Anna und Paul stellen dem jungen Paar aus der Mansardenwohnung ihre Gartenlaube für den Polterabend zur Verfügung. Da geschieht ein Missgeschick. Beim Tanz bricht Enkelin Gabi durch die morschen Fußbodendielen des Häuschens. Das Fundament muss vollkommen erneuert werden. Obwohl an dem Garten viele schöne Erinnerungen hängen, würde Anna das ganze Grundstück am liebsten verkaufen. Sie befürchtet, Paul könnte sich bei den Reparaturarbeiten übernehmen. Doch der überlegt es sich den Enkeln zuliebe noch einmal anders. Schließlich melden sich für das Vorhaben sogar mehr freiwillige Helfer, als Paul gehofft hatte. (Text: MDR)
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00:00Und dann hab ich zu ihr gesagt, du hast dich verpflichtet, das Klassen-Tagebuch zu füllen.
00:25Na, du machst es auch.
00:26Ja.
00:27Hab ich nicht recht?
00:28Naja, ihr hättet ihr ja helfen können.
00:30Nee, er soll sich mal selbst zeigen, was er kann.
00:32Naja, so.
00:33Ist fertig.
00:34Hoffentlich passt's jetzt.
00:35So, der Gabi ziehst du nochmal über, ja?
00:38Ja.
00:39Hm?
00:40Ja.
00:41Na, du, Gabi.
00:42Na, bitte.
00:43Oh, Oma.
00:44Mann, das passt.
00:45Oh, jetzt passt es prima.
00:46Siehst du.
00:48Du, jetzt kann ich ausgehen.
00:49Jetzt kann ich auch tanzen.
00:50Na, du.
00:51Sie ist immer noch allein.
00:52Schön.
00:53Es fehlt bloß die Gelegenheit.
00:54Na, wieso?
00:55Ich denke, dein Jens hat Geburtstag.
00:56Mit dem hab ich Schluss gemacht.
00:57Ja.
00:58Ja.
00:59Ja.
01:00Ja.
01:01Ja.
01:02Ja.
01:03Ja.
01:04Ja.
01:05Ja.
01:06Ja.
01:07Ja.
01:08Ja.
01:09Ja.
01:10Ja.
01:11Ja.
01:12Ja.
01:13Ja.
01:14Ja.
01:15Ja.
01:16Ja.
01:17Ja.
01:18Ja.
01:19Ja.
01:20Ja.
01:21Ja.
01:22Mit dem hab ich Schluss gemacht.
01:23Mit dem auch schon wieder?
01:24Ja, der wird doch immer bloß knutschen.
01:25Ja, und dann hast du recht getan.
01:26Na, du, wann ziehe ich da mein Kleid an?
01:27Ach, da wird sich eine Gelegenheit finden, bestimmt.
01:28Und jetzt kommt der Opa.
01:29Du, der wird staunen.
01:30Hallo, Kind.
01:31Ich bringe Besuch mit.
01:32Ja.
01:33Immer nur eine, die gute Schule hat.
01:34Danke, danke.
01:35Über mein Gehör Herz.
01:36Danke.
01:37Na?
01:38Also, wir wollen doch am Samstag heiraten.
01:45Ja, aber die haben uns ganz plötzlich abgesagt.
01:48Ja, da ist so eine Vorstandssitzung der Angler.
01:51Ja.
01:52Naja, und bei uns oben in der Mansarde, da ist ja wirklich ein bisschen eng.
01:56Ja, das stimmt.
01:57Und da wollten wir Sie fragen, ob wir vielleicht...
02:01Wollen Sie etwa hier bei uns?
02:04Nee, Herr Schmidt.
02:06Aber in Ihrer Laube.
02:08Nein?
02:09Nein?
02:39Oh, danke, Kerstin.
02:40Oh, danke, Kerstin.
02:41Oh, danke, Kerstin.
02:42Oh, danke, Kerstin.
02:43Oh, danke, Kerstin.
02:44Oh, danke, Kerstin.
02:45Oh, danke, Kerstin.
02:46Oh, danke, Kerstin.
02:47Oh, danke, Kerstin.
02:48Oh, danke, Kerstin.
02:49Oh, danke, Kerstin.
02:50Oh, danke, Kerstin.
02:51Oh, danke, Kerstin.
02:52Oh, danke, Kerstin.
02:53Oh, danke, Kerstin.
02:54Oh, danke, Kerstin.
