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00:00:00Untertitel der Amara.org-Community
00:00:30Untertitel der Amara.org-Community
00:01:00In diesem Film bin ich in eine schwierige Sache geraten.
00:01:06Angefangen hat es mit harmloser Neugier.
00:01:10Seit der Finanzkrise versuche ich,
00:01:12die Phänomene unseres Wirtschaftssystems zu verstehen.
00:01:26Aber schon ganz einfache Zahlen überraschen mich.
00:01:29In den letzten Jahrzehnten hat sich sowohl die Wirtschaftsleistung
00:01:33als auch die Verschuldung um ein Vielfaches vergrößert.
00:01:39Und dabei wächst ständig die Ungleichheit in der Vermögensverteilung,
00:01:43sodass die Schere zwischen Arm und Reich weiter und weiter auseinandergeht.
00:01:49Gibt es einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftsleistung,
00:01:52Schulden und privatem Vermögen?
00:01:55Worin bestehen die Spielregeln dieses Systems?
00:02:25Wenn jemand von euch ein Haus baut,
00:02:28dann heißt es ja nicht, dass die Bank das Geld verdient,
00:02:32sondern dass die anderen Wirtschaftsteilnehmer das Geld bekommen.
00:02:36Weil die fungieren dann quasi als die, die das Haus bauen.
00:02:40Also derjenige, der Hausbesitzer oder die Hausbesitzerin,
00:02:44nimmt einen Kredit auf, schafft Geld, und das verteilt sich im Kreislauf.
00:02:48Und damit ist es nicht so,
00:02:50dass die Bank das Geld verdient,
00:02:52sondern dass die anderen Wirtschaftsteilnehmer das Geld bekommen.
00:02:56Und das verteilt sich im Kreislauf.
00:02:58Und damit kann es dann im Prinzip schon losgehen.
00:03:01Und damit wir auch die Entwicklung vom Boom zur Krise
00:03:04ein bisschen nachvollziehen können,
00:03:06spielen wir eine kurze Variante, dass jeder nur ein Haus bauen darf.
00:03:10Und dann ist quasi schon die Sättigung erreicht.
00:03:13Bei Monopoly ist das Geld irgendwie vorher schon da,
00:03:16und jeder kriegt es.
00:03:18Und hier ist es offensichtlich so,
00:03:20jetzt kriegst du Taschengeld, eine Münze oder was,
00:03:23und dann steckst du sie in einen Sparschein.
00:03:26Und du kannst erst dann investieren, dir eine Spielzeug kaufen oder so,
00:03:30wenn das Sparschein voll ist.
00:03:32Und hier ist es lustigerweise so,
00:03:34du investierst und dann ist das Geld da.
00:03:36Das Geld ist wirklich nur da, wenn Leute wirtschaftlich aktiv werden.
00:03:40Und ich glaube, das ist auch ein ganz entscheidender Punkt.
00:03:43Während der Recherche stoße ich auf Interesse an meinen Fragen,
00:03:48Gesprächspartner wollen nicht genannt werden,
00:03:51Drehgenehmigungen werden zurückgezogen
00:03:53oder bis ins Kleinste reglementiert.
00:03:59Ich fange an, meine Gespräche genau zu dokumentieren.
00:04:04Die Telefonate im Film sind nachgesprochen,
00:04:07manche mithilfe von Gedächtnisprotokollen.
00:04:18Hallo, hier ist Carmen Loßmann.
00:04:20Ich recherchiere zu einem Dokumentarfilm,
00:04:23der die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum,
00:04:26Verschuldung und Vermögenskonzentration beleuchten will.
00:04:29Gibt es eigentlich so etwas wie einen grundlegenden Motor dieser Phänomene?
00:04:33Also, wie hängt das Ganze zusammen?
00:04:35Naja, dazu müssen Sie erstmal in den Maschinenraum des Kapitalismus runtersteigen.
00:04:39Und zwar in den Maschinenraum des Kapitalismus.
00:04:42Naja, dazu müssen Sie erstmal in den Maschinenraum des Kapitalismus runtersteigen.
00:04:46Und nämlich begreifen, wie die Geldschöpfung,
00:04:49also die kapitalistische Geldproduktion, funktioniert.
00:04:53Die Banken spielen dabei eine wichtige Rolle,
00:04:56weil sie ein besonderes Privileg haben.
00:04:58Sie dürfen nämlich Geld erzeugen, das noch nicht erwirtschaftet wurde.
00:05:02Und setzen dadurch eine enorme Dynamik in Gang.
00:05:13Telefon klingelt.
00:05:18Telefon klingelt.
00:05:20Presseabteilung, Anja Müller, guten Tag.
00:05:22Hallo, könnten wir bei Ihrer Bank darstellen, wie Geld produziert wird?
00:05:26Aha.
00:05:27Äh, okay, da erwischen Sie mich jetzt gerade auf dem falschen Fuß.
00:05:31Und so einfach Geld zu produzieren, ich glaube, so trivial ist das jetzt nicht.
00:05:35Das ist, ähm, also, das ist kein Prozess,
00:05:39der wie so eine Maschine etwas von links nach rechts schiebt.
00:05:42Das ist als solches gar nicht sichtbar.
00:05:44Heißt das also, Sie als Bank produzieren das Geld nicht?
00:05:47Ich kann es Ihnen einfach nicht sagen.
00:05:49Also Geldproduktion als solches.
00:05:51Also wir drucken jetzt kein Geld im Keller, ne?
00:05:54Telefon klingelt.
00:05:56Telefon klingelt.
00:05:58Telefon klingelt.
00:06:02Gut, wenn soweit keine weiteren Fragen vorliegen, würden wir übergehend zur Abstimmung.
00:06:29Brigitte Giesler, Sebastian Jährmann, Thomas Bietracher, Max Rohri, Philipp von Humeyer,
00:06:42ich sage auch ja. Die Kreditvorlage ist damit einstimmig bewilligt. Vielen Dank. Wir würden
00:06:56dann zu der zweiten Vorlage übergehen. Sehr geehrte Frau Loßmann, wir würden die Durchführung
00:07:03eines Kreditgremiums einmal für Sie darstellen. Außerdem könnten wir Ihnen anbieten, ein
00:07:09Kreditgespräch zwischen unserem Bankgeschäftsleiter und einer echten Kundin für die Kamera zu
00:07:14simulieren. Ja, ich freue mich sehr, dass wir heute ins Gespräch kommen können. Sie hatten
00:07:25ja telefonisch bei uns angefragt bezüglich Ihres Finanzierungsvorhabens und wir hatten die
00:07:30Gelegenheit, schon einige Eckdaten am Telefon zu besprechen. Für uns ist es immer wichtig,
00:07:34auch unsere Kreditkundinnen und Kunden persönlich kennenzulernen. Sie sagten,
00:07:39die Wohnung 400.000 Franken hätte einen Kaufpreis von 400.000 Franken. Genau,
00:07:44und ich habe es mir aber genauer angeschaut und habe beschlossen, dass ich da mindestens
00:07:50noch die Küche renovieren möchte und ein paar kleinere andere Renovationsarbeiten und denke,
00:07:55dass ich da nochmal 25.000 Franken dafür brauche. Für uns als Bank ist es bei der
00:08:01Kreditvergabe eben sehr wesentlich, dass wir nachvollziehen können, dass Sie als Kreditnehmerin
00:08:06in der Lage sein werden, den Kredit auch zu bedienen. Das heißt konkret, dass Sie aus
00:08:11Ihrem Einkommen heraus die Zinsen bezahlen können und auch die Tilgungsraten für den
00:08:16Kredit aufbringen können. Deswegen ist es für uns eben sehr wichtig, auch die wirtschaftlichen
00:08:19Verhältnisse genau zu beleuchten und wir können uns da sehr gut auf die Steuererklärung abstimmen,
00:08:25die Sie uns hier vorgelegt haben, in der ja auf der einen Seite Ihre Einkommensverhältnisse
00:08:30abgebildet sind und auf der anderen Seite die Vermögenssituation auch dokumentiert ist.
00:08:36Wir kommen jetzt zur Kreditauszahlung. Das ist ein sehr wichtiger Moment,
00:08:45weil das Geld die Bank verlässt. Am Bildschirm sehen wir unser Banksystem. Hier gebe ich die
00:09:00Kontonummer ein, den Kreditbetrag, das sind die 310.000 Franken und als Text erfasse ich den
00:09:15Kommentar Kreditauszahlung. Das wäre die Sollseite der Buchung, die ich speichere. Dann geht es
00:09:24weiter zur Haben-Seite. Hier muss ich wiederum den Kreditbetrag erfassen, die 310.000 und die
00:09:33entsprechende Kontonummer auf der Haben-Seite. Das ist das Guthabenkonto von Frau Franzen,
00:09:39153 384 301. Mit der Verbuchung wird das Kreditkonto entsprechend zunehmen und auf der
00:09:49anderen Seite wird das Guthabenkonto der Kundin zunehmen, sodass wir eine Bilanzverlängerung
00:09:55haben und mit diesem Vorgang wird Geld geschöpft. Ich klicke auf Speichern und damit ist die
00:10:02Geldschöpfung vollzogen worden. Wir haben jetzt bei der Kreditauszahlung in keiner
00:10:32Weise Geld auf einem Konto von Einlagenkunden, uns das Geld beschaffen müssen, um dieses Geld
00:10:39der Kreditkundin gutschreiben zu können. In der Bilanz haben wir einen Geldbetrag eingebucht,
00:10:48der vorher noch nicht existiert hat und der zu einer Ausweitung unserer Bilanzsumme führt.
00:10:54Und mit dieser Bilanzverlängerung ist neues Geld durch die Kreditauszahlung geschöpft worden.
