Geboren in Wien, absolvierte er ein Studium an der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst mit Schwerpunkten auf Klavier, Komposition, Dirigieren und Gesang. Zusätzlich studierte er Liedbegleitung am Konservatorium der Stadt Wien. Er erhielt privaten Schauspielunterricht und promovierte in Rechtswissenschaften an der Universität Wien.
Als Pianist und Liedbegleiter war er sowohl national als auch international tätig und beteiligte sich an CD- und Radioaufnahmen. Er arbeitete als Moderator, unter anderem für die ORF-Serie MEISTER VON MORGEN, und spielte in österreichischen Filmen wie BORDERLINE und GEBOREN IN ABSURDISTAN mit.
Zwischen 1991 und 2001 war er Künstlerischer Betriebsdirektor der Oper Graz, gefolgt von seiner Rolle als Operndirektor am Theater Basel bis 2004. Ab 2004 übernahm er die Leitung des Lehár Festivals Bad Ischl als Intendant und Geschäftsführer. Sein Regiedebüt feierte er 2014 mit dem Musical GIGI.
Zu seinen Auszeichnungen gehören der Berufstitel „Professor“ im Jahr 2012, der TourismQualityAward des Int. Skal-Clubs 2015 sowie das Kulturehrenzeichen der Stadt Bad Ischl und die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich, beide 2017. Ebenfalls 2017 wurde er Ehrenmitglied des Lehár Festivals Bad Ischl. Seit dem 1. Mai 2017 ist er Künstlerischer Leiter der Bühne Baden.
Zu seinen bisherigen Inszenierungen an der Bühne Baden zählen Werke wie DER ZAREWITSCH, DER FREISCHÜTZ, FIDELIO, SHOW BOAT, DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, DIE BLAUE MAZUR, HALLO, DOLLY!, EVA, DIE FLEDERMAUS, CARMEN, FRÜHJAHRSPARADE, MY FAIR LADY, DIE BOHÈME und WIENER BLUT.
Als Pianist und Liedbegleiter war er sowohl national als auch international tätig und beteiligte sich an CD- und Radioaufnahmen. Er arbeitete als Moderator, unter anderem für die ORF-Serie MEISTER VON MORGEN, und spielte in österreichischen Filmen wie BORDERLINE und GEBOREN IN ABSURDISTAN mit.
Zwischen 1991 und 2001 war er Künstlerischer Betriebsdirektor der Oper Graz, gefolgt von seiner Rolle als Operndirektor am Theater Basel bis 2004. Ab 2004 übernahm er die Leitung des Lehár Festivals Bad Ischl als Intendant und Geschäftsführer. Sein Regiedebüt feierte er 2014 mit dem Musical GIGI.
Zu seinen Auszeichnungen gehören der Berufstitel „Professor“ im Jahr 2012, der TourismQualityAward des Int. Skal-Clubs 2015 sowie das Kulturehrenzeichen der Stadt Bad Ischl und die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich, beide 2017. Ebenfalls 2017 wurde er Ehrenmitglied des Lehár Festivals Bad Ischl. Seit dem 1. Mai 2017 ist er Künstlerischer Leiter der Bühne Baden.
Zu seinen bisherigen Inszenierungen an der Bühne Baden zählen Werke wie DER ZAREWITSCH, DER FREISCHÜTZ, FIDELIO, SHOW BOAT, DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL, DIE BLAUE MAZUR, HALLO, DOLLY!, EVA, DIE FLEDERMAUS, CARMEN, FRÜHJAHRSPARADE, MY FAIR LADY, DIE BOHÈME und WIENER BLUT.
Kategorie
🦄
KreativitätTranskript
00:00Musik
00:00Ja, liebes Publikum, wir sind heute im wunderschönen Baden.
00:29Noch dazu im Zentrum der Kultur hier, Bühne Baden, neben mir Direktor Lackner.
00:37Das Interview ist ein bisschen wehmütig, weil wir wissen ja, dass es bald die Ära Lackner zu Ende geht.
00:44Der wohlverdiente Ruhestand tut das nicht weh irgendwo.
00:50Also wenn man das jetzt so viele Jahre gemacht hat wie ich, dann ist schon einmal der Punkt gekommen,
00:55wo man sagt, man möchte auch einmal ein richtiges Leben, ein entspanntes Leben führen,
01:00wie ich schon einmal ausgeführt habe.
01:02Das ist halt ein Beruf, wo man wirklich 24 Stunden im Dienst ist.
01:05Man ist dauernd gefordert, man hat dauernd mit Problemen zu kämpfen, die sich auch kurzfristig ergeben.
01:11Namentlich natürlich, wenn Sänger krank sind oder irgendwelche Probleme mit Sängern sind, das haben wir ja dauernd.
01:16Wir spielen ja dauernd. Wir haben ja sehr, sehr viele Vorstellungen.
01:19Wir spielen ja so 150 Vorstellungen im Jahr.
01:21Und dadurch ist immer die Gefahr halt sehr, sehr groß, dass eine Vorstellung ausfallen könnte.
01:26Und da muss man immer gewappnet sein.
01:29Es ist ja vor kurzem erst einmal passiert bei South Pacific, dass wir um 11 Uhr die Nachricht bekommen haben,
01:34dass eine Sängerin nicht singen kann.
01:36Und da muss man innerhalb von so wenigen Stunden eine Lösung finden, damit die Vorstellung dann doch stattfindet kann.
01:43Und ich bin schon stolz darauf, dass es auch in der Corona-Zeit bei uns gelungen ist,
01:46dass wir aufgrund unserer ganzen Kontakte und der vielen Sänger und vielen Leute, die ich kenne,
01:51wir mussten nie eine Vorstellung absagen.
01:52Also wir mussten mal was verschieben, aber nicht wirklich absagen.
01:56Also das war, bin ich schon auch sehr, sehr glücklich, dass das gelungen ist,
02:01in dieser ganzen wirklich schwierigen Zeit, die Vorstellungen zu halten.