02:55Oh, danke, Kerstin.
02:56Oh, danke, Kerstin.
02:57Oh, danke, Kerstin.
02:58Oh, danke, Kerstin.
02:59Oh, danke, Kerstin.
03:00Oh, danke, Kerstin.
03:02Oh, danke, Gabriel.
03:06Oh, danke, Gabriel.
03:09Oh, danke!
03:11Oh, danke, Tat.
03:14Mit dem Pranze und dem Schleier geht der schöne Wahn zum Geier.
03:19Du sagst es.
03:21Ja, vielleicht tanzen wir mit Gabriel?
03:24Oh, ja, ja.
03:25Dabei, das ist Tat.
03:26Zu Stärkung.
03:27Danke.
03:28Zum Wohl.
03:29Zum Wohl.
03:30Jetzt zeig mal.
04:00Mit Rhythmus und Farbenschein bis weit in die Nacht hinein.
04:06Heute Abend, Leute.
04:10Das lag wirklich nicht an uns.
04:12Bitte, das müssen Sie uns glauben.
04:14Nee, der Fußbund, der war einfach morsch.
04:17Wir haben wirklich nur getanzt.
04:20Und ausgerechnet Ihre Enkelin ist durchgebrochen.
04:23Ja.
04:24Na, dann macht mal es sonst.
04:26Sonst verpasst ihr noch eure Trauung.
04:28Das ist richtig, Rega, komm.
04:30Ja.
04:31Wir kommen natürlich für den Schaden voll und ganz auf.
04:34Tschüss.
04:47Da haben wir die Bescherung.
04:49Hast du doch gehört, der Fußboden war morsch.
04:52Ach, was morsch.
04:54Hat uns all die Jahre lang getragen.
04:56Wenn die heutzutage tanzen, meine ich.
05:07Was machen wir denn nun?
05:10Sieh dir doch den Schaden erst mal an.
05:13Nimm Karl-Heinz mit.
05:16In Ordnung?
05:20Schließlich hat der junge Ehemann versichert,
05:22er kommt für den Schaden auf.
05:24Ja, sicher.
05:25Er wird dir ein paar Scheine hinblättern.
05:28Aber es ist doch nicht damit getan,
05:30dass hier ein paar neue Bretter draufkommen.
05:36Paul, ich habe das Gefühl,
05:38dass wir uns nicht mehr so gut kennen.
05:42Paul, das Haus steht zu dicht am Grundwasser.
05:45Sieh dir das an.
05:47Das ganze Fundament muss neu isoliert werden.
05:50Da muss alles freigelegt werden.
05:53Hier, sieh dir das an.
05:55Neue Tragebalken müssen rein.
05:57Ach, Mensch, das ist doch eine heidene Arbeit.
06:00Du wirst dich wundern.
06:05Ich dachte immer, dass ihr das hier mal haben wollt.
06:08Wir haben doch die Parzelle direkt beim Haus,
06:11mehr brauchen wir nicht.
06:13Für Erdbeeren, Tomaten und Blumen reicht's.
06:16Wenn du meinen Rat hören willst, verkauf's.
06:23Tja, also, Herr Winkler, Ihr Schwiegersohn,
06:26hat mir den Tipp gegeben,
06:28dass Sie Ihr Gartengrundstück verkaufen.
06:31Noch ist nichts entschieden, Herr Schmell.
06:34Ja, wir haben die ganze Sache ja erst mal nur erwogen.
06:38Ja, entschieden ist wirklich noch nichts.
06:41Das versteht sich, das ist ja auch kein leichter Entschluss.
06:45Das will ja gründlich erwogen sein.
06:47Damit wir uns aber von Anfang an gut verstehen, liebe Familie Schmidt,
06:52möchte ich erst mal in unserem Gespräch
06:55eine gehörige geistige Basis geben.
06:58Moment.
07:05Ja, wenn Sie mal so freundlich sein wollten, Frau Schmidt.
07:09Zum Zweiten möchte ich betonen,
07:11dass ich großen Wert auf das Grundstück lege.
07:14Dass es sozusagen in gute Hände, Dankeschön,
07:17in gute Hände kommt.
07:19Denn ich möchte mir was bauen, also was Größeres, Festes.
07:23Vorerst mal für die Freizeit, aber dann fürs Alter schon.
07:27Kleiner Ruhesitz, verstehen?
07:29Danke nicht so viel, Herr Schmelge.
