Die Grünen präsentierten aufgrund der geschätzt 80.000 leerstehenden Wohnungen am Mittwoch ein neues Modell der Leerstandsabgabe. Spitzenkandidatin Judith Pühringer und Wohnsprecher Georg Prack wollen hingegen mit einem neuen Modell der Leerstandsabgabe gegen leerstehende Wohnungen in Wien vorgehen. Geschätzt gebe es davon rund 80.000 in Wien, eine genaue Bezifferung wäre nicht möglich, da diese "nicht erfasst und nicht besteuert werden", bekräftigte Prack in einer Pressekonferenz. Wien müsse "konsequent gegen Spekulationsleerstand vorgehen", meinte Pühringer.
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NewsTranskript
00:00Die Wiener Grünen haben am Mittwoch aufgrund der geschätzt 80.000 leerstehenden Wohnungen in der Stadt
00:06ein neues Modell der Leerstandsabgabe präsentiert.
00:09Wir wollen ein progressives Modell vorstellen.
00:13Vereinfacht gesagt bedeutet das, je länger Wohnungen leer stehen, umso höher ist die Abgabe.
00:19Im ersten Jahr des Leerstands würden wir zwei Drittel des Richtwerts pro Quadratmeter pro Monat,
00:25das sind 6,67 Euro jetzt im Moment, der Richtwert anlegen,
00:30im zweiten Jahr wird es der ganze Richtwert sein
00:32und ab dem dritten Jahr des Leerstands wäre es dann der doppelte Richtwert.
00:38Für 75 Quadratmeter Wohnungen bedeutet das im ersten Leerstandsjahr 4.000 Euro,
00:45im zweiten Leerstandsjahr 6.000 Euro und ab dem dritten Jahr dann 12.000 Euro.
00:51Wenn man das jetzt hochrechnet auf ein Haus, wie es da hinten steht,
00:54mit sagen wir mal 20 Wohnungen, dann kommt man im zweiten Jahr auf 120.000 Euro
01:03und im dritten Jahr dann schon ab dem dritten Jahr auf 240.000 Euro.
01:07Das heißt, das löst einen massiven Druck auch aus, so ein Haus wieder vermietungsfertig zu machen.
01:14Es soll lediglich Spekulationsleerstand verhindert werden
01:17und daher seien umfassende Ausnahmen vorgesehen.
01:20So würde etwa die Abgabe nur für Wohnungen gelten, die länger als sechs Monate leer stehen würden.
01:25Auch Nebenwohnsitze oder Leerstände im Zuge von Sanierungen werden von einer Abgabe ausgenommen.
01:31Und wir kombinieren die Leerstandsabgabe mit einer städtischen Wohnungsplattform.
01:37Da gibt es ein Vorbild für uns, nämlich die Plattform Sicher Vermieten.
01:41Das gibt es schon in Vorarlberg, gibt es auch schon in Tirol.
01:44Worum geht es? Die Stadt organisiert für Menschen, die eine Wohnung haben, die gerade leer steht,
01:49auch die Vermietung und dafür fällt dann keine Leerstandsabgabe an.
01:52Wir wollen ja die Vermieter auch nicht alleine lassen damit, wenn jemand sagt,
01:56ich weiß nicht genau, wie ich das machen soll, das ist mir zu viel Arbeit, zu viel Organisationsarbeit.
01:59Die Idee ist, wir wollen ja nicht Leerstandsabgabe kassieren, sondern es geht darum, die Wohnungen zu mobilisieren.
02:06Das heißt, wenn jemand sagt, ich traue mir selber nicht zu, die Wohnung zu vermieten,
02:10dann können diese Personen die Wohnung zu den Regeln des Mitrechtsgesetzes einer städtischen Wohnungsplattform zur Verfügung stellen.
02:21Die kümmern sich ums Vermieten, die kümmern sich um den Mietvertrag,
02:24die kümmern sich um das Eintreiben der Miete, wenn die Miete nicht bezahlt wird.
02:29Und dafür haben wir diese Wohnung wieder am Markt und die Eigentümerinnen brauchen keine Leerstandsabgabe zu zahlen.
02:36Eine genaue Bezifferung, wie viele Wohnungen es tatsächlich wären, sei nicht möglich,
02:41da diese nicht erfasst und nicht besteuert werden, so die Grünen.
02:44Eine genaue Bezifferung ist das mit der Miete.