02:05Jetzt kann man sagen, Baden ist ja doch eine Stadt, die so ein bisschen die Balance hält zwischen Traditionen,
02:10weil es ja doch sehr auf Tradition ausgegangen ist, aber auch durchaus eine moderne Stadt.
02:13Und irgendwie habe ich aber auch das bei der Bühne Baden, das Gefühl, dass es hier so ein bisschen ein Balanceakt ist,
02:18sehr wohl schon traditionell, aber doch auch neue Wege zu gehen.
02:22Ja, also es war auch immer mein Zugang zum Theater, dass es eine gelungene Verbindung sein muss,
02:30zwischen einerseits Tradition und auf der anderen Seite Innovation.
02:35Was ich auch immer gesagt habe, es gibt halt einfach, gerade in der Operette,
02:38die ja unsere Domäne war jetzt in meiner Zeit,
02:41es gibt da Stücke, die kann man sehr leicht versetzen in die heutige Zeit,
02:45die funktionieren immer wie die Fledermaus, das ist einfach eine allgemeingültige Geschichte,
02:49die kann noch heute im 2025 stattfinden.
02:52Aber es gibt Geschichten wie zum Beispiel, ich weiß nicht,
02:56der Zigeunerbaron, der ist so ganz klar im spanischen Erbfolgekrieg verortet,
03:01oder im österreichischen Erbfolgekrieg verortet,
03:04oder Fatinica, das spielt im Krimkrieg.
03:08Aber auch bei der Oper, Tosca, spielt halt in der napoleonischen Zeit,
03:11ja, es ist der Kampf zwischen Napoleon und den Österreichern und den Bubonern in Italien,
03:17die dann eben einmarschieren in Rom aufgrund der Caroline Maria,
03:22die gesagt hat, ich möchte nicht den wie die Marie Antoinette am Schafott,
03:26ich möchte, dass da keine Republik existiert in Rom.
03:29Und das sind Stücke, finde ich, aus meiner Perspektive heraus,
03:32die sich schwer oder gar nicht versetzen lassen in eine andere Zeit,
03:36oder in ein anderes Ambiente.
03:38Es gibt schon, wie gesagt, auch bei Fidelio habe ich es ja gemacht,
03:42dass ich es in die heutige Zeit versetzt habe,
03:44das ist ein allgemeines Thema, dass politische Staatsgefangene drangsaliert werden
03:49und weggeschoben werden, und womöglich auch dann irgendwie,
03:52man weiß das ja von Russland, einfach dann irgendwann plötzlich mit einem Regenschirm
03:55auf der Straße entsorgt werden.
03:59Also das gibt es immer noch, und ich finde schon,
04:02dass dann auch Theater eine gesellschaftspolitische Relevanz hat
04:06und auch Stellung beziehen soll.
04:08Das war auch der Grund, warum ich gesagt habe,
04:10wir haben immer ein Motto gehabt in jeder Spielzeit,
04:12das war ja neu, als ich jetzt gekommen bin.
04:14Wir hatten sehr verschiedene gesellschaftspolitische Themen,
04:17die wir aufgegriffen haben, Einzelgänger und Außenseiter,
04:21und Religion und Glaube zum Beispiel war so ein Lieblingsthema von mir,
04:25wo wir wirklich alle Religionen, auch den Buddhismus dann mit lang,
04:28zum Beispiel mit, was haben wir damals gespielt,
04:31Der König und ich von Norris & Hammerstein,
04:34das wir dann auch dann mitgenommen haben in unsere Programmatik.
04:38Aber es ist, so wie du sagst, es war immer hoffentlich eine glückliche Verbindung
04:44zwischen Tradition und Innovation.
04:46Fabi Nizza, das haben wir, glaube ich, gesehen,
04:50das war, glaube ich, wenn ich mich erinnern kann,
04:51wo die Bühne sich dann so ein bisschen aufgestellt hat.
04:53Die war so aufgestellt, ja.
04:54Das war so eine Herausforderung für die Schauspiel.
04:56Ja, ja, ja.
04:57Das war aber recht interessant.
04:59Ich erinnere mich an eine Aufführung,
05:01die ich gesehen habe als aktiver Zuschauer von Maskenball in Bregenz,
05:05wo auch so eine geschrägte Bühne war.
05:07Dann hat es aber geregnet, dann sind die armen Statisten,
05:09also wusch, wusch, ein Ruhm in den See.
05:12Das ist bei uns quasi nicht der Fall, weil wir kein Wassereintritt haben.
05:16Aber es ist natürlich für Sänger auch von der Haltung auch,
05:20wenn du dann so stehen musst,
05:21ist es beim Singen auch gar nicht so leicht.
05:25Aber wie gesagt, man muss halt auch neue Wege gehen
05:27und versuchen auch beim Bühnebild irgendwie so.
05:29Es ist halt einfach nicht mehr wie vor 200 Jahren.
05:31Wir haben ganz andere Möglichkeiten.
05:33Wir verwenden natürlich heutzutage sehr viel Projektionen
05:36und Filme, Film auch ist im Filmspiel.
05:39Und das macht es aber auch schön,
05:40weil es wäre ja fad, wenn wir in den Fledermaus gehen
05:43und jedes Mal immer die gleiche Aufführung sehen.
05:45Also mir wäre fad.
05:47Ich hoffe, dem Publikum gefällt es auch,
05:49wenn sie einmal einen anderen Zugang sehen zu diesen Stücken.
05:52Es gibt sicherlich Menschen, die sehr konservativ sind,
05:54halt immer nur diese selbe Sache sehen.
05:56Ja, dann kann man ja eh in eine Tosca gehen,
06:00die seit 70 Jahren am Spielplan steht.
06:02Da sieht man immer das gleiche Bühnebild.
06:03Aber dann muss ich eigentlich in ein anderes Theater fahren.
06:06So ist es.
06:06Jetzt würde ich einmal sagen, Kultur, Kunst, Theater hat ja sowieso eine wichtige Aufgabe,
06:12weil es ja auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe hat,
06:15auch einfach wach zu rütteln.
