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Zehntausende Menschen haben in Wien und anderen Städten gegen ein mögliches Regierungsbündnis in Österreich unter Führung der rechtspopulistischen FPÖ demonstriert. Anlass ist die Ankündigung von Koalitionsverhandlungen zwischen der konservativen ÖVP und der FPÖ.

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00:00Großdemo in Wien. Zehntausende Menschen demonstrieren gegen ein mögliches Regierungsbündnis in
00:06Österreich unter Führung der rechtspopulistischen FPÖ. Anlass ist die Ankündigung von Koalitionsverhandlungen
00:13zwischen der konservativen österreichischen Volkspartei und der freiheitlichen Partei
00:17Österreichs.
00:18Wir wollen kein rechtsextremes Österreich, heißt es auf einem Banner bei dem Protest
00:23am Ballhausplatz vor dem Kanzleramt. Auch in anderen Städten gehen Menschen auf die
00:27Straße. Die Proteste stehen unter dem Motto Alarm für die Republik. Dazu aufgerufen hatte
00:33ein breites Bündnis von Nichtregierungsorganisationen.
00:36Wir schlagen Alarm, weil wir eine konkrete Bedrohung für die Republik sehen. Wir befürchten
00:42einen Angriff auf wichtige Grundpfeiler unserer Demokratie, einen autoritären Angriff. Wir
00:49befürchten, dass eine Regierung kommt, die Menschenrechte nicht ernst nimmt, die soziale
00:54Rechte nicht ernst nimmt, die freie Medien attackiert, die die Unabhängigkeit der Justiz
01:00infrage stellt.
01:01Wenn wir jetzt quasi gewisse Parteien in unserem Land einfach regieren lassen, ohne dass sie
01:06irgendeine Eingrenzung bekommen, dann schaut es schlecht aus für Österreich.
01:10Ich habe Angst um unser Land und ich habe Angst um Europa und eigentlich um die ganze
01:16Welt, weil lauter durchgeknallte Autokraten an die Position kommen, die die Menschen
01:23wählen, ohne zu merken, dass sie eigentlich selber das Grab schaufeln.
01:28Die FPÖ war bei der Parlamentswahl im September erstmals stärkste Kraft geworden, mit knapp
01:3429 Prozent der Stimmen. Keine andere große Partei war zunächst zu einer Koalition mit
01:39den Rechtspopulisten bereit. Koalitionsgespräche zwischen der ÖVP, der sozialdemokratischen
01:45SPÖ und den liberalen Neos scheiterten allerdings in der vergangenen Woche. Deswegen beauftragte
01:52Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit FPÖ-Chef Herbert Kickl erstmals einen
01:56Vertreter der Partei mit der Regierungsbildung. Bislang war die FPÖ nur als Juniorpartner
02:02der ÖVP an der Regierung in Österreich beteiligt gewesen.

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