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  • vor 5 Tagen

Kategorie

Menschen
Transkript
00:00Also, vorhin ist eine Frau angekommen.
00:06Naja, das kann ja schon mal nix Gutes heißen, Maxxauer.
00:09Sie haben sich total überschwänglich begrüßt.
00:11Und jetzt ist er bei ihrem Zimmer.
00:13Nee.
00:14Weißt du, was ich gestern machen musste?
00:16Ich musste für Katharina einen Brief an dich schreiben.
00:19Einen Liebesbrief.
00:21Ich habe sie beim internationalen Concours Cuisine mit angemeldet.
00:25Sehr schön, danke!
00:27Und wenn Laura lieber am Dessert-Wettbewerb teilgenommen hätte, was hättest du dann gemacht?
00:32Einen Dessert-Wettbewerb organisieren.
00:36Das habe ich doch frei empfunden, um Robert zu ködern.
00:40Marie, das ist Theresa.
00:42Meine große Schwester.
00:45Das ist deine Schwester.
00:57Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:27Du bist...
01:35Seit wann hast du denn eine Schwester?
01:38Nun, eigentlich schon, solange ich lebe.
01:41Theresa ist ein bisschen älter als ich. Sieht aber viel jünger aus.
01:43Das will ich dir auch geraten haben.
01:45Marie war schon ganz eifersüchtig.
01:48Eifersüchtig? Auf mich?
01:49Na ja, als Xaver so ewig in deinem Zimmer geblieben ist, da...
01:53Dann hat sie gedacht, dass wir zusammen im Bett gelandet sind.
01:55Na ja, wenn ich nicht deine Schwester wäre.
01:57Schon ein knackiges Kerchen, nicht wahr?
01:58Ja.
02:00Und wenn er sich nicht komplett geändert hat, dann lässt er so schnell nichts anbrennen.
02:04Aber so war es schon im Kindergarten.
02:05Jetzt fallen mir bitte nicht auch noch in den Rücken.
02:07Das ist pure Verleumdung. Glaub dir kein Wort.
02:10Ich weiß nicht. Die Sache mit Tanja und mit der Frau aus der Fürstensuite?
02:13Oh, ich spüre es im Beziehungsgespräch im Anmarsch.
02:16Ich verzieh mich mal lieber.
02:18Aber wo ist...
02:18Ich habe Massagetermin. Bis später.
02:19Arme Katharina.
02:48Ist jetzt völlig allein.
02:50Ja, Gott sei Dank schlägt sie viel.
02:53Glaubst du, sie hat Schmerzen?
02:54Na ja, war keine leichte Operation.
02:57Hoffentlich hat sie wenigstens was gebracht.
03:02Laura.
03:04Katharina freut sich immer so, wenn du sie besuchst.
03:07Ich weiß.
03:09Ich weiß, es ist nicht recht für dich.
03:11Es ist mehr als das.
03:13Ich schäme mich zur Tode.
03:15Sie hält mich für ihre Freundin und ich betrüge sie.
03:17Du betrügst sie nicht.
03:19Das darfst du dir nicht einreden.
03:20Das habe ich dir schon tausendmal gesagt.
03:21Katharina und ich will sie nicht mehr zusammen.
03:23Das weiß sie auch.
03:24Ja, aber das glaubt sie nicht.
03:27Es ist so unerträglich, ständig ihre Rückeroberungspläne mit anhören zu müssen.
03:33Versuchst du die trotzdem?
03:36Sicher.
03:36Ja.
03:36Es ist nicht mehr lange.
03:41Hör mal, die ist dauernd.
03:46Weißt du noch?
03:47Natürlich, wie könnte ich das vergessen?
03:50Ich wollte München erobern und du warst auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäft.
03:54Wie?
03:56Ach du meine Güte.
03:57Entschuldige.
03:58Mist, ich habe einen Termin.
03:59Ich habe ihn vergessen.
04:01Die warten im Büro schon auf mich.
04:02Bis später.
04:07Dann hat sich mein Leben auf den Kopf gestellt.
04:10Oder auch nicht.
04:12Vielleicht habe ich die ganzen Jahre vorher auf dem Kopf gestanden
04:14und stehe jetzt zum ersten Mal auf den Füßen.
04:18Was Liebe alles mit einem macht.
04:19Das ist doch Katharinas Verlobungsring.
04:29Hoffentlich hat Alexander recht und sie wird wirklich wieder gesund.
04:38Mensch Marie, ich weiß, dass ich kein Heiliger bin, aber deswegen musst du doch nicht mal gleich mit dem Schlimmsten rechnen.
04:44Tut mir leid.
04:46Verdammt, ich dachte, es entwickelt sich mal was zwischen uns.
04:48Das dachte ich auch.
04:51Ja, aber deswegen glaubst du gleich bei der ersten hübschen Frau, die meiner Nähe kommt, dass ich mit ihr ins Bett hüpfe.
04:57Und kannst du das mal lassen, ist doch eh hin.
05:03Das klingt so vertraut, als ihr miteinander telefoniert habt.
05:06So als ob ihr euch jetzt schon ewig kennt.
05:08Das tun wir ja auch.
05:11Da hatte ich Angst, dass ich nur ein Zeitvertreib für dich bin.
05:14Hältst du mich wirklich für so ein Schwein?
05:19Mensch, lass das doch mal und rede mal mit mir.
05:23Für die armen Schmetterlinge.
05:27Also was ist jetzt?
05:32Marie, warum vertraust du mir denn nicht?
05:36Ich weiß nicht.
05:36Jetzt schau mich doch bitte mal an.
05:48Glaubst du denn wirklich, dass ich so ein Misaka-Sanova bin?
05:52Nein.
05:53Tut mir leid.
05:54Das war blöd von mir.
05:55Natürlich war ich schon mit ein paar Frauen zusammen.
06:03Aber was ich dir jetzt sage, das habe ich noch keiner zuvor gesagt.
06:13Marie, ich liebe dich.
06:19Und das hast du wirklich noch keiner vorher gesagt?
06:22Denkst du schon wieder, dass ich dich anlüge?
06:24Nein.
06:26Aber du glaubst mir nicht.
06:27Doch.
06:29Was soll ich denn machen?
06:30Soll ich schwören beim Bad meiner Mutter?
06:33Nein.
06:34Ich kann mich noch nachts unter dein Fenster stellen und Lieder singen.
06:37Besser nicht meine Eltern.
06:38Oder ich klaue.
06:39Den Saalfeld ist einfach ein Pferd und entführe dich als weißer Prinz auf mein Rosenschloss.
06:44Ich glaube dir.
