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Kolibris sind die Akrobaten der Lüfte. Sie können vorwärts, seitlich, rückwärts fliegen und sogar auf der Stelle "stehen". Diese einmalige Wendigkeit verdanken sie anatomischen Besonderheiten und einem fehlenden Gen. Es kam bei allen Kolibriarten zu der Zeit abhanden, als sich ihre Flugkünste entwickelt haben.

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Transkript
00:00Warum können Kolibris rückwärts fliegen?
00:06Kolibris sind Akrobaten der Lüfte.
00:11Sie fliegen vorwärts, seitlich, rückwärts und bleiben sogar auf der Stelle stehen.
00:16Kein anderer Vogel kann da mithalten.
00:20Die hohe Wendigkeit verdanken Kolibris zum einen ihrer kleinen Körpergröße,
00:24vor allem aber einigen anatomischen Besonderheiten.
00:27Kolibris haben äußerst bewegliche Kugelgelenke an den Schultern.
00:32Zudem sind ihre Oberarmknochen sehr kurz und ihre Handknochen ungewöhnlich lang.
00:38Dadurch können Kolibris ihre Flüge in alle Richtungen bewegen.
00:43Wenn sie in der Luft stehen, um Nektar zu saugen, bringen sie es auf rund 80 Flügelschläge pro Sekunde.
00:49Dieser Modus wird auch Schwirrflug genannt.
00:53Denn er gleicht dem Flug mancher Insekten.
01:01Auch andere Vögel können in der Luft stehen, allerdings nur für kurze Zeit.
01:07Denn keine Fortbewegungsart im Tierreich verbraucht mehr Energie.
01:12Den Kolibris macht das nichts aus, denn Herz, Lunge und Muskeln für die Flügel sind im Vergleich zur Körpergröße riesig.
01:19Vor allem aber, ihr Stoffwechsel ist aktiver als bei jedem anderen Wirbeltier.
01:25Ihren hohen Energiebedarf decken sie mit Zucker aus Blütennektar.
01:30Und den können sie besonders schnell aufnehmen.
01:33Hochaktive Enzyme machen es möglich, dass Kolibris Fruktose und Glucose gleich gut verstoffwechseln.
01:40Wir Menschen zum Beispiel können das nicht.
01:43Wie sich diese Fähigkeit auf die Flugmuskulatur auswirkt, hat eine Studie untersucht.
01:49Dazu wurde das Genom unterschiedlicher Kolibri-Arten sequenziert und mit dem anderer Vogelarten verglichen.
01:56Dabei zeigte sich, allen Kolibris fehlt ein bestimmtes Gen.
02:00Mit Experimenten an Muskelzellen ließ sich rekonstruieren, was dieser Genverlust bewirkt.
02:06Er steigert den Zuckerstoffwechsel.
02:09Und er sorgt dafür, dass in den Muskelzellen Anzahl und Aktivität der Mitochondrien zunehmen.

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