Jordaniens König Abdullah II. hat nach einem Treffen mit Donald Trump in Washington seine Ablehnung einer Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen bekräftigt. Trump hatte noch einmal seine Absicht wiederholt, das Palästinensergebiet unter US-Verwaltung zu stellen.
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NewsTranskript
00:00Der jordanische König Abdullah II. ist zu Besuch im Weißen Haus in Washington,
00:06nur wenige Tage nachdem US-Präsident Donald Trump nicht nur die arabische Welt in Aufruhr versetzt hat,
00:13mit seinem Plan, die Palästinenser aus dem Gaza-Streifen umzusiedeln,
00:17um in dem Küstengebiet die, so wörtlich, Riviera des Nahen Ostens zu errichten.
00:23Jordanien kommt in diesem Vorhaben zusammen mit Ägypten die Schlüsselrolle zu,
00:29denn in diesen beiden Ländern sollen nach Trumps Vorstellungen die Menschen untergebracht werden.
00:35Trump bekräftigt bei dem Treffen mit Abdullah auf Reporterfrage,
00:39dass der Gaza-Streifen unter US-Verwaltung gestellt werden soll.
00:43Unter welcher Verwaltung soll das sein? Es ist souveränes Gebiet.
00:47Unter US-Verwaltung. Und würden Sie persönlich versuchen, im Gaza-Streifen Immobilien zu entwickeln?
00:53Nein, nein, ich hatte ja schon eine großartige Immobilienkarriere.
00:57König Abdullah wird auch gefragt. Er äußert sich zunächst zurückhaltend.
01:02Was halten Sie davon, wenn die USA den Gaza-Streifen übernehmen?
01:06Möchten Sie, dass die USA den Gaza-Streifen besitzen?
01:09Der Präsident wartet darauf, dass Ägypten einen Plan vorstellt.
01:13Wir werden uns in Saudi-Arabien treffen, um zu besprechen,
01:17wie wir mit dem Präsidenten und den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten können.
01:21Ich glaube, wir sollten darauf warten, dass Ägypten dem Präsidenten seinen Plan vorstellt und nicht selbst vorfreschen.
01:28Auf dem Kurznachrichtendienst EX wird Abdullah anschließend deutlicher.
01:32Dort erklärt er, ich habe Jordaniens feste Position
01:36gegen die Vertreibung von Palästinensern im Gaza-Streifen und im Westjordanland wiederholt.
01:41Das ist die geeinte arabische Position.
01:44Es sollte für alle Priorität haben, den Gaza-Streifen wieder aufzubauen,
01:48ohne die Palästinenser zu vertreiben sowie die schwierige humanitäre Situation anzugehen.
01:54Trump hatte Jordanien und Ägypten mit der Aussetzung von US-Hilfen gedroht,
01:58sollten diese die Palästinenser aus dem Gaza-Streifen nicht aufnehmen.
02:02Für Jordanien geht es dabei um 750 Millionen Dollar an Wirtschaftshilfen
02:07und weitere 350 Millionen Dollar an Militärhilfen pro Jahr.
02:11Umgerechnet also insgesamt um mehr als eine Milliarde Euro.
02:17Vielen Dank für Ihr Interesse.