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Die Listenerste der Wiener NEOS, Selma Arapovic, hofft auf eine Fortsetzung der rot-pinken Regierungszusammenarbeit nach der Wien-Wahl. Das hat die 48-Jährige im Interview betont. Dass sie nun selbst auf der pinken Landesliste ganz oben steht, hat auch sie durchaus überrascht: "Sehr vieles kommt einfach unerwartet." Die Geschehnisse im Bund hätten ein "Riesenrad" auch bei den NEOS in Gang gesetzt.

Thumbnail: APA/Hans Klaus Techt

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Transkript
00:00Selma Arapovic steht nun an der Spitze der Landesliste der NEOS für die Wien-Wahl im April.
00:06Die Wogen der Politik haben die 48-Jährige auf den ersten Listenplatz befördert.
00:12Und nicht nur das, die Gemeinderätin und ehemalige pinke Sprecherin für Wohnbau und Stadtentwicklung
00:18ist inzwischen auch Klubobfrau der NEOS-Fraktion im Harthaus.
00:23In der Politik sehr viel, es kommt einfach unerwartet.
00:25Und diese Regierungsbeteiligung hat tatsächlich bei uns NEOS, aber wahrscheinlich auch bei den anderen Regierungsbeteiligungsparteien
00:32auch ein großes Rad in Bewegung gesetzt, sowohl in der Bundespartei, aber auch natürlich bei uns in der Landespartei.
00:39Tatsächlich war die in Bosnien aufgewachsene Mandatarin lediglich auf dem zweiten Platz der Liste gestanden.
00:45Nach dem Aufstieg von Wiederkehr in die Bundesregierung übernahm die bisherige Klubchefin Bettina Emmerling
00:52das Bildungs- und Integrationsressort im Rathaus.
00:55Arapovic wurde Klubobfrau und rückte auf den ersten Platz nach.
00:59Formal ist sie seither Spitzenkandidatin, auch wenn die NEOS diese Bezeichnung sowohl für sie als auch für Emmerling verwenden.
01:07In Wien regieren die NEOS seit 2020 mit.
01:11Es war wirklich eine sehr herausfordernde Situation, die wir in der letzten Zeit gehabt haben.
01:16Wir haben ja das Ressort in der Corona-Krise übernommen.
01:20Und ich bin selber Mutter von zwei Kindern.
01:21Meine Kinder waren da zehn und elf Jahre alt.
01:25Also es war wirklich eine sehr herausfordernde Zeit.
01:28Man hat das Beste daraus gemacht, davon bin ich überzeugt.
01:31Und ich kann das auch als Mutter bestätigen, dass die Schulen in Wien keinen Tag geschlossen waren.
01:36Das ist schon ein Asset.
01:37Das ist wirklich nicht selbstverständlich.
01:40Das ist das eine.
01:41Dann natürlich der Krieg in der Ukraine und die ganz vielen Geflüchteten, die nach Wien gekommen sind.
01:46Und das Bildungssystem, das eh schon so angespannt war, noch zusätzlich belastet haben.
01:52Und dennoch habe man es geschafft, ausreichend Schulplätze zu schaffen.
01:56Dass zahlreiche Tafelklassler als außerordentliche Schüler eingestuft werden mussten,
02:02obwohl sie zuvor in Wien einen Kindergarten besucht haben, ist laut Arapovic auch ein Versäumnis des Bundes.
02:09Hier hätte man starke Unterstützung gebraucht.
02:12Die Zusammenarbeit mit der Wiener SPÖ bezeichnet sie grundsätzlich als wirklich gut.
02:18Und sie würde sich eine Neuauflage von Rot-Pink in der Stadt wünschen.
02:22Da wird schon einige Punkte geben.
02:24Aber natürlich ist das auch etwas, auf was man sich dann einigen soll innerhalb der Koalitionsverhandlungen.
02:30Und wie Sie ja selber wissen, haben wir uns auch 2020 auf ein Programm geeinigt, das auch aus 800 Projekten besteht.
02:39Und wir haben das erste Mal überhaupt in Österreich einen Regierungsmonitor online eingeführt,
02:43wo jede Wienerin, jeder Wiener, aber auch darüber hinaus hineingehen kann, schauen kann,
02:47wo stehen wir mit den Projekten, wie weit sind sie.
02:50Sollte es zu Koalitionsverhandlungen kommen, wird wohl ein Thema stets präsent sein, die missliche Budgetlage.
02:57Wo es massiv Erleichterungen geben könnte, ist im Bereich der Entbürokratisierung.
03:05Und um zu schauen, wie kann man auch Wien als Wirtschaftsstandort besser positionieren.
03:14Und ich glaube, auch mit dem Selbstständigkeitsverfahren auf der Bundesebene haben wir da jemanden guten,
03:18der ganz, ganz gut drauf schauen wird.
03:20Zum Beispiel auch in Bezug auf die ganzen Genehmigungsverfahren für die Gewerbeflächen und Ähnliches, diese Beschleunigungen.
03:29Statt Sparpakete zu schnüren, solle versucht werden, mehr Einnahmen zu generieren.
03:34So die gelernte Architektin.

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