07:31Aber wie Sie wollen, ganz, ganz wie Sie wollen.
07:34Danke.
07:36Sie, bitte.
07:38Ich lasse Ihnen ja die Flasche sowieso da.
07:41So, na, dann erst mal Prost, liebe Frau Schmidt.
07:45Prost.
07:47Herr Schmidt, Fäusterchen.
07:55Gut, sehr gut.
07:57Ja, wenn schon, dann muss es was Besonderes sein.
08:00Das ist meine Devise.
08:02Ja, sehen Sie, die Zeit der Lauben und Gartenhäusel,
08:06die ist ja sowieso vorbei.
08:08Sehen Sie sich da um, jetzt stehen da überall Bungalows.
08:12Einer schöner als der andere.
08:14Und meiner, also meiner wird ja alles schönste.
08:17Sind Sie Architekt?
08:21An der Quelle saß der Knabe, ja.
08:25Ich habe auch schon eine Vorstellung, wie es wirkt.
08:29Das Haus weiter vor, weit ausladend, ja.
08:34Unten Garage, darüber Terrasse, hinterm Haus der Swimmingpool.
08:39Der dient auch gleich der Grundwasserabfassung.
08:43Ringsherum Rasen.
08:45Eine Fichte, zwei Tannen, sonst nichts.
08:50Und meine Obstbäume?
08:52Obst?
08:54Obst gibt es im Laden, alles weg.
08:58Ja, aber es sind gute Obstbäume.
09:00Erst vor ein paar Jahren gepflanzt.
09:03Und, und, und?
09:05Wie schön das aussieht, wenn die im Frühling,
09:08wenn die da alle blühen.
09:10Der Mensch formt die Natur nach seinem Wissen.
09:17Der Mensch formt die Natur nach seinem Willen.
09:23Und mein Grundstück setzt einen Wendepunkt
09:27in diese Laubenpieper-Idylle.
09:31Damit will ich Sie nicht kränken, also keineswegs.
09:35Noch ist es unser Grundstück, Herr Schmirgel.
09:39Ja, na, selbstverständlich, selbstverständlich.
09:43Damit kommen wir gleich zum Hauptpunkt.
09:46Was soll das Ganze denn kosten?
09:50Keine falsche Scham, nennen Sie den Preis.
09:55Berechnen Sie alles, auch Ihre geliebten Obstbäume.
10:01Ja.
10:05Wenn ich alles berechne,
10:08ist das Grundstück unverkäuflich.
10:13Was sagen Sie dann?
10:15Dass ich nicht verkaufe.
10:23Ist das Ihr letztes Wort?
10:27Es waren schon zu viele.
10:31Meine Obstbäume, die sollen nicht abgeholzt werden
10:33und es soll nicht Beton dort regieren,
10:35wo jetzt noch alles grüne Natur ist.
10:38Tut mir leid, aber das ist mein letztes Wort.
10:42Ach, guck mal.
10:44Ich habe so schöne Erinnerungen an das Gartenhäuschen.
10:48Ach, ist immer meine Kaninchen da?
10:51Und die schwarze Katze.
10:53Ach, der Bill, das war ein schönes Tier.
10:56Zu schade, dass Sie den vergiftet haben.
10:58Wirklich, ein schönes Tier.
11:00Ihr hättet ihn kastrieren lassen müssen.
11:02Also mit Holz könnte ich dir ein bisschen aushelfen,
11:05Schwiegervater.
11:06Ach, das geht doch um die Arbeit.
11:08Ja, da kann ich dir nicht helfen.
11:10Mein Revier Fürsterei ist unterbesetzt.
11:12Einen Käufer kann ich dir besorgen.
11:14Oh, danke, danke.
11:15Ich habe doch vom Ersten genug.
11:17Wenn ich verkaufe, dann höchstens an unseren Backmeister.
11:20Weißt du, den alten Brese genau.
11:22Der will sie doch halb geschenkt.
11:24Weißt, bieten, versteigern will ich sie ja sowieso nicht.
11:27Ist sie denn so kaputt, Opa?
11:29Wie können Sie uns noch mal ansehen?
11:31Kann ich dir jetzt mal meine Autos zeigen?
11:33Oh, ja.
11:34Na ja, mach mal, ja.
11:39Du musst ihn zum Verkauf überreden, Mutti.
11:42Na ja, wenn ihr den Garten auch nicht wollt.
11:44Viel?
11:47Nein.
11:49Na ja.