06:16Und ich glaube, das kann man mit solchen Stücken schon sehr wohl machen.
06:19Ja, ich finde eben, dass Unterhaltung sollte schon,
06:21das ist ja so ein altgebrauchter Spruch,
06:23aber Unterhaltung sollte auch Haltung haben.
06:26Anspruchsvolle Unterhaltung regt auch zum Nachdenken.
06:30Man lacht, aber es ist ja wie beim Kabarett.
06:33Man lacht ja auch über die Dinge, die eigentlich einen stören,
06:37aber mit einem Schmutzeln oder mit einem lauten Lachen auch.
06:41Und ich finde, das Theater genau die gleiche Aufgabe hat,
06:44wie Kabarett zu unterhalten, aber auch zum Nachdenken anzuregen
06:48und sich einfach mal zwei Stunden entspannt hineinzusetzen
06:51und halt auch weltpolitisch oder gesellschaftspolitisch irgendwie was zu erzählen
06:57und das ein bisschen bleibt, dass man nicht nur rausgeht und sagt,
07:02so, jetzt haben wir das in der Dandheit abgehakt,
07:05dass man schon ein bisschen auch das noch nachfällt.
07:07Und vor allem auch finde ich, dass man sich mit anderen Menschen
07:10in der Pause austauscht drüber.
07:12Und da gibt es ja dann wilde Diskussionen oft auch,
07:16wenn man sagt, das hat einem überhaupt nicht gefallen
07:18oder diese Szene hat einem nicht gefallen.
07:20Das finde ich ja auch wichtig, dass es einfach einen Diskurs auslöst.
07:25Und nicht nur, dass man so sagt, so, jetzt hat man das
07:27und da schläft man halbart ein und dann geht man aus dem Theater.
07:29Ich finde schon, dass es bewegen soll, Theater.
07:33Jetzt, nach so langer Zeit,
07:35und da kann man auch wirklich sehr erfolgreiche Produktionen zurückblicken,
07:39wie viel waren das überhaupt?
07:41Die 50 Produktionen werden es schon gewesen sein, ohne die Konzerte.
07:45Wir haben so wahnsinnig viele Konzerte herausgebracht,
07:48mit tollen Superstars, mit dem Schirmacher,
07:50Reinhold Kraner, Maya Hackford und Clemens Unterrenner.
07:55Also wirklich, bei uns ist es hier wirklich,
07:56da bin ich auch sehr stolz darauf,
07:58dass die Crème de la Crème der Sänger und Sängerinnen
08:01nicht nur des Musical-Bereichs,
08:03sondern auch der Oper und Operette bei uns
08:04sich die Klinke in die Hand gegeben haben.
08:06Jetzt über 8,5 Jahre.
08:08Es sind so viele, ich weiß nicht,
08:09ich habe mindestens 50 Leute engagiert,
08:13die nie früher in Baden gesungen haben.
08:15Also Drew Saric, Armand Rella, Mark Seibert,
08:19jetzt im Musical-Bereich zum Beispiel,
08:20Vincent Schiermacher,
08:22also lauter Superstars,
08:24Daniela Faldi, die jetzt auch wieder kommt,
08:27also viele, viele Stars,
08:29die früher nie in Baden waren.
08:31Und da haben mir schon natürlich
08:32die Kontakte geholfen von früher,
08:34weil ich ja Künstleragent war,
08:35in meinen Anfängern.
08:36Und dann natürlich in den ganzen Stationen,
08:38die ich gemacht habe,
08:39in Graz und in Basel
08:40und über sehr, sehr viele Menschen
08:42und sehr viele Sänger kennengelernt habe,
08:45die dann trotz den geringen Bedingungen,
08:47die wir anbieten konnten,
08:48finanziellen Bedingungen,
08:50dann trotzdem bereit waren,
08:51hier zu singen und aufzutreten.
08:53Jetzt, wenn, so wie ich mir
08:54deine Vita durchgeschaut habe,
08:56die ist schon sehr beeindruckend.
08:58Es ist ja nicht nur Theater,
09:00sondern auch Rechtswissenschaften.
09:02Kann man das verbinden, Rechtswissenschaften?
09:04Mich ärgert das wahnsinnig,
09:05wenn ich auf Wikipedia hineinschaue,
09:08da steht als erstes Jurist.
09:09Ja, genau.
09:10Es ist ja nur deswegen,
09:12ich Jura studiert habe
09:13und 1985 promoviert habe.
09:14Und was auch falsch drin steht,
09:16ist, dass ich nachher erst begonnen hätte,
09:18Musik zu studieren.
09:20Das stimmt nicht.
09:20Ich habe es parallel gemacht.
09:21Und das war sehr, sehr anstrengend.
09:23Die Geschichte ist einfach die,
09:25dass meine Eltern unbedingt wollten,
09:27dass ich einen Brotberuf erlerne
09:28und sich nicht vorstellen konnte,
09:30dass ich als Musiker
09:31oder als Theatermensch
09:32auch nur einen heilen Euro verdienen würde.
09:37Und dann habe ich halt das gemacht.
09:39Es war wirklich schwer, die Zeit,
09:41weil ich habe bis drei Uhr früh studiert
09:43und dann um neun Uhr früh
09:45angefangen, Klavier zu üben
09:47für mein Klavierstudium.
09:49Ja, ich habe es nicht bereut.
09:51Ich hätte es nicht gebraucht,
09:53das Juristium.
09:54Nein, also natürlich hat es mir geholfen,
09:56im Vertragswesen gab es keine Frage
09:57und auch der Formulierung
09:59von gewissen Vertragsgrundsätzen.
10:03Aber wie gesagt,
10:04das hat mein Leben bereichert,
10:05aber ich finde es nach wie vor schrecklich,
10:08dass da als erstes steht,
10:10nicht Pianist und Regisseur,
10:12sondern dass man schaut,
10:13Jurist und dann Pianist
10:15und ich glaube,
10:16Regisseur steht das nichts.