06:46Das ist ja gut.
06:50Marie, ich bin wirklich froh, dass ich dich kennengelernt habe.
06:52Ich auch.
06:59Jetzt muss ich ihm auch noch das Massageöl hinterher tragen.
07:03Keiner da?
07:06Arbeitet denn hier jemand?
07:07Pardon, bin ich zu früh?
07:11Zu früh? Wofür?
07:13Zur Massage? Wofür denn sonst?
07:16Ich komme später wieder.
07:17Nein, nein, nein, nein. Bleiben Sie hier.
07:22Sind Sie denn schon so weit?
07:24Ich?
07:26Äh, ich, ich bin...
07:27Ja, Sie?
07:31Was?
07:32Sie haben gerade einen Satz angefangen.
07:34Ich?
07:37Ich?
07:38Weiß nicht mehr, was ich sagen wollte.
07:40Ha, das kenn ich.
07:40Das geht mir manchmal auch so.
07:42Am besten, wir fangen mit dem Rücken an.
07:43Der ist nämlich ziemlich verspannt.
07:46Aha, ja, gut.
07:47Fangen wir mit dem Rücken an.
07:48Ich bin übrigens Theresa.
08:06Robertza.
08:09Bobby.
08:10Meine Freunde nennen mich Bobby.
08:13Bobby mit den Zauberhänden.
08:14Da bin ich ja mal gespannt drauf.
08:18Ich auch.
08:18Da bin ich ja mal gespannt drauf.
08:48Ich bin's.
09:00Hallo.
09:06Soll ich schlimm aus?
09:08Nee, nur ungewohnt.
09:11Alexander, ähm, Herr Saalfeld hat gesagt,
09:20übermorgen ist der entscheidende Tag, ja?
09:24Sag euch, Alexander,
09:26wir beide, wir duzen uns doch auch.
09:30Ja.
09:32Übermorgen ist die große Untersuchung,
09:33dann
09:33sich herausstellen,
09:35ob diese Operationen
09:36Erfolg war doch noch nicht.
09:40Ach, ich glaub ganz fest dran.
09:44Ja.
09:46Erzähl mir doch
09:46was vom Fürstenhof.
09:49Was gibt's denn Neues?
09:52Neues?
09:53Ach so, ja, genau.
09:54Mein Chef und ich
09:55haben uns beim Concorde Cuisine angemeldet.
09:57Traut Robert sich endlich.
10:01Er wollte schon langweil mitmachen, aber
10:02er hat immer Angst davor gehabt zu versagen.
10:05Hm.
10:06Das kann ich gut verstehen.
10:09Das ist ja sozusagen
10:09der wichtigste Kochwettbewerb überhaupt.
10:12Dein wunderbaren Dessert,
10:14da kann doch gar nichts schief gehen.
10:15Und
10:19wie kommst du mit Robert zurecht?
10:23Das kann ich noch nicht so richtig beurteilen.
10:25Wir haben ja gerade erst angefangen
10:26mit den Vorbereitungen.
10:28Ich kenne Robert schon so lange,
10:29aber
10:29das ist ja eine rauen Schale,
10:32der ist ein ganz weicher Kern.
10:34Den muss man nur manchmal
10:35mühsam rauspulen.
10:36Ja.
10:38Man braucht nur bestimmte Kniffe.
10:41Und die lernt man erst nach einer Weile.
10:44Sozusagen.
10:45Dann wünsche ich euch beiden
10:48viel Erfolg.
10:51Danke.
10:54Es ist schön, dass du da bist.
10:57Es tut mir richtig gut.
10:58Es kommt mir vor,
11:01als würden wir uns schon ewig kennen.
11:02In den letzten Tagen,
11:05da bist du mir eine richtig gute Freundin geworden.
11:08Das bleibst du doch auch, oder?
11:11Ja, natürlich.
11:13Auch wenn diese Operation...
11:14Sicher.
11:14Sicher.
11:17Bist du auch da,
11:18wenn die Untersuchung ist?
11:22Ich habe so schreckliche Angst davor.
11:26Ich werde es versuchen, ja?
11:27Wenn du Robert sagst,
11:29dass es mein Wunsch ist,
11:30dann hat er bestimmt nichts dagegen.
11:32Ja.
11:33Bestimmt nicht.
11:37Ich muss jetzt aber wirklich los.
11:38Wir haben noch so viel vorzubereiten
11:40für den Wettbewerb.
11:42Komm bald wieder.
11:44Mach ich.
11:44Ich habe übrigens deinen Ring gefunden.
11:57Ja.
11:59Wenn das kein Zeichen ist.
12:02Ein Zeichen?
12:04Ja.
12:05Lass Alexander und ich wieder zusammenkommen.
12:07Du bist so mir.
12:16Danke.
12:21Jetzt wird alles wieder gut.
12:22Gut so?
12:43Wunderbar.
12:43Warum haben Sie das gelernt?
12:45Gar nicht.
12:46Wie?
12:48So was kann man nicht lernen.
12:49Entweder man hat es,
12:50oder man hat es nicht.
12:51Und Sie haben es definitiv.
12:53Wirklich Bobby mit den Zauberhänden.
12:55Sie sollten mal meinen Vater sehen.
12:58Man nannte ihn den Magier.
12:59Zauberer, Magier,
13:02Ihr Großvater war nicht zufällig Hexer.
13:04Nein.
13:04Mein Großvater konnte nicht massieren.
13:06Nicht?
13:07Nein, meine Großmutter hatte die Gabe.
13:08Es gibt immer nur einen in der Generation.
13:11Zauberer, Magier, Hexe.
13:14Wen gibt es denn da noch in Ihrer
13:15Masseurs-Dynastie?
13:17Es gibt noch einen Ur-Ur-Ur-Großvater.
13:22Er war Druide.
13:24Seinerseits hat er persönlich
13:25Cäsar massieren dürfen.
13:27Als Druide
13:28Waren die nicht in Gallien?
13:30Ja, sicher.
13:31Cäsar hat die nach dem Dritten Gallischen Krieg
13:33als Sklave mit nach Rom genommen.
13:36Jetzt übertreiben Sie aber.
13:37Glauben Sie mir etwa nicht?
13:39Nein.
13:41Oh Gott, Mike müsste wieder zurückkommen.
13:43Wie bitte?
13:44Nichts.
13:45Nichts.
13:46Es gibt da sogar noch eine Unterlage
13:48von Cäsar persönlich signiert,
13:50auf der steht
13:51Veni Vidi Vici.
13:52Soll ich Ihnen die mal zeigen?
13:54Die würde ich wirklich gerne sehen.