00:11:31Ich war eigentlich ein gläubiger Angestellter dieser Institutionen, also der öffentlichen
00:11:46Institutionen IWF und dann später der privaten Investmentbanken und habe mich eigentlich über
00:11:52die Funktionsweise des Geldes nie weiter gekümmert, war auch im Studium nie wirklich
00:11:58ein Thema, Geld war einfach da, das war irgendwie ein anderes Anlageobjekt. So und dann kam die
00:12:04Finanzkrise und auf einmal passierten Dinge, die man sich nicht mehr erklären konnte und
00:12:09dann habe ich im fortgeschrittenen Alter, wenn man so will, nochmal versucht auf die
00:12:15Grundlagen zurückzugehen und mir eben Fragen fundamentaler Art gestellt, wie funktioniert
00:12:23eine Bank? Die erste Frage, die man sich natürlich stellen muss, die in den gängigen
00:12:31Theorien nicht beantwortet ist, wie kommt Geld in die Welt? Dort wurde immer noch so getan,
00:12:37als ob das so wäre, wie das im Goldstandard war, also der Goldgräber schürft es irgendwo her,
00:12:43der findet es im Bach und dann ist das ein Goldstück und das kommt dann zur Bank und
00:12:48die Bank gibt einen Verwahrschein aus, das ist dann ein Geldschein und sie gibt aber mehr
00:12:55Geldscheine aus, als wirklich Goldstücke reinkommen, weil sie davon ausgeht, dass nicht alle Leute die
00:13:00Gold dort deponiert haben, das gleichzeitig sehen wollen, das nennt man dann fraktionale
00:13:04Reservehaltung. Das hat man alles gelernt, habe ich gelernt und so hat man gedacht, so
00:13:09funktioniert die Welt. Das ist aber nur eine wirklich begrenzte Erklärung für eben die
00:13:17Geldschaffung in einem goldbasierten System. Was in Wirklichkeit passiert ist, dass Banken
00:13:24über Kreditvergabe Buchgeld, also Sichteinlagen produzieren. Das heißt also, wenn Sie als Kunde
00:13:33zur Bank gehen, dort einen Kredit beantragen, der Kreditsachbearbeiter teilt Ihnen diesen Kredit zu,
00:13:41also sagt, Sie sind kreditwürdig, gut, wir unterschreiben, dann geht die Bank her und
00:13:46schreibt Ihnen diesen Kreditbetrag auf dem Schirrkonto einfach gut. Die muss vorher keine
00:13:52Einlagen eingesammelt haben, um den Kredit zu vergeben. Immer wieder, wenn Sie sich, machen Sie
00:13:58sich das, holen Sie mal genau hin, die Leute, Banker, Banker, immer wieder sagen sie, die Aufgabe
00:14:04einer Bank ist, Einlagen zu sammeln und als Kredit zu vergeben. Das sagen professionelle Leute,
00:14:10das stimmt nicht. Die Bank braucht kein Geld, um einen Kredit zu vergeben, sie produziert Geld
00:14:16dadurch, dass sie den Kredit vergibt. Und der Zusammenhang zwischen unternehmerischer Tätigkeit
00:14:27und unserem Geldsystem kommt über diese Kreditaufnahme zustande. Unser Geld, Schiralgeld,
00:14:37wird über Kreditvergabe geschaffen. Dazu braucht es Unternehmen, die Kredite aufnehmen oder
00:14:43Haushalte, die Kredite aufnehmen. Wenn die sich aber sagen, nee, will nicht, ich habe schon so
00:14:49viele Schulden, dann kommt die Geldproduktion nicht im Gange. Das sehen Sie nach der Finanzkrise.
00:14:54Die Zentralbanken versuchen händeringend, dass wieder Schwung in den Laden kommt,
00:15:00dass mehr Kredite vergeben werden. Also um das System im Gang zu halten, um das Wirtschaftssystem,
00:15:06das Wirtschaftswachstum in Gang zu halten, müssen immer neue Kredite vergeben werden,
00:15:12sodass Geld geschaffen wird. Und was ich mich dabei frage, Sie haben ja gesagt,
00:15:22dass Geld durch private Banken mittels Kreditvergabe produziert wird. Aus meiner
00:15:27Perspektive vergibt die Bank nur Geld an Leute, die ihr glaubhaft vermitteln,
00:15:33dass sie gewinträchtig arbeiten, also dass sie Gewinne machen werden. Das ist die Idee.
00:15:36Das ist die Idee. Das ist das Geschäftsmodell. Und jetzt kommt meine Frage. Inwieweit produziert
00:15:41das dann einen systemimmanenten Wachstumszwang? Also, dass praktisch die Bank nur Kredite
00:15:47vergibt in einer wirtschaftlichen Situation, die Wachstum verspricht? Weil sonst sind ja
00:15:51auch keine Gewinne möglich. Ja, wird sie tun. Richtig. Aber ich meine, es ist ja keiner
00:15:58gezwungen, Kredit aufzunehmen. Sehr geehrte Frau Loßmann, mein derzeitiger Arbeitgeber möchte
00:16:09im Film nicht in Erscheinung treten. Daher sind alle meine Aussagen meine persönlichen
00:16:13Einschätzungen und keine offiziellen Stellungnahmen meiner Firma.
00:16:28Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich.
00:16:58Also ich habe bis jetzt verstanden, dass Kredite dann vergeben werden, wenn die Wirtschaft wächst.
00:17:14Und Wirtschaftswachstum bedeutet doch, dass mehr Güter und Dienstleistungen verkauft wurden als
00:17:20im Vorjahr. Dafür braucht es doch wiederum eine größere Menge an Geld. Damit diese Güter und
00:17:27Dienstleistungen auch gekauft werden können. Und um diese gewachsene Geldmenge zu produzieren,
00:17:32braucht es doch mehr Kredite. Also da beißt sich das Ganze doch in den Schwanz, oder nicht?
00:17:37In gewisser Weise ist das paradox. Es funktioniert eben nur so lange, wie es funktioniert. Und so
00:17:45lange, wie die Kettenreaktion zwischen Wirtschaftswachstum und Kreditneuschöpfung
00:17:48immer weiter stattfindet. Und die Europäische Zentralbank nimmt darauf einen großen Einfluss,
00:17:54vor allem in den Jahren nach der Finanzkrise. Sie versucht mit ihrer
00:17:58Geldpolitik dafür zu sorgen, dass diese Kette eben nicht abreißt.
00:18:16Carmen Loßmann, hallo. Hallo Frau Loßmann. Ich sitze hier mit meinem Kollegen aus der
00:18:21Presseabteilung. Also es wäre gut, einfach nochmal zu wissen, wie die Rolle von Herrn
00:18:26Prath in dem Film vorgesehen ist. Zu welchen Themen er da zur Sprache kommen soll. Also ich
00:18:32hatte das Ihnen ja schon in meinen eingereichten Interviewfragen geschrieben. Grundsätzlich zur
00:18:36Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, verbunden mit der Frage, was sind die
00:18:40gesamtwirtschaftlichen Effekte davon. Darf ich mal einhaken? Hallo. Schön, dass wir uns kennenlernen.
00:18:45Also das Gespräch wird nicht zwei Stunden lang dauern. So viel Zeit hat er einfach nicht. Das
00:18:50Wichtige ist, dass wir ein klares Verständnis davon haben, was Ihr Ziel ist in dem Gespräch.
00:18:55Also die Ansage, die ich bislang bekommen habe, war ja, dass es zwei Stunden möglich ist,
00:19:00das Interview. Und danach habe ich meine Fragen ausgerichtet. Jetzt sagen Sie mir,
00:19:04dass es nicht so lange möglich ist. Also das sind ja auch andere Voraussetzungen. Da kann ich dann
00:19:07meine Fragen gerne anpassen. Aber ich habe bislang noch nicht richtig verstanden, wie lange denn
00:19:12tatsächlich Zeit ist jetzt für das Interview unter den veränderten Bedingungen. Ja, er hat
00:19:17eine Dreiviertelstunde in seinem Kalender stehen. Und wenn man da ein paar Minuten mit
00:19:21reinkommen und rauskommen und sowas. Also da würde ich mal mit einer halben Stunde rechnen,
00:19:26realistischerweise.
00:19:26Für Flur 16 to 26, please change to the local lift at platform 15 and enter your final destination via the touch panel.
00:19:56Sehr geehrter Herr Präsident,
00:19:57meine sehr geehrten Damen und Herren, meine sehr geehrten Damen und Herren,
00:19:59ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:02Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:04Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:06Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:08Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:10Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf. Ich bin sehr froh, dass ich heute hier sein darf.
00:20:13Achtung!
00:20:25Sehr geehrte Frau Loßmann,
00:20:27leider können Sie keine Drehgenehmigung für ein tatsächliches Meeting erhalten.
00:20:32Wir können Ihnen aber stattdessen die Situation eines Meetings gerne nachstellen.
00:20:42Guten Morgen.
00:20:44Guten Morgen.
00:20:54Guten Morgen nochmals.
00:20:56Mein Name ist Peter Pratt.
00:20:58Ich bin Mitglied der Exekutive Board
00:21:00der Europäischen Zentralen Bank
00:21:02und meine Verantwortung ist die Vorbereitung
00:21:04der finanziellen Politik
00:21:06in der Zentralen Bank.
00:21:08Ich bin der Chefökonomist der Bank
00:21:10und ich überprüfe die Entscheidungen
00:21:12über die finanzielle Politik.
00:21:14Ich betrachte die Ökonomie
00:21:16mit einem sehr großen Staffel
00:21:18von Ökonomisten hier.
00:21:20Wir vorbereiten die finanziellen
00:21:22Politikentscheidungen
00:21:24jährlich sechs Wochen
00:21:26in der Regierungskanzlei.
00:21:28Am Ende entscheidet die Regierungskanzlei,
00:21:30ob sie folgt oder nicht,
00:21:32die Vorschläge, die ich in der Kanzlei
00:21:34über die finanzielle Politik
00:21:36machen werde.
00:21:38Die Vorschläge, die ich in der Kanzlei
00:21:40über die finanzielle Politik
00:21:42machen werde.
00:22:09Das Geld, das die Menschen benutzen,
00:22:11ist sowohl der Bankengeld
00:22:13als auch der Zentralen Bankengeld.
00:22:15Das ist eine schwierige Frage
00:22:17für die Menschen.
00:22:19Wenn die Banken keinen Kredit machen,
00:22:21das ist der Grund, warum wir in der Krise sind,
00:22:23wenn die Banken...
00:22:25Ich kann es versuchen.
00:22:27Wenn du noch eine Frage hast...
00:22:29Welchen Rolle spielen die Banken
00:22:31in der Demande für Kredite
00:22:33in Bezug auf den Wachstum?
00:22:35Im modernen
00:22:37finanziellen System
00:22:39gibt es ein System,
00:22:41in dem es zwei Ebenen gibt.
00:22:43Im finanziellen System
00:22:45spielt die Zentrale Bank
00:22:47eine wichtige Rolle.
00:22:49Denn die Zentrale Bank kann
00:22:51den Wachstum im Allgemeinen
00:22:53sehr stark beeinflussen.
00:22:55Aber wenn man über Zahlen denkt,
00:22:57die Menschen denken über Zahlen.
00:22:59Sie können mit Bankkrediten zahlen,
00:23:01aber sie können auch mit der Bankkarte zahlen,
00:23:03der kommerziellen Bankkarte.
00:23:05Das kann die Zahl der Bankkarten beeinflussen,
00:23:07die sie im Allgemeinen haben.