10:17Aber es hat mir nicht geschadet,
10:19aber ich hätte es nicht gebraucht.
10:21Pianist jetzt,
10:24machst du das jetzt noch weiter?
10:25Ja, ja, ja.
10:27Eigentlich habe ich mich immer
10:28als Musiker empfunden,
10:30wirklich,
10:30im tiefsten Herzen meiner Seele.
10:32Das war mein erster Traumberuf,
10:34als Liedbegleiter
10:36auf dem Podium der Welt
10:37zu gastieren
10:38und ich habe ja wirklich Wunder,
10:39ich habe so schöne Konzerterfahrungen gehabt.
10:42Ich werde das nie vergessen
10:43im Auditorio National in Madrid.
10:45Das ist wie die Berliner Philharmonie.
10:47Von allen Seiten
10:48schauen dir die Leute zu
10:50und hören dir zu
10:50und das ist schon
10:51ein tolles Gefühl
10:53für einen Künstler,
10:54wenn du so von allen Seiten
10:55beobachtest wirst,
10:56weil die sehen dir auf die Tasten,
10:58die schauen dir ins Gesicht
10:58von überall.
10:59Also das war so ein ganz besonderes Konzert,
11:02muss ich sagen.
11:03Und ich habe tolle Leute begleitet
11:04und ich habe ja auch eine Zeit lang
11:06eine pianistische Laufbahn verfolgt
11:08und da habe ich dann gesehen,
11:10ich habe einfach keine Lust gehabt,
11:11sieben, acht Stunden
11:12am Klavier zu sitzen
11:13und jetzt da,
11:15das ist so ein Beruf,
11:16man so einsam ist als Pianist.
11:18Deswegen habe ich mich dann
11:19auf das Liedbegleiter verlegt
11:20und das mache ich nach wie vor.
11:22Es gibt ja auch Schallplattenaufnahmen,
11:24es gibt CD-Aufnahmen
11:25und Radioaufnahmen von mir
11:27und das werde ich auch weiter verfolgen jetzt.
11:29Also es gibt schon so Pläne.
11:31Clemens Kerschbauer zum Beispiel,
11:32dass wir einen Liederabend machen werden.
11:35Das ist die eine Seite,
11:36die immer wichtig war
11:37und weil du das jetzt angesprochen hast,
11:40für mich war auch immer wichtig,
11:41wenn ich Regie geführt habe,
11:43es von der Musik auszugehen.
11:45Also wenn,
11:46zum Beispiel gerade bei Tosca,
11:48das ich jetzt so lange,
11:49weil es gerade gemacht hat,
11:50es ist alles in der Musik drinnen.
11:51Jede Emotion,
11:53die du zeigst auf der Bühne,
11:54ist eigentlich durch die Musik vorgegeben.
11:56Das ist in der Operette genauso.
11:58Absolut.
11:58Und deswegen,
11:59ich war immer ein Gegner dessen,
12:02dass man gegen die Musik arbeitet
12:03und provoziert.
12:04Weil ich habe einen viel zu großen Respekt
12:07vor diesen großen Kompositionen.
12:10Ob das Oper, Operette
12:11oder Musical ist,
12:12mein Respekt ist unglaublich groß.
12:14Ich hätte nie ein solches Werk schreiben können.
12:16Es ist eine Gnade,
12:18dass ich heute,
12:19jetzt mit 65 sagen kann,
12:21ich habe 20 Werke der Weltliteratur
12:25inszenieren dürfen.
12:27Da danke ich Gott dafür.
12:28Ich hätte mir als 12-jähriger Bub
12:30nie vorstellen können,
12:32dass ich einmal
12:33Twitelio,
12:34Entführung aus dem Serail,
12:35Freischitz,
12:36Tosca,
12:37was immer ich jetzt da inszeniert habe.
12:39Auch Showboat,
12:40auch die ganzen Musicals,
12:41die ich gemacht habe.
12:42Also das ist,
12:43ich bin sehr dankbar dafür,
12:44dass ich aus der Musik kommend
12:46als Biolist
12:47mich entwickelt habe.
12:48Da hast du aber den Vorteil,
12:49dass du aus der Musik kommst.
12:50Ja klar.
12:51Es gibt ja viele Regisseure,
12:53die aus dem Dramaturgenbereich kommen
12:54oder aus ganz anderen Richtungen,
12:56die nicht einmal Noten lesen können.
12:58Ich hätte mich das nicht getraut.
12:59Ich habe sogar in meinem Lebensweg,
13:01obwohl ich das konnte,
13:02lange, lange zugewartet,
13:04bis ich gesagt habe,
13:05jetzt habe ich das Rüstzeug,
13:07Regie zu führen
13:08und zu inszenieren.
13:10Das ist eine große Verantwortung,
13:13die man hat.
13:14Tosca, das war, glaube ich,
13:15ein Wahnsinnserfolg.
13:17Das war ein Riesenerfolg.
13:18Und das ist erstaunlich auch für Baden,
13:21das jetzt nicht so eine Opernstadt ist
13:22und auch so nahe an Wien liegt.
13:25Das hätte ich nicht vermutet.
13:27Also wir hatten einen Riesenerfolg
13:29mit Carmen schon.
13:30Das war eine Oper,
13:31der auch sehr gut gegangen ist.
13:33Die anderen sind nicht schlecht gegangen.
13:34Also Freischitz und Fidelio,
13:36erinnere ich mich,
13:36haben wir sehr gute Zahlen gehabt.
13:38Aber Tosca hat, muss ich sagen,
13:39wirklich alles geschlagen.
13:41Also das war wirklich
13:42wie bei einem Fußballstadion teilweise.
13:44Die haben uns Standing Ovations
13:46uns gegeben und das hätte ich nie
13:48für einen vermutet.
13:49Es ist, wie man richtig sagt,
13:51oft kommt es anders,
13:52als man denkt,
13:53weil das hätte ich
13:54Tosca nicht.
13:55Es hat einfach alles gestimmt.
