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  • vor 5 Tagen
Im Krankenhaus in Tübingen arbeiten bereits Roboterköche. Die Technik wurde in Hamburg in der sogenannten "Ghost-Kitchen" getestet. Ein Konzept, das den Fachkräftemangel in der Gastronomie lindern könnte.

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Transkript
00:00Sind die Tage von Mikrowellengerichten gezählt?
00:07Streiten die Snackautomaten aus Angst vor Arbeitslosigkeit?
00:14Am Universitätsklinikum der Stadt Tübingen saugt ein neuer Koch für Aufsehen.
00:20Doch es ist kein Mensch, sondern ein Roboter.
00:23Bis zu acht Gerichte kann der Roboter gleichzeitig kochen.
00:31Mit seinen zwei Armen und einer ausgeklügelten, AI-gestützten Software sind bis zu 3000 Gerichte am Tag möglich.
00:38Und das theoretisch rund um die Uhr.
00:42Das System stammt von dem deutschen Startup Goodbytes aus Hamburg und ist eines der ersten Modelle im Einsatz.
00:47Wir wollen mit unserer Lösung erreichen, dass man die Möglichkeit hat, überall rund um die Uhr den Zugang zu einem frisch gekochten Essen zu haben.
00:57Das heißt, selbst wenn ich hier im Klinikum eine Nachtschicht habe und um ein Uhr morgens noch arbeiten muss und Hunger habe,
01:03dann wollen wir erreichen, dass man mit unserem System immer noch was frisch Zubereitetes kriegen kann.
01:10Am Universitätsklinikum Tübingen arbeiten knapp 12.000 Menschen.
01:13Dazu kommen jährlich rund 400.000 Patientinnen und Patienten und deren Angehörige, die versorgt werden müssen.
01:19Viele Mitarbeitende arbeiten im Schichtsystem und brauchen auch zu späterer Stunde etwas Warmes zu essen.
01:25Der Kochroboter soll jetzt Abhilfe schaffen.
01:27Letztlich ersetzt er den Pizzaservice, der bis zu 40 Mal pro Nachtschicht hier hochfährt
01:32und soll eine Ergänzung und ein alternatives Angebot vor allem für unsere Beschäftigten und Beschäftigten sein.
01:38Das Klinikum besitzt zwei Kantinen sowie mehrere Cafeterien, die von dem Dienstgeister Sodexo getrieben werden.
01:46Warmes Essen gibt es hier nur zur Mittagszeit.
01:49Eine Versorgung außerhalb der Kernzeiten ist arbeitsintensiv und in Deutschland fehlt es an Fachkräften.
01:56Also wenn Fachkräfte mangelnde Gastronomie, das muss man ein bisschen differenzieren.
01:59Das hängt vom Hotelbereich ab oder normale Gastronomie.
02:01Und wir reden davon, dass ca. 6.000 bis 8.000 Fachkräftestellen in Deutschland aktuell nicht besetzt sind.
02:08Das bedeutet, dass zurzeit jede vierte Stelle nicht passend besetzt werden kann.
02:13Vor allem Köchinnen und Köche fehlen.
02:16Ein wesentlicher Grund für den Mangel an Fachkräften sind die Arbeitsbedingungen.
02:22Also in der Gastronomie, und das ist ja kein Geheimnis, haben wir keinen Job von 9 to 5 und 8-Stunden-Tag in der Regel.
02:28Und wir haben es damit zu tun, dass die Beschäftigten oft mehr Arbeit nicht entlohnt bekommen, der Grundlohn eh schon zu niedrig ist.
02:35Also kurzum, dort, wo es unattraktiv ist, für jemanden zu schlechten Konditionen zu arbeiten, da denke ich, wird die Robotik Einzug halten können.
02:46Überstunden, Nachtarbeit, für den Roboter kein Problem.
02:49Ganz ohne menschliche Hilfe geht es jedoch nicht, denn Gemüse schneiden kann der Roboter noch nicht.
02:56Dafür kann das Modell in Tübingen nicht nur kochen, sondern auch servieren und abwaschen.
