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  • vor 5 Tagen

Kategorie

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Kurzfilme
Transkript
00:00Musik
00:30Mutters Söhn Alain, ich sitz da da bis in der Frur und schau' beim Boxen zu.
00:53Weil wann sie zwar in die Pappen hauen, stärkt es ein unterdrücktes Selbstvertrauen.
01:00Die Gesichter sind verschwollen und blutig rot, genussvoll beißt er in sein Schnitzlochbrot.
01:08Und geht ab endlich einer in die Knie, greift er zufrieden zu sein Bier.
01:15Es lebt der Sport, der ist gesund und macht uns hart.
01:22Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung, er ist beliebt bei alt und jung.
01:30Der Versorgungstrack für die Sportler ist da. Hallöchen!
01:42So, ihr habt alles mit, was das Herz begehrt.
01:48Nur das Beste für euch. Hier, Banane, Wasser, Nüsse und Äpfel hier für dich.
01:56Danke!
01:57Hast du nicht so ein paar Power-Gels oder so ein...
02:01Power-Riegel-Gel, das ist ja so ein moderner West-Schnickschnack.
02:06Hör mal das Zeug, sonst sieht es ja immer aus wie Kohlenanzünder.
02:09Wir hatten damals beim Training nicht mal Wasser. Ich meine doch, aus dem Wasserhahn hatten wir.
02:14Richtig, ja.
02:15Du brauchst gar nicht so zu grinsen, mach lieber mit.
02:17Ja, gerne. Aber irgendjemand muss ja hier die Stellung halten.
02:19Du weißt übrigens schon, ne, dass bei den Polizeimeisterschaften da Leute mit am Start sind, die in den Olympischen Kadern wollen, ne?
02:25Ja.
02:26Das ist doch gerade der Reiz daran.
02:28Ja, aber erst mal müssen mich schlagen, ne?
02:29Oh, toll, toll, toll.
02:30Entschuldigung, Entschuldigung. Hallo? Hier ist das Handtelefon von Werner. Ach. Ach, der ist...
02:40Oi. Ja gut, klar. Mach ich, muss ich. Ja, okay. Okay, Ende.
02:45Okay, nur das tut mir so leid. Ich muss für einen Kollegen einspringen. Hat da jemand auf dem Tisch oder ich muss schnipschen ab, ihr wisst ja.
02:54Ach, ich wäre so gern dabei gewesen. Schade. Ja. Also, macht's gut.
02:59Schönen Tag. Ja, tschüss.
03:00Aber ihr habt ja alles.
03:01Jo!
03:05Puh, Gott sei Dank.
03:20Na, du brauchst mal sehen.
03:24Also, die Lagerung der Reichenflecken sprechen also nicht dagegen.
03:31Nein, also auf jeden Fall kann ich dann eben nicht...
03:34Geht's?
03:34Ach, Gott.
03:35Da.
03:36Ach, du, auf den letzten Metern knicke ich auch noch oben.
03:39Ach, scheiß.
03:40Zeig mal.
03:41Ah, hier links ist das.
03:42Ja, warte, warte, warte.
03:43Tut sehr weh?
03:44Ja, es geht, aber...
03:46Was passiert?
03:47Tut sehr weh?
03:48Sag mal, wie lange bist du denn schon hier?
03:50Ungefähr eine halbe Stunde.
03:51Ach, Mensch.
03:54So.
03:54So, Kinder, jetzt mal ernsthaft.
03:56So, erzähl, worum geht's?
03:58Bei einer der Leichenschauen hat sich herausgestellt,
04:01dass die Todesursache gar nicht so natürlich war,
04:04wie von dieser Hausärztin diagnostiziert.
04:07So, sag mal, wieso kam's jetzt zur zweiten Leichenschau?
04:11Ähm, der Tote wollte laut seiner Patientenverfügung eingeäschert werden.
04:13Also, die Hausärztin hat auf den Totenschein geschrieben,
04:18altersbedingtes Herzversagen, was totaler Schwachsinn ist.
04:23Also, der Tote, das Opfer, ist durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf gestorben.
04:28Ja.
04:28Und dieser Schlag hat dann das Hämatom ausgelöst, was zu dem Herzversagen geführt hat.
04:34Wie kann man das denn übersehen?
04:35Das kommt öfter vor.
04:37Also, entweder haben die jungen Leute noch Berührungsängste mit Toten
04:40oder die Todesursache scheint klar wie Knoosbrühe.
04:45Ich sag immer, dass das heutzutage viel zu sehr vernachlässigt.
04:50Es ist trotzdem schlampig.
04:51Ja, es ist schlampig.
04:53Der Schlag war außerdem nicht sehr stark,
04:56sodass zwischen dem Schlag und dem Todeszeitpunkt liegen lange 30 Stunden.
05:03Und Fund und Tatort, ist das denn derselbe?
05:05Das ist schwer zu sagen.
05:06Also, das kann man nicht ausschließen.
05:08Der Tote lag im Bett, auf dem Rücken, und die Verletzung ist am Hinterkopf.
05:12Also, er hat quasi drauf gelegen.
05:13Also, es hätte auch ein Unfall sein können.
05:15Er schlägt sich irgendwie den Kopf und legt sich ins Bett?
05:18Schatz, ist alles möglich, ja.
05:20Oder jemand hat ihm gegen den Kopf geschlagen und ihn dann ins Bett gelegt,
05:23um die Tat zu vertuschen.
05:24Ja.
05:25Gibt es denn Tatwaffen?
05:26Also, ich kann nur sagen, nach der Wunde,
05:28dass es ein runder, fester, harter, schwerer Gegenstand war.
05:33Na gut, aber dann können wir ja natürliche Todesursache schon mal ausschließen.
05:36Also, komm, los, ran an die Arbeit hier.
05:38Wenn das jetzt dicker wird, müsstest du dich wirklich einem Arzt vorstellen.
05:42Tut tolle, Sie?
05:44Ja, richtig tolle.
05:44Der Tod ist Rainer Koch, geboren 1961, ehemaliger Verwaltungsangestellter.
05:54Verheiratet, eine Tochter.
05:56Die Familie lebt in Leipzig, er aber hier in Potsdam.
05:59Keine besonderen Einträge.