13:55Gut, dann hole ich sie jetzt gleich.
13:56Okay.
13:58Frau Mahler.
14:06Ja?
14:07Der Junior-Chef möchte Sie sprechen.
14:09Grüß Gott.
14:11Oben in seiner Wohnung.
14:15Was ist denn?
14:16Habe ich was kaputt gemacht?
14:19Es steht mir nicht zu,
14:20darüber zu urteilen.
14:21Weder über Sie
14:22noch über den Herrn Saalfeld Junior.
14:24Sagen Sie mir doch einfach,
14:33was Sie sagen wollen.
14:35Das ist nicht so einfach.
14:39Ich kann mir schon denken,
14:40worum es geht.
14:42Herr Sonnbichler,
14:43Sie wissen ja Bescheid
14:43über Alexander und mich.
14:46Sie haben uns damals
14:46von einer echten Katastrophe gerettet.
14:48Vielen Dank nochmal.
14:49Sie haben bis heute
14:50kein Sterbenswörtchen darüber verloren.
14:53Diskretion ist in meinem Beruf
14:54oberstes Gebot.
14:57Ja, trotzdem.
14:58Mir gegenüber
14:58können Sie ja ruhig ehrlich sein.
15:00Ja, wie gesagt,
15:02ich will mir kein Urteil anmaßen,
15:03aber
15:04Sie haben eine Menge Unruhe
15:06in den Fürstenhof gebracht.
15:07Ja, ja, ich weiß
15:10und ich wünsche,
15:12das wäre anders,
15:12aber in der Liebe
15:13läuft es nochmal manchmal anders,
15:14als man sich das wünscht.
15:15Ja, das ist richtig.
15:17Andererseits
15:18sind Sie der Situation
15:19auch nicht hilflos ausgeliefert.
15:21Wie meinen Sie denn das?
15:23Ja, dass Sie
15:23dass Sie es in der Hand haben,
15:28eine Entscheidung zu treffen.
15:30Ja.
15:30Sie haben eine Verantwortung
15:32für sich und für andere.
15:34Und der Verantwortung
15:35sollten Sie sich bewusst sein.
15:37Oh, hallo.
15:44Hallo, wer sind Sie denn?
15:46Wer ich bin?
15:48Der Masseur.
15:50Ach so, ein Kollege von Bobby.
15:53Bobby?
15:55Ja, der andere Masseur,
15:56der so herrlich verrückte
15:58Geschichten erzählt.
16:01Entschuldigen Sie,
16:02wie heißt er?
16:04Bobby.
16:05Bobby mit den Zauberhänden.
16:07Und ganz ehrlich,
16:08da hat er nicht übertrieben.
16:12Damit ich Sie recht verstehe,
16:14Sie behaupten,
16:15hier gerade massiert worden zu sein
16:17von einem Masseur namens Bobby.
16:21Sie sagen,
16:21Sie kennen Ihre eigenen Kollegen nicht?
16:23Ich habe keine Kollegen.
16:25Natürlich haben Sie den.
16:26Oder sind Sie etwa
16:27ein Spanner oder ein Dieb?
16:29Nein.
16:30Mike Dreschke, hallo.
16:31Ich bin hier wirklich der Masseur.
16:34Und was mit dem anderen?
16:37Tja.
16:41Wie sagten Sie doch gleich,
16:42war sein Name?
16:44Bobby?
16:45Ja, also eigentlich Robert.
16:46Jetzt wird mir doch so einiges klar.
16:51Tja, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
16:56Ich hätte im Traum nicht gedacht,
16:57dass Theresa deine Schwester ist.
16:59Du bist hier Page.
17:00Wie kann sie sich den Fürstenhof leisten?
17:02Ja, ich will hier nicht immer Page bleiben.
17:03Vielleicht werde ich hier
17:04irgendwann mal Hotel direkt nach.
17:05Ja, im Moment kannst du dir
17:06nicht mein Essen im Fürstenhof leisten.
17:08Ja, stimmt wohl.
17:09Entschuldigung.
17:19Und, was ist jetzt mit deiner Schwester?
17:22Sie modelt.
17:23Das ist, glaube ich, sogar ziemlich erfolgreich.
17:24Jedenfalls hat sie immer einen Haufen Kohle.
17:27Sie modelt.
17:28Dann kennt sie bestimmt
17:29eine Menge berühmte Leute.
17:31Ja, aber von den meisten
17:32ist sie ziemlich abgeturnt.
17:33Sie hat letztens irgendwie
17:34ein Shooting gehabt mit...
17:36Ich weiß nicht mehr, wer das war.
17:38Jedenfalls brauchte sie danach
17:39erst mal einen Haufen Urlaub.
17:41Und da hast du ihr
17:42den Fürstenhof empfohlen.
17:43Ja.
17:46Eigentlich könnte ich von dem alten Saalfeld
17:48mal ein bisschen Provision verlangen.
17:49Dann könnte ich dich auch mal
17:49zum Essen einladen.
17:51Spinner.
17:57Ananas-Saft.
17:58Da magst du was so gern.
18:00Deinem ordentlichen Schuss Liebe,
18:02damit du wieder zu Kräften kommst.
18:03Danke.
18:07Na, sehr schlimm im Krankenhaus.
18:09Katharina glaubt,
18:12ich bin ihre Freundin.
18:14Was ich unter normalen Umständen
18:16ja auch wär.
18:17Ja.
18:18Das ist echt...
18:19Mein Gott,
18:20was soll man noch machen?
18:22Ich weiß es nicht.
18:25Ich weiß nur,
18:25dass wir es nicht einfach
18:26so weiterlaufen lassen können.
18:28Was meinst du damit?
18:30Wir müssen eine Entscheidung treffen.
18:33Verantwortung übernehmen.
18:34Das tun wir doch.
18:36Wir kümmern uns um Katharina.
18:37Mehr geht nicht.
18:41Wir müssen einfach versuchen,
18:43das Beste aus der Situation zu machen.
18:45Und wie?
18:46Keine Ahnung.
18:47Obwohl...
18:49Obwohl...
18:51vielleicht...
18:53Ich glaube,
18:55ich kann sie nicht länger so belügen.
18:58Ich kam mir heute wieder so schäbig vor,
19:00als ich bei ihr war.
19:01Ach komm,
19:01übermorgen ist alles vorbei.
19:03Ich bin sicher,
19:03die Operation ist gut verlaufen.
19:04vorbei.
19:06Wenn ich das nur glauben könnte.
19:09Ich traue dem Frieden einfach nicht.
19:11Muss denn immer alles so kompliziert sein?
19:13Es ist nur mal,
19:14wie es ist.
