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  • vor 4 Tagen
Thomas Weinhappel nahm - vom lyrischen Bariton kommend - während der Corona-Zwangspause den Wechsel ins dramatische Fach vor und zählt nun Telramund, Holländer, Klingsor und Wotan zu seinem Repertoire. Daneben gehören Jochanaan, Orest, Scarpia und Kaspar zu seinen neuen Rollen.
Seine musikalische Ausbildung erhielt er bei den Wiener Sängerknaben, als deren Altsolist er weltweit eingesetzt wurde. Die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien schloss er als Master of Arts mit Auszeichnung ab. Wir plauderten im Rahmen der Spargelsaisoneröffnung im Marchfelderhof mit dem großartigen Künstler über die Kunst und den Spargel.
Transkript
00:00Es muss ja nicht das Letzte sein.
00:15Also, Marc Felderhof, das ist schon Familie mittlerweile und vor allem
00:29mit euch.
00:30Es ist einfach schön hier zu sein und gerade heute war künstlerisch ein unglaubliches
00:36Spektrum, was noch nie da gewesen ist und ich bin beeindruckt.
00:40Spargel, isst du gerne Spargel?
00:42Das ist die Zeit, auf die ich so lange hinfasste, wobei Spargel eigentlich eine, ich sage jetzt
00:48mal, kulinarisch und kalorienmäßig nicht die obergroße Speise ist, aber der Spargel vor
00:54allem hier, ich habe eins für mich immer gesagt seit Jahren, dass der erste Spargel, den
01:00ich esse, muss hier sein.
01:01Dann ist Spargelzeit, ich esse so gern Spargel, die sind jetzt die nächsten Wochen, aber der
01:06erste Spargel muss hier sein.
01:07Warum?
01:08Weil er der Beste ist.
01:09Absolut.
01:10Und das ist Garant dafür, für einen Spargel.
01:12Jetzt wollen wir natürlich auch wissen, wie geht es bei dir weiter, da tut sich einiges,
01:16Spargelzeit?
01:17Nach meinen Elftoten als Skarpier, den der Skarpier verdient hat.
01:23Wie stirbt man sich so als Skarpier?
01:26Mir stirbt es sich schmerzhaft.
01:28Man wird dann von der Tosca öfters erstochen, von vorne und hinten, damit es wirklich auch
01:34passt.
01:35Und dann hat man es aber zum Glück am Ende der zweiten Aktie schon geschafft, im dritten Akt
01:38darf man schon sein Bier trinken.
01:40Und jetzt darf ich mal zur Abwechslung nach dem Kasper, nach dem Tellramund, nach dem Skarpier
01:46mal ein guter Helden-Bariton sein.
01:49Und zwar der Germont.
01:52Georges Germont, der Vater von Alfredo Germont.
01:55Der liebevolle Vater, der quasi diese Tragödie doch in die Wege leitet, weil er für die zweite
02:02Tochter dieses Liebesglück von Alfredo und Traviata stoppen muss, um die zweite Tochter
02:09zur Hochzeit zu bringen.
02:11Das ist toll.
02:13Wunderbar.
02:14Wunderbare Pelcanto-Linien und vor allem mit einer erstklassigen Besetzung.
02:18Und ein unglaubliches Bühnebild.
02:20Ich bin ja ein bekennender Manfred Waber-Fan.
02:23Der Manfred Waber, mein Entdecker.
02:262006.
02:27Papageno, Zauberflöte.
02:28Seitdem ein großer Wegbegleiter.
02:30Hat jetzt in diesem neuen Festival mich jetzt wieder gerufen.
02:34Und ja, also es wird einfach wunderbar sein, diese Rolle zu verkörpern und mal wunderschöne
02:41große Pelcanto-Bögen zu machen mit einer unglaublich internationalen Besetzung.
02:44In der Rolle musst du nicht sterben, gell?
02:46Das ist eigentlich jetzt wirklich...
02:47Bei Tosca, die haben eine ziemliche Ausfallsrate, gell?
02:50Ja, ja, aber du hast recht.
02:51Nach dem Kasper, nach dem Tel Ramon, es ist eine Rolle, die ich nicht sterben muss.
02:55Ist ungewohnt.
02:56Ungewohnt.
02:57Ungewohnt.
02:58Nicht zu sterben.
02:59Aber ich werde es genießen, hoffentlich.
03:01Das heißt, wenn man nicht das ganze Blut...
03:03Wissen Sie, wenn man stirbt auf der Bühne?
03:05Das klingt immer so spektakulär, auch für das Karma.
03:09Aber wenn man stirbt, hat man meistens eine Blutkapsel irgendwo.
03:12Das heißt, hier ist es hier.
03:14Und das wegzuwaschen, liebes Publikum, ist nicht so einfach.
