Europe's steelworkers are furious. They are afraid for their jobs. Is there still a future for Europe's heavy industry? Yes, says the European Commission - and presents a rescue plan.
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00:00Wow, what's going on here?
00:04Europas Stahlarbeiter sind wütend
00:06und sie haben Angst in ihrer Arbeitsplätze.
00:09Gibt es noch eine Zukunft für Europas Schwerindustrie?
00:22Jetzt gibt es einen Rettungsplan für die europäische Industrie.
00:25Clean Industrial Deal nennt die Europäische Kommission ihren Vorschlag.
00:30Diese EU-Strategie für industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung
00:35soll europäische Industriebetriebe schützen vor exorbitanten Energiepreisen
00:39und unfairer Billigkonkurrenz.
00:41Vor allem energieintensive Branchen haben ein Problem,
00:44beispielsweise Europas Stahlhersteller,
00:47denn es wird weltweit zu viel Stahl produziert.
00:53Jetzt baut die neue US-Regierung auch noch hohe Zollmauern auf.
00:58Als Folge droht eine Umleitung internationaler Handelsströme
01:02weg von den USA hin zum europäischen Binnenmarkt.
01:06Ausländische Anbieter könnten versuchen,
01:08den EU-Markt mit Dumpingpreisen zu erobern.
01:11Damit unfair produzierter Billigstahl
01:13europäischen Stahlherstellern nicht das Genick bricht,
01:17hat die Europäische Kommission bereits 2018
01:19einen Schutzschild aufgebaut aus Zöllen und Mengenbeschränkungen.
01:242026 kommt ein neues Schutzinstrument, CBM,
01:29das CO2-Grenzausgleichssystem der Europäischen Union.
01:33Außereuropäische Hersteller von Zement, Aluminium, Eisen und Stahl
01:37müssen an der EU-Grenze eine CO2-Abgabe zahlen.
01:41Damit Europas Schwerindustrie überlebt,
01:45braucht es gleiche Spielregeln für alle.
01:48Um Europas Industrie fit zu machen für die Zukunft,
01:51will die EU-Kommission 100 Milliarden Euro mobilisieren.
01:54Es steht einiges auf dem Spiel,
01:56nicht zuletzt Europas industrielles Fundament.
02:00Hier schlägt das Herz der deutschen Industrie.
02:08Eine 10 Quadratkilometer große Landschaft aus Kohle und Erz.
02:1227.000 Menschen kochen Stahl bei ThyssenKrupp.
02:1511.000 Jobs sollen gestrichen werden.
02:17Europas Stahlindustrie steckt in der Krise.
02:20US-amerikanische Zölle, globale Überkapazitäten,
02:23Konkurrenz von Billigstahl aus China.
02:26Die Europäische Kommission versucht mit einem aktionsklaren Stahl hier zu helfen.
02:31Was steckt dahinter?
02:32Ich schaue mich um bei ThyssenKrupp hier in Deutschland.
02:35Da ist das größte Stahlwerk Europas.
02:39Deutschland will 2045 klimaneutral sein.
02:42Das geht nur, wenn Stahl nicht mehr mit Kohle hergestellt wird,
02:45sondern mit Strom oder Wasserstoff.
02:47Die EU-Kommission hilft bei der Umstellung.
02:50Auch Deutschlands Stahlgigant ThyssenKrupp hält fest am Ziel grüner Stahl.
02:54Im Hintergrund die Kokerei, von der wir uns dann langfristig auch trennen werden,
02:58wenn wir Koks als Einsatzstopf im Zuge der Transformation nicht mehr brauchen.
03:01Zum Hochofen darf ich nur im Schutzmantel.
03:06Temperatur der Stahlsuppe 1500 Grad Celsius.
03:09US-Präsident Trump macht Herstellern die Hölle heiß.
03:13Bei 25 Prozent Zöllen kommen Stahlkocher weltweit ins Schwitzen.
03:17ThyssenKrupp verkauft zwar wenig Stahl in den USA, aber es herrscht trotzdem Panik.
03:23Wenn Drittländer aus Asien, Afrika und Nahost ihren Stahl nicht mehr in den USA absetzen können,
03:28droht Europa eine Stahlschwemme.
03:31Wir müssen uns vor allem zunächst von unfairen Importpraktiken schützen.
03:37Wir haben auf der Welt 550 Millionen von Überkapazitäten pro Jahr.
03:41Wir brauchen einen wirksamen CO2-Grenzausgleich.
03:44Und wir brauchen natürlich auch auf nationaler und europäischer Ebene wettbewerbsfähige Energiekosten.
03:49Vor Tor 1 haben die Gewerkschafter eine Mahnwache aufgebaut.
