Auf dem Martinszug wird Willich, der Pferdeführer von Sankt Martin, erschossen. Jan Schulte, der bei dem Umzug Sankt Martin gemimt hat, erleidet dabei einen Streifschuss. Doch wem galt das Attentat, Schulte oder Willich? Auf der einen Seite ist in Hengasch kein Mann so richtig gut auf den Schwerenöter Willich zusprechen, da dieser sich an so ziemlich jede Frau rangemacht hat. Auf der anderen Seite hat Schulte mit der unpopulären Entscheidung, eine neue Kita zu bauen, vor allem den Zorn der konservativen Hengascherinnen und Hengascher auf sich gezogen – und welche Rolle spielt dabei der uns bereits bekannte Masseur Würselen, der offenbar früher Schulte mal die Freundin ausgespannt hat? Sophie und Schulte leben inzwischen wie ein richtiges Paar zusammen und haben einfach Spaß.
Vor allem gefällt Sophie, dass Schulte im Gegensatz zu Kauth keinerlei Druck auf sie ausübt. Bei den Schäffers ist Irmtraud zurück, die es sich schnell mit Tante Klärchen verscherzt hat. Dietmar zögert keine Sekunde und bittet Zielonka, ihr seine Einliegerwohnung zu vermieten. (Text: ARD)
Vor allem gefällt Sophie, dass Schulte im Gegensatz zu Kauth keinerlei Druck auf sie ausübt. Bei den Schäffers ist Irmtraud zurück, die es sich schnell mit Tante Klärchen verscherzt hat. Dietmar zögert keine Sekunde und bittet Zielonka, ihr seine Einliegerwohnung zu vermieten. (Text: ARD)
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00:00Der Held des Internet ist Advolio, der Mann.
00:04Er taucht die Kinderkerze und staut sie selber an.
00:09Wurz, wurz, wie der Wurz, Advolio, der Mann.
00:15Hier wohnt ein reicher Mann,
00:19der uns was geben kann.
00:24Viel soll er geben,
00:28lange soll er leben.
00:32Bravo, bravo, bravo, bravo.
00:34So, und jetzt macht mal alle eure Taschen auf.
00:37Wir wollen nix Süßes.
00:39Sondern?
00:40Geld für die neue Kita.
00:45Heute sammeln alle für die blöde Kita.
00:48Und die, die das meiste sammeln, kriegen einen Preis.
00:50Und ich hab heute Geburtstag.
00:52Ach so.
00:54Na gut, dann schau ich mal drin, was sich machen lässt, ja?
00:58Wartet kurz.
01:00Ich seh aus wie ne Schießbodenfigur.
01:02St. Martin hat aber so ausgesehen.
01:05Ja, der war nämlich römischer Soldat.
01:07Das weiß ich selber, Chefa.
01:09Wow, sieht ja super aus.
01:11Sieht aus wie Cäsar bei Asterix.
01:13Pst, Frau Haas.
01:15Zum Bürgermeister eh schon peinlich.
01:17Wieso denn?
01:18Ich steh auf Cäsar.
01:20Der war nämlich ein großer Spender.
01:23Wofür?
01:25Neue Kindertagesstätte.
01:26Ne, ne, ne, ne.
01:27Also es reicht schon, dass ich mich hier für Sie zum Affen mache.
01:30Ja, meine Feinde werden triumphieren.
01:32Ja, und die Kinder, sie bewundern.
01:34Ja, die dürfen aber auch nicht wählen, Frau Schmid.
01:36Was meinen Sie, warum in Deutschland so wenig für Kinder getan wird?
01:39Hier wohnt ein reicher Mann,
01:42der uns was geben kann.
01:45Viel soll er geben,
01:48lange soll er leben.
01:57Hier wohnt ein reicher Mann,
02:00der uns was geben kann.
02:03Hier wohnt ein reicher Mann,
02:06der uns was geben kann.
02:11Viel soll er geben,
02:15lange soll er leben.
02:20Und wegen diesem Hunsfott haben wir jetzt eine Ganztagsgita.
02:23Und weshalb?
02:24Bloß, dass die Weiber sich auf ihre faule Haut lehnen können.
02:27Natürlich, mit unserem Steuergärtner.
02:29Zahlen Sie überhaupt Steuern?
02:31Mehr als Sie, Frau Haas.
02:33Ehrlich?
02:34Was hätte ich nicht gedacht,
02:35dass man mit Dummschwätzen der Masse so viel verdienen kann.
02:38Freischalt.
02:39Ja.
02:41Und warum interessieren Sie sich für die neue Kita?
02:44Wegen dem Bürgermeister?
02:46Gabel.
02:49Oh, Gabelchen.
02:53Oh.
02:56Runter, alle runter.
02:59Runter, runter, runter.
03:05Dose runter, Schäfer.
03:06Wirklich?
03:08Okay, was ist hier los?
03:10Jan, bist du betroffen?
03:12Nein.
03:13Was denn da?
03:14Oh Mensch, das sehe ich doch.
03:16Okay.
03:17Chef.
03:18Was?
03:19Der Hans-Peter, der Willig.
03:20Ja?
03:21Der ist tot.
03:23Was?
03:24Erschossen.
03:28Oh Mann, gut.
03:30Wer hat hier was gesehen?
03:32Hat hier jemand was gesehen?
03:34Nein.
03:35Nein?
03:36Nein.
03:37Irgendjemand was gesehen?
03:38Frau Haas?
03:39Was?
03:40Haben Sie jemanden da oben am Fenster gesehen?
03:42Ja.
03:43Das ist ...
03:44Waffe runter.
03:45Entschuldigung, das ist der Walter Pütz.
03:47Ja, und?
03:48Ich weiß es nicht genau, aber ...
03:49Was denn?
03:50Und?
03:51Entschuldigung.
03:52Sag mal, braucht ihr mich eigentlich noch?
03:54Weil ich würde sonst vielleicht zum Arzt.
03:58Was soll dich jemand bringen?
04:00Nee.
04:01Machen Sie mal ruhig Ihre Arbeit hier, Frau Haas.
04:04Ja, das mache ich.
04:07Hallo, Dietrich.
04:09Mein Mann ist unschuldig.
04:11Du hältst deinen Maul.
04:12Wegen dir haben wir jetzt den Salat.
04:15Können Sie das beschwören?
04:18Was, dass wir wegen mir jetzt den Salat haben?
04:21Nein.
04:22Dass Ihr Mann unschuldig ist?
04:25Nicht direkt.