03:19Ich brauchte immer ewig lang, das wegzuwischen.
03:21Und meine Hände sind meistens noch bummvoll.
03:23Tagelang mit diesem viel Blut.
03:26Ich genieße es mal.
03:27Und meine Tochter, meine liebe Tochter,
03:29die findet es nicht alles sehr humorvoll, wenn nicht der Papa ständig stirbt.
03:32Aber ja, es gehört dazu.
03:35Das heißt, du bleibst der Tosca treu?
03:39Unbedingt.
03:40Zumindest im Stück der Tosca selbst nicht.
03:42Ich darf jetzt schon mal sagen, dass ich schon weitere Angebote für die Tosca,
03:45für den Skarpia am Tisch habe.
03:47Was mich sehr freut, weil diese Oper ist nun mal einer der Top 3 Opern der Welt.
03:51Und es ist auch nicht die leichteste Rolle, möchte ich mal so sagen.
03:55Also ich bin froh, dieses Debüt in meinem geliebten Baden zu machen.
04:00Also ich, so schön bei Wien, so viele Freunde waren da und Bekannte.
04:04Und jetzt, nach diesem großen Erfolg, den ich so dankbar bin.
04:09Vielen Dank, liebes Publikum.
04:11Der Erfolg liegt ganz alleine bei Ihnen.
04:13Naja...
04:15Jetzt...
04:16Man bekommt da die Resonanz.
04:17Das Publikum ist immer ehrlich.
04:18Das Publikum ist immer ehrlich und das schaue ich auch gar nicht, weil ich weiß es.
04:22Ich bin ehrlich auf der Bühne.
04:23Ich gebe alles, was ich kann.
04:24Hoffe, dass es reicht natürlich.
04:25Keine Frage.
04:26Aber jetzt mit diesem Debüt ist es schön, jetzt in die Welt hinauszugehen und das noch
04:33viel öfters zu machen und vor allem auch wieder hier in Wien machen zu dürfen.
04:38Herrliches.
04:39Ja.
04:40Wir freuen uns, wenn wir dich sehen dürfen.
04:42Ich freue mich auch wahnsinnig.
04:43Und im Sommer, bitte, kommt's.
04:45Ab Juli spielen wir drei Wochen im wunderschönen Eislauchverein.
04:50Also zwischen Konzerthaus und Intercontinental.
04:53Und seht eine atemberaubende Kulisse, die der Manfred Waber zaubern wird.
04:59Es gibt, wie ihr vorher schon interviewt habt, Projektionen auf das Konzerthaus.
05:04Der Manfred lässt immer die Technikur mitspielen.
05:09Und es gibt eine unglaubliche Kulisse und wir werden alles geben, was wir können.
05:14Wunderbar.
05:15Und das gleiche in meinem Konzerthaus.
05:17Das ist ein heiliger Platz.
05:19Absolut, absolut.
05:20Es ist wunderbar.
05:21Es ist schön, dass wir dich wieder träufen durften.
05:24Übrigens noch einmal Gratulation zu der Aufführung von, nicht Wagner, sondern von Strauss,
05:30von Richard Strauss.
05:31Der Abend war genial.
05:32Das war so ein Herzensprojekt für mich, weil der Richard Strauss ist für mich einfach
05:36einer der ganz großen Wien neben Wagner.
05:39Und diese Literatur hier in Wien, in meinen geliebten Wien zu geben, war einfach sensationell.
05:45Dieser warme, wunderbare Applaus des Abends, das habe ich noch in meinem Herzen heute drinnen.
05:50Hat sich wunderbar auch in diesen Saal, in diesen wunderschönen Heren gegründet.
05:53Ach, das ist für mich der kleine, der kleine, der kleine große Musikvereinsaal im dritten Bezirk.
05:59Das ist so schön, herrlich.
06:01Gleiche Architekt, gleiche Architekt.
06:03Und das ist einfach unglaublich in diesen heiligen Hallen mit euch diesen Abend zu bestreiten.
06:07Und das Publikum, das war ja fast familiär dort.
06:10Das ist so die Nähe auch.
06:12Es ist wirklich so schön, dass du das ansprichst.
06:14Es ist mittlerweile so schön, dass wir einen Freundeskreis und Fankreis gegründet haben,
06:19die einfach total hinter einem stehen.
06:21Absolut.
06:22Und wenn wir vor diesen Menschen, die einen anschauen, mitfiebern und tun und einem das Beste wünschen,
06:29also ein besseres Publikum kann man sich wünschen, das einem zu höchst Formen bringt.
06:34Absolut.
06:35Danke.
06:36Wunderbar.
06:37Wir freuen uns, wenn wir dich wieder auf der Bühne sehen.
06:39Vielen Dank.
06:40Danke sehr.
06:41Danke.

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