13:57Das wunderschöne Bühnenbild
13:58von Manfred Wagner
13:59und die tollen Kostüme
14:00von der Alexia Redl
14:01und die musikalische Aufarbeitung
14:03von unserem wunderbaren
14:05Schäftigenden,
14:05Michael Zerdner.
14:06Das ist ja eine Herausforderung
14:07für das Orchester auch gewesen.
14:08Absolut, ja.
14:09Aber das ist auch etwas,
14:11was dem Orchester so Spaß macht.
14:12Die sind so froh,
14:13dass sie neben Musikl
14:15und Operett eben auch Opern
14:16aufführen durften,
14:19weil es eine ganz andere
14:20Herausforderung ist
14:21für einen Musiker.
14:22Das ist einfach die Königsdisziplin.
14:24Nach wie vor allem
14:24eine Tosca zu spielen
14:25im Orchestergaben
14:26ist eine Königsdisziplin.
14:28Absolut.
14:29Und vor allem
14:30bei meinem Thomas Weinhappel
14:32vor kurzem plaudert noch.
14:33Also der ist ja begeistert gewesen
14:34von dieser Aufführung.
14:35Ja, es war eine wirklich
14:36schöne Zusammenarbeit
14:37und ich habe wirklich
14:39mit allen Sängern und Sängerinnen,
14:40also es ist ja nur eine Sängerin
14:41in dem Fall,
14:42aber wir haben so ein tolles
14:43Understanding gehabt
14:44über das Stück
14:45und wie wir es zeigen wollen
14:46und die haben mir wirklich
14:48auch Schritt und Tritt
14:49auch vertraut in dem,
14:51was ich von ihnen wollte.
14:52Weil mir ist halt immer auch wichtig
14:53und bei Tosca eben ganz extrem wichtig,
14:56dass es muss Action,
14:57es muss Spannung
14:58auf der Bühne herrschen.
14:59Und da waren halt verschiedene Dinge
15:01auch sehr, sehr wichtig,
15:02gerade bei Tosca zu zeigen,
15:04wie gewalttätig dieser Scarbia ist,
15:06dieser Polizeichef,
15:07den der Thomas Weinhappel
15:08gesungen und gespielt hat,
15:09dass wirklich ganz Rom
15:10vor dem zittert.
15:12Der Kernsatz in dem Ganzen,
15:14wenn die Tosca ihn erstochen hat,
15:16sagt sie,
15:16und vor dem zitterte ganz Rom.
15:19Und das habe ich in der Kirchenszene
15:20dann auch gezeigt,
15:21dass die wirklich alle,
15:22die Ministranten,
15:23alle haben Angst vor dem,
15:24drehen sich alle weg,
15:25wenn der zu ihnen geht.
15:26Also er spielt seine Macht
15:28und seinen Despotismus
15:29derart aus
15:30und glaubt ja auch wirklich,
15:31dass Gott hat den König eingesetzt
15:34und der König hat ihn eingesetzt.
15:36Die glauben ja wirklich daran,
15:38dass sie diese Macht von Gott bekommen haben.
15:40Dass sie das perfide daran auch noch.
15:43Das glauben heute noch viele.
15:44Glauben heute noch viele, ja.
15:46Aber Glaube heißt nicht Wissen.
15:48Wissen, genau.
15:49Wobei man sagen muss,
15:50wenn man Thomas Weinhappel kennt,
15:51also eigentlich eine Rolle,
15:52die jetzt seine Persönlichkeit
15:54überhaupt nicht spielt.
15:55Das ist ja das Schöne,
15:56das sagen ja auch viele Sängerinnen und Sänger,
15:59dass es so toll ist,
15:59dass man auf der Bühne Dinge ausleben darf
16:02und kann und muss,
16:04die man im privaten Leben
16:05nie ausleben könnte.
16:06Absolut.
16:07Und für mich als Regisseur
16:08ist es so toll,
16:09dass man,
16:10ich muss es ja nicht spielen,
16:11aber ich kann mich
16:12in jede Person hineinversetzen
16:13und die dem sagen,
16:14ich möchte das so,
16:15dass du das so machst.
16:16Und man kann sozusagen
16:17so viele Facetten von sich selber
16:19auch dann finden
16:20auf der Bühne wieder,
16:21die man aber auch im privaten Leben
16:22jetzt nicht zeigen würde.
16:24Was findest du,
16:25wie ist es schwerer zu inszenieren?
16:26Oper oder Operette?
16:27Oder ist das,
16:28kann man das gar nicht so sagen?
16:29Operette ist am schwersten zu inszenieren.
16:31schon.
16:31Operette ist am schwersten,
16:32weil du diese Jonglieren hast
16:36zwischen Dialog und Singern
16:39und dann wieder Tanzeinlagen.
16:41Und für mich war das immer so wichtig,
16:42dass es so einen Bogen hat,
16:43dass es nicht so wie eine Nummernoper ist.
16:45So, da ist jetzt eine Tanznummer
16:47und dann kommt eine Gesangsnummer.
16:48Ich wollte immer so einen Faden haben
16:50einer dauernden Bewegung,
16:52einer dauernden Action.
16:53Und das ist mir eigentlich auch gelungen.
16:55Also, ich bin wahnsinnig stolz gewesen
16:56auf diese Aufführungen
16:58von Frühjahrsparade,
16:59von Robert Stolz
17:00und von Wiener Blut,
17:01die es so einen Erfolg gezeitigt haben.
17:04Und da habe ich auch
17:05Standing Ovations gehabt
17:06bei Frühjahrsparade.
17:07Also, das war auch ein schöner Moment.
17:09Absolut.
17:09Für ein Werk,
17:10das so lange nicht gespielt worden ist
17:11und dann in meiner gekürzten,
17:13sehr, sehr komprimierten Fassung
17:14so einen Riesenerfolg gehabt hat.
17:16Ich wollte das 30 Jahre lang machen,
17:19Frühjahrsparade.
17:20Das war immer ein Traum von mir.
17:22Hat sich erfüllt.
17:23Hat sich auch erfüllt.