19:16Und das Wichtigste ist doch,
19:19dass wir uns lieben.
19:23Alexander, bitte,
19:23ich will jetzt nicht.
19:25Das bringt doch niemandem etwas,
19:27wenn wir hier wie Trauerklöße rumwenden.
19:30Mir geht's nicht gut.
19:32Merkst du das?
19:32Klar,
19:35das ist schwierig im Moment.
19:36Schwierig.
19:39Es ist kaum auszuhalten.
19:42Ich bin fix und fertig.
19:43Ich habe Schuldgefühle.
19:44Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
19:46Und du willst hier mit mir...
19:47Es tut mir leid.
19:48Ich...
19:49Entschuldige.
19:51Ja?
20:02Frau Mahler, gut, dass ich Sie treffe.
20:20Was ist denn?
20:21Warum so ruppig?
20:22Wir treten gemeinsam beim Concours Cousine auf.
20:24Schon vergessen?
20:25Nein, nein, natürlich nicht.
20:26Also, dann müssen wir ein bisschen freundlicher miteinander umgehen.
20:28Ich bin doch freundlich.
20:34Wir treffen uns in einer halben Stunde der Bar.
20:36Ich ziehe mich schnell um und dusche mich vorher.
20:37An der Bar jetzt gleich?
20:38Ja, natürlich.
20:39Wir müssen uns irgendwann zusammensetzen
20:40und das Menü besprechen.
20:41So wahnsinnig viel Zeit bleibt uns nicht mehr.
20:43Es tut mir leid, ich kann jetzt nicht, okay?
20:54Da haben die Zauberhände wohl versagt.
20:57Ja, nicht jeder kommt in den Genuss einer meiner Massagen.
21:00Ach, und womit wurde mir diese Ehre zuteil?
21:02Ihr Anblick.
21:04Ihr Anblick, Madame.
21:06Und da, wo es mir die Sprache verschlägt,
21:08da muss ich handeln.
21:10Verstehe.
21:11Aber gelernte Massage sind Sie nicht.
21:12Habe ich das hier behauptet?
21:13Nein, Sie haben Ihre Gabe geerbt.
21:16Was eigentlich mit der Urkunde von Cäsar?
21:18Die würde ich wirklich gerne sehen.
21:19Kommen Sie doch heute Abend in meine Wohnung.
21:20Da zeige ich Ihnen meine Urkunde,
21:22meine Briefmarkensammlung
21:23und wozu diese Zauberhände noch so fähig sind.
21:26Das geht mir ein bisschen zu schnell.
21:28Oh, nicht das, was Sie denken.
21:31Robert Saalfeld, Chefkoch.
21:33Kommen Sie heute Abend in meine Wohnung
21:34und dann koche ich für Sie.
21:42Das wächst mir alles über den Kopf.
21:47Ich muss immer an Katharina denken.
21:49Und den Ring.
21:51Hoffentlich ist es nicht wirklich ein Zeichen,
21:53dass ich ihn gerade jetzt gefunden habe.
21:55Was will das Schicksal mir damit sagen?
22:01Laura, lass es.
22:02Geh weg.
22:03Du bringst alles durcheinander.
22:04Nein, wenn es das wollte,
22:10wäre ich Alexander nie begegnet.
22:13Dafür hätte es schon gesorgt.
22:17Andererseits hat Herr Sonnenbichler natürlich recht.
22:19Ich habe eine Verantwortung
22:21für mich und die anderen.
22:24Und ich nur wüsste,
22:24wie ich dir gerecht werden kann.
22:26Und dann auch der Wettbewerb.
22:28Wie soll ich denn das alles schaffen?
22:31Komm, Laura, lass dich nicht so hängen.
22:34Und mir hat immer gesagt,
22:35weglaufen gilt nicht.
23:04Die Vorspeise braucht nur noch einen Moment.
23:12Ich hoffe, du bist wirklich Chefkoch
23:14und nicht Schornsteinfeger
23:15oder Insektenforscher.
23:18Zweifelst du etwa an meinen Worten?
23:20Niemals.
23:21Wie könnte ich?
23:24Das will ich dir auch besser geraten haben.
23:26Was ist eigentlich mit deiner Briefmarkensammlung?
23:35Lass uns diesen Punkt lieber überspringen.
23:38Überspringen?
23:39Aha.
23:40Wohin?
23:40Zum angenehmeren Teil des Abends.
23:43Ich hasse nämlich Briefmarken.
23:45Einen schönen Abend, Herr Sonnenburg.
23:53Dankeschön.
23:54Abend.
23:57Alfons, würden Sie den bitte Frau Saalfeld geben?
24:01Selbstverständlich.
24:01Sobald ein Page frei ist.
24:02Keine Hektik.
24:03So dringend ist es nicht.
24:05Nur vergessen Sie ihn bitte morgen früh
24:06nicht Charlotte zu geben, ja?
24:07Ich vergesse relativ selten was.
24:10Sicher.
24:11Wie konnte ich daran zweifeln?
24:13Sie sind ja die Zuverlässigkeit in Person.
24:15Danke.
24:16Alfons, Sie wissen so viel.
24:19Zum Beispiel über den lieben Herrn Direktor und mich.
24:24Und schweigen dennoch.
24:27Was wollen Sie damit sagen?
24:29Nichts.
24:30Behaupt nichts.
24:31Ich dachte nur, Sie sagen nichts und trotzdem schlagen Sie mit Ihrem Wissen eine Gehaltserhöhung
24:37raus.
24:38Die hat mir der Herr Saalfeld förmlich aufgedrängt.
24:42Aber das Geld nehmen Sie trotzdem, oder?
24:44Haben keine Skrupel.
24:46Obwohl Sie dafür lügen müssen.
24:53Bitte vergessen Sie das nicht und grüßen Sie Frau Saalfeld ganz herzlichst von mir.
25:01Schönen Abend noch.
25:10War das lecker?
25:12Ja.
25:12Glaubst du mir jetzt, dass ich Koch bin?
25:19Ich glaub dir alles.
25:22Dann glaubst du mir sicher auch, dass ich noch ganz andere Fähigkeiten besitze.
25:27Zauberer, Märchenerzähler, Masseur, Chefkoch.
25:34Was kommt denn da noch?
25:34Das wirst du gleich sehen.
25:48Bist du etwa der böse Wolf?
25:49Mit den großen, großen Zähnen?
25:51Ja.
25:51Nein.
25:52Doch, damit ich dich besser fressen kann.
25:54Ich muss dich kurz sprechen.
25:56Ich hab keine Zeit, dein Bruder wartet.
