gut.
36:31Aber genauso wenig kommt die Familie immer zuerst.
36:35Zumindest nicht bei dir, mein lieber Rolf.
36:38Was willst du denn sagen?
36:39In den letzten Wochen? Deine Abendtermine?
36:45Liege ich da so falsch?
36:50Äh, Papa?
36:52Ne.
36:54Ich bitte viermals um Entschuldigung.
36:56Pauline?
36:58Tamara.
37:02Tamara?
37:03Rainer.
37:05Wieso Rainer?
37:07Du hast eine Affäre mit meinem Vater.
37:09Wieso ist das dein Vater? Wieso bist du ihr Vater?
37:16Was machst du hier?
37:18Ich hol die Kollegin zum Dienst ab. Kommst du?
37:20Äh, äh...
37:22Ne, das war ein Alibi für den Fall, dass der Nachmittag furchtbar schlimm wird.
37:26Ja, ist eingetreten.
37:28Aber, ähm, nee, sorry, ich hab irgendwie jetzt keine Lust Zeit mit dir zu verbringen.
37:32Frag doch mal Papa.
37:34Vielleicht hat der jetzt ein bisschen Zeit für Fun.
37:36Ich geh nach Hause.
37:37Nee, das ist ein Ernstfall.
37:38Nee, das war ein Alibi.
37:40War. Jetzt ist es ernst.
37:42Wir haben eine Festnahme.
37:43Willst du mich verarschen?
37:44Nee. Sorry.
37:46Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
37:51Ja, so lange hab ich mir gesagt, meine Güte, lass ihn doch seinen Spaß haben.
37:55Da stehst du drüber.
37:58Aber weißt du was?
38:01Unsere Tochter hat recht.
38:04Ich hab auch ein eigenes Leben.
38:07Und ich hab dich so satt.
38:13Tschüss, mein Lieber.
38:15Rainer!
38:27Dürfte ich vielleicht noch erfahren, wie wir zu dieser Festnahme kommen?
38:42Samia hat das Alibi von Oma Gudrun nochmal überprüft.
38:46Wir gehen davon aus, dass Laura Woller die Unterschrift auf der Teilnehmerliste gefälscht hat.
38:50Er ist noch in der Kanzlei mit der KTU und wir...
38:53Wie, du warst nicht vor Ort und hast das überprüft?
38:55Hä?
38:56Wohl einen anderen Tenning gehabt, was?
38:59Hättest du doch genauso gut checken können.
39:01Jetzt komm mal wieder runter.
39:03Sorry, das dauert noch.
39:08Tag, Herr Borschel. Wir würden gerne mit Ihnen und Ihrer Mutter sprechen.
39:10Frau Borschel, Sie war nicht beim Yoga.
39:16Ihr Sohn hat seine Geliebte dazu aufgefordert, sie auf die Liste zu setzen.
39:20Richtig?
39:22Du sagst nichts ohne Anwalt.
39:24Frau Borschel.
39:25Frau Borschel.
39:26Ich warne Sie.
39:30Doch. Doch, ich spreche jetzt. Ohne Anwalt.
39:35Ich kann nicht mehr.
39:37Bitte, Mama.
39:39Ich war hier im Haus.
39:41Ich wollte nur mal kurz nach dem Rechten sehen.
39:44Das mache ich gelegentlich.
39:46Meinem Sohn zuliebe.
39:48Aber dann bin ich dummerweise seiner Frau in die Arme gelaufen, die sonst nie hier ist.
39:52Und wir sind wieder in Streit geraten. Richtig toll.
39:57Und wo ging es dann?
40:01Ach, immer dasselbe.
40:03Um den Umgang mit den Kindern.
40:05Man kann Kinder nicht einfach mit Fremden aufwachsen lassen, die nach einem Jahr wieder weg sind.
40:10Das zerstört das Vertrauen in langfristige Bindungen. Das habe ich ihr gesagt.
40:14Und dass das auch der Grund ist für die beschissene Ehe, die sie mit meinem Sohn führt.
40:19Mutter!
40:20Sonst wärst du doch nicht fremd gegangen.
40:25Ja, und dann ist es eskaliert.
40:28Sie hat mich rausgeworfen.
40:30Sie hat mir endgültig den Umgang mit meinen Enkeln verboten. Endgültig. Für immer.
40:37Ich wollte das nicht zulassen und habe mich geweigert zu gehen.
40:41Und dann hat sie mich gepackt, das Biest. Und ich habe mich gewehrt. Aber sie war stärker. Und sie hat mich gewirkt. So hat sie mich gewirkt. Ja, ich habe Angst gehabt um mein Leben. Ich hatte Todesangst. Und dann war da das Messer.
40:58Das ist Notwehr. Eindeutig Notwehr.
41:00Herr Borschel, ist es gut jetzt?
41:02Ich war völlig geschockt. Ich habe dann das Messer in der Garage in den Koffer von dem Au-pair gelegt. In die Wäsche. Ich habe es noch abgerieben damit. Wegen der DNA.
41:18Verschleierung von Beweisen. Das ist ja richtig arglistig.
41:24Nein, das war ein Impuls. Ja, ein Impuls war das. Ich weiß gar nicht, wie ich darauf gekommen bin. Was habe ich da getan, habe ich die ganze Zeit nur gedacht.
41:37Wieso bringt dieser fürchterliche Mensch mich dazu, so etwas zu tun?
41:41Dann habe ich meinen Sohn angerufen. Wir haben ja ein gutes Verhältnis. Und er hat mir dann ein Alibi verschafft. Und alles Weitere dann irgendwie geregelt.
41:57Frau Borschel, Sie sind festgenommen wegen Anstiftung zu einer Straftat. Wegen Verdunklungsgefahr. Und wegen Totschlags an Frau Angelique Disopold Borschel.
42:06Frau Angelique Disopold Borschel.
42:18Du warst mit meinem Vater, Angel?
42:21Ich war nicht mit deinem Vater im Bett. Ich hatte eine Affäre mit einem Mann, der bei seinem Namen, seinem Familienstand und seinem Alter gelogen hat.
42:29Dass das dein Vater ist, das konnte ich doch nicht ahnen.
42:31Was war denn die Vorstellung? Mir wird schlecht.
42:32Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich doch da gar nicht drauf eingelassen. Das weißt du doch hoffentlich, oder?
42:34Ich bin doch auch verarscht worden.
42:35Ich muss das erst mal verdauen.
42:36Ich muss das erst mal verdauen.
42:37Ich muss das erst mal verdauen.
42:38Ich bin doch auch verarscht worden.
42:39Ich muss das erst mal verdauen.
42:40Ich muss das erst mal verdauen.
42:41Ich bin doch auch verarscht worden.
42:42Ich bin doch auch verarscht worden.
42:43Ich muss das erst mal verdauen.
42:48Ich bin doch auch verarscht worden.
42:49Ich bin doch auch verarscht worden.
42:50Ich bin doch auch verarscht worden.
42:55Ich muss das erst mal verdauen.
43:03Ich bin doch auch verarscht worden.
43:23Ich bin doch auch verarscht worden.
43:39Ich bin doch auch verarscht worden.