03:55Erol und seine Kollegen planen eine Riesendemo.
03:58In ganz Deutschland wollen die Metaller gegen Werkschließungen protestieren.
04:02Unser Vorstand mit dem Gedanken, Stellenabbau von 11.000 Mann, das muss erstmal von den Köpfen weg.
04:09Und was sich Europa mit auf den Weg geben kann eigentlich ist, dass man hier diese erneuerbare Energie,
04:14heißt grüner Stahl, dass man das ein bisschen schneller fördert.
04:17Erol warnt vor drohender Deindustrialisierung.
04:24Nach dem Bergbau, wenn man jetzt noch die Industrie verlieren würde,
04:28das wäre schon für Deutschland, Europa eine Katastrophe.
04:32Der Aktionsplan Stahl der Kommission ist deshalb knallhart.
04:36Schutzzölle auf Dumpingstahl.
04:38Politiker, Manager, Arbeiter sind sich einig, der Umbau der Stahlindustrie ist machbar.
04:43Gewerkschaftsführer Giesler drückt aufs Tempo.
04:46Wir brauchen ein Investitionsbooster.
04:48Wir wollen, dass die Dekorbanisierung vorangetrieben wird.
04:51Und da muss Brüssel jetzt auch mitliefern.
04:54Wir brauchen einen Schutz vor Sachen, die nicht ökologisch hergestellt werden.
04:58Da muss die Europäische Union einfach eine Schranke aufbauen.
05:02Es muss jetzt gemacht werden.
05:04Wow, erster Arbeitsvertrag.
05:15Den habe ich, da war ich damals noch so stolz gewesen.
05:18Papa war im Bergbau, Bruder war im Bergbau und man war stolz, dass man bei den harten Jungs dazu gehört hat.
05:26Amerika verhängt Zölle, das muss Europa auch machen.
05:29Europa ist stark genug, dass die auch mal sagen, was die können, können wir auch.
05:34Als Reaktion auf Trumps Stahlzölle belegt nun auch die EU-Kommission Produkte aus den USA mit Grenzabgaben.
05:48Europas Stahlindustrie steckt in der Krise.
05:50US-Zölle und Billigkonkurrenz aus China bedrohen tausende Arbeitsplätze auch im Ruhrgebiet dem stählernen Herzen Deutschlands.
05:58Am Institut der deutschen Wirtschaft treffe ich Galina Kolew-Schäfer, Professorin an der Technischen Hochschule Köln und Expertin für Handelspolitik und Globalisierung.
06:07Ja, guten Tag Frau Kolew-Schäfer.
06:09Ich war im Ruhrgebiet unterwegs, ich habe mit Stahlarbeitern und mit Managern geredet und die haben viele Ungewissheiten und viele Fragen, die habe ich Ihnen hier mitgebracht.
06:17Die chinesische Mark überrollt uns hier und wir gucken zu, warum reagieren wir da nicht.
06:21Die globalen Märkte sind überflutet mit Stahl aus der sogenannten Kohlebasierten Route und somit klimaschädlich.
06:29Die Europäische Kommission hat bereits das Problem erkannt.
06:32Ihre Empfehlung, was soll man tun?
06:34Die Europäische Kommission hat bereits den sogenannten Grenzausgleichsmechanismus hier eingeführt.
06:39Das heißt, ab dem nächsten Jahr wird es Zahlungen geben für die CO2-Emissionen, die durch die Stahlimporte sozusagen verursacht wurden.
06:47Heute ist das Problem auch US-amerikanische Strafzölle auf Stahl aus Europa.
06:53Das trifft natürlich die europäische Stahlindustrie sehr hart.
06:57Nicht nur, weil die USA für etwa 20 Prozent der Exporte der europäischen Stahlindustrie stehen, sondern auch, weil der europäische Markt wird zunehmend überflutet mit Stahl aus anderen Ländern aufgrund der US-Zölle.
07:12Vorschlag der Europäischen Union. Europäische Verbraucher sollen europäischen Stahl kaufen.
07:19Viel wichtiger ist es, dass wir grünen Stahl kaufen, denn wir wollen die Stahlindustrie auch dabei unterstützen zu dekarbonisieren.
07:26Wir brauchen sehr viel Energie, um grünen Stahl herzustellen. Wo soll denn diese Energie herkommen?
07:32Dafür brauchen wir auch einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa.
07:37Wir brauchen einen Ausbau des Stromnetzes, auch Richtung Südeuropa, damit wir sicherstellen können, dass grüner Stahl in Europa zu guten Bedingungen hergestellt werden kann.
07:56Zum Glück soll mann liberty, dass grünen Stahl.