06:0030 Stunden zwischen Tat und Tod.
06:02Der Täter weiß vielleicht gar nicht, dass er jemanden umgebracht hat.
06:05Nachdem er am Montagmorgen erneut nicht zu seiner Arbeit in einem Fitnessstudio erschienen ist,
06:08haben die versucht, ihn telefonisch zu erreichen.
06:10Er war auch nicht erreichbar und der Chef des Studios hat dann unsere Kollegin von der Streife informiert.
06:13Ja, gab es da irgendwelche Einmachspuren?
06:16Keine Spuren auf Einbruch oder Kampf.
06:18Also, vielleicht doch im jeden Fall.
06:22Was ist mit der Familie in Leipzig?
06:24Die haben die Kollegen noch nicht erreicht.
06:27Achso, gibst du mir noch mal ganz kurz, bitte?
06:29Die Ärztin, ja, die die Leichenschau vergeigt hat.
06:32Professorin Dr. Claudia Biel.
06:34Sie ist weder zu jung noch zu unerfahren und hat eine Privatpraxis hier in Potsdam.
06:39Pauline ruft doch Joddama an, die soll mit dem Team ausrücken.
06:41Und wir beide, wir fahren da jetzt mal hingucken, uns mal in die Wohnung an und ihr fahrt mal zu der merkwürdigen Ärztin.
06:57War das wirklich nötig?
07:00Sie verschrecken meine Patienten.
07:01Wie schon gesagt, Rainer Koch ist nicht an altersbedingter Herzschwäche gestorben.
07:05Ich bin mir sicher, dass es eine Herzinsuffizienz war.
07:08Aber die Ursache dafür war nicht altersbedingt, sondern ein Schlag auf den Kopf.
07:13Das hat die zweite Leichenschau eindeutig belegt.
07:16Eine zweite Leichenschau?
07:17Herr Koch wollte eingeäschert werden.
07:19Das ist übliche Routine.
07:21Die Wunder am Hinterkopf ist Ihnen nicht aufgefallen?
07:23Nein.
07:24Ende des Jahres gehe ich in Rente und ich suche dringend einen Nachfolger, der meine Praxis übernimmt.
07:29Das ist im Augenblick alles sehr, sehr stressig und anstrengend.
07:33Anders kann ich mir diesen Fehler nicht erklären.
07:36Es tut mir sehr leid, wenn ich vielleicht etwas vorschnell in meiner Beurteilung war.
07:41So etwas sollte nicht passieren.
07:42Stimmt.
07:42Das sollte es nicht.
07:44War Herr Koch schon lange bei Ihnen in Behandlung?
07:47Nein, er war nur zu einem Vorgespräch da.
07:50Meine Assistentin müsste aber eine Akte angelegt haben.
07:52Ein Mensch ist gewaltsam gestorben und Sie haben es nicht bemerkt.
07:56Beinahe wäre eine Ermittlung in einem unnatürlichen Todesfall nicht erkannt worden.
08:00Lässt Sie das einfach kalt?
08:02Ich sagte bereits, es tut mir leid, es war ein Versehen in Ordnung.
08:06Ich gebe Ihnen gerne alle Informationen, die Sie haben wollen.
08:09Aber ich möchte Sie nur bitten, etwas diskreter zu sein.
08:14Danke.
08:14Kann ich die Akte von Rainer Koch haben, bitte?
08:30Ja.
08:31Ja, bitte.
08:33Mensch, das ist ja nicht viel, ja?
08:35Herr Koch war nur zu einem Vorgespräch da.
08:38Er sagte mir, dass sein früherer Arzt gestorben und seine Krankenakte verloren gegangen ist.
08:42Patient klagt über Schmerzen in Gelenken, Nieren und Brust, erhöhter Blutdruck,
08:47allgemein körperlicher schlechter Zustand, kompletten Gesundheitscheck machen.
08:51Großes Blutbild, Belastungs-EKG, Ultraschall von Herz und Nieren und so weiter.
08:56Aber Herr Koch ist nicht gekommen.
09:00Dürfen wir die mitnehmen?
09:01Ja, gerne. Auf Wiedersehen.
09:04Schön, haben Sie es hier.
09:08Verschwunden, eine Akte Globsele?
09:09Ich denke mal eher nicht.
09:12Der Koch ist vor einem halben Jahr, ist er hier eingezogen.
09:30Eingezogen?
09:32Vielleicht könntest du nicht leben, würde ich Depressionen bekommen.
09:35Ich auch.
09:35Hallo.
09:36Hallo.
09:37Hi, hallo.
09:38Morgen, Jutta.
09:39Hallo.
09:39Morgen.
09:41Oh, hello.
09:44Waldemar Czapinski.
09:4676 und 80 olympisches Gold geholt im Marathon für die DDR.
09:50Respekt.
09:51Nennt eure Söhne Waldemar.
09:53Genau.
09:55Bei mir, da hing im Zimmer ein Poster von Patrick Swayze.
09:57Patrick Schwitzi? Echt jetzt, Jutta?
10:00Ja.
10:01Waldemar Czapinski ist der letzte große europäische Langstreckenläufer.
10:06Solche Erfolge kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
10:09Vielleicht wird es ja wieder was, wenn die Leute wieder anfangen zu laufen
10:11und ihre Kinder nicht mit dem SUV von A nach B kutschieren.
10:14Also ich gucke das manchmal ja nicht, ja.
10:16Das gab es doch früher nicht.
10:17Ja, da gab es doch noch keine SUVs, ne?
10:19Stimmt.
10:21So, ma, hast du nur irgendwas gefunden?
10:22Du, ey, bei dem Dreck hier, da dauert die DNA-Auswertung ewig.
10:26Vielleicht bringt es ja auch ja nichts.
10:29Hast du irgendwas Gesichertes?
10:30Ja, hier, ist im Bett verschlauen.
10:33Hat er sich selbst reingelegt?
10:35Kann ich nicht sagen, er hat Blut.
10:37Hm.
10:41Was ist denn mit der Handel hier?
10:43Das ist eine mögliche Tatwaffe.
10:46Aber ich habe keine Spuren vom Opfer dran gefunden.
10:49Naja, vielleicht bringt der dir ja im Vergleich mit der Wunde im Labor später noch mehr.
