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US-Präsident Donald Trump will den Gazastreifen "übernehmen" und eine "Riviera des Nahen Ostens" daraus machen. Doch Trumps Pläne verstoßen in vielen Punkten gegen das Völkerrecht. Außerdem ist kein Land im Nahen Osten bereit, die Palästinenser aufzunehmen.

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Transkript
00:00US-Präsident Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und eine, Zitat, »Riviera des
00:07Nahen Ostens« daraus machen.
00:09Doch ist das realistisch?
00:11Versuche, den Palästinensern ihre angestammten Siedlungsgebiete abspenstig zu machen, gibt
00:17es seit Jahrzehnten.
00:19Dennoch leben heute fast 9 Millionen Palästinenser im Nahen Osten.
00:24Selbst die große Zerstörung im Norden des Gazastreifens hat eine halbe Million Palästinenser
00:30nicht davon abgehalten, wieder dorthin zurückzukehren.
00:34Dass viele Palästinenser also freiwillig Gaza oder das Westjordanland verlassen, wie
00:40Trump das angedeutet hat, ist unrealistisch.
00:43Nach den Wünschen des US-Präsidenten sollen die Palästinenser aus dem Gazastreifen in
00:49andere arabische Länder umgesiedelt werden, doch kein Staat hat ihm bislang zugestimmt.
00:55Ganz im Gegenteil, in Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und anderen Ländern herrscht
01:00Entsetzen über Trumps Vorschlag.
01:02Das hat verschiedene Gründe, unter anderem leben in vielen Ländern bereits heute zahlreiche
01:08palästinensische Flüchtlinge.
01:11Zwangsumsiedelungen sind grundsätzlich nicht mit dem internationalen Recht vereinbar.
01:16Dagegen sprechen insbesondere das Gewaltverbot und das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser.
01:22Letzteres haben auch Deutschland und die USA anerkannt.
01:26Völkerrechtlich völlig ausgeschlossen ist, dass Israel den Gazastreifen verkauft.
01:31Teile der israelischen Gesellschaft und rechte Parteien jubeln zwar über Trumps Vorschlag,
01:38doch viele Israelis und die Opposition bezweifeln, dass die Pläne umsetzbar sind.
01:44Stattdessen fordern sie von der Regierung eine realistische Perspektive für das künftige
01:50Zusammenleben mit den Palästinensern.

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