04:26Ich war unten im Keller, aber ...
04:32Was ist mit ihrem Auge?
04:36Treppe runtergefallen.
04:38Mhm, Treppe runtergefallen.
04:40Verdroschen hat er dich mal wieder.
04:42Es fehlt eins.
04:43Ja, Reparatur?
04:45Das ist überprüflich, kannst du drauf fetten.
04:48Es gibt noch andere, die eine Hörner aufgesetzt haben.
04:52Andere?
04:53Wer, der Tote, der Willig?
04:55Ja, der Willig, der Tote.
04:57Walter, bitte.
04:59Ruhe.
05:00Hast du noch andere Gewehre im Haus?
05:02Ja, schön wär's.
05:03Keinem von denen hier ist geschossen worden.
05:05Zumindest nicht in der letzten halben Stunde.
05:10Was ist mit ihm?
05:11Was hat er?
05:12Genug für heute.
05:14So blau ist er?
05:16Sag ich doch.
05:17Da wundert er sich, dass ich mal ab und zu jemanden suche.
05:21Ich hab auch Bedürfnisse.
05:24Ich hatte was mit dem Willig.
05:27Ich weiß, das macht man nicht.
05:30Aber als Frau hatte man beim Willig eben leichtes Spiel.
05:34Der war ein Genießer.
05:37Komisch, ich kannte den gar nicht.
05:42Geben Sie uns Bescheid, wenn Ihr Mann wieder ansprichbar ist.
05:46Mach ich.
05:48Schlüssel.
05:50Schönen Abend, Friedrich.
06:00Und wenn er uns was vorspielt,
06:02dann sollte er sich dringend beim Laientheater bewerben.
06:05Aber das kann doch kein Zufall sein.
06:07Der Willig hat an seiner Frau rumgemacht.
06:09Er hat nichts anbrennen lassen.
06:11Wieso habt ihr ihn nicht verhaftet?
06:13Der war es nicht.
06:14Was haben Sie rausgefunden?
06:16Ich habe hier schon mit ganz vielen gesprochen.
06:19Ja, und?
06:21Keiner hat irgendwas gesehen.
06:23Aber der Schuss muss irgendwo von da drüben gekommen sein.
06:27Sehr, sehr gut.
06:28Danke.
06:29Aber er wurde doch irgendwo hier getroffen.
06:32Und der Zug ist in die Richtung weitergegangen.
06:36Vielleicht hat er sich aber auch gerade umgedreht.
06:39Oder er war gar nicht gemeint.
06:41Wer, der Hans-Peter?
06:43Ein Schuss in der Öffentlichkeit ist doch ein Attentat.
06:46Und die sind normalerweise politisch motiviert.
06:49Denken Sie mal an Oskar Lafontaine.
06:51Gut, die war irre, aber der Papst.
06:53Hitler, unbedingt politisch motiviert.
06:56Kennedy.
06:58Ja, aber Schulte ist ja nicht der Papst.
07:01Und auch nicht Kennedy.
07:05Aber so wie Kennedy damals die USA, hat Schulte Hengasch gespalten.
07:12Ach so, Sie meinen, Kita-Gegner erschießt Bürgermeister.
07:18Ja, so in der Art.
07:20Genauso war es, glaube ich.
07:22Na ja, ist doch denkbar, zumindest theoretisch.
07:25Nee, da finde ich die Geschichte mit dem gehörten Ehemann wahrscheinlich.
07:29Langweilig, Eifersucht.
07:31Obwohl, was wissen wir eigentlich über unseren Bürgermeister?
07:37Wer weiß, wo der überall drin gesteckt hat,
07:39bevor der nach Hengasch zurückgekommen ist.
07:41Bärbel, drin gesteckt.
07:44Sie gehen jetzt mal nach Hause.
07:46Schäffer, Sie gucken da oben nach Spuren
07:48und ich kümmere mich um die Angehörigen.
07:50Na dann, tschüss.
07:51Wie, jetzt?
07:53Ja, natürlich, jetzt, während Ihrer Dienstzeit.
07:56Schäffer, wenn es heute Nacht regnet,
07:58dann ist da Essig mit der Spurensuche.
08:01Ja, aber die Heike wartet zu Hause mit der Gans.
08:07Dann sagen Sie Ihrer Frau, sie soll die Gans warmstellen
08:10und von mir aus hierher kommen und Ihnen helfen.
08:13Mein Gott, ein Mensch ist gestorben, vor unseren Augen.
08:17Und Sie denken an Gans und Rotkohl.
08:19Ehrlich, Ihren Magen möchte ich haben.
08:23Mann, Mann, Mann.
08:26Muschi.
08:28Und, habt ihr ihn?
08:30Ja, du beißt es schon wieder, ne?
08:32Ja, was denkst du denn?
08:34Hier glühen die Leitungen.
08:36Habt ihr schon eine Spur?
08:38Amtsgeheimnis.
08:40Also, ich tippe auf den Hans.
08:42Zielonka?
08:43Na ja, der denkt doch immer noch, dass das Weibedruck war.
08:46Ja, nee, ist doch Quatsch.
08:48Unterschätzt den Hans nicht.
08:50Ja?
08:51Nee.
08:52Oh, irgendwie ist das kalt hier.
08:54Ja, hier auch. Bis gleich.
08:57Tschüss, Bär.
09:25Klingelton
09:39Frau Willig.
09:40War er es?
09:41Was, wer?
09:42Die Lydia vom Aubachmeister, Walter Pützchen.
09:44Was? Nein, das ist doch überhaupt noch nicht bewiesen.
09:47Darf ich Sie mal fragen, wo Sie gerade herkommen?
09:50Ich war den Hannibal suchen.
09:51Ich will das Tier ja nicht da draußen rumlaufen,
09:53das ist völlig verängstigt.
09:54Ist gut, Süße.
10:01Hatte Ihr Mann mit irgendwem Schwierigkeiten?
10:06Also, hatte er mit irgendwem Streit?
10:09Na ja, also, wie mein Mann war, weiß ja jeder.
10:12Und dass er die Finger nicht von den Frauen lassen konnte,
10:14weiß auch jeder.
10:15Aber sonst?
10:17Hat Ihnen das nichts ausgemacht?
10:19Doch, hat mir was ausgemacht.
10:20Aber was hätte ich ihm machen sollen?
10:22Ihn erschießen?
10:34Oh, Muschi, die Gans, das ist...
10:36Ja, das...
10:38Auch die muss ich an die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten halten.
10:42Ja?