00:23:09Aber man muss auch
00:23:11auf die Fähigkeit der kommerziellen Banken
00:23:13achten, auch Geld zu produzieren.
00:23:19Und habe ich dich richtig verstanden?
00:23:21Die kommerziellen Banken müssen dich nicht fragen,
00:23:23bevor sie Kredite ausleihen?
00:23:25Nein. Entscheidungen, um Zahlen
00:23:27für das Geschäft, für Investitionen,
00:23:29um ein Haus zu kaufen,
00:23:31das ist nicht das Geschäft der Zentrale Bank.
00:23:33Wenn die Banken entscheiden, Kredite auszahlen,
00:23:35müssen sie es auf einer kommerziellen Basis machen.
00:23:37Wir sind in einer Marktekonomie.
00:23:39Kredite ist keine Funktion der Zentrale Bank.
00:23:53Was manchmal passiert,
00:23:55und leider mit der Finanzkrise,
00:23:57die wir im ganzen Welt hatten,
00:23:59aber auch in Europa,
00:24:01ist, dass das privates Geld,
00:24:03das privates Geldproduzieren,
00:24:05nicht funktioniert hat,
00:24:07weil die kommerziellen Banken
00:24:09Probleme hatten.
00:24:11Sie hatten keine große Profitabilität.
00:24:13Sie hatten große Verluste auf ihren Zahlen.
00:24:15Und so war die Funktion
00:24:17der privaten Geldentwicklung
00:24:19sehr unberechenbar.
00:24:25Und dann kann die Zentrale Bank
00:24:27die Schwächen
00:24:29des privaten Geldentwicklungs
00:24:31reduzieren.
00:24:33Und so hat die Zentrale Bank
00:24:35die Zahlen reduziert, um Spenden zu stimulieren.
00:24:37Aber auch das war nicht genug.
00:24:39Die Zentrale Bank,
00:24:41wie viele Zentrale Banken in der Welt,
00:24:43begann, Kredite auf den Märkten zu kaufen,
00:24:45weil wir diese unglaubliche Kraft haben,
00:24:47um Geld zu kreieren, ohne Mandat.
00:24:49Die Mechanik ist also sehr einfach.
00:24:51Du kaufst Kredite auf den Märkten
00:24:53von Menschen, die Kredite haben.
00:24:55Du kaufst sie,
00:24:57und du produzierst Geld.
00:24:59Du gibst ihnen Liquidität im Ausgleich.
00:25:01Zentrale-Bank-Geld, Cash, wenn du willst.
00:25:03Okay, aber wie produzierst du das Geld?
00:25:05Das Instrument ist
00:25:07unsere Balance.
00:25:09Wir können Geld kreieren.
00:25:11Aber wie du Geld kreierst, ist sehr einfach.
00:25:13Wir kreieren Geld
00:25:15elektronisch, wenn ich das sage.
00:25:19Wir kreieren Kredite,
00:25:21die Menschen nicht mehr verstehen.
00:25:23Das ist ein Bild.
00:25:29Ich kreiere Kredite,
00:25:31aber es ist ein Bild.
00:25:33Es ist nicht so, wie wir es machen,
00:25:35weil es durch ein Bankensystem geht.
00:25:39Wie würdest du das sagen?
00:25:41Wir kreieren Geld.
00:25:45Nein, wir kreieren Geld.
00:25:47Wir kreieren nicht Geld,
00:25:49wir kreieren Geld.
00:25:51Wir lehnen
00:25:53zu Verkaufsbanken.
00:25:57Der Moment,
00:25:59in dem wir lehnen,
00:26:01kreiert das Geld.
00:26:03Nein, ich verstehe.
00:26:05Es ist nicht wahr, was du sagst.
00:26:09Das ist der klassische Weg.
00:26:11Niemand wird verstehen, was du sagst.
00:26:13Normalerweise
00:26:17denke ich nur an die Situation,
00:26:19wenn ich Banknoten bringe.
00:26:21Und mit diesen Banknoten
00:26:23kaufe ich dir etwas.
00:26:25Ich gebe dir diese Banknote
00:26:27und du gibst mir einen Kredit,
00:26:29den du vorher gekauft hast.
00:26:31Du hast ein Schatz,
00:26:33ein Kredit,
00:26:35und dann
00:26:37verkaufst du es mir
00:26:39und ich gebe dir Geld,
00:26:41das ich produziert habe.
00:26:43Aber wir machen das elektronisch.
00:26:45Was machst du mit diesem Geld?
00:26:47Okay, ich kaufe mir ein Haus,
00:26:49ich lehne Geld,
00:26:51ich kaufe mir ein Auto
00:26:53oder ich mache andere Investitionen.
00:26:55Wenn jeder das macht,
00:26:57stimuliert man die Ökonomie.
00:27:17Nach der Finanzkrise
00:27:19haben die privaten Geschäftsbanken
00:27:21nicht mehr von alleine
00:27:23genug Kredite vergeben
00:27:25und die Geldmenge drohte zu schrumpfen.
00:27:27Dann ist die EZB eingesprungen
00:27:29und hat ihr sogenanntes
00:27:31Kreditkontrakt
00:27:33mit der Bank
00:27:35verkauft.
00:27:37Nach der Finanzkrise
00:27:39haben die privaten Geschäftsbanken
00:27:41nicht mehr von alleine
00:27:43genug Kredite vergeben
00:27:45und die EZB eingesprungen
00:27:47und hat ihr sogenanntes
00:27:49Quantitative Easing Programm gestartet.
00:27:51Das heißt, die Zentralbank
00:27:53kauft großen Akteuren
00:27:55auf dem Kapitalmarkt ihre Wertpapiere ab,
00:27:57hauptsächlich Staatsanleihen,
00:27:59und gibt ihnen dafür frisches Geld.
00:28:01Dieses Geld erzeugt die EZB selbst,
00:28:03übrigens bis zu 80 Milliarden im Monat,
00:28:05und zwar in der Hoffnung,
00:28:07dass dieses frische Geld
00:28:09eine höhere Nachfrage produziert
00:28:11und das Wirtschaftswachstum
00:28:13der privaten Banken überhaupt aufgehört,
00:28:15Kredite zu vergeben.
00:28:17Naja, weil nach der Finanzkrise
00:28:19erstmal unklar war, wo noch Wachstum
00:28:21und Gewinne herkommen werden.
00:28:43Untertitel der Amara.org-Community
00:29:13Gut, du kannst dich freuen,
00:29:15wenn du gleich eine Eins würfelst.
00:29:17Wir haben ja eben schon darüber gesprochen,
00:29:19wie das Geld hier in diesem System entsteht.
00:29:21Also das heißt,
00:29:23die Bank gibt mir den Kredit,
00:29:25ich gebe ihr im Prinzip
00:29:27das Versprechen, diesen Kredit
00:29:29zurückzuzahlen und dadurch
00:29:31ist das Geld in der Welt.
00:29:33So, das ist jetzt der Ausgangspunkt.
00:29:35Jetzt bin ich gehalten
00:29:37durch meine Wertschöpfung
00:29:39und die Bank
00:29:41an dem System teilzunehmen
00:29:43und im Prinzip
00:29:45von allen anderen Teilnehmern des Systems
00:29:47auch wiederum Geld einzusammeln,
00:29:49um überhaupt diesen Kredit bedienen zu können.
00:30:11Das ist halt bei Monopoly ja anders,
00:30:13weil da sind diese Scheine
00:30:15immer da irgendwie
00:30:17und man hat den Eindruck,
00:30:19die Bank gibt die einfach nur raus.
00:30:21Also es gibt eine feste Geldmenge eigentlich,
00:30:23was auch viele Leute, glaube ich,
00:30:25denken heutzutage
00:30:27und die zirkuliert einfach nur
00:30:29und wird entsprechend ins Spiel gebracht.
00:30:31Und das ist aber nicht unser System,
00:30:33sondern unser System ist wirklich eher dieses,
00:30:35was dieser Miri jetzt hier versucht hat zu machen,
00:30:37was natürlich nur in ganz einfachen
00:30:39Modellen ist,
00:30:41aber dass wirklich das Geld entsteht,
00:30:43wenn hier gebaut wird
00:30:45und auch verschwindet mit der Tilgung.
00:30:47Und wenn sich dann keiner neu verschuldet,
00:30:49dass dann plötzlich das Geld uns ausgeht.
00:31:05Also wenn sich keiner neu verschuldet,
00:31:07dann geht uns das Geld aus.
00:31:09Wohin verschwindet denn das Geld?
00:31:37... für die Renovierung ihres Hauses bezahlt haben.
00:31:39Aber gleichzeitig
00:31:41ziehen sie an anderer Stelle,
00:31:43zum Beispiel durch Arbeitseinkommen,
00:31:45Geld aus dem Wirtschaftssystem raus
00:31:47und tilgen, löschen also damit ihre Schulden.
00:31:51Und mit dieser Löschung
00:31:53verkürzt sich die Bilanz ihrer Bank
00:31:55und damit reduziert sich insgesamt
00:31:57unsere Geldmenge.
00:31:59Ist das irgendwie verständlich?
00:32:01Mhm.
00:32:03Wenn Kredite zurückgezahlt werden,
00:32:05müssen gleichzeitig neue Kredite
00:32:07vergeben werden, damit genügend
00:32:09Geld im Umlauf bleibt.
00:32:11Und dafür wiederum braucht es immer neue
00:32:13Investitionsmöglichkeiten, die gewinnbringend
00:32:15erscheinen und für die deshalb neue Kredite
00:32:17vergeben werden.
00:32:19Also neue Geschäftsideen,
00:32:21neue Businessmodelle,
00:32:23neue Wertschöpfungsketten, neue Produkte,
00:32:25neue Dienstleistungen,
00:32:27neue Märkte und so weiter.
00:32:35Guten Morgen.
00:32:47Guten Morgen, Leute.
00:32:51Guten Morgen!
00:32:53Seid ihr voll mit Energie?
00:32:55Das klingt großartig.
00:32:57Ich bin der neue Chef
00:32:59der Digital Factory. Ich arbeite schon
00:33:01fast ein Jahr hier, aber es ist meine erste
00:33:03Zeit bei der Hannover Fair in dieser neuen Rolle
00:33:05und ich kann euch nur eines sagen.
00:33:07Ich bin fasziniert von
00:33:09dem, was wir hier in Bezug auf die
00:33:11Bühnen haben. Es ist wirklich eine
00:33:13Demonstration der Macht eines
00:33:15Firmen, die Weltmarktführerin
00:33:17in der digitalen Unternehmen ist,
00:33:19in der Automation,
00:33:21in der Elektrifizierung für die Industrie
00:33:23und was wir haben, ist großartig.