17:24Überhaupt muss ich sagen,
17:26das war jetzt keine Frage,
17:27aber ich muss sagen,
17:28dass ich,
17:29ich habe eigentlich alles erreicht,
17:31was ich wollte.
17:32Ich bin so dankbar dem Leben,
17:34weil ich als Musiker,
17:36als Regisseur,
17:37als Intendant,
17:38es gibt keine einzige,
17:39ja, man hat viele Verletzungen mit sich,
17:42das ist ja klar.
17:43In dem Beruf,
17:44du hast ja viel Neider,
17:45du hast Kollegen,
17:46die dich nicht mögen,
17:47du hast Presseleute,
17:48die dich hassen
17:48und da musst du schon drüber stehen
17:50und ich sage aber immer,
17:52man darf sich nicht auf
17:53drei Zentimeter auf ein Podium stellen,
17:55wenn man das nicht aushält.
17:57Das ist ja klar.
17:57Wir haben uns unseren Beruf ausgesucht
17:58und wir wollten,
18:00also wie ein Politiker
18:01oder jemand,
18:02der im öffentlichen Leben steht,
18:04muss man das aushalten können.
18:06Das Negative,
18:07das Negative wie das Positive.
18:09Aber wenn ich jetzt zusammen
18:11jetzt eine Konklusio ziehe
18:15oder jetzt mein Leben zurückbedachte
18:17im Beruflichen,
18:19dann war das einfach immer nur
18:20eigentlich mit Freude
18:21und einer vollen Einsatz
18:23für die Kunst
18:24und immer mehr wichtig,
18:27das Werk im Vordergrund zu haben.
18:29Ich habe das schon natürlich so inszeniert,
18:31auch die ganzen Sachen,
18:33wie ich mir das vorgestellt habe.
18:34Ich bin nicht jemand,
18:35der sich verbiegt.
18:36Ich mache das nicht wegen dem Publikum
18:37oder irgendjemandem,
18:39sondern ich habe eine genaue Vorstellung,
18:41wenn ich eine Fassung schreibe
18:42von einem Stück,
18:43ob das jetzt Oper oder Operator
18:44oder Musical ist,
18:45wie ich das auf der Bühne haben möchte.
18:47Ich sehe das wie einen Film von mir.
18:49Und bei mir ist es auch so,
18:49dass ich mir das eineinhalb Jahre vorher
18:51die Fassung mache
18:52oder kürze oder umschreibe,
18:55ich ändere ganz, ganz, ganz wenig.
18:57Ich habe eine ganz klare Vorstellung,
19:00eine ganz konzise Vorstellung von dem.
19:02Aber nochmal zu deiner Frage,
19:04Operator ist wirklich am schwersten zu entsinnen,
19:06das absolut schwerste.
19:09Jetzt, wenn man so eine Position wie du hast,
19:12steht man ja permanent unter Strom.
19:14Wird dann das Abend gehen?
19:17Nein.
19:17Nicht?
19:18Nein.
19:19Also das ist das Einzige,
19:20was wir dann nicht,
19:21und deswegen freue ich mich ja auch
19:23auf die Pension,
19:24weil so gerne ich,
19:26schau,
19:27gewisse Dinge werden ja eh weitergehen.
19:29Ich werde weiter inszenieren,
19:30das macht mir unglaublich viel Freude.
19:33Und ich werde auch weiter Klavier spielen,
19:35aber ich kann mir dann die Rosinen aussuchen
19:38in Zukunft.
19:39Es ist nicht so,
19:39dass ich jetzt gezwungen bin,
19:41jeden Tag da mit diesen ganzen Problemen
19:43behaftet zu sein
19:44und so gerne ich mit Menschen arbeite
19:46und habe auch immer versucht,
19:49die Probleme der anderen
19:50wirklich immer ernst zu nehmen
19:51und immer, immer
19:52auf das,
19:55als erstes Gebot,
19:57dass man den anderen verstehen muss,
19:59warum man diese Probleme hat,
20:01mit denen wir tagtäglich konfrontiert werden.
20:04Das ist ja jetzt,
20:04ob das jetzt Solisten sind
20:06oder Chormitglieder
20:07oder Ballettmitglieder
20:09oder Orchestermitglieder
20:10oder, weiß ich nicht,
20:12Bühnenbildner, Kostümbildner,
20:14alle die,
20:15das muss man alles sehr, sehr ernst nehmen.
20:17Und das ist dann schon anstrengend,
20:18weil man ja dauernd diese,
20:20man macht diese Probleme ja
20:22zu seinem eigenen Grund genommen dann,
20:23wenn man es wirklich ernst nimmt.
20:25Jetzt, gerade in deiner Position,
20:27gibt es da so diese Schockmomente
20:28oder fällt dir da so ein Schockmoment ein,
20:30wo du sagst,
20:31wow, jetzt weiß ich nicht mehr weiter?
20:33Also ehrlich gesagt,
20:34jetzt nach diesen vielen, vielen Jahrzehnten,
20:38sag ich immer,
20:39mein Puls hat seine gewöhnlichen 60.
20:41Es kann mich eigentlich,
20:43es kann mich nichts mehr erschüttern.
20:45Ich hab das,
20:45ich hab alles erlebt,
20:47was man nur da in der,
20:49als Theaterintendant erleben kann.
20:52Und ich bin da sehr ruhig.
20:55Nur sag ich eben,
20:56die Zeit ist gekommen,
20:57wo ich jetzt nicht mehr das dauernd brauche.
20:59Es passiert eh genug,
21:01wenn man jetzt ein Stück angeht
21:03und selber inszeniert,
21:04passiert noch genug.
21:06Braucht man jetzt nicht noch ständig
21:07auch die ganzen Nebenproblematiken,
21:09die man als Intendant hat,
21:10ob Verlagsrechten oder,
21:12oder gibt's so viele Facetten,
21:16die den Beruf halt schon sehr,
21:18sehr schwierig machen.
21:19Jetzt,
21:20wenn du so viele Produktionen gemacht hast,
21:22gibt's da irgendeine,
21:24wo du sagst,
21:24die liegt mir total am Herzen
21:26oder kannst du das gar nicht sagen?