26:11So viel Zeit, dass ich mich entschuldigen kann, wirst du wohl haben, oder?
26:26Sicher.
26:27Entschuldige bitte, es tut mir leid, ich war gestern ziemlich ungeschickt.
26:37Es war völlig unsensibel.
26:41Entschuldigung angenommen.
26:43Danke.
26:44War es das?
26:45Ja.
26:46Hör mal, Alexander, ich kann nicht mehr.
26:49Und da wäre jetzt nichts Grundsätzliches entscheiden können.
26:53Na, vielleicht doch.
26:54Nein, hör mal, ich muss jetzt einen Schritt nach dem nächsten tun.
26:58Und für mich heißt der nächste Schritt jetzt Concours de Cuisine.
27:01Darauf muss ich mich konzentrieren, ja?
27:05Laura, vielleicht.
27:09Ich schaff das sonst.
27:19Guten Morgen.
27:28Guten Morgen.
27:31Sind Sie heute besser gelaunt als gestern, Frau Kollegin?
27:34Bin ich, Herr Kollege, bin ich.
27:36Wow.
27:37Ich hoffe, dann könnten Sie mir heute eine Stunde Ihrer kostbaren Zeit opfern.
27:40Hm?
27:41Kann ich.
27:43Was ist denn mit Ihnen heute Morgen los?
27:44Wieso?
27:46Sie sind so fröhlich.
27:47Sie haben sich bestimmt irgendwas ins Getränk gemixt, oder?
27:50Oder Sie sind es gar nicht.
27:52Sie sind der sympathische Zwillingsbruder.
27:54Nein.
27:55Es gibt nur einen.
27:56Den wahren Robert Saalfeld.
28:00Haben Sie sich heute Nacht wenigstens ein paar Gedanken zu Ihrem Nachtisch gemacht?
28:04Nicht nur darüber.
28:06Hilfe.
28:07Worüber noch?
28:08Ich denke, wir bleiben dabei.
28:10Beim Dessert.
28:12Wir machen einen Key Lime Pie mit Johannisbeerspuren
28:15an einer Variation von Schokoladen- und Orangenpralinis.
28:18Wenn Ihnen nichts Besseres einfällt?
28:21Finden Sie das nicht gut?
28:22Doch, aber wir dürfen uns nicht so schnell zufrieden geben.
28:25Gut.
28:26Na, gut ist nicht gut genug.
28:28Besser noch, sehr gut.
28:29Am besten exzellent.
28:31Ja, genau.
28:32Deshalb habe ich mir überlegt,
28:33vielleicht könnten wir den Hauptgang ja mit was Süßem veredeln.
28:36Süßes?
28:37Zum Fleisch.
28:37Ja, natürlich.
28:39In Nordafrika servieren Sie Lamm mit Datteln und Feigen.
28:42Und in Mexiko ist ja eh klar.
28:44Huhn mit Schokoladensauce.
28:45Huhn kommt mir nicht auf den Tisch.
28:48Ja, es ist ja nur ein Vorschlag.
28:50Aber ich meine, schauen Sie mal,
28:52Schokolade im Dessert, das macht jeder.
28:53Das ist nichts Besonderes.
28:54Aber im Hauptgang.
28:55Wir müssen originell sein.
28:57Das ist das wichtigste Kriterium bei der Jury.
28:59Das wichtigste Kriterium überhaupt ist Qualität.
29:03Ja, die setzt sich bei uns beiden ja mal voraus.
29:04Und deswegen, kein Süßkram in den Hauptgang.
29:07Das mag essen, wer will, ich nicht.
29:08Und deswegen koche ich sowas nicht.
29:10Ja, aber...
29:10Noch bin ich der Chef, verstanden?
29:12Hier in der Küche und beim Wettbewerb.
29:13Und deswegen entscheide ich.
29:14Ich allein.
29:16Und jetzt entschuldigen Sie mich.
29:17Gestern hatten Sie keine Zeit, heute ich, Frau Kollegin.
29:21Puh, daneben nicht.
29:26Sie wollten mich sprechen?
29:28Ach so.
29:28Ja, diese Buchung der Gruppe aus Kanne,
29:30da müssen wir leider stornieren.
29:32Das haben wir doch längst.
29:34Letzte Woche schon.
29:34Das haben wir schon?
29:36Ja.
29:38Stimmt, das haben wir schon.
29:40Entschuldigen Sie, manchmal weiß ich nicht,
29:41wo mir der Kopf steht.
29:43Ist ja nichts passiert.
29:45Gibt's sonst noch was?
29:47Alfons.
29:49Früher habe ich Sie doch immer Onkel Alfons genannt.
29:52Ja, da waren Sie aber noch ein kleiner Junge.
29:54Immer wenn ich hingefallen war,
29:55wenn ich mich verletzt hatte,
29:57dann bin ich zu Ihnen gerannt.
29:58Naja, Vater hatte keine Zeit
29:59und Mutter war krank.
30:01Sie haben mir immer ein Bonbon geschenkt.
30:04Ja.
30:04Manchmal hatte ich das Gefühl,
30:06du bist nur...
30:07Sie sind nur wegen der Bonbons gekommen
30:09und das alles gar nicht so schlimm war.
30:11Nicht immer.
30:13Nein, nicht immer.
30:15Wenn ich nicht mehr weiter wusste,
30:16da hatten Sie immer einen Rat für mich.
30:17Da waren Sie für mich da.
30:18Ich möchte Sie gerne was fragen,
30:23von Mann zu Mann.
30:24Ja?
30:26Ich habe eine Entscheidung zu treffen.
30:30Aber irgendwie geht es nicht.
30:32Was ich auch tue,
30:33ich tue jemandem weh damit.
30:34Sehr weh.
30:35Es geht um die Entscheidung
30:36zwischen Frau Mahler und Frau Klinke-Empen.
30:39Ja.
30:42Ja und nein.
30:44Eigentlich ist die Entscheidung schon gefallen,
30:46aber ich habe Angst vor den Konsequenzen.
30:53Ich weiß nicht,
30:54was ich Ihnen da raten soll.
30:56Es ist nicht mehr so einfach wie früher.
31:00Nein, das ist nicht.
31:02Leider.
31:04Das Einzige, was ich sagen kann,
31:05ist,
31:06schaffensklare Verhältnisse,
31:08sonst kommt nichts Gutes dabei raus.
31:11Guten Morgen!
31:12Hast du gut geschlafen?
31:13Wunderbar.
31:15Nach der Behandlung mit den Zauberhänden?
31:21Was ist das?
31:22Ein Zaubertrank nach dem Geheimrezept
31:24eines Ur-Ur-Ur-Großvaters?