00:33:25Und das ist die Selbstvertrauen, die wir
00:33:27alle haben müssen, wenn wir mit unseren
00:33:29Kunden interagieren. Wir haben etwas
00:33:31zu bieten und was wir haben zu bieten,
00:33:33ist absolut großartig und
00:33:35absolut faszinierend.
00:33:37Gut gemacht!
00:34:01Die nächste Trillion Dollar wird mit Daten verdient werden.
00:34:23Dass jeder beginnt,
00:34:25in Geschäftsmodellen zu denken,
00:34:27egal in welcher Hierarchieebene sie sind
00:34:29und nicht nur oben im Management.
00:34:31Und das ist ganz, ganz schwierig,
00:34:33das in die Köpfe zu bekommen.
00:34:35Sehr geehrte Frau Lohsmann,
00:34:37vielen Dank für Ihre eingereichten
00:34:39Interviewfragen zum Thema
00:34:41Wachstumsmarkt-Digitalisierung.
00:34:43Nach langer Überlegung
00:34:45haben wir uns entschieden,
00:34:47unsere Beteiligung an Ihrer Produktion
00:34:49nicht weiter zu verfolgen.
00:34:51Von daher müssen wir das
00:34:53Interview mit Dr. Jan Marosik
00:34:55leider absagen.
00:34:57All right!
00:35:21Wir brauchen ein Wachstum
00:35:23von zwei, drei Prozent
00:35:25Wenn der Baum nicht mehr wächst,
00:35:27dann stirbt er.
00:35:29Und so ist es auch bei uns.
00:35:31Ich glaube, wenn wir kein Wachstum
00:35:33generieren durch Innovation,
00:35:35dann wird sich nichts mehr bewegen.
00:35:55Warum ist Wachstum für uns
00:36:07als Investoren wichtig?
00:36:09Nun, aus dem Wachstum werden
00:36:11die Dividenden auf Aktien gezahlt
00:36:13und aus dem Wachstum werden
00:36:15die Zinsen auf die Anleihen gezahlt,
00:36:17die von Unternehmen
00:36:19imitiert werden, um zu investieren.
00:36:21Okay, aber beim Wachstum
00:36:23der industriellen Produktion
00:36:25entstehen ja erst mal nur mehr Produkte,
00:36:27ein größerer Output.
00:36:29Aber wie entstehen denn die Gewinne,
00:36:31also das Geld für die Gewinne?
00:36:33Hallo, Frau Loßmann.
00:36:35Vielen Dank für Ihr Interesse
00:36:37an der Entstehung von Wertgewinnen.
00:36:39Wir können gerne ein
00:36:41sogenanntes Performance-Gespräch
00:36:43mit einem unserer Klienten
00:36:45nachstellen.
00:36:47Darin wird der Wert
00:36:49zur Verfügung gestellt.
00:36:51Das heißt,
00:36:53wir können ein
00:36:55sogenanntes Performance-Gespräch
00:36:57mit einem unserer Klienten
00:36:59nachstellen.
00:37:01Darin wird der Wertzuwachs
00:37:03des jeweiligen Vermögens besprochen
00:37:05und die Werttreiber analysiert.
00:37:09Bitte.
00:37:11Dankeschön.
00:37:15Ja, Herr Schuster, schön, dass Sie hier sind
00:37:17in unseren neuen Räumlichkeiten
00:37:19und dass wir uns mal wiedersehen.
00:37:21Wir hatten die letzten Monate ja
00:37:23öfters telefoniert, aber das letzte
00:37:25Performance-Gespräch liegt jetzt auch schon
00:37:27eine Zeit zurück.
00:37:29Ich habe Sie eingeladen für ein Performance-Gespräch.
00:37:31Ein Performance-Gespräch,
00:37:33wie Sie das wissen,
00:37:35ist eben so, dass wir einmal in die Vergangenheit
00:37:37schauen, dann die Gegenwart beleuchten
00:37:39und dann versuchen
00:37:41mit den Daten, die uns vorliegen,
00:37:43einen Blick in die Zukunft zu wagen
00:37:45und eben auch eine Anlagestrategie abzuleiten.
00:37:47Wir hatten 2016
00:37:49eine positive Performance von
00:37:516,7 Prozent bei einem angelegten
00:37:53Vermögen von etwa
00:37:55300.000 Euro. Macht es dann
00:37:5710.000 Euro und ein paar
00:37:59Hundert Gewinn?
00:38:01Was
00:38:03überaus erfreulich ist, wenn ich
00:38:05jetzt einfach mal diese
00:38:07Zahlen anschaue, die Performance-Beiträge,
00:38:09wir hatten in jedem Segment
00:38:11eine positive Performance.
00:38:13Also ich sehe, dass
00:38:15die Emerging Markets mit über 10 Prozent
00:38:17natürlich der größte Treiber
00:38:19von dieser positiven Entwicklung sind.
00:38:21Was sind da die Gründe dafür?
00:38:23Ja, die Emerging Markets,
00:38:25dieses Wachstum ist
00:38:27immer noch in den Emerging Markets deutlich höher
00:38:29im Vergleich zu den entwickelten Ländern
00:38:31und das ist
00:38:33jetzt so der Haupttreiber,
00:38:35wieso wir sagen können,
00:38:37dass unser Emerging Market Engagement
00:38:39eben ein sehr gutes war.
00:38:41Also ich habe das mal kurz nachgerechnet,
00:38:43wir haben Stand heute eine
00:38:51Situation,
00:38:53dass wenn wir
00:38:57im Worst Case
00:38:59hätten wir eine Performance von etwa
00:39:017 Prozent und im Best Case
00:39:03etwa 15.
00:39:05Das hört sich doch so an, wie Sie es anhören müssen.
00:39:07Dankeschön.
00:39:13Die wirtschaftlichen
00:39:15Bedingungen, die wir brauchen, damit
00:39:17Mehrwert generiert wird oder
00:39:19mein Vermögenswert wächst, ist
00:39:21das Wachstum.
00:39:25Wir definieren Wachstum im Sinne
00:39:27von, dass sich die weltweite Produktion
00:39:29eben laufend vergrössert und
00:39:31effektives Wachstum im Sinne von
00:39:33einem grösser werdenden Markt
00:39:35sehen wir ganz klar
00:39:37in den Emerging Markets.
00:39:39Wenn man jetzt bedenkt, dass
00:39:41in
00:39:43Indien oder in
00:39:45Indonesien eben ganz viele
00:39:47Menschen anfangen
00:39:49Geld zu haben, was sie für den Konsum
00:39:51ausgeben wollen und können,
00:39:53indem sie sich ein Handy kaufen
00:39:55oder ein Auto oder einen Kühlschrank
00:39:57oder einfach
00:39:59den Wohnraum vergrössern,
00:40:01da gibt es natürlich Unmengen
00:40:03von Potenzial und davon profitieren
00:40:05auf der einen Seite die Emerging Markets Aktien,
00:40:07weil sie eben in ihrem
00:40:09Heimatmarkt mehr umsetzen können,
00:40:11da gibt es aber auch ganz viele Firmen in Deutschland,
00:40:13beispielsweise Maschinenbauer,
00:40:15die dann wiederum Produkte liefern,
00:40:17die von Unternehmen
00:40:19in diesen Ländern gekauft werden, um
00:40:21ihre Produktion effizienter
00:40:23zu machen oder einfach mehr
00:40:25produzieren zu können.
00:40:27Gewinne
00:40:29bei Unternehmen steigen deshalb,
00:40:31weil sie beispielsweise
00:40:33mehr Produkte verkaufen, weil sie
00:40:35mehr Produkte verkaufen, aber
00:40:37im Verhältnis nicht mehr Ausgaben
00:40:39produzieren.
00:40:41Also um Produkte
00:40:43zu verkaufen, braucht es ja jemanden,
00:40:45der das Geld hat, um sie zu kaufen.
00:40:47Und wie entsteht Geld?
00:40:49Indem Unternehmen
00:40:51Kredite aufnehmen, dadurch ihre
00:40:53Materialeinkäufe, ihre
00:40:55Löhne und Gehälter bezahlen
00:40:57und dadurch Geld in Umlauf bringen.
00:40:59Jetzt nehmen die Unternehmen eine bestimmte
00:41:01Geldmenge als Kredit
00:41:03auf, sagen wir mal 500 Euro,
00:41:05um es einfacher zu sagen,
00:41:07die sind dann im Umlauf, aber das Unternehmen
00:41:09will 600 Euro einnehmen,
00:41:11also 100 Euro Gewinn machen.
00:41:13Wo kommt das Geld her,
00:41:15damit Unternehmen gesamtwirtschaftlich
00:41:17Gewinne machen können?
00:41:23Das ist eine gute Frage.
00:41:27Weil das ist ja die Voraussetzung dafür,
00:41:29dass Vermögen wachsen kann, oder?
00:41:31Ja. Also ich könnte mir
00:41:33vorstellen, also das ist eine
00:41:35komplexe Frage und mir fehlt
00:41:37diesbezüglich ein bisschen dieser
00:41:39technische Hintergrund, um
00:41:41das dann auf der
00:41:43Geldschöpfungsebene
00:41:45besser
00:41:47darzustellen, aber
00:41:51hm, lass mich mal überlegen.
00:41:53Wollen wir die Frage
00:41:55zurückstellen und später nochmal aufnehmen?
00:41:57Gut, ja. Dann komme ich
00:41:59zu einer anderen Frage, die ist
00:42:01gut, aber die ist wahnsinnig kompliziert
00:42:03zu beantworten.
00:42:11Ich glaube, das ist
00:42:13ein extrem interessanter Punkt,
00:42:15dass Geld irgendwie
00:42:17gefühlt durch Arbeit entsteht.
00:42:19Ich gehe arbeiten
00:42:21und dann kriege ich Geld,
00:42:23als ob das Geld irgendwie entstehen würde
00:42:25durch meine Arbeit.
00:42:27Früher bin ich, also
00:42:29früher bin ich nicht, aber
00:42:31ich habe das Gefühl, dass ich
00:42:33irgendwie durch meine Arbeit
00:42:35Geld bekomme.
00:42:37Also ich habe das Gefühl,
00:42:39früher bin ich, also früher bin ich nicht,
00:42:41aber früher ist der Höhlenmensch
00:42:43in den Wald gegangen, hat Nüsse und Beeren
00:42:45gesammelt, hat Tiere gejagt und dadurch
00:42:47hat er sein Einkommen bekommen, dadurch, dass er
00:42:49gearbeitet hat, in Anführungszeichen.
