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28:39Das ist dringend.
28:41Na komm.
28:47Haben Sie beide jemals so offene Gespräche geführt?
28:51Ach, das gehört ja alles gar nicht hierher.
28:53Doch.
28:55Das gehört natürlich hierher.
28:57Ich sehe so ein Tier nicht isoliert.
28:59Mich interessieren schon die Umstände, unter denen so ein Tier lebt.
29:05Tja.
29:07Was machen wir denn mit dir, mein Junge?
29:11Entschuldigung Chef, es ist wirklich dringend.
29:13Ja, dringend.
29:15So.
29:23Wie heißt du denn?
29:25Jana Ringfeil.
29:27Was hat sie denn, Jana?
29:29Ich weiß nicht.
29:31Ist sie krank?
29:33Noch nicht.
29:35Ich muss ja auch nur fragen.
29:37Ich muss wissen, ob sie sich ansteckt.
29:39Bei uns sind nämlich alle krank zu Hause.
29:41Gruppe.
29:43Nun habe ich Angst, dass sie sich ansteckt.
29:45Ich meine, mir geht es ja noch einigermaßen.
29:47Aber habe ich nicht Bazillen?
29:49Nachher stirbt sie noch.
29:51Die ist doch sowas nicht gewöhnt.
29:53Hab ich mir gedacht.
29:55Die hustet nämlich auch schon.
29:57Natürlich leise.
29:59Ist ja gar nicht so abwegig, was du da sagst.
30:03Sieh mal die Augen.
30:05Treffen wirklich ein bisschen.
30:07Na Gott sei Dank.
30:09Wieso denn das?
30:11Na, dass ich gekommen bin.
30:13Ich hatte solche Angst.
30:15Das habe ich gesehen.
30:17Keine Angst haben nur die Dummen.
30:19Jetzt geben wir erst mal eine vorbeugende Spritze.
30:22Das macht Carola.
30:31Entschuldigen Sie.
30:33Ein Tier ist wie jedes andere.
30:35Du kannst ja mit ein bisschen Kamillenteeaugen und Nase waschen.
30:38Wirklich?
30:39Ja, natürlich.
30:43Na, was gibt es denn noch?
30:46Ich habe noch eine Frage.
30:48Ja?
30:50Kann ich den mal streicheln?
30:53Aber natürlich.
30:55Der steckt sich nicht so leicht an, sonst wäre der schon längst.
31:02So nun komm Jana, wir haben wirklich wenig Zeit.
31:06Ich habe noch eine Frage.
31:08Ja?
31:09Ich möchte nämlich gerne etwas wissen.
31:11Na, schieß los.
31:12Ich habe nämlich etwas gehört.
31:14Und ich möchte einfach wissen, ob das stimmt.
31:16Na, was hast du denn gehört?
31:19Ist das wahr, dass Schildkoten nachts ihren Panzer verlassen?
31:23Wie?
31:25Ich habe gehört, dass sie nachts, wenn wir alle schlafen,
31:29heimlich aus ihrem Panzer herauskriechen und sich völlig frei bewegen.
31:33Aha.
31:34Bevor wir dann morgens aufwachen, schlüpfen sie schnell in ihren Panzer zurück.
31:40Und darum wissen wir es nicht.
31:43Ja, ist ja klar.
31:44Sie sind doch Tierarzt.
31:46Ja, das bin ich.
31:47Sie wissen es bestimmt.
31:49Na ja, ja, ja, das heißt, ich habe auch schon davon gehört.
31:54Onkel Hubert hat es erzählt.
31:56Aber es geht nur, wenn die Menschen tief schlafen und es nicht sehen.
32:02Das stimmt.
32:04Aber...
32:05Hm.
32:08Nicht alle, weißt du?
32:10Nur wenige, einige, wenige.
32:12Und auch nicht in allen Nächten, sondern nur in ganz bestimmten Nächten.
32:16In welchen denn?
32:18Tja.
32:20Ob meine Mütter zugehört?
32:21Tja, es tut mir leid, das weiß ich nun jetzt auch nicht.
32:28Weißt du, die Tierärzte sind sich ja an dieser Frage überhaupt noch nicht einig.
32:32Da müssen sie erst noch Versuche machen.
32:36Aber es darf doch keiner sehen.
32:37Na ja, eben. Deine sieht ja fast so aus.
32:40Wirklich?
32:42So, nun raus mit dir.
32:46Danke.
32:48Keine Ursache.
32:50Sagen Sie mal, Herr Doktor, was Sie dem Mädel da erzählt haben.
32:53Das stimmt doch einfach gar nicht.
32:55Wie können Sie denn als Tierarzt...
32:57Ja, gewiss doch.
32:58Gewiss.
33:02Aber das Schildkröten nachts hier im Panzer verlassen...
33:05Finde ich doch wunderbar.
33:07Oder darf man das nicht?
33:13Was wäre das für ein Leben, wenn wir uns nicht vorstellen könnten, dass Schildkröten nachts ihren Panzer verlassen?
33:20Und leben.
33:22Einfach leben.
33:24Wie Sie das sagen?
33:26Das ist ja so blöd.
33:32Ach, du lieber Himmel. Gleich operieren.
33:34Carola, Kompresse.
33:36Und Herr Kater?
33:40Tja.
34:04Das dauert jetzt ein Weilchen. Der Chef operiert selber, da braucht er jetzt viel Ruhe.
34:08Ja, und was wird aus uns?
34:10Unser Hannibal hat Ohrenschmerzen.
34:12Ja, auf beiden Seiten sind Kranen drin.
34:14Ach, das hat Ihnen Frau Schneewald erzählt, was?
