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Im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering wurde ein Massengrab voller Skelette gefunden. Forscherinnen und Forscher haben den Fund auf die Römerzeit datiert. Die Erkenntnisse könnten die Geschichte der Stadt Wien umschreiben.

Thumbnail: A. Slonek / Novetus

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Transkript
00:00Es ist eine wissenschaftliche Sensation. In Wien wurde ein knapp 2000 Jahre altes
00:06Massengrab entdeckt. Eine Baufirma ist Ende 2024 zufällig bei der Sanierung eines Sportplatzes
00:13im Bezirk Simmering darauf gestoßen. Das Grab stammt aus dem ersten Jahrhundert nach Christus.
00:19Damals stand an der Stelle des heutigen Wien noch ein kleines römisches Militärlager namens
00:24Vindobona. Bei den Skeletten, die jetzt in Wien-Simmering gefunden wurden, dürfte es sich
00:30um mindestens 130 junge römische Soldaten handeln. Die archäologische Abteilung des
00:36Wien-Museums geht davon aus, dass sie bei einem Kampf gegen germanische Widersacher umgekommen
00:42sind. Der neue Fund ist der erste physische Beleg dafür, dass es damals in der Region größere
00:47Kämpfe gegeben hat. Erkennbar ist das daran, dass die Toten Verletzungen durch Lanzen und
00:52Schwerter aufweisen. Und für die ArchäologInnen war das überhaupt nur ersichtlich, weil die Toten
00:59vergraben wurden und nicht wie üblicherweise im alten Rom verbrannt. Das dramatische Ende der
01:05jungen Männer könnte jedenfalls weitreichende Folgen gehabt haben, wie Fachleute vermuten.
01:09Denn die römische Niederlage könnte Anlass für eine Erweiterung des bis dahin kleinen
01:14Hilfsgruppen-Lagers Vindobona gewesen sein. Und in weiterer Folge wurde daraus bekanntlich die
01:21Stadt Wien.

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