03:00Aber wie funktioniert das System?
03:06So, hier sieht man nun unser Kühlschrankmodul, was für die Portionierung und die Lagerung der Zutaten da ist.
03:13Und hier füllt man dann auch die Zutaten nach, wenn diese halt leer sein sollte, indem man dieses Fördersystem rauszieht und nachdem man es neu befüllt hat, wieder in das System reinschieben kann.
03:21Hier sieht man nun unser Roboter-Modul, wo der Roboter sich einen Topf greift, dann zu der Frontseite des Kühlschranks fährt und dort halt immer grammgenau die Portion abholt, die für die Zubereitung der Speise benötigt werden.
03:37Die Drehung der Kochtöpfe ist das Rühren der Speise am Ende des Tages und dort kann man auch selber dann als Koch definieren, soll es sich kontinuierlich drehen, soll es stehen bleiben, wenn ich was scharf anbraten möchte.
03:49So, jetzt greift sich der Roboter wieder den Topf, fährt zur Umfüllstation, man sieht schon, dass die Bohl dort jetzt parat gestellt wurde und wird jetzt gleich einmal die Bohl greifen, zur Toppingstation fahren und dann das Finishing machen, bevor die Speise dann an den Gast übergeben wird.
04:11Mh, lecker!
04:13Das Start-up Goodbytes gibt an, mit ihren Roboter-Küchen Arbeitskosten um bis zu 80% reduzieren zu können.
04:22Außerdem nehmen Roboter keinen Urlaub und werden nicht krank.
04:26Werden Maschinen in Zukunft großflächig die Jobs in der Catering-Industrie übernehmen?
04:31Branchenexperten sehen es gelassen.
04:32Also erst einmal gibt es den sogenannten Thermomix-Effekt schon seit vielen, vielen Jahren oder Jahrzehnten.
04:38Das heißt, der Einzug von moderner Technik direkt in die Küche.
04:41Das führt dazu, dass viele Arbeitsschritte standardisiert werden, vereinfacht werden und die Beschäftigten oft auch Raum und Zeit haben für andere Ideen, zum Beispiel für die Gestaltung einer neuen Speisekarte oder neuer Rezepte.
04:52Und wir sehen dem eigentlich relativ locker entgegen, weil technische Unterstützung hat es immer gegeben.
04:59Die technische Weiterentwicklung ist an der Stelle tatsächlich kein Fluch, sondern kann die Arbeit einfach erleichtern.
05:06Auch der Kantinenbetreiber beteuert, dass es ihm nicht um den Abbau von Personal geht.
05:10Wir konzentrieren uns tatsächlich auch mit dem Thema Roboter-Küche für Sodexo als Ergänzung, gar nicht als irgendeinen Ersatz oder für Themen, dass wir auf Mitarbeiter verzichten möchten, sondern wir brauchen sie mehr denn je.
05:28In der Kantine der Zukunft stehen möglicherweise mehr Roboter als Menschen.
05:32Doch das muss nicht heißen, dass Fachkräfte in der Gastronomie obsolet werden.
05:36Im Gegenteil.
05:37Die Beschäftigten, auf die kommt es an, die diesen Roboter befüllen.
05:41Das heißt, die die Rezepte schreiben, die für Sicherheit und Qualität verantwortlich sind, auf die kommt eine ganz hohe Verantwortung zu.
05:47Die müssen gute Löhne bekommen und dafür kämpfen wir.
05:50Wenn nicht, schalten wir den Geräten einfach den Strom ab.
05:54Mensch und Maschine sagen dem Fachkräftemangel gemeinsam den Kampf an.
05:57Und hier in Tübingen gibt es schon mal einen Vorgeschmack auf die Zukunft der Gastronomie.
06:07Das heißt, die Aufmerksamkeit, die sich zu verabschieden.
06:12Das heißt, es ist ein Werker.
06:14Ich bitte, schalten wir den Strom ab.
06:16Ich bin ein Werker.
06:16Ich bin ein Werker.
06:16Ich bin ein Werker.
06:17Ich bin ein Werker.
06:19Ich bin ein Werker.

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