11:51Der ist von 1906.
11:53Hm, guck mal.
11:55Den anderen da.
11:58Den habe ich zum Geburtstag gekriegt.
12:00Das ist der Nächste.
12:01Ja, prima.
12:03Opa, du darfst die Laube nicht verkaufen.
12:17Darf er denn das auch, Opa?
12:19Ach, alles egal.
12:21Er macht doch alles kaputt.
12:23Ist doch schon alles kaputt.
12:24Wann machst du es wieder ganz?
12:26Überhaupt nicht.
12:27Ich verkaufe alles.
12:28Schluss, aus, weg damit.
12:30Wer kauft es denn?
12:31Weiß nicht, irgendwer.
12:33Dürfen wir dann auch hierher?
12:35Neuer Besitzer hat dann seine eigenen Kinder.
12:37Und wo sollen wir dich besuchen?
12:39In der Wohnung, natürlich.
12:40Immer nur in der Wohnung?
12:41Da macht es noch lange nicht so viel Spaß.
12:44Nein, nicht verkaufen.
12:45Nein, nicht verkaufen.
12:46Ah, nicht verkaufen.
12:47Nein, nicht verkaufen.
12:48Nicht verkaufen.
12:49Nein, nicht verkaufen.
12:50Was denn?
12:51Ihr wollt das Gartenhäuschen behalten?
12:54Ja.
12:55Und wer macht das wieder ganz?
12:57Gabi natürlich.
12:58Ich?
12:59Du hast es ja auch schließlich kaputt getanzt.
13:09Ich habe Hunger.
13:13Ich auch.
13:15Und wir machen uns was zu essen?
13:18Was denn ich?
13:20Wen sonst?
13:22Was denkst du, wozu ich dich geheiratet habe?
13:25Ach, ich wusste, dass du mich ausnutzen willst.
13:29Wer schützt uns Männer?
13:33Na, wer bewahrt uns unsere primitivsten Rechte?
13:37Primitiver sind eure Rechte immer.
13:43Bleibt das klar, in Zukunft bestimme ich.
13:47Darfst du.
13:49Bestimmt?
13:51Versprochen.
13:52Gut, dass das klar ist.
13:55Du darfst alles, wogegen ich nichts einzuwenden habe.
13:59Das sag noch mal.
14:01Na, warte.
14:03Sag das noch mal.
14:05Sag das noch mal.
14:06Nicht erzählen.
14:08Peter, hör auf.
14:09Wenn du so wild bist, wirst du noch das Bett einschütteln.
14:12Wie die Laube war.
14:15Mensch, war das komisch.
14:20Sag mal.
14:22Hast du das eigentlich mit Schmitz in Ordnung gebracht?
14:25Nee, noch nicht.
14:27Peter, das geht doch aber nicht.
14:30Wir haben versprochen, die Laube so zurückzugeben,
14:32wie wir sie vorgefunden haben.
14:34Hast ja recht, Rieke.
14:35Natürlich hab ich recht.
14:37Ich geh gleich heut zu Ihnen und hinterleg erst mal einen Hunderter, was?
14:41Was, spinnst du?
14:43Was sollen die denn mit einem Hunderter?
14:45Wer repariert das Ding?
14:47Ich doch nicht.
14:48Ja, wenn der Schmitz auch gesagt hätte,
14:50dass wir das Ding zurückgeben wollen,
14:52dann wäre sie jetzt noch ganz.
14:53Mädchen, die Laube, die war Mord.
14:55Das ist unser Pech, nicht ihrs.
14:57Na hör mal zu, Rieke.
14:59Da ist doch kein Dach oder eine Regenröhre zu reparieren,
15:02sondern der Fußboden und das Fundament.
15:05Und das ist nicht meine Spezialstrecke, du.
15:08Och, na dann fragst du deine Kumpels.
15:11Und das Hänschen und Stange sich bereithalten,
15:13unsere Mansarda auszubauen, hast du wohl vergessen?
15:17Gleich nach der Hochzeitsreise sollte es losgehen.
15:19Was ist mit der Hand?
15:21Was sagst du denn dazu?
15:27Das sind alles keine Argumente.
15:29Keine Argumente.
15:34Nein.
15:42Rieke.
15:45Rieke.
15:47Und wenn ich nun das Material rausschaffe
15:50und Geld gebe für einen Handwerker?
15:53Rieke, Opa Paul ist wohl pfiffig genug,
15:56sich einen Handwerker zu besorgen.
