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Die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) hat im Jahr 2024 deutlich mehr antisemitische Vorfälle registriert als im Jahr zuvor. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Jahresbericht der Antisemitismus-Meldestelle der IKG Wien wurden im Vorjahr 1.520 antisemitische Vorfälle in Österreich registriert. Gegenüber 2023, das bisher das Rekordjahr markierte (1.147 Meldungen), bedeutet das eine Zunahme um 32,5 Prozent.

Thumbnail: APA/Georg Hochmuth

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Transkript
00:00Die israelitische Kultusgemeinde Wien hat am Mittwoch den Jahresbericht 2024 der Antisemitismus-Meldestelle veröffentlicht.
00:09Gegenüber 2023, das bisher das Rekordjahr markierte, gab es um 32,5 Prozent mehr gemeldete Vorfälle.
00:20Obwohl Ende 2023 nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober eine regelrechte Welle des Antisemitismus über uns hier in Österreich hineingebrochen ist,
00:34haben wir im Jahr 2024 einen neuen, traurigen Negativrekord verzeichnet.
00:422024 gab es 1520 antisemitische Vorfälle, die der Meldestelle gemeldet wurden.
00:54Das sind mehr als vier pro Tag.
00:58Erschreckend ist für mich und uns als Team der Meldestelle primär eins.
01:03Und es ist zum einen die Verrohung, also die Qualität der Übergriffe, die physischen Übergriffe,
01:08die wirklich immer mehr werden, im Kontext damit, dass Täterinnen und Täter immer jünger werden.
01:15Und auch die Betroffenen immer jünger werden.
01:18Also wir haben häufig tatsächlich physische Übergriffe, strafrechtlich relevante physische Übergriffe von Jugendlichen gegen Jugendliche.
01:26Betrachtet man den ideologischen Hintergrund der Angriffe, so waren 30,8 Prozent nicht zuordenbar.
01:3429,8 Prozent hatten einen muslimischen Hintergrund, 24,7 Prozent einen linken und 14,7 Prozent einen rechten Hintergrund.
01:46Von den 1520 im Bericht gemeldeten Vorfällen waren 24 physische Angriffe, 38 Bedrohungen,
01:55Darüber hinaus gab es 216 Fälle von Sachbeschädigungen, 616 Fälle von Massenzuschriften und 626 Fälle von verletzendem Verhalten.
02:07Oskar Deutsch berichtete von Kindern, die Angst haben, zur Schule zu gehen.
02:12Drei Pflichtschüler, also Kinder, die durch ihre Kleidung eindeutig als Juden erkennbar sind, überqueren eine Straße in Wien.
02:21Plötzlich nähern sich zwei ältere Jugendliche, sie stoßen ein Kind zu Boden, brüllen Free Palestine.
02:32Das war im September 2024, also kurz nach Schulbeginn.
02:38Aus Angst würden sich viele jüdische Mitglieder aus dem öffentlichen Leben zurückziehen.
02:44Jüdisches Leben werde aber nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden, so der IKG-Präsident.
02:49Es sei die Aufgabe, gerade in einer herausfordernden Zeit noch mehr Präsenz zu zeigen.

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