21:27Sagst,
21:27jede Einzelne liegt mir am Herzen.
21:28Im Prinzip liegt jede Einzelne.
21:30Ja,
21:31es ist halt so,
21:31wie man,
21:32natürlich ist jedes dein Kind
21:34und wenn du gerade mit dem,
21:36auch wenn ich nicht inszeniert habe,
21:37es ist immer das gerade wichtig,
21:39was man gerade anfasst.
21:40Aber,
21:41naja,
21:41es gibt schon so einige Sachen,
21:43ich wollte halt immer gern Fidelio inszenieren,
21:45das war schon für mich ein Highlight,
21:48das machen zu können.
21:49Und von den unbekannten Werken
21:51war es schon eindeutig die Bläue Massur.
21:53Das hat mir so viel Spaß gemacht,
21:55das umzuschreiben,
21:56weil das halt einfach so ein trockener Motiv
21:58als den heute keiner mehr verstanden hätte
22:00und ich habe das ja vollkommen umgedeutet
22:02und vollkommen neue Dialoge geschrieben
22:05und viele Witze eingebaut
22:06und das hat mir sehr viel Spaß gemacht.
22:09Was würdest du sagen,
22:10Schobot war auch ein Traum für mich, ja.
22:14Was würdest du sagen,
22:15was ist so am schwersten zu inszenieren
22:18vom Komponisten her?
22:24Manche behaupten Mozart.
22:25Ja, ich habe ja nur Entführung
22:29aus dem Sareil-Regie geführt.
22:31Das war schon auch schwierig,
22:32muss ich sagen,
22:33diese Gemengelage von dem Humor heraus zu kitzeln,
22:38aber doch auch diese schweren Themen,
22:42die davor verhandelt werden.
22:43Also der Renegat,
22:45der da eben zuerst Christ ist
22:46und dann museln wird
22:48und die ganze Vorgeschichte zu erzählen.
22:50Ich würde jetzt gar nicht sagen,
22:52dass es ein Komponist ist,
22:55der jetzt besonders schwer ist.
22:56Es sind eher die Stücke,
22:59die wahnsinnig viele Personen haben,
23:02also eine Riesenbesetzung
23:03und wo eine Geschichte erzählt wird,
23:07die über mehrere Jahrzehnte geht,
23:09zum Beispiel.
23:09Schobot.
23:10Schobot ist das einzige Stück,
23:12wo ich, glaube ich, gesagt habe,
23:13ich brauche sieben Wochen dafür,
23:14das schaffe ich nicht,
23:15in sechs Wochen das zu inszenieren.
23:17Das habe ich auch bekommen,
23:18aber das war auch dringend notwendig,
23:20weil das war so vielfältig,
23:22auch mit den Step-Einlagen,
23:24die wir gehabt haben.
23:24Und das ist so eine lange Geschichte.
23:26Also ich hoffe,
23:27es ist aber nicht langweilig,
23:28aber eine lange Geschichte.
23:30Und das hängt wirklich
23:32von Stück zu Stück ab.
23:33Das kann man nicht sagen,
23:34dass ein Komponist
23:35jetzt besonders schwer ist.
23:38Ja, wir haben hier ein Theater,
23:40das wirklich alle Stücke spielt,
23:42im wahrsten Sinne des Wortes.
23:44Also die Sommerarena,
23:46die auch immer sehr gut genützt wird,
23:48oder?
23:48Ja, ich bin sehr froh,
23:49dass es in unserer Zeit gelungen ist,
23:51die zu renovieren.
23:52Weil diese wirklich schon zerfallende Fassade
23:55ist schon abgebröckelt.
23:57Und die Sommerarena ist wirklich
23:58was ganz Besonderes.
24:00Wird auch von den Touristen sehr geschätzt,
24:02durch das offene Glasdach.
24:03Und das ist schon ein besonders schöner Moment,
24:05wenn man an einem lauten Sommerabend
24:07drinnen sitzt
24:08und dann eine Operettenaufführung erleben kann.
24:11Das ist schon wirklich was Österreichs-spezifisches
24:14und Europaspezifisches.
24:16So was gibt es in ganz Europa nicht,
24:18wie die Sommerarena.
24:19Absolut.
24:19Und vor allem, ich glaube,
24:20das ist eine tolle Geschichte,
24:22die hier Baden eben hat,
24:23diese Sommerarena.
24:24Ja, das ist ein absolutes,
24:25wie man es so schön gesagt hat,
24:27USP, Unique Selling Point,
24:29das wirklich sich,
24:31oder Product,
24:32das sich wirklich gut verkauft.
24:33Also die Leute fragen das unglaublich
24:36nach, die Sommerarena nachfragen.
24:37Das heißt, man kann die Sommerarena nützen
24:39und dann spaziert man hinüber,
24:40dann ist ja der Rosengarten,
24:42was ja wirklich fantastisch ist.
24:43Also man kann wirklich aus dem Vollen schicken.
24:45Ja, also im Sommer,
24:47und dadurch,
24:47dass wir die Sommerarena ja jetzt auch nützen,
24:49um Kabarett und Kleinkunst zu zeigen,
24:52ist es natürlich jetzt auch
24:53für eine ganz viel breitere Öffentlichkeit
24:55nutzbar.
24:56Ja, das war ja früher nicht.
24:57Früher gab es ja eben nur die Operetten,
24:59oder unter Anfangszeichen,
25:00Operettenaufhörungen.
25:01Und jetzt wird das ja so,
25:02so ein breites Spektrum dort geboten.
25:05Auch eben Konzerte
25:06und Jazz-Sessions
25:07und alles Mögliche.
25:08Also das ist,
25:09finde ich schon schön,
25:10muss ich auch sagen,
25:11bin ich der Stadt Baden auch sehr dankbar
25:13und dem Land Niederösterreich natürlich,
25:15dass die sich so eingesetzt haben,
25:16das Ganze wieder so zu einem Schmuckkasterl
25:19jetzt wieder auszustellen.