00:42:51Und wir glauben irgendwie jetzt, dass es jetzt
00:42:53immer noch genauso ist, aber das ist ja eben nicht der Fall.
00:42:55Sondern
00:42:57dein Lohneinkommen
00:42:59ist eigentlich nur dadurch entstanden, dass wir Häuser
00:43:01gebaut haben. Das heißt, du bist eigentlich
00:43:03davon abhängig, dass wir
00:43:05investieren und wir Produkte herstellen
00:43:07und Häuser bauen. Nur dadurch entsteht dein Arbeitsplatz.
00:43:09Selbst wenn du arbeiten willst, du kannst so viel arbeiten
00:43:11wollen, wie du willst, es passiert nichts,
00:43:13wenn wir nicht dazu bereit sind, zu investieren.
00:43:37Und wir
00:43:39investieren ja nur, wenn wir
00:43:41eine Gewinnaussicht haben.
00:43:43Und die Gewinnaussicht hängt
00:43:45nun wieder vom Wachstum der Geldmenge ab.
00:43:47Das ist die Dramatik.
00:43:57In unserem Spiel sinkt ja die
00:43:59Geldmenge schon eine Weile, aber eigentlich in der
00:44:01Gesamtvolkwirtschaft müsste die Geldmenge
00:44:03permanent wachsen und sie ist ja auch nachvollziehbar
00:44:05und hat seit 1948 kontinuierlich gewachsen.
00:44:31Unser strategisches Ziel, insbesondere in
00:44:33dem Kernsegment Automobile,
00:44:35ist eine Marge von 8-10%.
00:44:37Das haben wir nicht erreicht.
00:44:45Marge ist
00:44:47das, was zwischen
00:44:49dem Umsatz und
00:44:51dem Aufwand
00:44:53übrig bleibt. Also auf einen
00:44:55Umsatz von
00:44:57100, 8-10
00:44:59Euro zu
00:45:01verdienen.
00:45:03Und wie gesagt,
00:45:05wir haben das strategische Ziel
00:45:07in 2018
00:45:09nicht erreicht. Wir haben aber trotzdem
00:45:11im Wettbewerbsvergleich mit
00:45:137,2%
00:45:15ein sehr, sehr gutes Ergebnis
00:45:17hinlegen können.
00:45:31Ladies and
00:45:33Gentlemen,
00:45:35we have already made
00:45:37a number of
00:45:39clear decisions as part of
00:45:41our program
00:45:43PerformanceNext.
00:45:45We will continue
00:45:47systematically implementing
00:45:49the measures needed for
00:45:51growth, further
00:45:53increased performance and
00:45:55efficiency.
00:45:57Creating
00:45:59sustainable value for our
00:46:01shareholders remains our goal.
00:46:03Not only today,
00:46:05but in the future.
00:46:07Thank you.
00:46:09Thank you very much, Nicola.
00:46:11And now we start with our Q&A
00:46:13session and the first
00:46:15question comes from
00:46:17Ant Ellinghorst.
00:46:19Thank you very much.
00:46:21You've now left the 8-10%
00:46:23margin corridor similar to your peers.
00:46:25Markets are slowing down.
00:46:27CO2 is kicking in, so you're
00:46:29forced to sell less profitable cars
00:46:31in Europe at least.
00:46:33Is it reasonable
00:46:35for us to assume that
00:46:37the first year you will be back
00:46:39on track will
00:46:41most likely be
00:46:432022? Despite
00:46:45the fact that we are
00:46:47discussing since one hour
00:46:49more the challenges in our
00:46:51industry, in our environment, we are
00:46:53planning to grow.
00:46:55We are planning to grow
00:46:57in every
00:46:59major sales region.
00:47:01There is probably more growth potential
00:47:03in China, but the
00:47:05plan is to grow in Europe.
00:47:07The plan is to grow
00:47:09in the US,
00:47:11so we are on
00:47:13a growth path.
00:47:15Thank you, Nicola. The next
00:47:17questions are coming from Michael Dean
00:47:19and then Lucas Engelman. Michael, please.
00:47:21Good morning. Mike Dean
00:47:23from Bloomberg Intelligence.
00:47:25I just had a question on the
00:47:27free cash flow. The
00:47:292.7 billion for automotive last year
00:47:31included...
00:47:33Also, jedes Unternehmen möchte Gewinne machen,
00:47:35und ich frage mich, okay, aber woher
00:47:37kommen die 7,2% an Gewinnen,
00:47:39die der Unternehmenssektor
00:47:41mehr einnehmen will?
00:47:43Ich weiß, es machen nicht alle 7,2%.
00:47:49Ja, okay.
00:47:53Ja, und gleichzeitig frage ich mich,
00:47:55woher hat der Kunde dann das Geld?
00:47:57Also, im Grunde genommen geht es ja
00:47:59darum, Unternehmenssektor möchte
00:48:01Gewinne machen, also mehr
00:48:03Geld einnehmen, also reingegeben
00:48:05hat in den Kreislauf.
00:48:07Und
00:48:09ich frage mich also gesamtwirtschaftlich,
00:48:11wer nimmt die Schulden dafür auf?
00:48:15Wer nimmt
00:48:17die?
00:48:19Okay, ich versuche mal aus einer anderen
00:48:21Perspektive auf die.
00:48:25Ist das die Frage, wo
00:48:27kommt Wirtschaftswachstum her?
00:48:29Gewinne bedeuten ja
00:48:31Wirtschaftswachstum.
00:48:33Ja.
00:48:35Okay.
00:48:37Fragen Sie nochmal, damit ich die Frage wiederhole.
00:48:41Wie entstehen Gewinne?
00:48:43Wie entsteht Wirtschaftswachstum?
00:48:45Ja, also Wirtschaftswachstum
00:48:47zum
00:48:49Wirtschaftswachstum tragen
00:48:51Unternehmen
00:48:53einen ganz wesentlichen
00:48:55Teil bei.
00:48:57Ich würde es mal beschreiben wie eine Art
00:48:59Kreislauf.
00:49:01Getrieben
00:49:03wird das Wirtschaftswachstum
00:49:05insbesondere in
00:49:07einer
00:49:09technisch orientierten
00:49:11Branche wie der Automobilindustrie
00:49:13zunächst mal durch Innovation.
00:49:15Wir investieren
00:49:17in Forschung und
00:49:19Entwicklung und
00:49:21entwickeln und produzieren
00:49:23dann dadurch Produkte,
00:49:25die glücklicherweise beim
00:49:27Kunden sehr gut ankommen, der
00:49:29bereit ist für
00:49:31diese Produkte mehr zu
00:49:33bezahlen, als
00:49:35wir an Aufwand
00:49:37im Vorfeld gehabt haben.
00:49:45Also
00:49:47mich würde noch
00:49:49interessieren, inwieweit bei Ihrer
00:49:51Gewinnerwartung auch die
00:49:53Geldmenge, beziehungsweise die
00:49:55Ausweitung der Geldmenge eine Rolle spielt.
00:49:57Betrachten Sie auch solche Rahmenbedingungen?
00:49:59Ja, wir betrachten
00:50:01auch solche
00:50:03Rahmenbedingungen sehr, sehr genau.
00:50:05Sie können ungefähr rechnen,
00:50:07dass
00:50:09jedes zweite Fahrzeug, das
00:50:11wir weltweit vermarkten,
00:50:13über
00:50:15BMW-Finanzdienstleistungen
00:50:17refinanziert wird
00:50:19vom Kunden.
00:50:21Inwieweit könnte man sagen, dass
00:50:23Sie eigentlich durch die Autokredite,
00:50:25Autofinanzierung, das Geld
00:50:27für Ihre Gewinne damit auch selbst
00:50:29produzieren?
00:50:31Die
00:50:33Finanzierungssparte ist auch profitabel.
00:50:35Ich meinte eher aus einer gesamtwirtschaftlichen
00:50:37Perspektive im Sinne von,
00:50:39Sie vergeben mit dem Autokredit ja
00:50:41einen neuen Kredit und
00:50:43damit tragen Sie selber zu einer Geldmengenerweiterung
00:50:45bei, wirkt sich ja auch
00:50:47positiv auf die Gewinnerwartung aus.
00:50:49Das wirkt sich deswegen positiv auf die
00:50:51Gewinnerwartung aus, weil
00:50:53wir ja einen gewissen
00:50:55Teil unserer Fahrzeuge eben
00:50:57aufgrund der Kreditvergabe
00:51:01verkaufen, 50%
00:51:03Penetration, und
00:51:07wir sind ja Teil
00:51:09des Finanzierungsbankensystems
00:51:11und unterliegen
00:51:13entsprechend auch den ganzen
00:51:15Regeln, denen
00:51:17Geschäftsbanken auch unterliegen.
00:51:29Das hat eben auch sehr, sehr viel mit
00:51:31dem sogenannten Consumer
00:51:33Sentiment zu tun.
00:51:35Wie bereit ist der Kunde,
00:51:37unabhängig davon, ob er
00:51:39genügend Ressourcen hat, wie bereit ist
00:51:41der Kunde, die Mittel
00:51:43in ein Produkt zu investieren
00:51:45und einen bestimmten Preis,
00:51:47der eben über dem
00:51:49liegt, was wir aufgewendet
00:51:51haben, dafür zu bezahlen.
00:51:53Und gleichzeitig muss die Geldmenge auch mitwachsen,
00:51:55oder?
00:51:57Die Geldmenge wächst, ja,
00:51:59aber die,
00:52:01die Geldmenge wächst ja,
00:52:03indem die Volkswirtschaften,
00:52:05die Volkswirtschaften wachsen.
00:52:07Damit wächst auch
00:52:09automatisch die Geldmenge.
00:52:11Und die Volkswirtschaften wachsen, weil
00:52:13mehr investiert wird?
00:52:15Weil innoviert und investiert wird.
00:52:17Na, und dafür brauchen sie wieder neues Geld.
00:52:35Also wenn die Möglichkeit,
00:52:37Also wenn die Möglichkeit, dass Unternehmen Gewinne machen können,
00:53:07unweigerlich in paradoxes Schleifen führt,
00:53:10wieso müssen Unternehmen dann überhaupt Gewinne machen?
00:53:12Also man sieht halt doch, dass Leute, wie sie,
00:53:15also, die verstehen ja nicht mal die mindesten Zusammenhänge der Betriebswirtschaft und der Wirtschaft.
00:53:21Also wenn man so eine Frage stellt, das ist so, wie wenn mich jetzt jemand fragen würde, wieso fällt ein Stein eigentlich von oben
00:53:27nach unten und nicht von unten nach oben?