10:52Dann sollen wir da noch mal fragen, ne?
10:55Aber wir haben eine ganze Reihe verschreibungspflichtiger Medikamente erfunden.
11:05Was für mich dabei?
11:07Antidepressiva.
11:07Mhm.
11:09Herz-Tabletten, naja, eine ganze Apotheke eben.
11:11Und?
11:16Ja, der ist ja neu.
11:17Mhm.
11:18Und sauber.
11:19Sind nur Fingerabdrücke vom Opfer drauf.
11:21Ja, tüe das Ding mal ein.
11:36Schicki.
11:38Ja.
11:39Kannst du das auch eintüten?
11:40Neh, mich mit, ja.
11:43Chef?
11:45Wiegelnagel neu.
11:46Nein, nimm mal mit.
11:47Stahlwerk.
11:48Stahlwerk.
12:00Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen, Sonnenschein.
12:05Diese Nacht blieb dir verborgen, doch du darfst nicht traurig sein.
12:10Oh, dieses Scheißding funktioniert schon wieder nicht.
12:15Na?
12:16Wer ist immer gestern mitlaufen gegangen?
12:19Ja, bestellt ist er.
12:20Weißt du, wie lange das dauert?
12:21Mach mal leise.
12:24Hier.
12:25Ich habe übrigens vorhin endlich die Tochter des Verstorbenen erreicht.
12:28Die ist auf dem Weg hierher.
12:29Ja, ist doch gut.
12:30Und hat die Ärztin noch irgendwas brauchbares gesagt?
12:32Koch war wohl nur einmal in der Praxis.
12:34Er hat angeblich einen neuen Arzt gesucht, weil sein Alter verstorben und seine Krankenakte
12:38verschwunden sei.
12:40Buongiorno, ihr Lieben.
12:41Ja, na, setz dich doch.
12:42Dankeschön.
12:43Also, ich dachte, du bist im Labor.
12:45Ach komm, ich habe die ganze Nacht durchgeackert.
12:49Das Wundmal passt leider, leider nicht zu der Tatwaffe, die wir in der Wohnung des Todes
12:55gefunden haben.
12:57Das wäre zu schön gewesen.
12:58Eine Hantel als Tatwerkzeug, das würde super passen.
13:02Oder?
13:02Und das Fitnessstudio ist voll davon.
13:05Interessant ist noch, Koch könnte heute noch leben, wenn er sofort, ich wiederhole nochmal,
13:10sofort ärztlich untersucht worden wäre.
13:13Also, er hatte eine Herzschwäche, gut, da nahm er blutverdünnende Medikamente.
13:19Aber der Mann ist innerlich an dem Hematom verblutet, was dann zu dem Herzstillstand geführt
13:25hat.
13:25Das ist schon irre.
13:28Das ist doch kacke.
13:29Ja, er hatte auch noch andere innere Verletzungen.
13:31Was denn für welche?
13:32Puh, keine Ahnung.
13:34Also, ich vermute mal, dass sie in seiner frühesten Jugend passiert sind.
13:39Aber leider, das weiß ich nicht genau.
13:42Also, dazu bräuchte ich unbedingt eine alte Krankenakte.
13:45Also, wenn ihr da ein bisschen mir helft, dann...
13:47Das haben wir immer so.
13:48Mache ich, sobald ich den Rechner hier geknackt habe.
13:51Wir fahren ins Studio.
13:52Ja.
13:52Gut.
13:53Könnt ihr mich ein Stück mitnehmen?
13:54Ja, gerne.
13:55Gut.
13:56Die Medikamente.
13:57Oh ja, vielen Dank.
13:59Auf geht's, Tatütata.
14:01Äh, keine Ahnung.
14:07Herr Koch ging's am Samstag einfach nicht gut und dann hab ich ihn nach Hause geschickt.
14:10Und dann?
14:11Und dann ist er am Sonntag nicht gekommen und als er am Montag immer noch nicht da war, hab ich
14:14mir Sorgen gemacht und ihre Kollegen verständigt.
14:16Also, Herr Koch hatte keinen Unfall hier, irgendeine Verletzung mit irgendwelchen Geräten,
14:21Hanteln?
14:23Nö, nicht, dass ich wüsste.
14:24Aber, man, Hanteln gibt's hier natürlich jede Menge.
14:27Der Koch war ja gesundheitlich ziemlich angeschlagen.
14:30Gut, dann stellen Sie ihn trotzdem hier an im Fitnessstudio.
14:33Ja, Koch war früher Läufer.
14:35Darüber hat er alles gewusst, das hat mir gefallen.
14:38Warum soll ich ihn nicht anstellen?
14:42Außerdem hat er uns was verbunden.
14:44Die Verletzungen, die ihm der Sport zugefügt hat.
14:47Ja.
14:48Bei ihm war es das Herz, bei mir das Knie.
14:51Und was hat Herr Koch hier gemacht so?
14:54Herr Koch war sowas wie unser Hausmeister.
14:57Er hat das sauber gemacht, aufgeräumt, sich um die ganze Technik gekümmert.
15:03Er war einfach ein unauffälliger, freundlicher Mann.
15:09Sie trainieren?
15:11Gelegentlich.
15:13Hm.
15:16Kommen Sie mal auf eine Probestunde vorbei, wenn Sie wollen.
15:18Ja?
15:21Vielleicht komme ich auf Ihr Angebot zurück.
15:25Vielen Dank.
15:28Gern geschehen.
15:30Was war das denn jetzt, hm?
15:31Ja, da ist doch...
15:34Er erzählt irgendwas nicht.
15:36Vertrauen schaffen, hilft einem.
15:49Stopp, du kannst doch nicht das ganze Ding da reinschmeißen.
15:50Warte mal, ich schneide doch hier.
15:52Nimmst du das hier gleich, bitte?
15:54Ja, ich nehme...
15:55Ja.
15:57Muss das überhaupt sein, sag mal?
15:58Ja, Befehl von Pauline.
16:00Mhm.
16:07Probier mal.
16:08Ich hab sie!
16:09Ich hab sie!
16:10Da ist sie!
16:10Die Stielaugen von dem Arzt, der dir sehen soll, als er erfahren hat, dass er eigentlich
16:17schon tot ist.
