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Transkript
00:00Jemand wird uns ablehnen von diesem Weg und alle sind eingeladen mit uns diesen Weg gehen.
00:06André Heller wird den Hofburggarten in Brixen gestalten.
00:09Darüber hat am Donnerstag, über sieben Jahre nachdem der Wiener Multimedia-Künstler
00:14seine Vision für den Hofburggarten zum ersten Mal in Südtirol vorgestellt hat,
00:18der Brixener Gemeinderat entschieden.
00:20Vor der Abstimmung stellte der Künstler persönlich zur Erster Presse
00:24und anschließend den GemeinderätInnen das Projekt vor.
00:29Wir wollten Menschen ein Angebot machen, dass sie sich in einem Ort finden,
00:37wo sie sich besser selber kennenlernen, wo man sich auf den Grund gehen kann,
00:41wo man auszittern kann, wo man eine Art von Ermutigung erfährt,
00:48wo man sagt, ich möchte das mit anderen teilen.
00:53Heller lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und mit der Leimburg,
00:58die in dem Projekt beratend involviert ist.
01:01Ich kann hier nur arbeiten, wie ich es eben schon gesagt habe, wenn es mich freut,
01:05wenn ich diese hohe Energie bekomme von Ihnen, von der Bevölkerung, von der Politik.
01:12Der Bürgermeister ist nicht von schlechten Eltern aus.
01:20Ich führe mit ihm Gespräche, die ungewöhnlicher sind als mit einem Bürgermeister in Paris oder so.
01:28Ich glaube, wir sind gut aufgestellt in dem Sinn,
01:32wenn wir jetzt ein Team bilden, das über unser Team hinausgeht.
01:36Die Kritik und der Protest gegen sein Projekt mache ihm nichts aus, so Heller.
01:41Ich bin ein Reibebaum für viele und trotzdem habe ich die Dinge gemacht,
01:49weil ich mir gedacht habe, ich muss bei mir bleiben, ich kann meine Macht nicht abgeben.
01:54Das ist überhaupt so, wie es für mich ist.
01:56Wenn ich mich beeindrucken lasse von meinen Kritikern, bin ich gelähmt, kann ich überhaupt nichts mehr machen.
02:01Ich darf mich auch nicht von denen, die für mich sind, allzu sehr beeindrucken lassen.
02:06Es ist was ganz Wichtiges, dass man die Macht bei sich selber lässt.
02:10Sonst ist man beschäftigt mit dem Verhalten des Unbehagens.
02:16Und die Kritiker haben uns ja sehr geholfen in manchen,
02:20weil wir diese Zeit zum Nachdenken gehabt haben, die wir sonst für den Kleinen gehabt hätten.
02:26Und ich glaube, dann höre ich schon aus, dass das auch relativ wenige sind,
02:30die genießen, die Bevölkerung.
02:34Es gibt ein bisschen eine Neuandacht.
02:36Im Hintergrund der Vorstellung im Rathaus hörte man zwischendurch leisen Protestgesang.
02:42In den Lauben vor der Gemeinde versammelten sich Brixner Bürgerinnen,
02:46die Initiativgruppe für einen offenen Hofburggarten und der Brixner Beschwerde-Chor
02:51zum Protest gegen das Millionenprojekt.
02:54Ich bin die Leiterin vom Beschwerde-Chor in Brixen.
02:58Und alle Mitglieder haben das seit der Gründung von unserem Chor
03:02als wahnsinnig wichtiges Thema immer gesenkt und wollten unbedingt dazu etwas machen,
03:09weil es nicht als okay empfunden wird, dass der Hofgarten nicht offen sein soll.
03:14Das ist, glaube ich, das größte Thema, dass er so viel kosten soll
03:18und dass es für die meisten Leute einfach nicht okay ist.
03:21Ich bin da, weil ich wünsche mir einen offenen, freizugänglichen Garten für alle Leute,
03:27für junge, alte, Touristen, Brixnerinnen und Brixner, Sandler, Emigranten.
03:33Also in Brixen sollte man einen Garten kriegen, den wir wünschen,
03:36der offen ist, für alle Leute, gratis.
03:40Wir warten schon jahrelang auf den Hofburggarten, der von der Gemeinde wohl angemietet wird,
03:47aber es geschieht gar nichts.
03:50Im Gegenteil, wir dürfen nie auf das öffentliche Grün zurückgreifen.
03:56Es soll für alle offen sein, für Kinder, Alte, Mütter, alle.
04:02Was wir brauchen, ist ein Garten für die Bürgerinnen und Bürger, für die Kinder,
04:05für die Studierenden, für die älteren Menschen in dieser Stadt,
04:08das ist ein kostengünstiges Projekt.
04:10Was wir bekommen, ist ein millionenschweres Projekt, das in erster Linie für TouristInnen da ist.
04:15Das brauchen wir nicht.
04:17Und was wir auch brauchen, ist Partizipation und Bürgerbeteiligung.
04:20Und die Bürger und Bürgerinnen haben ihren Willen in Flashmobs, in Unterschriftenaktionen,
04:24in Expertinnenbriefen und so weiter kundgetan und der wird einfach übergangen.
04:29Und das ist absolut nicht in Ordnung.
04:31So kann Stadtgestaltung nicht positiv sein und auch nicht funktionieren.
04:35Nach der Vorstellung wurde das Projekt im Gemeinderat ausführlich diskutiert.
04:39Dabei gab es auch deutliche Kritik am Verhalten der Mehrheit im Umgang damit.
04:44Thematisiert wurden auch die Sorgen und Einwände der Brixner Bürgerinnen und Bürger,
04:49wie etwa die Eintrittskosten.
04:51Letztlich wurde das Vorprojekt für den voraussichtlich zukünftigen Hellergarten
04:56mit 19 Ja-Stimmen und 7 Nein-Stimmen beschlossen.
05:00Die offizielle, für die bürgerfrei zugängliche Präsentation
05:04fand dann am Freitag im Forum Brexen statt.
05:07Jedoch ohne André Heller.

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