00:53:29Also die längste Zeit in der Menschheitsgeschichte ist dann in ihrem Beispiel der Stein von unten nach oben gefallen, weil da gab es keine
00:53:36gewinnorientierte Wirtschaft.
00:53:37Moment, ich erkläre Ihnen, warum diese Fragestellung eigentlich eine Beleidigung ist.
00:53:42Okay, da bin ich jetzt gespannt.
00:53:44Also was die meisten Menschen nicht kapieren, das ist folgendes.
00:53:48Tilgung von Krediten, die erscheinen in keiner Gewinn- und Verlustrechnung.
00:53:52Wenn Sie jetzt sagen, ich habe eine Gewinn- und Verlustrechnung und unten steht drauf,
00:53:56ich habe genau 0 Euro Gewinn, ja dann haben Sie ja kein überschüssiges Geld, um Ihre Kredite zurückzuzahlen.
00:54:02Das heißt, Unternehmen müssen Gewinne machen, damit sie ihre Schulden zurückzahlen können?
00:54:06Ganz genau.
00:54:08Jetzt habe ich noch eine Frage, die das Ganze noch mal gesamtwirtschaftlich betrachtet. Also können alle gleichzeitig Gewinn machen?
00:54:16Ja, warum denn nicht?
00:54:17Das bedeutet, die Geldmenge muss wachsen.
00:54:21Wenn alle Gewinn machen, also auf ihr eingesetztes Kapital mehr erwirtschaften?
00:54:25Ich verstehe jetzt überhaupt nicht, was wollen Sie denn da mit der Geldmenge?
00:54:28Sie können ja nicht eine Geldmenge X reingeben, aber eine Geldmenge X plus 0,03 rausziehen wollen.
00:54:35Also, da sind Sie jetzt bei mir komplett falsch, das interessiert mich auch gar nicht.
00:54:39Das hat für mich keine Bedeutung, weil Sie die Geldmengensteuerung von China, USA und den anderen Ländern,
00:54:44da können Sie jetzt eine Doktorarbeit drüber schreiben, da wird sich auf der Welt nichts ändern.
00:54:48Ah ja, verstehe.
00:54:58...
00:55:16Ich finde, dieser Wissenspunkt ist schon eine interessante Frage.
00:55:19Ich habe ja Volkswirtschaftslehre studiert, und man lernt nicht, wie das Geldsystem funktioniert.
00:55:24Aber es ist nicht nur so, dass man es nicht lernt, sondern man lernt es falsch, weil die
00:55:28meisten Ökonomen sich tatsächlich gar nicht damit beschäftigen.
00:55:31Wir haben eine Veranstaltung bei uns an der Uni mal gemacht, das ist schon eine ganze
00:55:34Weile her, als ich noch Studentin war in Leipzig, und da haben wir zum Thema Geld eingeladen
00:55:38und haben Makroökonomen eingeladen, also Makroökonomen, die sich mit gesamtwirtschaftlicher
00:55:42Analyse beschäftigen.
00:55:43Und die haben gesagt, das ist nicht unser Thema, darüber sprechen wir nicht.
00:55:47Das finde ich irgendwie schon bezeichnend.
00:55:48Nein, das Problem ist, ich hatte eben mal so eine Begegnung mit einem Professor, der
00:55:53eben auch über Geldtheorie gesprochen hat und dann über die ganzen Gleichgewichtsmodelle,
00:55:58was ja so endlos an den Universitäten gelehrt wird, und als ich ihn dann darauf aufmerksam
00:56:03machte, dass seine Grundannahme, auf der alle diese Systeme und Modelle beruhen, nicht stimmt,
00:56:09sagt er, ja, Sie haben Recht, aber ich interessiere mich nicht für die Wirklichkeit.
00:56:12Ich meine ehrlich.
00:56:15Ja, ich glaube, ich habe ihn auch auf den falschen Fuß erwischt, dass der das so zugegeben
00:56:19hat, dass er sich nicht für die Wirklichkeit interessiert.
00:56:21Und das ist aber symptomatisch.
00:56:23Das Fatale finde ich nur, dass Ihnen das auch bewusst ist, dass Sie wissen, dass diese
00:56:30Modelle, mit denen Sie quasi die Köpfe der Studenten füllen, nichts mit der Wirklichkeit
00:56:35zu tun haben.
00:56:36Ja, der Norbert Hering, der sagt doch dazu, diese ökonomische Wissenschaft dient der Verschleierung
00:56:40von Macht.
00:56:41Und ich denke, da ist schon was dran.
00:57:21Hallo Frau Loßmann, bitte nicht wundern, aber ich bin auf meinen Privataccount umgestiegen,
00:57:36da ich hier ausschließlich meine persönliche Meinung vertrete.
00:57:39Ich bin damit leider keinesfalls zitierfähig ohne weitere Abstimmung.
00:57:43Was Ihre Frage angeht, für steigende Gewinne und steigendes Wirtschaftswachstum ist eine
00:57:51ständige Ausweitung der Verschuldung nötig.
00:57:53Das ist der berühmt-berüchtigte Elephant in Verum, über den niemand spricht.
00:57:58Der zentrale Akteur im Kapitalismus ist der Schuldner.
00:58:05Er ermöglicht die Profite und den Vermögenszuwachs der anderen.
00:58:08Er ermöglicht die Profite und den Vermögenszuwachs der anderen.
00:58:38Also ich gebe noch kurz den Spielstand an, zur Zwischeninformation, da hat inzwischen
00:59:04nur noch ein Guthaben von 300 Euro, der musste ja die ganze Zeit Miete zahlen und hat keine
00:59:12Einnahmequellen, weil keiner mehr baut, die Arbeitsplätze wären knapp, weil nicht investiert
00:59:21wird.
00:59:22Wir haben doch gesehen, am Anfang, als die Privatwirtschaft investiert hat, hat er gut
00:59:26verdient und hatte ein Guthaben und dieses Guthaben basierte auf den Schulden der Privatwirtschaft.
00:59:31Alle haben investiert, weil sie dachten, ich mache Gewinn und indem die Privatwirtschaft
00:59:35weniger investiert, ab einer bestimmten Phase in der Volkswirtschaft, wenn der Markt gesättigt
00:59:40ist, dann sinken die Löhne oder fallen noch Arbeitsplätze weg und dann kommt der Staat
00:59:46und muss investieren und damit Arbeitsplätze finanzieren in bestimmten Bereichen oder eben
00:59:51Aufstocken oder Sozialhilfesysteme schaffen, worüber dann Geld an die fließt, die nicht
00:59:57mehr von der Privatwirtschaft finanziert werden, aber dieses Geld fließt über den Umweg der
01:00:01Sozialhilfe am Ende ja in die Taschen der Eigentümer, der Immobilienbesitzer und Sonstiger,
01:00:07die damit weiterhin Einnahmen machen können, die sie sonst nicht machen könnten, sonst
01:00:12würde er nämlich tatsächlich unter der Brücke schlafen und keine Miete mehr zahlen, aber
01:00:17indem er Miete zahlen kann, was vom Staat finanziert wird, ermöglicht er eben Privatleuten
01:00:23Einkommen.
01:00:24Also der Profit der Privaten wird zum Teil über Staatsverschuldung finanziert und so
01:00:30gesehen ist für meine Begriffe der Staat eben eine Profitquelle.
01:00:33Genau.
01:00:52So ja, dann darf ich Sie sehr herzlich ganz offiziell begrüßen zur Vorstellung des
01:00:58achten Weltvermögensreports, den wir erstellt haben.
01:01:04Auch in diesem Jahr ist die Entwicklung sehr positiv.
01:01:08Das Bruttogeldvermögen ist global um 7,1 Prozent gestiegen.
01:01:16Die Industrieländer haben wieder ihr Vermögenswachstum etwas beschleunigen können, aber es ist
01:01:24geringer als in den Schwellenländern.
01:01:26Jetzt kommt der Punkt, das ist auch ganz interessant, die globale Entwicklung der Schulden, also
01:01:32die Bereitschaft Schulden aufzunehmen, ist wieder deutlich gestiegen.
01:01:37Wir sehen noch keine exzessiven Entwicklungen, zumindest bei globaler Betrachtung, aber wir
01:01:44können glaube ich sagen, dass der Schuldenzyklus gedreht hat.
01:01:49Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung und privatem Vermögensaufbau?
01:01:53Also wenn ich da an Australien, Neuseeland, Japan, also an viele andere Länder denke,
01:02:02sehe ich da, dass es da eine Korrelation gibt zwischen der Höhe der Staatsverschuldung
01:02:05und der Vermögensbildung.
01:02:06Das ist eine sehr komplizierte Thematik.
01:02:09Die Fähigkeit Vermögen aufzubauen hängt natürlich von der staatlichen Politik ab.
01:02:15Und da sind in Deutschland sicherlich auch ein paar Restriktionen gegeben.
01:02:19Nämlich in dem Sinne, dass die steuerliche Belastung und die Belastung mit Sozialabgaben
01:02:25schon sehr sehr hoch ist.
01:02:27Sie sprechen von steuerlichen Entlastungen, aber mir geht es einfach um die volkswirtschaftliche
01:02:31Gesamtbilanz.
01:02:32In der globalen Gesamtbilanz müssen ja die Summe aller Schulden, der Summe aller Guthaben
01:02:36entsprechen.
01:02:37Das heißt, es muss, wenn es in einem Sektor der Volkswirtschaft reale Netto-Geldvermögen
01:02:42gibt, muss es irgendwo Netto-Verbindlichkeiten geben.
01:02:47Sie haben in allen Ländern, wo hohe private Geldvermögen aufgebaut wurden, auch hohe
01:02:53Staatsverschuldung.
01:02:54Ja, also die Situation ist schwierig zu handhaben, das ist richtig.
01:03:06Der Aufbau von Geldvermögen, der spiegelt immer auch einen Aufbau von Schulden in anderen
01:03:14Sektoren der Volkswirtschaft.
01:03:15Das ist vollkommen richtig.
01:03:17In manchen Ländern Asiens beispielsweise ist es so, dass dem Vermögensaufbau bei den
01:03:24privaten Haushalten eine rasante Verschuldung bei den Unternehmen gegenübersteht.
01:03:30In vielen Ländern Europas sind die steigenden Geldvermögen vor allem auch eine, oder reflektieren
01:03:38eine zunehmende Staatsverschuldung.
01:03:39Der Staat macht mehr Schulden und die privaten Haushalte bauen Vermögen auf.
01:03:46Und wie funktioniert dieser Prozess, wenn Staaten sich verschulden?
01:04:01Also wie geht das, technisch gesehen?