10:43Pfeffer, und?
10:45Was denn?
10:46Spuren.
10:47Sie wollten nach Spuren suchen.
10:49Es ist stockdunkel draußen, Frau Haas.
10:51Muschi.
10:53Ja, Chef, ich wollte mir hier mal einen Überblick verschaffen.
10:57Ja.
10:59Bei Gans und Rotkohl, hm?
11:01Ähm, ja.
11:03Na ja, also, die Heike, die hört ja viel.
11:05Und da dachte ich, ich könnte das Nützliche
11:07mit dem Angenehmen verbinden.
11:10Schäffer, Schäffer, Schäffer.
11:12Beten Sie zu Gott, dass es heute Nacht nicht regnet.
11:16Aufgelegt.
11:18Soll sie doch selber auf Dächer klettern.
11:20Wegen mir darf sie sich dabei auch gern den Hals brechen.
11:23Muschi.
11:24Was denn?
11:25Darf ich jetzt nicht mal mehr sagen, was ich denke?
11:27Bärbel?
11:28Ja?
11:29Sagen Sie mal, haben Sie die Frau Willig eben zur Tatzeit
11:31in der Nähe von dem Pferd gesehen bei dem Sankt-Martins-Zug?
11:33In der Nähe von dem Pferd? Nee.
11:35Aha.
11:37Gut, dann finden Sie mal raus, wo die wirklich war.
11:39Und dann hätte ich gern noch eine Liste von allen Männern,
11:41deren Frauen mit Willig rumgemacht haben.
11:43Wie soll ich das denn machen?
11:44Weiß ich nicht, lassen Sie sich was einfallen.
11:46Vielleicht mal Polizeiarbeit?
11:47Ist gut, ich versuch's.
11:50Oh.
11:56Dietmar.
12:04Mutti.
12:06Hat dir das Schloss ausgetauscht?
12:10Mein Schlüssel passt nicht mehr.
12:12Was?
12:13Warum passt denn mein Schlüssel nicht mehr?
12:15Ich dachte, du bist bei Tante Klirchen.
12:17Da, bring mich keine zehn Pferde mehr zurück.
12:19Was soll das heißen?
12:21Also, Didi, du weißt, ich bin ein friedliebender Mensch,
12:23aber so geht es nicht, so nicht.
12:25Die mekelt ja nur an mir rum.
12:27Das passt mir gerade, ich hab solche Halsschmerzen.
12:29Da dachte ich, für den Übergang.
12:31Du wirst doch deine alte Mama
12:33nicht allein auf der Straße schlafen lassen.
12:36Nee, natürlich nicht.
12:38Aber wirklich nur für den Übergang.
12:40Und Mama, Heike ist der Chef.
12:42Ja, gut, du bist der Boss.
12:44Oh.
12:47Jan?
12:49Jan!
12:51Was machst du denn hier?
12:53Das Steißbein ist angebrochen.
12:55Und das heißt?
12:57Nicht sitzen, nicht auf dem Rücken liegen, kein Sex.
13:01Und was machst du dann in meinem Bett?
13:07Warte, ich warne dich.
13:09Und wieso hast du da ein Pflaster?
13:11Ach, das ist nichts, das ist nur ein Streifschuss.
13:13Jan, das gibt's ja nicht.
13:15Und dann noch innen, guck mal,
13:17hier ein paar Zentimeter weiter drüben,
13:19und du wärst dran gewesen.
13:21Ja, dann hätte ich nicht nur ausgesehen
13:23wie eine Schießbodenfigur, sondern dann wäre ich auch eine.
13:25Aha! Von hinten.
13:27Ganz eindeutig von hinten.
13:29Ich hab's gewusst.
13:32Jan, ich hab's gewusst.
13:34Dieser Schuss galt nicht dem Willig.
13:36Du hast nicht in der Schusslinie gestanden,
13:38du warst die Zielscheibe.
13:40Ach, jetzt mach mal halblang.
13:42Doch, hast du ja selber gesagt.
13:44Du hast Drohbriefe bekommen wegen der Kita.
13:46Ja, Mistfuhrern hat man mir angedroht,
13:48und Stinkbomben, aber doch keine Gewehrkugeln.
13:52Neid.
13:54Neid ist immer ein Motiv.
13:57Wahrscheinlich war da jemand neidisch.
13:59Und das hat wirklich auch ganz gut ausgesehen da auf deinem Pferd.
14:03Ach, Sophie, bitte.
14:05Nicht jetzt hab ich's.
14:07Ein Irrer. Guck mal, der Attentäter von Kennedy,
14:09von John Lennon, die kennt man alle heute noch.
14:11Ja, aber ich bin weder Kennedy noch John Lennon,
14:14sondern lediglich der Bürgermeister von Hengasch.
14:19Ja.
14:21Stimmt.
14:27Andererseits,
14:29Kennedy, bevor er Präsident wurde,
14:33war auch in ganz schön undurchsichtigen Machenschaften verwickelt.
14:38Was heißt denn da auch?
14:40Ich, ähm,
14:42weiß hier eigentlich gar nichts Richtiges über dich.
14:54Was machst du?
14:55Ich schlaf lieber unten.
14:59Du kannst ja auch rufen, wenn du was brauchst.
15:05Oh.
15:07Was ist denn das hier?
15:10Guck mal, Jan, hier die Delle.
15:12Die war doch vorher da nicht drin.
15:15Sieht doch eindeutig so aus, als wär da ne Kugel abgeprallt.
15:19Jan.
15:21Ich sag's dir, du warst gemeint.
15:23Jetzt denk mal nach.
15:25Irgendjemand muss doch was gegen dich haben in diesem Kaff hier.
15:28Ja, da gibt's schon jemanden.
15:33Aber das ist Unsinn.
15:36So geht das den ganzen Tag.
15:38Von morgens bis abends.
15:40Selbst wenn es regnet.
15:42Na ja, irgendwo müssen die Kinder doch spielen.
15:44Es hat jede Menge bessere Standorte für die Kita gegeben.
15:47Aber nein, der Herr Bürgermeister wollte sie hier, vor meinem Fenster.
15:50Und das nur, weil ihm meine Frau, die Inge,
15:52vor 20 Jahren einen Korb gegeben hat.
15:54Herr Wirselen?
15:56Er wusste ganz genau, was dieser Anblick für uns bedeutet.
15:59Was jetzt, spielende Kinder?
16:01Wenn man selbst gar nichts bekommen kann,
16:03wenn man alles versucht hat.