31:26Mh.
31:27Das Druiden.
31:29Nein, nein, nein, nein, nein.
31:30Das ist ein Zaubertrank,
31:31den ich gebraucht habe.
31:32Viele wichtige Vitamine.
31:34Ich dachte,
31:34du könntest das gebrauchen.
31:36Kann ich.
31:36Nach der Nacht.
31:40Mh.
31:41Schmeckt dir nicht nur gesund,
31:42sondern auch noch lecker.
31:42Mhm, gelernt ist gelernt.
31:46Komm, setz dich zu mir.
31:47Nein.
31:48Heute muss ich wirklich was tun.
31:50Ach komm schon,
31:50bitte, bitte, bitte.
31:51Nur ganz kurz
31:52für eine kleine Geschichte.
31:55Nein, nein, nein, nein.
31:56Wenn ich mich setze,
31:57dann musst du mir die Geschichte erzählen.
31:58Was willst du denn wissen?
32:00Wie bist du zum Fürstenhof gekommen?
32:01Eine Empfehlung?
32:02Ja, von meinem Bruder.
32:04Der arbeitet hier.
32:05Komisch.
32:06Ich kenne keinen,
32:07der dir auch nur annähernd ähnlich sieht.
32:09Xaver.
32:10Xaver Steinle.
32:10Steinle.
32:13Steinle.
32:14Ach, Steinle.
32:16Xaver.
32:17Das ist dein Bruder.
32:19Ja.
32:20Hast du ein Problem damit?
32:21Mh.
32:22Mh.
32:22Überhaupt nicht.
32:24Ich dachte nur,
32:26er sieht noch nicht mal
32:27halb so gut wie du aus.
32:28Was machst du denn heute Abend?
32:32Mh.
32:33Was machst du denn?
32:37Nein, ich muss jetzt wirklich los.
32:39Ich muss arbeiten.
32:40Jetzt?
32:40Ja, jetzt.
32:41Bündnächte, vom Dritten bis zum Achten.
32:49Selbstverständlich.
32:50Habe ich notiert.
32:52Danke, auf Wiedersehen.
32:54Guten Morgen.
32:55Guten Morgen, Alfons.
32:56Was gibt es denn?
32:57Das soll ich Ihnen von Frau Franke geben.
32:59Danke.
32:59Hi, Alfons.
33:11Wie ist was?
33:12Du guckst so komisch.
33:14Ich?
33:15Nein.
33:16Hat Frau Franke sonst noch was gesagt?
33:19Nein.
33:20Wozu auch?
33:21Das ist ausgezeichnete Arbeit, wie immer.
33:23Steht alles drin, was man braucht.
33:26Davon bin ich überzeugt.
33:27Korra ist bewundernswert.
33:30Sie denkt immer mit.
33:31Wenn man sie gerade um etwas bitten will,
33:33schon hat sie es erledigt.
33:34Wirklich vorausschauend.
33:37Oder berechnend.
33:39Du magst sie nicht besonders?
33:42Nein, nicht besonders.
33:45Charlotte, es gibt da was,
33:48worüber ich gern mit dir reden möchte.
33:50Und das betrifft Korra?
33:52Ja.
33:54Ist sie dir auf den Schlips getreten?
33:56Schiebt sie Arbeiten auf dich ab,
33:58die eigentlich nicht deine Sache sind?
34:00Nein, das ist es nicht.
34:02Weißt du, du denkst so schlecht von ihr.
34:04Berechnen, das ist so ein negatives Wort.
34:07Sie überlässt eben nichts dem Zufall.
34:09Nein, das tut sie nicht.
34:11Selbst wenn sie scheinbar nur so was daherredet,
34:14es ist immer wohl überlegt.
34:17Du meinst, bei Frau Franke steckt immer eine Absicht dahinter?
34:22Aber ja.
34:24Sie sagt in den seltensten Fällen einfach nur mal so was.
34:29Was wolltest du mir denn von ihr erzählen?
34:32Eigentlich nichts.
34:34Ich glaube, du hast recht gehabt.
34:36Sie will nur, dass ich Dinge tue,
34:38die nicht in mein Aufgabengebiet fallen.
34:41Dann sag doch einfach nein.
34:43Aber denk bitte nicht so schlecht über sie.
34:45Sie ist wirklich eine gute Freundin.
34:47Ja.
34:58Mh.
35:01Mh.
35:02Voll züglich.
35:04Ganz ausgezeichnet.
35:06Also von der Vorspeise bis zum Dessert.
35:08Wirklich eine Sterne kochswürdig.
35:12Verbesserungsvorschläge?
35:13Hm.
35:14Zu den einzelnen Gängen?
35:15Eigentlich nicht.
35:18Schön.
35:18Dann können wir damit antreten, ja?
35:20Ja, sicher.
35:22Blamieren werden Sie sich damit nicht.
35:24Aber?
35:27Gewinnen auch nicht.
35:30Wieso denn nicht?
35:31Ich denke, es war gut.
35:32Ein perfektes Menü.
35:34Und warum werden wir damit nicht gewinnen?
35:36Weil es sich zu sehr an der traditionellen Nouvelle Cuisine orientiert.
35:40Aber das ist meine Spezialität.
35:41Robert, ich habe recherchiert.
35:46Im letzten Jahr hat jemand gewonnen aus einer Mischung australischer und kreolischer Küche.
35:51Was ist das denn?
35:53Ach, Straußenfleisch mit Kokos und rotem Pfeffer.
35:56Schnick, schnack.
35:57Na ja, ganz so einfach wären die, die sich das auch nicht gemacht haben.
35:59Trotzdem, das war kulinarisches Primborium.
36:02Ihr, was heißt denn das jetzt für uns?
36:04Was sollen wir denn anders machen?
36:06Also die Qualität, da macht Ihnen wirklich keiner was vor.
36:09Aber das Menü, das müsste einfach witziger sein, überraschender.
36:14Nicht Variationen alter, bekannte Rezepte, sondern neuer.
36:18Hey, Schwesterherz.
36:26Hi.
36:30Na?
36:32Hi.
36:35Sag mal, darfst du das?
36:37Dich einfach so zu den Gästen setzen?
36:39Ja, so dass mich keiner von denen darüber erwischt, klar.
36:42Und was ist, wenn dich einer erwischt?
36:43Dann wirst du denen einfach erzählen, dass du mich darum gebeten hast, weil du einen äußerst wichtigen Auftrag für mich hast.
36:49Ich soll dich decken.
36:51Ich finde, du könntest deinem kleinen Bruder ruhig mal gefallen tun.