16:18Ich weiß gar nicht, wovon du redest.
16:19Also, ich hab die alte Krankenakte und den alten Arzt, hab ich von Koch, äh, ähm, gefunden.
16:27Dann bist du verrückt geworden.
16:28Das ist Polizei, aber du kannst doch nicht einfach ermitteln.
16:30Ich hab doch nicht ermittelt.
16:32Doch, hast du!
16:33Wie werd ich denn?
16:35Ich hab einfach ein paar nette Leute gefragt, die mir bereitwillig und ohne Zwang geantwortet.
16:40Ja, aber das kannst du nicht machen.
16:41Das ist Amtsanmaßung, Werner.
16:43Schon passiert.
16:44Gern geschehen, danke.
16:46Zum Wohl.
16:47Sag mal, bin ich hier im Ellenhaus, oder was?
16:49Mh, mh.
16:51Lecker, dieses Smoothies.
16:55Also, Kinder, seid nicht sauer.
16:59Für mich und für meine Arbeit war das super wichtig, ja?
17:03Also, Schüssikowski.
17:07Sag mal, Werner!
17:08Was ist denn, du Vogel?
17:09Komm, mich wegglaufen!
17:11Werner, hör mal zu.
17:12Nee, nein, nein.
17:13Das kannst du nicht machen.
17:14Das ist für mich wirklich das Ende.
17:16Ich hab alles jetzt, was ich da zu tun habe.
17:17Ich bin Astrid Koch und mein Vater ist hier.
17:18Und ich bin viel zu spät und, ähm, ich sollte mich hier melden.
17:21Oh Gott, komm Sie bitte.
17:24Das ist Astrid Koch, die Tochter des Verstorbenen.
17:27Frau Koch, mein Herz, wie es bei dir, das tut mir sehr leid.
17:29Wo ist denn mein Vater?
17:30Wir bringen Sie gleich zu Ihnen, ja?
17:32Nein, ich will mich nicht setzen.
17:33Entschuldigung, ich muss meinen Vater sehen.
17:34Sind Sie denn sicher, dass er das überhaupt ist?
17:36Ja, ich fürchte ja.
17:37Oh mein Gott.
17:39Okay.
17:40Verdammt, du Scheiße.
17:41Bitte, kommen Sie ja einfach mal mit.
17:43Ganz kleinen Augenblick ins Sitzung.
17:44Oh ja.
17:45Oh ja.
17:45Das ist doch.
17:47Okay.
17:48Nehmen Sie hier Platz.
17:50Bitte schön, das ist unser Gerichtsmediziner, Dr. Fensel.
17:53Verdammt, du Scheiße, dieser Arsch.
17:55Ich bin Dr. Fensel, also ich bin Wärme.
18:01Entschuldigung.
18:01Brauchen Sie nicht zu entschuldigen.
18:03Alles gut.
18:04Haben Sie einen Tasch?
18:05Können Sie sich einfach so vom Acker machen?
18:07Ja.
18:07Haben Sie?
18:08Ja, okay.
18:09Möchten Sie was trinken?
18:11Hm?
18:12Ich war die letzten Tage noch mit meiner Mama bei ihrer Chemo in der Klinik und musste
18:20noch eine Pflege finden.
18:22Mhm.
18:24Meine Mutter hat sich immer um ihn und seine scheiß Krankheiten gekümmert.
18:29Und als die dann krank geworden ist, war er weg und hat uns sitzen lassen.
18:33Es tut mir leid, das zu hören.
18:36War Ihr Vater oft krank?
18:39Solange ich denken kann.
18:40Es war nicht leicht.
18:43Vor allem für meine Mama.
18:47Wissen Sie ehrlich, was das für Krankheiten waren?
18:49Woher die kamen?
18:51Nee, nicht wirklich.
18:53Irgendwas mit seinem Sport früher.
18:56Das war sehr belastend.
19:01Und ich glaube, wir wollten einfach nicht noch ewig drüber reden.
19:05Sport, ja, der Sport.
19:08Ich verstehe.
19:08Gut, ähm...
19:12Wären Sie denn jetzt bereit, zu Ihrem Vater zu gehen?
19:16Ja.
19:22Wollen wir es versuchen?
19:24Ja.
19:24Wollen Sie?
19:25Ja.
19:26Nehmen Sie die mit.
19:28Ja.
19:29Können Sie...
19:30Koffer können Sie hier lassen.
19:31Den können Sie dann hier lassen.
19:32Ich bin bei Ihnen.
19:35Haben Sie keine Angst.
19:36Wir machen das schon.
19:37Ja?
19:37Ja.
19:37Ja.
19:37Ja.
19:37Ich bin drin, Leute.
20:02Yes.
20:03Wer hat jetzt eine Goldmedaille verdient?
20:04Was war es?
20:05Chip...
20:06Chipinski war es.
20:07Ah, mein Waldemar.
20:09Ah!
20:11Und?
20:12Hä?
20:13Sieht aus, als hätte der nur diesen einen Orden auf seinem Rechner.
20:15Doping bei Amateursport in der DDR.
20:18Scheinbar wollte er eine Internetseite aufmachen.
20:20Amateursport?
20:23Ich kenne nur das Staatsdoping der Spitzensportler in der DDR.
20:27Ja.
20:29Anscheinend hat er einige Leute gefunden.
20:33Das sind alles Berichte von damals.
20:34Und das sind alles Leute, die beim FKS untersucht wurden.
20:38Hm?
20:40Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport in Leipzig.
20:42Das war führend in der sportwissenschaftlichen Forschung
20:45und in der Dopingforschung.
20:49Und Koch wollte eine Internetseite erstellen.
20:53Impotenz,
20:54Biopsien, Depression,
20:58Nierenversagen,
21:00Leberversagen,
21:02Ohnmacht,
21:03Gewebeentnamen, Mann, das war ja der Horror.
21:05Ja, und laut Werner trifft einiges davon auf Koch selbst zu.
21:08Ich wusste nicht, dass das irgendwas mit Doping zu tun hat.
21:14Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen.
21:18Was hat er für einen Aufstand gemacht,
21:20als er mich damals zum Rauchen erwischert?
21:22Das war bestimmt nicht leicht für ihn.