16:05Aber genau darum ging es ihm.
16:08Quälen will er uns.
16:10Kleinkriegen.
16:12Meine Frau hat das schon geschafft.
16:14Die wohnt jetzt bei ihrer Mutter.
16:16In Monschauer.
16:18Herr Wirselen, wo waren Sie gestern Abend?
16:20Wann gestern Abend?
16:22Kurz vor sieben.
16:24Sie meinen, als auf den Reitlehrer geschossen wurde?
16:27Wir gehen eigentlich mittlerweile davon aus,
16:29dass das Attentat
16:31politisch motiviert war
16:33und Bürgermeister Schulte gegolten hat.
16:36Ach so, verstehe.
16:38Sie denken...
16:40Aber ich muss Sie enttäuschen.
16:42Um sieben war ich bei Herrn Zielonka.
16:44Der vermietet eine Wohnung.
16:46Unser Haus ist ja unbewohnbar geworden.
16:48Das kann der Herr Zielonka hoffentlich bestätigen.
16:51Er war nicht zu Hause.
16:53Obwohl wir verabredet waren.
16:56Haben Sie Waffen im Haus?
16:58Für wen halten Sie mich?
17:00Für den Lee Harvey Oswald von Hengasch?
17:03Aber Sie dürfen sich gerne umschauen.
17:06Bitte tun Sie sich keinen Zwang an.
17:22Ihren Nebenjob im Hotel Traube.
17:24Haben Sie den eigentlich noch?
17:26Nein, die haben ihn dicht gemacht.
17:28Das ist aber schade.
17:30Tschüss.
17:34Willst du damit sagen,
17:36dass du mich verdächtigst?
17:38Ich will einfach nur wissen,
17:40wo Sie gestern Abend gewesen sind.
17:42Da steckt doch bestimmt die Haas dahinter,
17:44habe ich recht.
17:46Dabei war der Reitlehrer anscheinend gar nicht gemeint.
17:48Ja, eben.
17:50Was soll das heißen, eben?
17:52Naja, eigentlich sollten Sie ja
17:54dieses Jahr den St. Martin spielen.
17:56Deswegen knall ich ihn ab, oder wie?
17:58Ja, die Wahlniederlage haben Sie auch
18:00sehr persönlich genommen, Chef.
18:02Spinnst du jetzt, oder was?
18:04Sie müssen mir einfach nur sagen,
18:06wo Sie gestern Abend gewesen sind.
18:08Zu Hause, wo sonst?
18:10Nee, eben nicht.
18:12Hat nämlich jemand bei Ihnen geklingelt.
18:14Das hätte ich gemerkt.
18:16Es gibt jemand, der sagt,
18:18dass er bei Ihnen geklingelt hat.
18:20Das ist doch keiner so doof
18:22und denkt sich das einfach aus.
18:24Was hätten Sie denn an meiner Stelle getan?
18:26Sie können gut schießen, Sie haben was gegen den Bürgermeister
18:28und Sie haben nachweislich kein Alibi.
18:30Musste ich Sie doch wenigstens fragen.
18:32Ich bin bestimmt nicht der Einzige mit dieser Kombination.
18:34So, hilf mir mal.
18:40Chef? Ja?
18:42Ihre Wohnung, ist die eigentlich noch zu haben?
18:44Wieso?
18:46Tante Kirchen hat meine Mutter rausgeworfen.
18:48Die Wohnung ist schon so gut wie vermietet.
18:50Ich zahle auch doppelte Miete.
18:52So schlimm?
18:54Ja, noch nicht, aber ...
18:56Das Doppelte.
18:58Da müsste ich mal drüber nachdenken.
19:00Danke.
19:12Ja, ja, sehr lustig.
19:14Ja.
19:22Morgen.
19:44Morgen.
19:46Matthias Würselen versucht gar nicht,
19:48erst seinen Hass auf Schulte zu leugnen.
19:50Der Schütze ist der Chef?
19:52Ja, aber er hat kein Gewehr im Haus.
19:54Aber einen Waffenschein.
19:58Frau Haas,
20:00darf ich fragen, was Sie da machen?
20:04So wie der willig gefallen sein muss,
20:06um so zu liegen zu kommen,
20:08wie er gelegen hat,
20:10kann der Schütze ihn weder von vorne
20:12noch von hinten getroffen haben.
20:16Wo hat er dann gestanden?
20:18Wo denn?
20:24Das versuche ich ja gerade rauszufinden.
20:30Oh,
20:32der Herr Bürgermeister.
20:36Was machst du da?
20:38Warte kurz.
20:40Danke.
20:42Wie finden Sie meinen neuen Dienstwagen,
20:44Frau Haas?
20:46Das ist ein großer Schrei,
20:48aber wenn der glaubt,
20:50ich lasse mich davon unterkriegen.
20:52Wie hat Helmut Schmidt damals so schön gesagt?
20:54Der Staat ist nicht erpressbar.
20:56Na ja, aber wenn Sie wirklich gemeint waren
20:58mit dem Attentat, Herr Bürgermeister,
21:00dann sollten Sie sich vielleicht besser
21:02ein bisschen bedeckt halten, finde ich.
21:04Glaube, hab ich ja auch schon gesagt.
21:06Der Staat ist nicht erpressbar.
21:08Herr Kapp, da warte ich.
21:10Die Pflichtbuch.
21:12Hola.
21:14Hallo.
21:18Das heißt aber doch auch,
21:20dass der Attentäter theoretisch
21:22jederzeit wieder zuschlagen kann.
21:26Wie wäre es mit dem Papamobil?
21:30Wirbel, das ist eine sehr,
21:32sehr gute Idee.
21:34Andererseits glaube ich, in einem Fall wie diesem
21:36reicht Personenschutz auch aus.
21:38Nur wie sollen wir das leisten
21:40bei unserer momentanen Personaldecke?
21:42Frau Haas, ich bin nicht krank.
21:44Nur schwanger.
21:46Na ja, ich weiß, aber trauen Sie sich das zu?
21:48Tagsüber?
21:50Gut.
21:52Dann übernehme ich nachts.
21:54War mir klar.
21:56Was soll das heißen?
21:58Frau Haas,
22:00wir wissen Bescheid.
22:04Was gibt es denn da zu zwinkern?
22:08Herr Schulte und ich haben eine Affäre.
22:10Das ist völlig normal.
22:12In der Stadt ist sowas normal.
22:14Na ja.
22:22Gesundheit.
22:24Danke.
22:26Hallo.
22:28Gottchen.