01:04:03Also die Staaten emittieren, das heißt, erschaffen neue Staatsanleihen und verkaufen diese an
01:04:09sogenannte akkreditierte Banken.
01:04:11Diese Banken wiederum erzeugen für den Kauf dieser Staatsanleihen neues Geld.
01:04:15Damit steigt bei jeder Neuemission von Staatsanleihen die gesamte Geldmenge und das ist dabei auch
01:04:21gewünscht, also gewollt.
01:04:25Schließlich springt der Staat nur deshalb als Schuldner ein, weil die privaten Haushalte
01:04:29oder die privaten Unternehmen nicht mehr genügend Kredite aufnehmen, sondern im Gegenteil immer
01:04:34mehr Geld als privates Vermögen beiseite legen.
01:04:38Und um zu vermeiden, dass die Geldmenge sinkt, schießt der Staat das fehlende Geld mit neuen
01:04:42Schulden nach.
01:04:43Und was passiert dann weiter mit den staatlichen Schuldscheinen, also mit den neu geschaffenen
01:04:48Staatsanleihen?
01:04:49Ja, die Banken verkaufen die Staatsanleihen als Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt weiter.
01:04:54So werden die Staatsschulden selbst wieder zur Kapitalanlage für angesparte Vermögen.
01:05:07Untertitelung im Auftrag des ZDF für funk, 2017
01:05:38We are waiting on Lorenzo on this side.
01:05:47We've got three topics.
01:05:49We wanted to go through a global RV of vol, rates, vol sales and frontings.
01:05:58We have the high yield one, yeah.
01:06:03Yeah, so we looked at same, same.
01:06:12Sehr geehrte Frau Loßmann, Sie können gerne vor Beginn unserer täglichen Videokonferenz
01:06:18im Raum filmen.
01:06:19Für die Konferenz selbst können wir Ihnen leider doch keine Drehgenehmigung erteilen.
01:06:25Sie können die Herren aber sehr gerne von außen in unserem transparenten Sitzungsraum
01:06:31filmen.
01:06:32Zudem stünde Ihnen unser Head of Portfolio Management Andrew Bossenworth für ein Interview
01:07:01zur Verfügung.
01:07:02Also die wesentlichen Bausteine der Kapitalmärkte sind Aktien und Anleihen.
01:07:12Pemko verwaltet vorwiegend Anleihen.
01:07:15Größere Unternehmen und Staaten haben Zugang zu Kapitalmärkten.
01:07:25Das heißt, die können hier als Kreditnehmer Geld über die Kapitalmärkte in Form von
01:07:32Anleihen aufnehmen.
01:07:33Und wir bei Pemko untersuchen die Wirtschaftlichkeiten Bonität und Profitabilität.
01:07:43Was sind die Renditemöglichkeiten bei den einzelnen Anleihen?
01:07:49Daraufhin machen wir eine Entscheidung und ein Anleihen wird gekauft oder verkauft.
01:07:55Jetzt wollen Sie ja das angelegte Geld mit Rendite zurückbekommen.
01:08:00Was sind die Voraussetzungen dafür, dass es möglich ist, gesamtwirtschaftlich gesehen?
01:08:05Aus unserer Sicht als Anleger ist der Wirtschaftswachstum dafür wichtig, weil die Fähigkeit von Kreditnehmern
01:08:15ihre Schulden zurückzuzahlen, hängt mit dem Wirtschaftswachstum ab.
01:08:28Und wenn ein Staat Überwachstum und Steuereinnahmen verfügt, dann ist es in einer besseren Lage,
01:08:35die Staaten anzuleihen.
01:08:37Das heißt, die Schulden sind zu tilgen, wenn sie fällig sind.
01:08:43Wie groß sind die Vermögen, die Sie hier verwalten?
01:08:46Und wie hoch ist die Rendite in etwa, die Sie mit diesem Vermögen erwirtschaften?
01:08:51Das gesamte Vermögensvolumen, das wir verwalten, ist 1,5 Milliarden Dollar.
01:08:58Also umgerechnet knapp unter 1,5 Milliarden Euro.
01:09:04Entschuldigung, nicht Milliarden, Billionen.
01:09:12Die Staatsverschuldung hat also einen doppelten Effekt, oder?
01:09:36Sie sorgt erstens mit dem Ausweiten der Geldmenge dafür, dass die Privatwirtschaft weiterhin
01:09:41Gewinne machen, also mehr einnehmen kann, als sie ausgegeben hat.
01:09:45Und zweitens können die angesparten privaten Gewinne wieder in Staatsanleihen angelegt werden
01:09:50und generieren damit zusätzliche Renditen.
01:09:53Ja, zusammenfassend lässt sich das so sagen.
01:09:56Und jetzt, da die europäischen Staaten schon hohe Schulden haben und teilweise überschuldet sind,
01:10:01übernimmt ja sowieso schon die Europäische Zentralbank diese Aufgabe des sogenannten Schuldners der letzten Instanz.
01:10:08Sie müssen einfach genügend Geld im Umlauf halten.
01:10:11Aber das wird umso schwieriger, je größer die Summen sind, die als Vermögensrenditen wieder rausgezogen werden.
01:10:38Es ist ja auch die Frage der Verteilung.
01:10:52Also wenn nicht die Leute, die Konsumbedürfnisse haben, das Geld bekommen,
01:10:55sondern welche, die eigentlich ihren Konsum schon befriedigt haben,
01:10:58dann kommt es auch nicht unbedingt in den Umlauf.
01:11:00Das wird leider meistens volkswirtschaftlich nicht gesehen.
01:11:03Volkswirtschaftlich wird mehr die Gesamtsituation gesehen.
01:11:05Und das greift zu kurz, das ist völlig recht.
01:11:08Das Verteilungsproblem wird aber leider wegen der sogenannten Neiddebatte selten angesprochen.
01:11:13Also es wird ja immer als Neiddebatte sofort tituliert.
01:11:17Und wenn dann gesagt wird, die Haushalte sind nicht verschuldet,
01:11:21sie haben ein gewisses Vermögen, ein Nettovermögen angehäuft,
01:11:25dann wird überhaupt nicht berücksichtigt, dass dieses Nettovermögen hauptsächlich nur einem ganz kleinen Teil dieser Haushalte gehört.
01:11:33Und viele, viele dieser Haushalte sind schon sehr wohl verschuldet.
01:11:37Genau, und wir haben da ein großes Problem, weil ganz häufig wird in der Statistik mit Mittelwerten argumentiert.
01:11:43Und ich habe mal so gehört, Mittelwert ist das Leichentuch der Statistik.
01:11:46Macht eigentlich alles platt.
01:11:48Aber wir sind so gewohnt mit Mittelwerten, weil es erstmal auch so einsichtig erscheint.
01:11:52Und eigentlich muss man genau...
01:11:54Der Durchschnitt.
01:11:55Einfach der Durchschnitt, genau, also der Durchschnitt genommen wird.
01:11:57Und eigentlich bildet sich diese Ungleichverteilung da überhaupt nicht ab.
01:12:00Richtig.
01:12:01Und es wird auch immer schlimmer, je ungleicher die Verteilung ist.
01:12:06Man muss also eigentlich auf die Ränder gucken.
01:12:09Ich muss mit den Ärmeren und die Reicheren und dann sehe ich, was da los ist.
01:12:16Wer profitiert denn jetzt davon?
01:12:18Wer schöpft diese Gewinne ab?
01:12:20Wer ist das?
01:12:21Und das sind ja meistens nur die oberen zehn Prozent.
01:12:32Wer profitiert davon?
01:12:34Wer ist das?
01:12:36Wer ist das?
01:12:38Wer ist das?
01:12:40Wer ist das?
01:12:42Wer ist das?
01:12:44Wer ist das?
01:12:46Wer ist das?
01:12:48Wer ist das?
01:12:50Wer ist das?
01:12:52Wer ist das?
01:12:54Wer ist das?
01:12:56Wer ist das?
01:12:58Wer ist das?
01:13:00Wer ist das?
01:13:03Letztes Jahr
01:13:27Es entstehen doch Vermögen, die ja nicht einfach nur da sind,
01:13:30sondern die wirtschaftlich und politisch auch Einfluss haben.
01:13:32Also ist das nicht ein Rechentrick zu sagen, prozentual gesehen wachsen die reichen Vermögen geringer,
01:13:39aber es ändert sich für mich langfristig, also auch wenn ich 50 Jahre das hinwegrechne,
01:13:46nichts daran, dass die Reichen deutlich reicher bleiben und immer reicher werden.
01:13:52Das ist so, ja, das kleine Wachstumsraten bei großen Vermögen bringen erheblichen Zuwachs
01:14:01und der ist vielfach größer als große Wachstumsraten bei kleinen Vermögen.
01:14:04Das gilt in der Vermögenssteilung in den Ländern, das gilt auch zwischen den Ländern.
01:14:08Die absoluten Differenzen werden größer.
01:14:11Wenn private Vermögen in dem Maße wachsen und immer weiter wachsen,
01:14:23was bedeutet das dann auf der anderen Seite für die Verschuldung?
01:14:26Also wenn sich entweder Staaten verschulden oder Unternehmen, um zu investieren,
01:14:31oder Haushalte, um Häuser zu bauen, dann erzeugt Verschuldung
01:14:37mehr wirtschaftliche Aktivität und mehr Wachstum.
01:14:41Das ist zunächst einmal gut, deswegen versuchen ja die Zentralbanken in der Welt
01:14:46eben genau diese Verschuldung mit ihrer Politik in irgendeiner Weise anzuregen.
01:14:52Das Ganze kann aber irgendwann auch zurückschlagen.
01:14:58Die Geldgeber werden das nachrechnen, die werden sagen, ja was brauchen die denn für ein Wachstum?
01:15:04Und dann werden Szenarien gerechnet, die in der Regel nicht besonders günstig ausfallen.
01:15:08Und dann ist irgendwann das Vertrauen der Finanzmärkte und Kapitalmärkte in diese Volkswirtschaften weg.
01:15:16Dann fließt kein Kredit mehr, im Gegenteil, weil Länder, die überschuldet sind,
01:15:22völlig vom Kredithahn abgeschlossen werden.
01:15:25Und dann geht alles mit rasantem Tempo nach unten.
01:15:34Wachstum
01:15:52Also einerseits können private Vermögen auch deshalb wachsen, weil sich Staaten verschulden
01:15:57und andererseits drehen die Kapitalgeber den Staaten den Geldhahn ab, wenn sie zu viele Schulden machen.
01:16:03Also wie kann ich das verstehen?