34:15Na, zeigen Sie mal hier.
34:16Sind Sie recht, was hat Sie recht?
34:17Wissen Sie was, kommt Sie doch morgen durch.
34:18So, gegen elf, ich merke es Sie vor.
34:19Ich gebe Ihnen jetzt ein paar Tropfen mit, dann hält er das schon bis morgen durch.
34:20Das tut doch aber weh.
34:21Das hält der durch, Glauben.
34:22Ja?
34:23Ja.
34:24Ich habe Zeit.
34:26Ich habe Zeit.
34:56Ja.
34:59Der kam rausgeschossen, dieser ...
35:01Bullterier.
35:02Ja, der kam rausgeschossen, als wäre es eine Dampflok auf kratem Weg, ohne Krümmung durch.
35:06Mein Fahrrad durch, sage ich Ihnen, als wäre es nicht vorhanden.
35:09Das ist doch Wahnsinn.
35:11Ja, und dann dieser ...
35:12Clairon.
35:13Ja, der saß im Auto, wollte vom Grundstück fahren.
35:15Die Tür stand einen Moment offen und schon ist die Beste raus.
35:19So, Herr...
35:20Zinke.
35:21Herr Zinke, Sie setzen sich am besten dort in die Ecke.
35:25Oder besser wäre noch, Sie gehen spazieren.
35:28Ja, also, wenn ich bleiben darf, bleibe ich.
35:34Ich gucke auch nicht hin. Ich will das ja gar nicht sehen.
35:38Aber mal ehrlich, es könnte auch Feierabend sein.
35:43Das könnte ich mir nie verzeihen, wenn ich in diesem letzten Augenblick...
35:47nicht bei ihm war.
35:52Ich meine, Herr Doktor, so ist es doch.
35:55Wenn Sie mich so fragen, würde ich sagen, gehen Sie lieber spazieren.
35:58Ehrlich?
36:01Dann bleibe ich.
36:03Dann bleibe ich erst recht.
36:07Carola, das wievielte Opfer ist das in diesem Jahr?
36:10Das zweite jetzt. Die Post war nicht mitgerechnet.
36:13Tja, dann. Das sieht ja aus. Schere, Pinzüte.
36:17Ja, dann gehen Sie schon ran.
36:24Ach, das muss nicht sein.
36:26Das entscheide ich.
36:32Endlich.
36:33Ja.
36:35Ja?
36:36Was denn heute noch?
36:39Naja, ich weiß nicht, ob ich...
36:40Natürlich, ab sieben.
36:45Sie haben aber Nerven, Herr Doktor.
36:47Tschüss.
36:48Ach, Quatsch. Erfahrungen, mein Lieber, vor allem Schlichte.
36:51Das macht mich unschlagbar.
36:52Ja, ich weiß, ich war feige.
36:59Schon viele Jahre.
37:03Ja, mit allem einverstanden, nur um eine Ruhe zu haben.
37:07Wie die Idioten gelebt.
37:10Zeit vergeudet.
37:11Das hast du gemerkt, mein Lieber, ne?
37:19Das hast du gemerkt.
37:23Nun müssen wir sehen, mein Kleiner.
37:27Nun müssen wir sehen.
37:28Was sind Sie denn vom Beruf, Herr Zinke?
37:36Na, Autoschlosser.
37:39Übrigens gleich nebenan.
37:41Und warum habe ich Sie hier noch nie gesehen?
37:47Wissen Sie,
37:48das war noch nichts.
37:51Was ist denn nun?
37:52Ja, wenn er wieder zu sich kommt,
37:54muss es nur noch abheilen.
38:04Wenn er wieder zu sich kommt.
38:14Wo hat er eigentlich seine Staubeimpfung bekommen?
38:18Also gut, ich war vorher woanders.
38:20Bei Schulze in der Schwiemannstraße.
38:25Aber als ich da heute anrief...
38:26Der Schulze ist ein sehr guter Mann.
38:29Da sind wir uns hoffentlich einig.
38:32Ja, ja, sind wir da drunter.
38:34Ich mache uns einen Kaffee, ja?
38:36Ja, machen Sie das, dann schwören Sie ab.
38:39Ja.
38:39Also dieser Clavon mit diesem...
38:50Wulterrier.
38:51Ja.
38:52Das ist ein schlimmes Tier.
38:53Wie kann dieser Mann zulassen,
38:58dass diese Bestie auf andere losgeht?
39:02Wissen Sie,
39:03was in der Kührungsurkunde
39:04von meinem Spanier steht?
39:06Spanier?
39:06Ja, das sage ich doch.
39:07Bei meinem Spanier da steht
39:08Lieb im Wesen.
39:12Dann geht so ein Tier,
39:15ein richtiges Tier auf ihn los.
39:17Und der Besitzer,
39:20der findet das womöglich noch großartig.
39:24Der sieht sich das mit an.
39:27Sie, der hatte ja nicht mal Zeit für mich.
39:29Hat mir ihre Nummer gegeben.
39:31Und dann ab.
39:35Wo soll das hinführen, Herr Doktor?
39:38Die Menschen,
39:40anstatt selber was von sich zu verlangen,
39:43da schaffen sie sich ein Auto an.
39:44Oder ein Hund.
39:47Ja, dann geht sie los, die Protzerei.
39:50Ich sehe es doch.
39:52Ich erlebe sie doch alle.
39:54Aber für Menschen sind wir nicht zuständig, Herr Zinke.
39:58Haben Sie es gehört?
40:03Na ja, wacht er wieder auf.
40:07Hätte ich gar nicht gedacht.
40:14Hätte ich gar nicht gedacht.
40:44Hätte ich gar nicht gedacht.
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