15:58Oder?
16:00Das ist er bestimmt.
16:01Zufrieden?
16:03Aber du sagst es heute noch, ja?
16:08Sie haben alle recht.
16:09Und ich weiß es auch selbst.
16:11Die Laube ist alt und morschend, hat ausgedient.
16:13Aber ich werde das Gefühl nicht los.
16:16Im Grunde ist nicht die Laube, da bin ich gemein.
16:20Ist doch Unsinn, Paul.
16:21Verkaufen soll ich, weil man mir einen Neuaufbau nicht zutraut.
16:26Andererseits frage ich mich,
16:27ob das nicht schon ein greisenhafter Trotz ist,
16:29dass ich unbedingt auf Reparatur beharre.
16:32Ja.
16:33Ist es denn so viel?
16:35Für einen fast so viel.
16:37Und meine Schwiegersöhne haben mir zu verstehen gegeben,
16:40dass sie nicht daran interessiert sind.
16:42Und wenn ich dir helfe?
16:45Du?
16:46Hm?
16:50Nein, das will ich nicht.
16:52Und sei kein Frosch, Paul.
16:54Gerne.
16:55Noch zwei Bierchen.
16:57Wir zwei, wir schaffen doch was weg.
17:00Ich wollte mir deinen Rat holen, nicht dich anheuern.
17:04Das weiß ich, Paul.
17:05Aber mein Rat alleine, der haut dir noch keinen Nacken.
17:08Unsere Brotfabrik wird auch abgerissen,
17:10wenn das neue Backkombinat fertig ist.
17:13Und kein Mensch käme auf den Einfall,
17:15diese alte Bude wieder und wieder zu reparieren,
17:17bloß weil uns die alten Öfen lieb und vertraut sind.
17:20Das ist aber was ganz anderes.
17:22Oder hast du etwa eine neue Laube in Aussicht?
17:25Bitte, die Herren.
17:26Danke, Gerda.
17:27Danke.
17:32Wenn du jetzt aufgibst, Paul,
17:34dann gibst du die Laube,
17:35wenn du jetzt aufgibst, Paul,
17:37dann gibst du dich selber auf.
17:39Das ist es.
17:40Genau das.
17:42Also?
17:43Also, bauen wir auf.
17:48Du hast Görners also fest zugesagt?
17:51Ja.
17:53Wie kommst du denn dazu?
17:55Die Görners sind doch immer nette und hilfsbereite Leute.
18:00Den gebe ich dem Garten am liebsten.
18:03Aber ich verkaufe nicht.
18:05Aber ich.
18:07Ich denke, ich habe hier das Sagen.
18:09Na, dann sag doch endlich,
18:10wir verkaufen und nicht mal so, mal so.
18:13Nein, ich sage, wir bauen wieder auf.
18:24Du sagst ja gar nichts.
18:26Was soll ich denn dazu sagen?
18:28Das ist keine Arbeit mehr für dich, Paul.
18:31Willst du dich denn mutwillig kaputt machen?
18:33Unsinn.
18:34Ja, ja, denk mal an deinen Rücken.
18:36Wer hat es denn hinterher? Ich?
18:38Doch wohl in erster Linie ich.
18:44Ich habe mir das genau überlegt.
18:47Es ist zu schaffen.
18:49Du warst damals schon fix und fertig,
18:52vor 30 Jahren, als wir das Häusl bauten.
18:55Damals.
18:57Nach jedem Nagel bin ich gelaufen, nach jedem Stück Holz.
18:59Aber heute besorgt mir Georg das Holz
19:01und Herr Dietrich wird, wenn er von seinem Hochzeiturlaub
19:04zurück ist, mir das Material heranschaffen.
19:06Und vor allem, da hilft mir Fritz.
19:08Du und dein Fritz.
19:10Ihr seid zusammen 120 Jahre.
19:13Nein, nein, im Alter muss man seine Kräfte richtig einschätzen.
19:19Alt bin ich erst, wenn ich mir nichts mehr zutraue.
19:25Und überhaupt,
19:27wozu denn?
19:29Die Kinder sind ja nicht mehr interessiert am Garten.
19:35Du willst also verkaufen.
19:38Ich weiß das doch.
19:41Dann sag du es den Enkeln.
19:45Unseren Enkeln?
19:48Welchen denn sonst?
19:51Die haben mich nämlich umgestimmt.