21:26Vielleicht wollte er seine Vergangenheit hinter sich lassen
21:28und sie damit nicht belasten.
21:30Ja, aber warum hat er dann meine Mutter am Stich gelassen,
21:32als sie Krebs gekriegt hat?
21:33Warum konnte er da nicht für Sie da sein?
21:39Haben Sie da mit Ihrer Mutter mal drüber geredet?
21:44Wann ist Ihr Vater denn nach Berlin?
21:46Vor einem guten Jahr.
21:49Gleich nachdem wir die Diagnose gekriegt haben.
21:51Ich verstehe es nicht.
21:52Und wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?
21:57Circa vier Monaten.
21:59Und dann haben Sie ihn nicht zur Rede gestellt,
22:01warum er Ihre Mutter verlassen hat,
22:02gerade dann, als sie ihn am dringendsten brauchte?
22:04Ich habe es ja versucht,
22:05aber er hat total abgeblockt.
22:06Ich...
22:07Es ist ausgewichen.
22:10Ich hatte einfach so viel zu tun.
22:12Ich musste mich um so vieles kümmern.
22:14Ich bin sogar zurück in mein altes Kinderzimmer gezogen.
22:20Vielleicht war die Krankheit Ihrer Mutter
22:21einfach zu viel für Ihren Vater mit seiner Geschichte.
22:25Ja, vielleicht.
22:27Das ist trotzdem kein Grund.
22:28Da waren Sie sich ja ziemlich sauer auf Ihren Vater.
22:32Ja.
22:43Entschuldigung, wollen Sie mir jetzt ernsthaft unterstellen,
22:44dass ich meinen Vater erschlagen habe?
22:47Wir unterstellen nichts.
22:49Wir müssen nur in alle Richtungen gucken.
22:52Deshalb ist gut zu wissen,
22:53wo Sie an dem Samstagabend waren.
22:54von meiner Mutter.
22:59Hast du nach dir wenigstens was gefunden,
23:01was für uns wichtig ist?
23:03Nein, Antwort, Bernhard.
23:04Was denn?
23:06Kochskrankheiten passen genau mit dem zusammen,
23:09was ich recherchiert habe.
23:11Man nannte das Volkssportproband.
23:15Volkssport, was?
23:16Es war so eine Art Versuchskaninchen.
23:20Die haben ihre Dopingmittel an den Amateuren getestet,
23:22um sie dann ihren Leistungssportlern zu verpassen.
23:27Das wird sich ja an die Tierversuche.
23:29Es gab auch einen kleinen Obolus dafür.
23:32Sie nannten das Fleischgeld.
23:34Das ist schrecklich.
23:36Konnte sich damals überhaupt keiner vorstellen,
23:38wie barers dieses System war.
23:41Es ist ja kein Wunder,
23:42dass der Koch mit seiner Tochter nicht gesprochen hat.
23:43Er hat sich geschämt.
23:44Dank dir.
23:58So, wenn Sie das jetzt hinkriegen,
24:00dann werden damit die Tiefmuskulatur,
24:01die Faszien, die Bänder gleichzeitig aktiviert.
24:04Vorsicht!
24:05Und gestärkt.
24:06Nicht zu doll.
24:07Das ist anstrengend.
24:08Ich will doch nur laufen.
24:10So, Sie wollen nur laufen?
24:11Ja.
24:14Ist Kolein gegen die Schmerzen.
24:27Ziemlich heftig.
24:30Wenn Sie am Wochenende einen Wettkampf haben,
24:36dann sind Gewichte nichts für Sie.
24:37Okay, was ist dann die Lösung?
24:38Konzentration.
24:41Okay.
24:42Körperliche Fitness, klar, ist wichtig.
24:45Aber das Entscheidende findet hier oben im Kopf statt.
24:48Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche.
24:49Was ist da passiert?
24:54Keine Ahnung, ich wollte einfach zu viel.
24:58Ich war im Rack und beim Abgang hat es dann geknallt
25:01und mein Knie war durch.
25:02Der Bruchteil von einer Sekunde,
25:04unkonzentriert hat gereicht
25:05und alles war vorbei.
25:07Und glauben Sie mir,
25:09keine Medaille der Welt ist es wert,
25:12was danach kommt.
25:13So, Pfusch der OP, Reha, Medikamente.
25:15Also, nochmal?
25:18Alright.
25:21Knie trainieren, ne?
25:30Ja, danke schön.
25:38Leute, schaut mal, was ich in Kochsateien gefunden habe.
25:42Und worauf schaue ich?
25:43Das sind Aktenauszüge über Kochsuntersuchungen
25:45im FKS von damals.
25:47Und jetzt schaut mal, wer das unterschrieben hat.
25:50Doktorin Biel.
25:52Sie hat also doch diese Versuche an ihm vorgenommen.
25:55Schick das mal, Werner, der kann das bestimmt gebrauchen.
25:56Ich verstehe nur nicht,
25:57wieso die immer noch praktiziert
25:58und nicht im Gefängnis sitzt.
26:00Ja, Leute, mit dem Wissen war nach der Wende
26:01in der BRD sehr begehrt.
26:02Ob man's glauben mag oder nicht,
26:04auch im Westen wollte man Medaillen gewinnen.
26:06Ich vermute, dass unser Opfer Biel
26:08entweder vor Gericht bringen wollte
26:10oder sie damit erpresst hat,
26:11ihre Vergangenheit öffentlich zu machen.
26:12Ich denke, Letzteres,
26:14die Untersuchungen sind ja ewig, ja,
26:15das war jüngst verheert.
26:15Ja, stimmt, stimmt, stimmt.
26:16Jedenfalls ist das ein starkes Motiv.
26:18Was ist da denn los?
26:35Können Sie noch an den Namen Rainer Koch erinnern?
26:37Rainer Koch war 15 Jahre alt.
26:40Das war noch ein halbes Kind.
26:41Erne, unsere Forschung war wichtig und von oben genehmigt.
26:47Wann?
26:48Ich habe nichts falsch gemacht.
26:49Unsere Forschung war wichtig und von oben genehmigt, ja?
26:52Ja, von oben.
26:52So, ich denke, das reicht jetzt.