22:32Dietmar wird für dich bestimmt niemand erschießen.
22:36Der würde noch ganz anderes für mich machen.
22:38Er kann sich ja nicht mehr vor seiner eigenen Mutter beschützen.
22:40Wie er das kann?
22:42Das wirst du schon noch sehen.
22:46So tragisch das auch alles irgendwie ist.
22:48Aber ich bin trotzdem stolz auf meinen Walter.
22:50Ja.
22:52Und wenn er bummst, dann knallt er.
22:54Ich darf ja hier keine Abtsgeheimnisse ausplaudern.
22:56Aber dank meines Dietmars
22:58verfolgt die Haas schon längst eine ganz andere Spur.
23:00Ihr Walter hat nämlich nicht mal den kleinen Finger
23:02gegründet für Sie.
23:04Was ist mit dem Reitlehrer?
23:06Das war nur so ein...
23:08Ich sag mal Konterreischaden.
23:10Gemeint war nämlich ein ganz anderer.
23:12Ach komm.
23:14Ich sag nur ein Wort. Politik.
23:16Und? Der Dietmar hat das rausgefunden?
23:18Ich hätte gern zwei Würstchen.
23:20Ehrlich?
23:22Yvonne, ich bin Polizistin.
23:24Ich darf darüber gar nicht reden.
23:26Ich sag es auch nicht weiter.
23:28Entschuldige bitte.
23:30Yvonne, ist gut jetzt.
23:36Ja.
23:38So muss er ungefähr gestanden haben.
23:40Dann haut das doch hin.
23:42Mit dem Schuss.
23:44Ja.
23:46Die Frage ist jetzt nur,
23:48wie genau die Kugel auf den Panzer getroffen ist.
23:50Ja, aber das ist ja ganz einfach.
23:52Das ist ja wie beim Billard.
23:54Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel.
23:56Naja, aber beim Billard
23:58ist die Bande ja nicht so rund.
24:02Gut, also irgendwo da muss er gestanden haben.
24:04Ja, aber irgendwo,
24:06das nützt uns gar nichts.
24:08Ja, Chef,
24:10aber dafür gibt es ja die Spezialisten.
24:12Die, ähm...
24:14Spezialisten?
24:16Genau.
24:18So, Arm weg.
24:26Da.
24:28Da könnte es gewesen sein.
24:30Sehr gut.
24:32Sehr gut.
24:36Äh, Chef?
24:40Cheffer!
24:42Hier, hier hat er gestanden.
24:54Ich hab was gefunden.
25:02Inge.
25:0424.7.
25:06Achtung.
25:08Oh!
25:10Chef!
25:12Oh!
25:14Cheffer,
25:16legen Sie mich auf die Stühle.
25:18Auf die Stühle, bitte!
25:20Auf die Stühle!
25:22Auf die Stühle!
25:24Auf die Stühle!
25:26Auf die Stühle!
25:28Auf die Stühle!
25:30Auf die Stühle, bitte!
25:32Sie hätten vom Nackt fallen können
25:34und sich das Genick brechen.
25:38Oder vielleicht auch
25:40das Steißbein.
25:42Das ist sehr witzig.
25:44So.
25:46Nicht anfassen!
25:48Ja, Cheffer, machen Sie doch mal was.
25:50Was denn? Ich bin ja kein Arzt.
25:52Wir haben eine Spur.
25:54Inge, 24.7.
25:5698.
25:58Wir müssen mit den Standesämtern der Umgebung durchtelefonieren
26:00und schon haben wir unseren Täter.
26:02Ist nicht nötig.
26:04Warum das denn nicht?
26:06Matthias Würselens Frau heißt Inge
26:08und die haben 98 geheiratet im Juli.
26:10Großartig.
26:12Prüfen Sie das nach.
26:14Cheffer, was ist mit Würselens Alibi?
26:16Zielonka schwört Stein und Beiner wäre zu Hause gewesen.
26:18Dann hat Würselen Sie angelogen.
26:20Kann der überhaupt so gut schießen?
26:22Ich meine, das waren doch mindestens 60 Meter.
26:24Keine Ahnung.
26:26Ich meine, im Gegensatz zu mir
26:28war der beim Bus.
26:30Du kennst dich ja wahnsinnig gut aus
26:32mit diesem Würselen.
26:34Ja, wir waren früher mal befreundet.
26:36Echt?
26:38Cheffer,
26:40bringen Sie den Mann hierher
26:42und zwar sofort.
26:44Alles klar, Chef.
26:46Und nehmen Sie die Frau Schmidt mit,
26:48der Mann ist gefährlich.
26:50Chef? Ja?
26:52Sollen wir irgendwas mitbringen?
26:54Ja, wir machen Würselen.
26:56Und zwar hotti-flotti.
27:00Bärbel?
27:02Ja?
27:04Toi, toi, toi, Frau Hasen.
27:06Danke.
27:08Ich meine, ich fasse das nicht.
27:10Das ist mein eigener Freund.
27:12Das ist ja wirklich wie bei Cäsar.
27:14Auch du, mein Sohn Brotus.
27:16Ah!
27:18Er hat behauptet,
27:20dass seine Frau dir mal einen Korb gegeben hat.
27:22Ja, aber deswegen setze ich ihm doch keine Kita vor die Nase.
27:24Nein? Nein!
27:26Sein Nachbargrundstück war mit Abstand die beste Option.
27:28Außerdem
27:30kann ich sowas überhaupt nicht alleine entscheiden.
27:32Ich bin ja schließlich nicht der König von Hengasch.
27:34Nein?
27:36Warum schießt er denn dann auf dich?
27:40Das möchte ich, glaube ich, gar nicht so genau wissen.
27:42Ich meine, wo sollen das alles noch enden,
27:44wenn hier nicht mal der Bürgermeister von Hengasch
27:46sich ohne Personenschutz frei auf der Straße bewegen kann?
27:48Außerdem, warum duzt du mich eigentlich
27:50die ganze Zeit vor den anderen?
27:52Ach, Schätzchen.
27:54Die wissen doch alle Bescheid.
27:56Jetzt hilf mir doch mal.
27:58Ist doch komisch, oder?
28:00Naja, erst dieses saublöde Ali-Ding
28:02mit Silonka
28:04und dann vergisst er noch sein Ehering am Tatort.
28:06So blöd kann man doch gar nicht sein.
28:08Oh, vielleicht will er ja gefasst werden.
28:10Und damit er der Welt verkünden kann,
28:12dass er sich nicht alles gefallen ist.