19:53Dann geh du hin und sage ihnen,
19:55dass wir das Grundstück doch verkaufen.
19:58Allerdings, ob sie dann noch so oft zu uns kommen werden,
20:01das weiß ich nicht.
20:03Ach.
20:05Ach, ach, ach.
20:10Annekin,
20:12wo ist denn Schmalz?
20:22Ich will nicht.
20:24Ich will nicht.
20:26Ich will nur noch Bier.
20:28Ich liebe den Bier.
20:29Ich liebe den Bier.
20:46Hoppla, Fräulein.
20:48Du kennst mich schon nicht mehr.
20:50Ich dachte, du tanzt mal mit mir.
20:52Später, jetzt habe ich keine Zeit, meine Kleine.
20:54Ach nee, aber Hauptsache,
20:56du hast Zeit gehabt, Opa's Laube kaputt zu tanzen. Wie?
20:57Hattet ihr mir das, Opa's Laube?
20:59Quatsch.
21:09Also du weißt doch selber,
21:11dass wir nicht schuld waren an dem Einbruch.
21:13Ich bin ja nicht doof.
21:15Also was soll's?
21:17Peter Dietrich hat deinem Großvater das Geld gegeben,
21:19was wir gesammelt haben.
21:21Aber machen muss er es alleine.
21:23Also hör mal zu, das ist doch sein Marsch auf Fußboden.
21:25Wenn ich meinen Motorrad verpumpe,
21:27wenn ich den Garten verkaufen muss,
21:29weil es ihm zu schwer wird, störe ich nicht.
21:31Och, das tut mir aber leid.
21:33Nun brich mal nicht im Tränen.
21:35Weiß ich auch nicht.
21:37Ich muss höchstens mal kräftig lachen.
21:39Ganz schön raffiniert, dein Opa.
21:41Ich komme ahnungslos zum Polterabend
21:43und hinterher soll ich helfe-helfe Aufbaustunden machen.
21:45Und ihr habt eine neue Laube.
21:47Nicht übel, der Trick.
21:49Ich dachte, du seist so ein vernünftiger Kerl.
21:51Gabi, du siehst vielleicht eine Kröte.
21:58Ach so, ach so, deshalb.
22:00Ja.
22:04In der Laube ist jemand.
22:11Hallo, ist dort jemand?
22:14Das ist doch deine Gabi.
22:17So, ja.
22:19Ja, ja, ja.
22:21Ja, ja, ja.
22:23Ja, ja, ja.
22:25Ja, ja, ja.
22:28Tag, Opa.
22:30Tag, mein Kind.
22:32Wir sind das Vorauskommando. Tag.
22:34Guten Tag. Tag.
22:36Wir bauen die Laube wieder auf, wenn es recht ist.
22:38Stören wir wohl sozusagen?
22:40Opa, du störst doch nie.
22:42Und die anderen Polterabendgäste kommen auch gleich.
22:44Ja, zuerst schachten wir das Fundament aus und isolieren uns.
22:46Ja, das ist ein guter Vorschlag.
22:48Hier wird alles schöner als vorher.
22:50Und keiner kann mir mehr einen Vorwurf machen.
22:52Morgen kommt das Holz ran.
22:54Wer ist eigentlich der junge Mann?
22:55Ach so.
22:57Das ist Ted mit Hänsel vom Polterabend.
22:59Sehr angenehm.
23:08So, jetzt packen wir mal Lebensmittel und ein Handtuch
23:11und mein Waschzeug und den Schlafanzug ein.
23:13Wozu denn das?
23:15Ich bleibe mindestens drei Tage draußen, dann ist alles geschafft.
23:17Aha, die jungen Leute auch?
23:19Die können auch nur Stunden, weiß ich.
23:22Wieso?
23:23Ich denke, du schonst dich und machst nur so eine Art Bauleiter.
23:26Du denkst und denkst.
23:29Lass mir doch nicht jeden Nagel einschlagen.
23:31Jetzt, wo das Größte geschafft ist,
23:33da schwinge ich lieber selber den Hammer.
23:35Ja, und haust da auf den Daumen.
23:38Ungeschicktes Fleisch.
23:40Pack mir Wurst ein, Anna.
23:45Du lieber alter Dickkopf.
23:49Kein Wort von alt, Anna.
23:50So jung wie jetzt habe ich mich lange nicht gefühlt.
23:54Du wirst sehen, unsere Laube wird schöner als je zuvor.
24:20Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017