26:54Was ist denn mit Ihrem Kollegen los?
26:55Ist der verrückt geworden?
26:57Ich werde mich über Sie beschweren.
26:58Sie können sich gerne beschweren über mich immer wieder.
27:00Sie haben überhaupt kein Schuldgefühl.
27:01Irgendwie Zweifel.
27:02Sie können gerne mit aufs Revier kommen
27:03und dort unsere Fragen beantworten.
27:05Warum?
27:05Weil Sie uns verschwiegen haben,
27:07dass Sie Rainer Koch aus dem FKS kannten
27:08und Versuche an ihm vorgenommen haben.
27:09Das ist so lange her.
27:11Und ich hatte viele Patienten damals.
27:12Ja, aber ausgerechnet bei ihm
27:13steuern sie für eine falsche Diagnose zur Todesursache.
27:15Sie haben nicht nur ihn behandelt,
27:16aber andere auch noch behandelt.
27:17Die leiden heute noch drunter.
27:19Alle wollten höher, besser, weiter, schöner.
27:22Unsere Forschung war nur auf freiwilliger Basis.
27:25Niemand wurde zu irgendetwas gezwungen damals.
27:27Ja, aber Herr Koch hat das offenbar anders gesehen.
27:30Warum war er kurz vor seinem Tod bei Ihnen?
27:33Hat er Sie erpresst?
27:33Oder wollte er Ihre Vergangenheit offenlegen?
27:35Das ist so ein Blödsinn.
27:37Meine wissenschaftliche Forschung
27:39war in der BRD sehr geschätzt.
27:41Es tut mir sehr leid,
27:42wenn ich einen Fehler begangen habe,
27:44aber mit dem Tod von Herrn Koch
27:45habe ich absolut nichts zu tun.
27:47Komm, wir machen das.
27:48Nehmen Sie mich jetzt mit
27:49oder kann ich jetzt zu meinen Patienten?
27:51So, Sie beantworten bitte jetzt meine Frage.
27:52Wo waren Sie letzten Samstagabend,
27:54als Herr Koch tödlich verletzt wurde?
27:55Im Segelferein, auf meinem Boot.
27:56Sind Sie sicher?
27:57Ja.
27:58Nicht, dass Sie einen Fehler gemacht haben.
28:03Und nehmen Sie diesen Kerl da mit.
28:06Ich möchte den hier nie wieder sehen.
28:07Das ist mein Kollege Fenso
28:08und der arbeitet bei uns.
28:10Ja, Herr Hansch.
28:12Werner.
28:13Ja, Werner, Werner.
28:14Solche Typen wie die
28:15müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
28:17Endlich.
28:17Aber doch nicht so.
28:18Ach, komm.
28:20Ich weiß, dass ich das dem Chef melden muss.
28:21Kannst du es dem Chef melden?
28:23Meinetwegen, ich bin Rentner.
28:24Ich mache es auch Spaß hier.
28:25Melde, melde, melde.
28:26Die hat ein starkes Motiv.
28:43Wenn Koch die Geschichte
28:44an die breite Öffentlichkeit gebracht hätte,
28:46wäre der Verkaufswert
28:47ihrer Praxis dramatisch gesunken.
28:50Und ihre Patienten
28:51und die Leute aus dem Segelferein
28:52hätten dann bestimmt auch nicht gut getrunken.
28:53Aber sie hat ein Alibi.
28:55Ja.
28:56Aber ein Schwachert.
29:00Man hat sie zwar beim An- und Ablegen gesehen,
29:01aber was war dazwischen?
29:03Das macht sie zwar verdächtig,
29:04aber das reicht noch lange nicht aus,
29:05um ihr etwas nachzuweisen.
29:08Außerdem gibt es keinen Hinweis darauf,
29:09dass es eine Auseinandersetzung
29:10zwischen den beiden gab.
29:12Das ist doch ein familierstreit.
29:13Vielleicht, aber
29:14dann hoffe ich doch lieber auf einen Unfall.
29:18Ich hatte gerade den Pflegedienst
29:20von Astrid Kochs Mutter im Videocall.
29:23Und?
29:25Ich denke, sie hat gelogen.
29:26Frau Koch,
29:31der Pflegedienst
29:32hat Sie an dem Wochenende
29:33nicht bei Ihrer Mutter gesehen.
29:36Ich bitte Sie.
29:37Machen Sie es doch nicht noch schlimmer.
29:39Sind Sie zu Ihrem Vater gefahren?
29:41Und ist die Sache dann
29:42aus dem Ruder gelaufen?
29:43Ja, okay.
29:49Ich war in Berlin.
29:53Ich habe mir Wohnungen angeschaut.
29:56Meine Mutter darf das echt nicht erfahren.
29:59Das...
30:00Auf keinen Fall.
30:01Ich habe ihr versprochen,
30:02dass ich bis zum Ende bei ihr bleibe.
30:04Und das werde ich auch machen.
30:05Aber ich muss ja auch gucken,
30:07was danach kommt.
30:08Aber das konnte ich ihr so einfach nicht sagen.
30:13Und?
30:14Haben Sie Ihren Vater getroffen?
30:15Nein.
30:16Aber ich wollte.
30:18Ich habe ihn am Sonntag angerufen.
30:19Das Telefon war ausgeschaltet.
30:21Ich bin sogar hingefahren
30:21und dann hat man seine Tür geklingelt.
30:22Aber er hat nicht aufgemacht.
30:24Und ich denke immer so,
30:25vielleicht hätte ich ihn sogar retten können.
30:28So, willst du mir jetzt erzählen,
30:29was vor der Praxis passiert ist?
30:32Jetzt ist mal wieder so ein Punkt,
30:33wo du mir einfach mal vertrauen musst.
30:36Ja?
30:38So, seid nicht sauer, Kinder.
30:40Das ist wichtig.
30:41Ich weiß, ich störe.
30:43Hier.
30:44Das ist die alte Krankenakte
30:47von Ihrem Vater.
30:48Die sollten Sie mal lesen.
30:49Und vielleicht verstehen Sie ihn dann ein bisschen besser.
30:52Dr. Fensel?
30:53Dankeschön.
30:54Also, ich bin schon raus.
30:55Seid nicht sauer.
30:58Dankeschön.