28:14Ja, nee.
28:16Dann hätte er ein Bekennerschreiben dagelassen.
28:18Vielleicht hat er es vergessen?
28:20Ja, und hat dafür dann seinen Ring dahin gelegt.
28:22Ja, das ist logisch.
28:24Mann, Mann, Mann, Werbel.
28:26Was weiß denn ich, was bei so jemandem im Kopf rumgeht?
28:28Auf jeden Fall war er auf dem Dach.
28:30Nee, ne?
28:32Das glaube ich ja jetzt nicht.
28:34Was will der denn von Silonka?
28:40Ihr bleibt im Wagen.
28:42Pass auf, Dietmar, der ist bewaffnet.
28:44Ja, ich auch.
28:48Hände hoch!
28:50Nehmen Sie die Hände hoch!
28:52Dann fall ich.
28:54Hände hoch!
28:57Nehmen Sie die Hände hoch!
29:00Dann fall ich.
29:05Gut, dann kommen Sie jetzt langsam die Leiter runter.
29:09Ja. Hände an der Leiter!
29:12Hände an der Leiter!
29:15Hände an der Leiter!
29:18Hände an der Leiter!
29:20Dann kommen Sie jetzt langsam die Leiter runter.
29:23Ja. Hände an der Leiter lassen!
29:26Das ist ein Missverständnis.
29:32Ich bin bloß mit ihm verabredet.
29:35Ja klar, wegen der Wohnung.
29:37Wegen was denn sonst?
29:39Was für eine Wohnung?
29:41Ich hab mindestens fünfmal geklingelt, aber er macht nicht auf.
29:44Dabei läuft drin der Fernseher.
29:47Was ist das da im Rucksack?
29:50Ich bin Physio.
29:53Krankengymnast. Ich war auf dem Weg zum Patienten.
29:56Was ist denn hier los?
29:58Kann man hier nicht mal in Ruhe seinen Mittagsschlaf halten?
30:01Chef!
30:03Was macht der Mann da auf dem Boden?
30:05Das würde mich ehrlich gesagt auch interessieren.
30:07Er ist Physio.
30:09Dietmar, wenn du glaubst, du kannst dir hier einen Vorteil verschaffen.
30:13Ich bin der Vermieter.
30:15Und ich entscheide.
30:17Ich war weder auf dem Dach, noch hab ich auf irgendjemanden geschossen.
30:22Weshalb überhaupt?
30:24Der verfluchte Kindergarten wäre doch deswegen nicht wieder geschlossen worden.
30:28Und Ihr Ehring?
30:31Den hat mir ne Elster stibitzt.
30:34Oh bitte!
30:36Im Sommer schon.
30:38Echt?
30:40Ich hab mir die Schuhe angezogen für die Gartenarbeit.
30:42Dann hab ich den Ring abgenommen, weil ich bin Rechtshänder.
30:44Und dann kam die Elster, hat sich den Ring geschnappt und...
30:47Weg!
30:49So lächerlich!
30:51Meine Frau hat mir auch kein Wort geglaubt.
30:54Bitte, das denk ich mir doch nicht aus.
31:00Aber Sie sind böse auf Schulter.
31:02Deswegen bring ich ihn doch nicht um.
31:04Vielleicht hau ich ihm irgendwann mal eine rein.
31:07Aber ihm auflauern und dann heimtückisch abknallen.
31:10Nee, wirklich Frau Haas.
31:11Das ist absurd.
31:13Was sagt der Zielonka dazu?
31:15Er könnte geschlafen haben.
31:17Ist ich aber nicht so sicher.
31:19Das Fernsehprogramm war wohl wieder sehr langweilig.
31:22Frau Haas, Sie sind total auf dem Holzweg.
31:25Na?
31:27Was ist eigentlich mit Ihrem Rücken?
31:29Nix.
31:31Darf ich mal sehen?
31:33Nein, auf keinen Fall.
31:35Ich bin Physiotherapeut.
31:37Zu schlimm, ja?
31:39Ja, schlimmer.
31:41Ich will mich nicht entspannen.
31:43Nein, ich will mich nicht entspannen!
31:46Nein, nein, nein, nein, nein!
31:48Ein bisschen stärker.
31:50Nein, ich will es nicht.
31:55Es geht eigentlich ganz gut.
31:57Ist gar nicht so schlimm.
31:59Ja, er ist auch Physio.
32:01Schön locker.
32:03Ah!
32:05Ah!
32:07Buti, du kannst doch hier nicht den ganzen Tag nur rumsitzen.
32:10Oh!
32:12Mir tut alles weh.
32:14Ich habe solche Gliederschmerzen.
32:16Wenn ich sitze, störe ich keinen.
32:18Wer hat denn gesagt, dass du störst?
32:20Tante Klärchen.
32:22Die hat sich nur aufgeregt,
32:24weil du ihre ganze Wohnung auf den Kopf gestellt hast.
32:27Nach Feng Shui ist die eine richtige Katastrophe.
32:30Feng Shui?
32:32Bei dir ist doch kein Deutsch besser.
32:34Spürst du nicht die schlechte Energie überall?
32:36Also mich macht das alles ganz krank.
32:40Ich bin zu Hause.
32:42Buti, geht es dir ein bisschen besser?
32:44Buti, ich freu mich.
32:46Wenn du jetzt hier wieder anfängst, alles rumzuräumen, dann ...
32:49Aber sag du mir später nicht, dass du von nichts gewusst hast.
32:52Habt ihr Streit?
32:54Deine Mutter stört sich an der schlechten Energie.
32:56Ja, dagegen kann man ja was tun.
32:58Dann richte deine eigene Wohnung ein.
33:00Das hier ist mein Haus.
33:02Gut, du bist der Chef.
33:04Ach, Leute, bitte.
33:06Was ist denn mit den ganzen Sachen?
33:07Ich hab Zilong grad zum Essen eingeladen.
33:09Wie bitte?
33:11Mama, du willst doch auch irgendwann mal wieder
33:13deine eigenen vier Wände haben, oder nicht?
33:15Ich schmeiß mich da irgendwann sowieso raus.
33:17Eben.
33:19Das mein ich jetzt nicht persönlich.
33:21Aber Mama, hier auf Dauer, das ...
33:23Und wenn wir uns heute Abend nicht ins Zeug legen,
33:26dann war's das mit der eigenen Wohnung.
33:28Ein Hengasch.
33:30Ja, das heißt ich.
33:32Dann geh ich eben zu Hannelore in den Reiterhof.