36:54Und schließlich wärst du ohne meine Empfehlung ja gar nicht hier.
36:56Und dir gefällt es ja hier, oder?
36:57Ganz okay, ja.
36:59Ganz okay.
37:01Du siehst aus wie eine Katze, die gerade eine Maus gefressen hat.
37:04Ach ja?
37:06Na ja, eine Maus vielleicht nicht gerade.
37:09Du hast einen Verehrer. Wer ist es denn?
37:11Der Chef, brauche ich's persönlich.
37:13Oh Gott. Damit bringst du ja einiges durcheinander. Und ich bin's wahrscheinlich nur schuld.
37:20Warum? Weil ich eine Nacht mit dem Koch verbringe?
37:22Du hast mit ihm geschlagen.
37:24Na und, was ist denn daran so schlimm?
37:27Das verstehst du jetzt sowieso nicht. Wie lange bleibst du denn?
37:31Willst du mich loswerden?
37:36Bis morgen. Übermorgen habe ich ein Shooting.
37:39Alles klar.
37:39Sag mal, kann es sein, dass du neidisch bist, weil ich mir nehme, was ich will und du hier knechten musst?
37:47Das war doch eigentlich schon immer so, oder?
37:48Während du mit deinen Freunden telefoniert hast, durfte ich draußen den Rasenmähen zu Hause.
37:52Oh, du Ernst.
37:53Wenn etwas dagegen spricht, dass ich meine Nächte mit dem Koch verbringe, dann musst du mir schon etwas genauer sagen, was.
38:02Aber nicht jetzt. Ich habe einen Termin für ein Peeling.
38:06Typisch du. Denkst immer nur an dich und deine Schönheit.
38:08Tja, meine Schönheit ist mein Beruf.
38:10Es geht so, Mama. Erzähl mir doch lieber was von Südafrika.
38:34Hier gibt es nichts Neues. Es ist morgen, wenn diese große Untersuchung ist.
38:40Was soll ich dir erzählen? Ich denke die ganze Zeit nur an dich.
38:45Na gut. Gestern war ich bei einer Weinprobe in Stellenbosch. Hervorragende Weine.
38:51Du solltest mal mit Robert reden, ob die nicht was für das Restaurant gibt.
38:54Hallo, Alexander.
38:57Alexander? Woher weißt du? Hat er denn gerade gesprochen?
39:02Nein, das muss er nicht. Es gibt zwei Menschen, die ich auch blind erkenne. Das sind Laura und Alexander.
39:09Stell deiner Mutter schöne Grüße von mir her.
39:12Er lässt sich herzlich grüßen, Mama.
39:14Danke. Na, wenigstens besucht er dich.
39:17Ja. Ja, das tut er jeden Tag.
39:20Dann genießt den Besuch schön. Ich melde mich spätestens morgen wieder. Bleib tapfer, mein Kind.
39:25Danke. Tschüss.
39:36Bist du schon wieder richtig fit?
39:40Ich weiß nicht, ob das was zu bedeuten hat, aber heute Morgen, da habe ich schon so kleine Lichtblitze gesehen.
39:46Ja, wirklich? Toll. Was hat Professor Meix mal gesagt?
39:53Er war noch nicht da.
39:55Warum? Warum hast du ihn nicht gleich gerufen?
39:58Ich weiß nicht. Ich...
40:00Ich habe Angst davor, was er sagt.
40:07Aber jetzt...
40:08Jetzt bist ja du da.
40:10Und...
40:11Wir stehen das gemeinsam durch.
40:14Ja.
40:15Ja.
40:17Natürlich.
40:17Natürlich.
40:17Natürlich.
40:44Also etwas Süßes zum Hauptgang.
40:46Wie eine Möglichkeit.
40:48Das ist doch eigentlich auch nicht wirklich innovativ.
40:50Das gibt es doch schon lange, selbst in der traditionellen deutschen Küche.
40:53Rosinen am Sauerbraten, Preiselbeeren am Wild.
40:56Was ist mit Schokolade?
40:58Werden Sie mir bloß mit Ihrem Huhn vom Hals.
41:01Es muss ja nicht unbedingt Huhn sein.
41:04Und Schokolade? Da müssen wir höllisch aufpassen,
41:07sonst wird das ganz schnell so eine süße, klebrige Pappe.
41:09Da wird mir schlecht, wenn ich nur dran denke.
41:11Das muss ja gar nicht süß sein. Kommt drauf an, wie man sie macht.
41:14Okay, dass Sie das können, haben Sie bewiesen.
41:17Und süßes Schokolade ja auch nicht immer.
41:19Es kommt drauf an, wie hoch der Kakao-Anteil ist.
41:22Sie ist mitunter richtig bitter.
41:24Aha, klar.
41:26Und dann kann man ja auch noch alles Mögliche beimischen.
41:28Zum Beispiel Kaffee, Koriander, Safran.
41:31Konjak, Minze.
41:33Alle Sorten von Nüssen.
41:35Ein Huhn? In Vollmilchnuss?
41:38Nein, bitte auf keinen Fall Huhn.
41:41Die Nüsse müsste man natürlich ganz fein raspeln, wie beim Nougat.
41:44Und dann habe ich ein bisschen rumexperimentiert mit Pistazien und Kürbiskerlen.
41:48Das könnte gut passen zu Pilzen und zu allen Formen von Kohl zum Beispiel.
41:51Da bleibt allerdings noch die Frage nach dem Fleisch.
41:55Vielleicht ist Geflügel doch nicht so eine schlechte Idee.
41:58Die Mexikaner werden ja einen Grund haben, warum sie ausgerechnet Huhn mit Schokoladensauce sind.
42:01Entenbrust.
42:10Eine Entenbrust mit einer leicht insnussig gehenden Schokoladensauce.
42:13Oder man präsentiert die Entenbrust mit einem Schokomantel.
42:20Sie haben schon recht.
42:21Schokolade in der Soße wird schnell ein bisschen pampig.
42:23Entenbrust.
42:24Das ist es.
42:25Im Schokoladenmantel.
42:26Perfekt mit rotem Pfeffer.
42:27Auf einem Pilz Rucola Ragout.
42:29Und darauf eine karamellisierte Minzblüte.
42:31Damit gewinnen wir den Konkurs.
42:32Es hat also nichts zu bedeuten, dass Katharina Lichtblitzen sieht.
42:49Das sind so eine Art optische Täuschungen, die das Hirn produziert.
42:51Das ist so wie ein Phantomschmerz in der Hand, wenn die amputiert wurde.
42:55Das hat leider nichts über den Sehnerv ausgesagt.