30:58Ja, bitteschön.
30:59Entschuldigung, ja.
31:00War wichtig.
31:02Entschuldigung.
31:11So, bitte.
31:16Na, na, jetzt will ich wissen, was los ist.
31:19Ich bin dein Freund.
31:29Ich höre dir zu.
31:32Ich weiß auch nicht,
31:32warum mir das so an die Nieren geht.
31:36Irgendwie erinnert mich das alles an meinen Vater.
31:39Hier.
31:44Hier, das.
31:44Das ist er.
31:48Ich meine, das war er.
31:53Kannst du dich noch an die Panzerschokolade erinnern,
31:55die die Frontsoldaten bekommen haben?
31:59Da war Methamphetamin drin.
32:02Das ist Pervitin.
32:03Als es das nach dem Krieg
32:07nur noch auf Rezept gab,
32:09hat mein Vater angefangen zu saufen.
32:13Er hat sein Leben lang mit dieser
32:15Abhängigkeit zu tun gehabt.
32:18Und meine Mutter und ich, wir haben,
32:22na ja, wir haben probiert, was wir konnten,
32:25aber wir konnten gar nichts machen.
32:33Er ist dann an ihren Versagen eingegangen.
32:35Tja.
32:40Tut mir leid, du.
32:41Ich hab...
32:43Ich hab keinen Hunger.
32:46Wenn das Alibi von der Koch okay ist,
32:49dann bring ich sie zurück ins Hotel, ja?
32:54Alles gut.
32:57Mach mal.
32:58Du bist ein richtiger Freund.
33:09Der Immobilienmakler von Frau Koch
33:11hat uns die Alibi bestätigt.
33:13Er hat dir spät noch eine Wohnung
33:14in Schöneberg gezeigt.
33:16Gut.
33:16Das ist für Tochter und Mutter.
33:18Wo stehen wir mit dem Fitnessstudio?
33:20Soweit ich es checken konnte,
33:21gibt es keine Auffälligkeiten.
33:22Marco Stahl war Leistungssportler.
33:29Und Biel hat gesagt,
33:30dass Leute wie sie nach der Wende
33:31so begehrt waren.
33:33Wo war sie denn so begehrt?
33:34Sie war Leiterin in der
33:36Sportmedizinischen Fachklinik
33:37hier in Potsdam,
33:38bevor sie ihre eigene Praxis
33:39aufgemacht hat.
33:40Und Stahl hatte ein kaputtes Knie.
33:41Also ich würde dann
33:42in so eine Fachklinik gehen.
33:43Meinst du, Stahl und Biel kennen sich?
33:47Ja.
33:48Hier.
33:49Ist sogar sehr wahrscheinlich,
33:50dass sie sich kennen.
33:51Stahl wurde nämlich im gleichen Zeitraum
33:52dort am Knie operiert.
33:54Und dann hat er ja noch
33:55eine Rechnung offen mit Biel.
33:56Vielleicht wegen der verfuschten OP.
34:00Brillant kombiniert, Dr. Hudson.
34:04Wie gesagt, ich wusste wirklich nicht,
34:05dass es sich um dieselbe Ärztin handelt.
34:07Dr. Biel hat ihr Knie operiert
34:08und ist schief gegangen.
34:10Aber sie wusste nicht, wer sie ist.
34:13Nö, ich wusste nicht, wer sie ist.
34:15Sicher.
34:22Ich glaube Ihnen kein Wort.
34:23Ich glaube Ihnen kein Wort.
34:35Hallo.
34:37Hallo.
34:39Ich habe das Gefühl,
34:40dass Sie mir was sagen möchten.
34:43Ich bin Pauline.
34:45Jamila.
34:45Schön.
34:46Hi.
34:46Jamila, ich verspreche Ihnen,
34:48dass Ihr Chef nichts davon erfährt.
34:50Nee.
34:51Nein, nein, nein.
34:51Also Herr Stahl hört sich wirklich ganz gerne
34:53selber reden, wenn er taglang ist.
34:54Und ja, besonders wenn er vor so schönen Frauen steht.
34:57Ach.
35:00Danke für das Kompliment.
35:01Aber, ähm,
35:02ist irgendwas passiert?
35:03Nein, nein, nein, nein.
35:04Das ist es nicht.
35:05Nein, ähm,
35:06ich wollte, äh,
35:09gehen Sie mit mir essen?
35:12Danke, danke, aber ich bin verheiratet.
35:19Ja, sicher.
35:20Sorry, ich wollte nicht, ähm, sorry.
35:24Der alte Herr, der hier noch gearbeitet hat letzte Woche.
35:27Äh, Sie meinen Herrn Koch?
35:29Mhm.
35:30Ähm, ist mit ihm irgendwas gewesen?
35:33Ist irgendwas, war irgendwas auffällig?
35:35Nö.
35:37Also es gab einen Streit, aber...
35:39Ah, Streit, wann war der?
35:40Äh, letzte Woche Samstag, Samstag genau.
35:44Ich habe das nur gehört und das war hinten im Freihantelbereich,
35:47also ich weiß ja gar nicht, worum es dabei ging.
35:49Ja?
35:50Okay.
35:50Sorry.
35:51Danke.
35:52Und danke für die Einladung.
35:54Okay.
36:10Eine Trainerin hat beobachtet, wie im Studio Stahl und Koch sich gestritten haben, deshalb sitze
36:14jetzt hier.
36:15Mhm.
36:16Und die heute Abend, das wird eine Studie auseinander.
36:19Ja, schön.
36:21Die soll sich da mit Zeit lassen, richtig schön lange Zeit lassen, ne, mal Zeit lassen.
36:27Warum?
36:29Siehst du nicht, wie nervös der schon ist?
36:32Überleg doch jetzt schon, was passiert, wenn die wirklich seiner Tabletten nachlässt.
36:36Dann wird er irgendwann, wird er singen wie in der Nähmaschine.
36:40Ja, dann sollten wir ihm vielleicht jetzt welche geben.
36:42Ich meine, wir können ihm ja nicht eine medizinische Versorgung hinziehen.
36:45Nein, um Gottes Willen, der nimmt doch die Tabletten nicht, weil er Beschwerden hat,
36:49sondern die Tabletten, weil er abhängig ist.