33:34Die vermietet möblierte Zimmer.
33:35Och, Mutti.
33:37Ich kann nicht kochen.
33:39Ich hab Fieber.
33:41Und schmecken tue ich auch nichts.
33:43Och, Muschi.
33:45Ich koche.
33:47Nur bei meiner Leiche.
33:49Der Dietmar kocht.
33:51Ich zeig dir, wie es geht.
33:57Herrlich.
33:59Ja, bringt aber nichts.
34:01Da kann ich noch vier Wochen massieren.
34:03Oh, ja, bitte.
34:05Frau Haas, Sie müssen in die Bewegung.
34:07Nein, das kann ich nicht.
34:09Doch, das können Sie.
34:11Alles andere wäre sinnlos.
34:13Nein.
34:15Kommen Sie, ich helfe Ihnen.
34:17Nein, das geht nicht.
34:19Doch, das geht.
34:21Setzen Sie sich mal ganz langsam auf.
34:23Nein, ich möchte das nicht.
34:25Atmen Sie noch tief durch.
34:27Ich helfe Ihnen.
34:29Das kann ich nicht.
34:31Frau Haas, je länger Sie den Schmerz verschwinden,
34:33desto schlimmer wird die Verkrampfung
34:36Sehr gut.
34:38Gleich noch mal.
34:40Und noch mal, noch mal fester jetzt.
34:46Danke, Eckerl.
34:52Noch mal fester.
34:54Ja, gut.
34:56Gut.
34:58Durchatmen, atmen Sie auf.
35:00Was muss ich machen?
35:02Sehr gut, Frau Haas.
35:04Gleich noch mal.
35:06So, Vorsicht.
35:08Gut, gut, gut.
35:10Du lässt sofort deine dreckigen Finger von ihr.
35:12Hast du mich verstanden?
35:14Was ist denn jetzt los?
35:16Du hast mich verstanden.
35:18Aua.
35:20Jan.
35:22Danke schön.
35:24Die nimmst du mir nicht weg, du.
35:26Nein, die nicht.
35:28Jan.
35:29Was ist denn jetzt los?
35:31Was?
35:33Ich weiß es nicht.
35:35Keine Ahnung.
35:37Ich glaube, der Herr Bürgermeister
35:39hat mir gerade eine Liebeserklärung gemacht.
35:42Stimmt das?
35:48Viel kleiner und vor allem mehr.
35:51Uschi, was denn noch alles?
35:53Dann anschwitzen mit dem Rotwein, ablöschen.
35:56Anschwitzen?
35:57Und ablöschen.
35:59Können wir nicht irgendwas Einfacheres machen?
36:01Ich habe mir den Sauerbraten nicht ausgedacht.
36:03Der ist ja noch nicht mal eingelegt.
36:13Cola.
36:15Mein Trick.
36:19Was kommt nach den Zwiebeln?
36:21Ablöschen.
36:23Also ich hätte den...
36:25Also wenn du mich gelassen hättest,
36:27dann hätte ich den...
36:29Sag mal.
36:34Wen hat er dir eigentlich ausgespannt?
36:37Na, die Inge, seine Frau.
36:42Die hat dich verlassen?
36:44Wegen dem?
36:46Nee, wegen seiner Hände.
36:48Na gut, die waren aber auch göttlich,
36:50ich muss schon sagen.
36:52Ja, das hat sie auch gesagt,
36:54dass man so einen nicht mehr loslassen darf,
36:55wenn man ein Leben lang was von hat.
36:57Jan.
37:00Vielleicht haben wir ja bisher
37:02einfach nur die falschen Fragen gestellt.
37:04Ja?
37:07Wieso?
37:09Bist du jetzt auch ein Masseur?
37:11Nein, ich meinte...
37:14Dein Tod, wem...
37:16wem der eigentlich was genützt hätte?
37:18Ich meine, wem hätte das denn wirklich was genützt?
37:20Ach Sophie, jetzt fang nicht wieder mit meiner Vergangenheit an.
37:22Da gibt's nichts.
37:24Keinen Geheimdienst, keine Mafia,
37:26das ist alles völlig unspektakulär.
37:30Und der willig?
37:32Wie, ob der was gegen mich hatte?
37:34Nein, wem hätte dessen Tod vielleicht genützt?
37:39Ich denke, der ist nur aus Versehen.
37:41Na ja, also...
37:44heute auf der Wache...
37:48dieser Schwinger, der...
37:50den du dem Würsel empfangen hast,
37:52den du überpassen wolltest,
37:54der ging erst daneben und dann hat er eben doch getroffen.
37:56Na ja,
37:58da hab ich eben Glück gehabt.
38:00Aber vielleicht war das ja gestern Abend genauso.
38:05Seine Frau...
38:09die wird jetzt richtig viel erben.
38:11Wieso, ist der Reiterhof so viel wert?
38:13Nee, noch nicht.
38:15Aber in vier Wochen.
38:17Also das ist noch geheim.
38:19Aber die Gemeinde hat vor,
38:20auf dem Gelände einen Gewerbepark zu errichten.
38:22Echt?
38:24Einen Gewerbepark?
38:26Oh Gott, schrecklich.
38:28Aber die Frau Willig, die wird das gewusst haben, oder?
38:30Das glaube ich schon.
38:32Ihr Mann hat sich sogar schon einen Ferrari bestellt.
38:36Hervorragend.
38:38Ich weiß gar nicht,
38:40wann ich das letzte Mal so einen Sauerbraten gegessen habe.
38:42Ich glaube, wir letzten Sonntag, oder, Muschi?
38:44Mhm.
38:46Ja, Chef.
38:48Das könnten Sie auch haben.
38:50So ein bisschen versalzen ist er, ne?
38:52Oh, ich habe das eigentlich ganz gern.
38:54Ordentlich gesalzen.
38:56Soll ich ja nicht, wegen meines Blutdrucks.
38:58Aber was soll's.
39:00Alleine kochen für mich tue ich ja nicht.
39:02Du, Emtraut?
39:04Alleine essen macht traurig.
39:06Besser hätte ich es gar nicht sagen können.
39:08Dann tut euch doch zusammen.
39:10So als WG.
39:12Das wäre was, Emtraut, oder?
39:14Du und ich.
39:17Sieh mal, sei mir nicht böse.
39:20Aber die Wohnung ist schon so gut wie vergeben.
39:23Wenn ihr ein, zwei Tage früher gekommen wärt.
39:26Tja, aber so.
39:35Schade.