42:57Das ist mein Professor Meinsner.
42:59Wir müssen also bis morgen warten, um genaueres zu wissen.
43:01Ja.
43:02Das Ganze nimmt dich ziemlich mit, nicht?
43:06Ich glaube schon klar.
43:08Mir kannst du nichts vormachen.
43:10Ich sehe es dir an.
43:12Sag lieber, was mit dir los ist.
43:14Du willst mir also nichts darüber sagen, wie es dir geht.
43:18Männer.
43:20Du sagst auch nichts, Mutter?
43:21Bei mir ist alles wieder in Ordnung.
43:25Sicher, es ist sehr schmerzhaft, wenn einem der eigene Ehemann nach fast 30 Jahren eine Affäre beichtet.
43:31Das kann ich mir vorstellen.
43:32Da lebst du so lange mit jemandem zusammen, du musst dann plötzlich feststellen, dass er die ganze Zeit gelogen hat.
43:38Denn im Moment habe ich mit dem Gedanken gespielt, alles liegen und stehen zu lassen und wegzugehen.
43:43Ja?
43:44Ja.
43:44Es schien mir ja plötzlich wie der Befreiungsschlag zu sein, alles hinter mir zu lassen.
43:51Ich glaube, wenn ich jünger gewesen wäre, hätte ich es gemacht.
43:54Aber jetzt?
43:55Ich bin hier geboren und aufgewachsen.
44:00Und letztlich zählen die 30 Jahre, die ich mit Werner gelebt habe, mehr als ein einziger Fehltritt.
44:05Ich bin froh, dass du gut geblieben bist, Mutter.
44:20Bitte.
44:21Nach Ihnen.
44:22Nein, nein, nein.
44:23Sie sind der Chef.
44:25Nein.
44:25Ladies first.
44:26Das ist wirklich zu viel der Ehre.
44:28Das geht nicht.
44:28Das kann es ja irgendwie nicht sein.
44:55Damit können wir die Jury höchstens in die Flucht schlagen.
44:57Aber bestimmt nicht überzeugen.
45:02Eventuell mehr Nuss.
45:04Oder weniger.
45:05Oder gar keine.
45:07Oder sollen wir den Schokoladenmantel ganz weglassen?
45:10Hm.
45:12Das war ja auch nur so eine Idee.
45:14Ich glaube, ich sollte weiter bei meinen Desserts bleiben.
45:16Moment.
45:18Was denn?
45:20Vielleicht liegt es auch gar nicht am Schokoladenmantel.
45:23Vielleicht haben wir das falsche Fleisch genommen.
45:24Sie meinen, wenn wir Schwein oder Rind nehmen...
45:27Im Moment meine ich noch gar nichts.
45:29Ich weiß nur, dass ein exzellentes Gericht nicht in wenigen Minuten entsteht.
45:32Ich habe für die besten Rezepte von mir einige Jahre gebraucht.
45:35Ja, aber so viel Zeit haben wir nun mal nicht.
45:37Trotzdem, wir geben jetzt nicht auf.
45:42Wir haben den ersten Schritt gemacht.
45:44Und jetzt kommt der nächste.
45:45Na, danke.
46:00Ja, was ist?
46:00Habe ich irgendwas vergessen?
46:02Nein.
46:03Ich wollte mich nur bei Ihnen bedanken.
46:05Bedanken?
46:06Wofür?
46:07Dafür, dass Sie mir die Augen geöffnet haben.
46:10Worüber?
46:11Über Sie.
46:11Entschuldigen Sie einfach, ich verstehe kein Wort.
46:15Haben Sie vielleicht getrunken?
46:16Selbstverständlich nicht.
46:17Ja, was wollen Sie dann?
46:19Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich mich nicht zu Ihrem Handlanger machen lasse.
46:23Wenn Sie eine Bombe platzen lassen wollen, dann müsstest Sie es schon selber tun.
46:27Also, wenn Sie nichts getrunken haben, dann haben Sie bestimmt Fieber.
46:32Aber das werden Sie nicht.
46:33Weil Sie genau wissen, dass Ihnen das der Chef nie verzeihen würde und dass er Sie dann in die Wüste schickt.
46:39Also, ich glaube schon, dass Sie unter Wahrnehmungsstörung leiden, Alphons.
46:44Schönen Tag noch.
46:45Wie Sie meinen.
46:46Ich wollte Sie das nur wissen lassen, Frau Franke.
46:49Wo ist es doch, dass ich dich hier finde?
47:01Hast du mich gesucht?
47:01Ja.
47:02Ich will mit dir reden, endlich.
47:04Worüber willst du denn schon wieder reden?
47:06Wir können die Situation im Moment nicht ändern.
47:08Wir müssen das jetzt mal so hinnehmen.
47:10Nein, wir müssen das nicht hinnehmen, Frau.
47:13Ich habe die Lösung.
47:15Wie bitte?
47:15Wir verschwinden, nur du und ich.
47:17Ganz allein.
47:18Wir lassen alles hinter uns.
47:21Ja, und der Fürstenhof?
47:22Ach, der Fürstenhof läuft auch ohne uns.
47:25Ich bin es leid, auf alles und jeden Rücksicht zu nehmen.
47:28Laura.
47:30Lass uns abhauen, zusammen.
47:31Ja, wir fangen ein ganz neues Leben an, nur du und ich.
47:35Wie lange brauchst du zum Packen?
47:42Wenn wir nicht ganz schnell die Reißleine ziehen, ist unsere Beziehung zu Ende,
47:45bevor sie überhaupt begonnen hat.
47:46Da, wo es so hell ist,
47:49da müsste doch das Fenster sein, oder?
47:52Die beiden haben...
47:53Ach, mach dir meine Schwester keine Sorgen, die kann gut auf sich aufpassen.
47:56Ich so schweig.
47:58Wir beide hatten ja bereits das Vergnügen.
48:00Auf eine Auffrischung kann ich verzichten.
48:02Was?
48:03Mutter, was ist los?
48:06Aber warte!
48:07Na Gott, was ist denn passiert?
48:08Gib doch einfach zu, dass ich recht habe.
48:10Robert bedeutet dir immer noch was, sonst wärst du doch nicht so sauer.
48:13Wenn du Hals über Kopf verschwinden willst, kann nur eine Frau dahinter stehen.
48:16Richtig, keine Diskussion jetzt, ja?
48:18Die haben ewig gewartet.
48:20Wer ist nicht gekommen, wird mich einfach sitzen lassen.
48:23Na, Lauret, warte doch erstmal ab, was da gelaufen ist.
48:25Ach, dann ja, hör doch auf, das ist doch sonnenklar.