01:16:05Na, das kommt daher, dass sich seit einiger Zeit die Idee durchgesetzt hat,
01:16:09dass sich Staaten auf dem sogenannten Kapitalmarkt verschulden sollen.
01:16:13Damit sind Staaten aber vom Willen und der Bewertung privater Kapitalgeber abhängig
01:16:18und mehr oder minder dazu genötigt, Wirtschaftswachstum zu fördern, um ihre Steuereinnahmen zu erhöhen
01:16:23oder Staatseigentum zu privatisieren, wenn ihre Schulden zu hoch sind.
01:16:28Das hat zur Situation geführt, in der wir heute sind.
01:16:32Nämlich, dass ganz viele Projekte nicht mehr finanzierbar sind,
01:16:35einfach, weil sie nicht mit den Renditeerwartungen privater Kapitalgeber übereinstimmen.
01:16:41Das könnte zum Beispiel die Bekämpfung von hohen Arbeitslosenzahlen betreffen
01:16:45oder ausreichend Geld für Bildung, für Pflege, für Infrastruktur.
01:16:49Oder nicht zuletzt die Transformation in Richtung einer ökologisch tragfähigen Wirtschaft.
01:16:54Leider nicht finanzierbar, weil unrentabel.
01:16:58Demokratische Regierungen können also nicht mehr frei entscheiden, was sie finanzieren.
01:17:03Sondern sie können nur in ihren Haushaltsentwürfen vorschlagen, was sie finanzieren möchten
01:17:08und dann müssen private Kapitalgeber dem zustimmen.
01:17:12Und deswegen ist es wirklich eine hochbrisante politische Frage.
01:17:16Sollten wir als demokratische Gesellschaft nicht selbst entscheiden, welche Ausgaben wir sinnvoll finden?
01:17:22Und dann erzeugt einfach der Staat das nötige Geld für diese Ausgaben?
01:17:26Wieso sollten wir als Staaten nicht das gleiche Privileg haben wie gewinnorientierte private Banken?
01:17:32Und würde das nicht dazu führen, dass die Staatsschulden einfach weiter anwachsen?
01:17:37Naja, wenn wir voraussetzen, dass Vermögen einfach weiter wachsen, brauchen wir Profite.
01:17:43Und dafür brauchen wir Schulden. Und irgendjemand muss diese Schulden eben aufnehmen.
01:17:48Wenn es nicht mehr der Staat ist, weil die Kapitalgeber eine schwarze Null bevorzugen
01:17:53und die Staatsausgaben infolgedessen gesenkt werden,
01:17:56dann müssen zum Beispiel die privaten Haushalte einspringen und die Schulden übernehmen.
01:18:01Zum Beispiel für die Ausbildung ihrer Kinder, die nicht mehr vom Staat finanziert wird.
01:18:06Oder mit höheren Mieten, weil staatlicher Wohnraum privatisiert wurde.
01:18:11Wäre es da nicht sinnvoller, wir als Staat übernehmen direkt diese Schulden
01:18:15und machen uns so von den privaten Kapitalgebern unabhängig?
01:18:24Aber wie soll das denn insgesamt weitergehen,
01:18:27wenn weitere Gewinne und weiteres Wirtschaftswachstum nur zum Preis von weiteren Schulden zu haben sind?
01:18:34Wieso können wir nicht einfach aufhören zu wachsen?
01:18:54Das Dilemma ist, wirtschaftliche Aktivitäten finden nur statt,
01:18:58wenn diejenigen, die Geld in Umlauf bringen, Rendite erwarten.
01:19:03Also mehr einzunehmen hoffen, als sie selber ausgegeben haben.
01:19:07Das Dilemma für mich ist, dass diese Idee,
01:19:11Profit ist eine zwingende Triebkraft für wirtschaftliche Aktivität,
01:19:17sich so verfestigt hat in unseren Köpfen, dass wir das für völlig normal erachten.
01:19:21Früher, in einer kurzen historischen Phase, konnte tatsächlich Profit entstehen,
01:19:26weil es zwei unabhängige Geldsysteme gab.
01:19:28Und heute geht das eben nur noch durch ein Kettenbriefsystem,
01:19:32dass irgendjemand die Schulden haben muss, also Kredite aufnehmen muss,
01:19:38ohne die Erwartung, diese Kredite zurückzuzahlen, damit andere Guthaben haben können.
01:19:42Die Illusion wird dadurch aufrechterhalten, dass damit eine ständige Naturausbeutung
01:19:45und eine Umwandlung von Natur, die ist ja heute auch gespürt noch da.
01:19:49Also sozusagen, es ist ja das, was es schafft, Werte.
01:19:53Wird ja immer gesagt, das schafft Werte.
01:19:55Also ich mache mir was nutzbar, wir haben heute noch viel mehr Gläser,
01:19:59wir brauchen das zwar alles nicht, das Zeug, aber wir wandeln immer mehr Natur um,
01:20:02auch bei den Gebäuden immer mehr Beton, der Sand wird schon knapp sogar.
01:20:05Also eines der reichlichsten Naturvorkommen wird inzwischen knapp,
01:20:11weil wir immer mehr umwandeln und dadurch nehmen wir wahr,
01:20:14dass wir reicher werden und bilanzieren aber gar nicht,
01:20:17wie wir gleichzeitig durch den Naturverlust ärmer werden.
01:20:20Und deshalb wird die Illusion auch noch heute meiner Meinung nach aufrechterhalten.
01:20:23Da sind wir beim Zusammenhang Kapitalismus und ökologische Klima.
01:20:48Kapitalismus
01:20:52Kapitalismus
01:21:16Im Zentrum des Kapitalismus steht die fortlaufende Kapitalvermehrung.
01:21:21Wenn das weltweite Kapital mehr wird, muss dafür die Geldmenge ausgeweitet werden
01:21:25und dafür brauchen sie immer neue Investitionsmöglichkeiten.
01:21:35Und jetzt kommt das grundsätzliche Problem.
01:21:38Investiert und reinvestiert wird nur ein Gewinnbringende,
01:21:41in Profitorientierte Unternehmungen.
01:21:44Einfaches Beispiel, sie wollen ein Stück Wald kaufen.
01:21:48Wenn sie vorhaben, ihn einfach nur in Ruhe zu lassen,
01:21:51bekommen sie dafür keine Finanzierung.
01:21:54Sie können sich den Kauf nur dann finanzieren lassen, wenn sie den Wald bewirtschaften,
01:21:58also ihn zumindest teilweise abholzen und das Holz zu Geld machen.
01:22:02Und solange noch genug Wald da ist, erscheint die Logik des Profits völlig unproblematisch.
01:22:07Aber das Ganze stößt leider irgendwann an Grenzen.
01:22:12Aktuell befinden wir uns in einer Art Wettrennen.
01:22:15Wer kollabiert zuerst?
01:22:18Unser Ökosystem Erde oder der Kapitalismus,
01:22:21der ein bislang nie erreichtes Spannungslevel an Vermögen und Verschuldung aufgebaut hat?
01:22:41Wettrennen
01:22:56Sie sagen ja dann, am Ende ist die Verschuldung so hoch, dass es nicht mehr weitergeht.
01:23:00Können Sie vielleicht beschreiben, wo sind wir, in welcher Phase
01:23:04und was passiert an dem Punkt genau, wo es dann nicht mehr weitergeht?
01:23:08Wenn wir dieses Wirtschaftszyklen mit einem Fußballspiel vergleichen,
01:23:14dann sind wir meiner Meinung nach deutlich in der zweiten Hälfte,
01:23:18noch nicht in dem letzten Viertel.
01:23:21Aber der Verschuldungsgrad sowohl im öffentlichen Sektor als auch im Privatsektor
01:23:29ist in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten gestiegen.
01:23:34Und inwieweit es sich fortsetzen kann, hängt vom Wirtschaftswachstum am Ende ab.
01:23:44Wenn wir keine haben, wie zum Beispiel in den 30er Jahren im letzten Jahrhundert,
01:23:51könnte es dazu führen, dass es zu viele Ausfälle gibt.
01:23:56Ist das nicht ein Zirkelschluss?
01:23:59Kann es Wirtschaftswachstum überhaupt ohne Neuverschuldung geben?
01:24:04Oder andersrum gefragt, sind die Profite von heute nicht die Schulden von morgen?
01:24:18Ja.
01:24:33Ja.
01:24:49Jeder, der genauer hinschaut, weiß, dass das alles nicht funktioniert.
01:24:53Das ist ein Glaubensgebäude.
01:24:57Man steckt in dem System drin und will, dass es irgendwie funktioniert.
01:25:02Logisch muss es nicht sein, nur irgendwie weiter funktionieren.
01:25:16Also ich bin halt Physiker und bei mir hat es mal angefangen mit der Frage
01:25:20unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten.
01:25:23Und das ist ja irgendwie nicht zu erklären und das muss ja in Probleme führen.
01:25:33Eigentlich wollen wir doch eine ökologische Wirtschaft.
01:25:36Das heißt eigentlich sollte tendenziell der Konsum möglicherweise sinken.
01:25:40Ein Sinken von Nachfrage von Konsum würde in dem heutigen System zur Krise führen.
01:25:51Wir haben einfach insgesamt ein instabiles System, wo sozusagen der Staat reingehen muss,
01:25:56damit das ganze Ding nicht kippt.
01:25:58Wenn man weiß, dass das System an sich instabil ist,
01:26:01dann ist das ja eigentlich nur so eine Art Beatmung des eigentlich schon toten Patienten.
01:26:06Und da stellt sich ja dann die Frage, wie lange kann das noch gehen?
01:26:10Vor allem zu dem Preis der steigenden Ungleichverteilung.
01:26:16Man kann auch darüber nachdenken, warum ist es so?
01:26:19Also es fehlt auch Wissen, es fehlt Wissen und es fehlen Alternativen.
01:26:23Also wie du sagst, wie lange hält sich das noch?
01:26:25Man müsste über Alternativen nachdenken.
01:26:53Untertitel der Amara.org-Community
01:27:23Sprecher Jochen Graf
01:27:25Deutsche Bearbeitung sub&dub company
01:27:27Redaktion Julian Windisch
01:27:54Sprecher Jochen Graf
01:27:56Deutsche Bearbeitung sub&dub company
01:27:58Redaktion Julian Windisch
01:28:24Sprecher Jochen Graf
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01:28:28Redaktion Julian Windisch
01:28:54Sprecher Jochen Graf
01:28:56Deutsche Bearbeitung sub&dub company
01:28:58Redaktion Julian Windisch
01:29:23Sprecher Jochen Graf
01:29:25Deutsche Bearbeitung sub&dub company
01:29:27Redaktion Julian Windisch