39:37Meine Mutter hat nämlich noch ganz andere Rezepte auf Lager.
39:39Noch beiden?
39:41Jetzt lügt er aber, oder?
39:43Sieh mal, ich bin nicht verkalkt.
39:45Meine Mutter konnte noch nie kochen.
39:47Man muss ja nicht alles können.
39:48Wir hatten auch so unseren Spaß, oder, Emtraut?
39:52Ich erinnere mich jedenfalls noch gerne daran.
39:54Ja, das war vor deiner Zeit.
39:56Ja, wir waren auch mal jung.
39:58Weißt du noch?
40:00Die Party am Enden war ja in Dümlingshausen.
40:03Mein lieber Scholle.
40:07Wann war die noch?
40:0967, 68?
40:1170, 70.
40:13Tatsache, 70.
40:14Ich hol mal Brot.
40:18Der weiß doch gar nicht, wo das ist.
40:21Mein Gott, sind die prüde.
40:25Die hatten was miteinander.
40:27Ja, und?
40:29Ja, und, das ist meine Mutter.
40:31Oh, Bär.
40:33Bär, richt dich nicht auf.
40:35Die ganzen Jahre.
40:37Schreibtisch an Schreibtisch.
40:39Und er.
40:40Das ist unfassbar.
40:42Aber du hast sie doch gehört.
40:44Das war vor deiner Zeit.
40:47Das ist die Haare, da muss ich reingehen.
40:4970, Heike.
40:51Es war 70.
40:53Schäffer.
40:55Schäffer, ja.
40:57Sagen Sie, haben wir jetzt das Alibi
40:59von der Frau Willig schon überprüft?
41:01Ja, die war zu Hause.
41:03Wieso?
41:05Na ja, also ich hab gerade von ...
41:08Von einem Interessierten gesprochen.
41:10Von einem Informanten erfahren,
41:12dass auf dem Reiterhof
41:14ein Gewerbepark gebaut werden soll.
41:16Und jetzt gibt es natürlich wirklich ein Motiv.
41:19Also sind Sie da wirklich ganz, ganz sicher?
41:22Ja, also drei Leute haben wir hier angerufen.
41:25Wollte wohl jeder der Erste sein,
41:27der die traurige Nachricht übermittelt.
41:29Wir haben alle auf dem Festnetz angerufen.
41:32Na gut, es gibt auch Rufumleitung.
41:35Schäffer, was ist mit Ihnen?
41:37Haben Sie mir gerade so gerüst?
41:38Nee, mir ist hier was auf den Magen geschlagen.
41:41Hm, okay.
41:44Tschüss.
41:49Brot.
41:51Ach, wer.
41:53Morgen, Frau Willig.
41:55Na.
41:57Sie sind ja früh auf den Beinen.
41:59Ja.
42:01Ich würd Sie eigentlich auch schnell anrufen,
42:04aber ich hab Ihre Festnetznummer gar nicht.
42:07Geben Sie mir die mal kurz.
42:09Ist die 2-0?
42:11Mhm.
42:136-0.
42:15Ja.
42:17Ja.
42:19Ja.
42:20Mhm.
42:226-3-1-9.
42:25Ah.
42:27Das ist eine Rufumleitung.
42:30Das ist praktisch, also bin ja fast nie im Haus.
42:33Immer im Stall oder auf der Weide.
42:40Und als Ihr Mann erschossen wurde, wo waren Sie da?
42:45Keine Ahnung.
42:47Hier.
42:49Hier.
42:54Sie sind bald eine sehr reiche Frau.
42:58Ich glaube nicht, dass ich verkaufen werde.
43:01Geld alleine macht auch nicht glücklich.
43:05Da hat Ihr Mann anders gedacht, oder?
43:08Nach Monaco wollte er einen dicken Max machen.
43:13Und Sie, was hätten Sie dann gemacht?
43:16Einer muss halt bei den Tieren bleiben,
43:19kann man ja schlecht zum Schlachter geben.
43:34Die lieben Ihre Pferde sehr, oder?
43:37Ja.
43:39Von denen wird man wenigstens nicht betrogen.
43:42Wie von Ihrem Mann.
43:46Er hätte nichts gesagt.
43:48Und er hat nie was gesagt.
43:50Wenn er mit seinen Flittchen rumgemacht hat.
43:53Das war ja nicht von Bedeutung.
43:56Aber dass er die Hedwig mitnehmen wollte.
43:59Nach Monaco.
44:01Dass er mit ihr ein neues Leben anfangen wollte.
44:04Da habe ich ihn angerufen.
44:06Wen?
44:08Ihren Mann, den Schützenkönig.
44:10Ich dachte, dass er ihn sich mal vorknöpft.
44:13Aber dann hab ich zu feige.
44:15Dann haben Sie die Sache selbst in die Hand genommen.
44:18Ja.
44:27Wo ist denn die Waffe?
44:29Die ist im Haus.
44:35Ich muss sie jetzt festnehmen.
44:37Ich muss sie jetzt festnehmen.
44:47Sie hat ihn wahnsinnig geliebt.
44:50Und deswegen hat sie ihm so viel durchgehen lassen.
44:53Ja, er hat sie einfach wahnsinnig geliebt.
44:57Deshalb hatte er so viel durchgehen lassen.
45:00Umgekehrt, Bärbel.
45:02Sie hat ihn...
45:07Und sie interessiert das auch wieder überhaupt nicht?
45:10Was macht er da eigentlich?
45:12Er interessiert sich für eine Feier in den 70ern.
45:15Warum?
45:17Unten am Enten war er.
45:19Die gesamte Dorfjugend musste damals
45:21mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.
45:23Ja und?
45:25Neun Monate später bin ich geboren.
45:27Dann wundert mich nichts mehr.
45:29Lea, deine Mutter.
45:31Ist was passiert?
45:33Sie kann die Wohnung haben.
45:34Bei Zielonka?
45:36Ja, der Würselen braucht sie nicht mehr.
45:38Seine Frau ist zurück, schwanger.
45:40Mann, Mann, Mann.
45:42Sie meint, der Anblick der spielenden Kinder
45:44müsse irgendwie befruchten gewirkt haben.
45:46Mama und Zielonka.
45:48Ach, Bea.
45:54Bärbel.
45:57Ich muss los.
45:59Ja.
46:00Tschüss.
46:08Aber wenn das Attentat doch mir gegolten hätte,
46:12was dann?
46:14Dann wäre ich die Jackie Kennedy von Hengel.
46:30Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
47:00Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021