36:51Der ist süchtig.
36:52Ja, und wer hat ihm die gegeben?
36:55Ich meine, ein normaler Arzt würde ihm da sowas nicht verschreiben.
36:59Nee.
37:01Ich denke, vielleicht hat Koch rausgefunden, dass die Dr. Biel den Stahl mit Tabletten versorgt,
37:09um den Pfusch an seinen Knie zu vertuschen.
37:13Könnte sein, es könnte doch möglich sein, oder?
37:16Und Koch hat ihn damit konfrontiert, meinst du?
37:18Vielleicht.
37:18Ich rufe jetzt Pauline an, die soll nach BTM suchen im Studio.
37:24Pauline, hier, äh, Händchen hier.
37:25Dann hoffen wir mal, sie haben nicht zu gut geputzt.
37:39Also, er muss hier gestanden haben, und dann ist er rückwärts so dagegen.
37:45Das ist ein Unfall, das ist ausgeschlossen.
37:47Ich glaube, der wurde geschubst.
37:49Aber der Streit hat hier stattgefunden.
37:52Oh, hoffen wir mal, dass eins von den Gewichten zur Wunde passt.
37:58Händchen meint, dass es bei dem Streit um Tabletten gegangen sein könnte.
38:01Tabletten?
38:02Tabletten?
38:03Wir sollen uns dazu mal im Studio umschauen.
38:05Komm, ich zeig dir mal die Spinde.
38:07Jutta, schön.
38:09Wer hilft mir, das jetzt einzutüten?
38:19Klebt fest.
38:20War super.
38:20Das sind Beweismittel, die wir in ihrem Spind gefunden haben.
38:36Kann ich Ihnen leider nicht geben.
38:42Ich brauch die aber gegen meine Schmerzen.
38:44Steroide, Amphetamine?
38:45Ich glaub nicht, dass sie ihm das in den Arzt verschrieben hat.
38:49Schon gar nicht in der Menge.
38:50Wer hat ihn diese Medikamente gegeben?
38:53Kann ich bitte in den Anwalt sprechen?
38:55Haben Sie die Frau Dr. Biel?
38:56Wer hat ihn da zunächst ein?
39:07Müssen nicht reden.
39:09Ich hab Zeit.
39:11Hast du noch was von Kochs Tochter gehört?
39:13Ja, die ist zu ihrer Mutter gefahren.
39:15Ich wollte ein bisschen über ihre Zukunft quatschen.
39:17Ist okay, finde ich.
39:23Jutta hat sich gemeldet.
39:24Ein Gewicht stimmt mit dem Wundabdruck überein.
39:28Sehr gut.
39:29Aber Dr. Biel hat Stahl die Medikamente nicht besorgt.
39:49Wir wissen jetzt, dass Sie die Medikamente über Starknet aus Russland beziehen.
39:52Aber vor allem haben wir die Handelscheibe gefunden, gegen die Sie Herrn Koch gestoßen haben.
40:02Stoßen?
40:08Ich hab ihn nur ein bisschen geschubst.
40:12Er ist hingefallen, ja, aber er ist nachgleich wieder aufgestanden.
40:14Ich konnte noch nicht wissen, dass er...
40:20Worüber haben Sie sich gestritten?
40:21Herr Koch wollte Frau Biel in der Öffentlichkeit bloßstellen, aber...
40:30...die Frau hat meine Karriere ruiniert.
40:36Und sie schuldet mir mehr, als nur öffentlich gedemütigt zu werden.
40:41Und Koch, was hat denn der überhaupt gemacht?
40:43Ist auf mich losgegangen.
40:52Und irgendwas erzählt von wegen... von wegen...
40:54...Wahrheit und er sei kein Verbrecher und...
41:00Ich wollte ihn nicht umbringen.
41:06Das müssen Sie mir glauben.
41:11Und Dr. Biel?
41:13Hat der Erpressungsversuch was gebracht?
41:15Nee, nichts.
41:16Die war einfach nur kalt und hat gesagt, sie hat nichts falsch gemacht und...
41:20...alles sei legal gewesen und ich soll mich verpissen.
41:22Also gut, dann stellen Sie sich darauf ein, dass die Staatsanwaltschaft Anklage erheben wird...
41:32...wegen fahrlässiger Tötungen, Besitz und Handeln mit Betäubungsmitteln.
41:38Ich werde dafür sorgen, dass Sie dem Arzt vorgestellt werden, damit Sie in der Haft klarkommen.
41:42Alles Gute.
41:45Alles Gute.
41:52Danke, danke. Zu viel Ehre.
42:08Achter Platz in deiner Altersklasse. Das ist mega. Chapeau.
42:11Super.
42:12Prost.
42:16Prost.
42:17Prost auf dich.
42:18Da ist noch ein bisschen noch nach oben, würde ich sagen.
42:20Nächstes Jahr geht es dann besser.
42:22Na, was ist los?
42:23Alles gut. Der Stahl, der sitzt.
42:25Hä?
42:26Ach, ja.
42:28Mich wurmt es einfach, dass die Frau Doktor davonkommt.
42:33Die steht sich an allem schuld und...
42:35...Koch könnte heute noch leben.
42:38Hast du deshalb telefoniert?
42:40Ich habe mit der Tochter telefoniert.
42:42Ich habe einen guten Freund, der ist Journalist und der sehr an der Geschichte interessiert.
42:47Mal sehen, was draus wird.
42:49Jetzt ist allgemeines Daubendrücken angesagt.
42:54Machen wir das.
42:56So, komm.
42:57Jetzt nehmen wir mal einen kleinen Schnaps.
42:59Ja.
43:00Lütt und Lütt.
43:00Ja, okay.
43:01Nee, das ist auch noch nicht.
43:02Nee, hab ich noch mal.
43:03Ja, machen wir Lütt und Lütt.
43:04Ja, ne?
43:04Ne?
43:04Ja, das ist auch noch klar.
43:05Ja, das ist mehr und größer Schaps.
43:08So sieht er aus.
43:08Ja.
43:09Ja, das ist auch noch nicht.
43:10Ja, das ist auch noch nicht.
43:10Ja, das ist auch noch nicht.
43:11Untertitelung des ZDF, 2020