25:21Jetzt wollen wir natürlich noch ein bisschen
25:23in die nähere Zukunft blicken.
25:24Was erwartet uns?
25:26Naja, jetzt im Sommer,
25:27das ist ja mein letzter Sommer,
25:29plötzlich letzten Sommer,
25:30haben wir die Zirkusprinzessin
25:33auf dem Programm,
25:33das ist die Öffnungsproduktion
25:35von Kallmann.
25:37Das ist auch glücklich,
25:37weil es ein Stück gewesen,
25:38das noch nicht in meiner,
25:39also das schon vor langer Zeit
25:41erst gezeigt wurde.
25:42Dann machen wir mit der,
25:44das ist ja schon alles ausverkauft,
25:46Jazz,
25:47auch eine Badener Erstaufführung
25:48mit Max Seibert
25:50und Drew Saric
25:51von dem Team von ABBA.
25:54Eben ein tolles Stück,
25:55was ich auch sehr wichtig finde,
25:56gerade in der heutigen Zeit,
25:57wieder Kalte Krieg,
25:58auf der Bühne
26:00wieder aufleben zu lassen
26:01und ich insinere dann noch
26:03ein Stück,
26:03was ich gerne machen wollte,
26:04Juditha von Franz Lea,
26:06das ist meine letzte Produktion,
26:08am 3. August kommt das raus,
26:09wird wieder live
26:10von ORF3 übertragen.
26:12Das war auch schön,
26:14was ich sage,
26:14in meiner Zeit,
26:15dass es jetzt gelungen ist,
26:16die ganzen Jahre jetzt
26:17dann die ganzen live
26:18übertragen
26:19auf ORF3,
26:20das mitzuerleben
26:21und das hat
26:22unter welchen Quoten
26:23auch erreicht,
26:24das hat mich schon sehr gefreut,
26:25hat uns wirklich
26:26zum Gesprächsthema
26:27in ganz Österreich gemacht,
26:29ORF3 ist schon sehr,
26:30sehr wichtig da,
26:31als Mitplayer.
26:32Absolut,
26:33der Kultusender ist auch wichtig.
26:34Sehr dankbar,
26:35dass das jetzt auch wieder passiert,
26:36genau.
26:37Gut, sehr Dank bleibt er erhalten.
26:39Ja.
26:39War ja nicht so ganz sicher.
26:40Ja, eh, ja.
26:41Aber es ist ein toller,
26:43toller Sender,
26:43Information,
26:44es gibt es in keinem anderen Land,
26:46so einen Informations-
26:47und Kultursender,
26:48der öffentlich-rechtlich ist.
26:49Genau, genau.
26:50Das ist das Tolle dran.
26:52Abseits jetzt von der Bühne Baden,
26:55hast du da schon Projekte
26:56im Fokus?
26:58Ja, natürlich.
26:59Aber wie gesagt,
27:00ich suche mir da die Rosinen raus,
27:02ich möchte mich nicht selber
27:03nicht über beanspruchen,
27:05das ist ja der Sinn,
27:05dass ich jetzt in Pension gehe,
27:07dass ich mein Leben genießen kann
27:08und ich werde so einmal im Jahr
27:10Regie führen
27:11und ich habe ein sehr schönes Haus
27:13in Bad Ischl,
27:14wo wir so Kammerkonzerte machen werden
27:16und Kammerabende,
27:18aber im Freundeskreis
27:19und wie gesagt,
27:21die Liedbegleitung geht weiter,
27:22aber Näheres kann ich jetzt
27:23natürlich noch nicht verraten,
27:25weil die Verträge sind ja gerade im Werden.
27:27Opa auch noch?
27:29Im Moment nicht.
27:30Aber es kann noch kommen.
27:31Aber vielleicht,
27:32ja,
27:33es gibt schon noch ein paar Sachen,
27:35die ich gerne inszeniere.
27:36Wagner?
27:36Tja,
27:37warum nicht?
27:38Warum nicht?
27:39Natürlich.
27:39Das ist einmal ganz was anderes.
27:41Also gut,
27:41ich muss sagen,
27:42mein absolutes Lieblingsstück
27:44von allen
27:45ist immer Arabella
27:46von Richard Strauss gewesen.
27:48Das hätte ich gerne mal inszeniert,
27:49aber da hat sich die Möglichkeit
27:50nicht ergeben.
27:52Aber wer weiß,
27:52vielleicht im nächsten Leben.
27:53Genau.
27:55Es waren wirklich wunderbare Zeiten,
27:57hier in Baden dich zu verfolgen,
27:59hier eine wirklich tolle Aufgabe
28:02und ich glaube,
28:03du bist der längst gediebte Direktor,
28:05gell?
28:06Also hinten da.
28:06Ich weiß nicht,
28:08ob das der Robert Herzl war.
28:09Das habe ich jetzt gar nicht nachrecherchiert,
28:11muss ich sagen.
28:12Es waren achteinhalb Jahre,
28:14aber wirklich
28:15für mich sehr prägende,
28:17eine sehr prägende Erfahrung
28:18und für mich vor allem
28:19die wirklich,
28:20die großartige Möglichkeit,
28:21alle diese ganz grandiosen
28:23Werke der Musikliteratur
28:25da selber inszenieren zu können.
28:26Also ich werde immer dankbar sein
28:29dafür,
28:29dass ich das machen konnte.
28:31Ja,
28:31und liebe Zuschauer,
28:31bitte noch
28:32so lange ausnutzen,
28:33so lange noch
28:34das Inba.
28:35Kommt alle zu mir im Sommer.
28:36Unbedingt,
28:36unbedingt.
28:37Und dann,
28:38wenn du etwas anbietest,
28:39natürlich jederzeit auch wiederum,
28:41dass wir vielleicht
28:41eine oder die andere Bearbeitung
28:43von dir sehen
28:44oder ein Steering von dir sehen.
28:45Ja,
28:45sehr gerne.
28:46Willkommen in Baden.