• vor 3 Monaten
Transkript
00:00Morgen!
00:01Morgen.
00:02Ich hab den ganzen Tag Labordienst.
00:03Ja, ich reib's dir nur ungern rein, aber ich hab gleich eine Ortenklappen-OP mit Professorin
00:20Patzelt.
00:21Du, ich reib's dir ungern rein, aber bei dir steht Labordienst.
00:26Was?
00:28Professorin Patzelt, hier ist was durcheinander gekommen.
00:33Ich sollte heute mit Ihnen in die Kardio-OP.
00:35Ich vermute, das ist kein Zufall.
00:37Ich hab mir Ihre Laborwertinterpretation angeschaut und da ist nur Luft nach oben.
00:43Laborwerte sind ein essentieller Teil der Diagnostik und die sollten Sie fehlerfrei
00:46interpretieren können.
00:47Im Labor finden Sie eine Reihe von Proben, werten Sie die aus und stellen Sie die entsprechenden
00:51Diagnosen.
00:53Das Leben als Assistenzarzt hab ich mir irgendwie glamouröser vorgestellt.
00:57Wer hat denn von Glamour gesprochen?
00:59Naja, aber ein bisschen Lametta wär schon ganz schön gewesen.
01:02Lametta?
01:03War ich zu streng?
01:05Nein, nein.
01:06Sie haben vollkommen recht.
01:08Aber vielleicht sollten wir trotzdem mal was für die gute Stimmung tun.
01:12Wir hatten schon lang kein Mitarbeiterfest mehr.
01:14Gute Idee.
01:15Sprechen Sie mit Herrn Berger.
01:23Kannst dir ja denken, was Moreau dazu gesagt hat.
01:27Osterwald, damit können Sie Änderungsschneider werden.
01:30Aber mit Chirurgie hat das nichts zu tun.
01:39Hast du Durst?
01:42Schmeckt nicht?
01:44Magst du lieber deine Kräuterlimo?
01:46Okay.
01:47Ja?
01:48Hallo, ich wollte noch schnell die Bettwäsche wechseln.
01:51Ja, ich helfe Ihnen gleich damit.
01:53Ich mach dir ein bisschen Musik an, Papa.
01:55Ja.
01:56Ja.
01:57Ja.
01:58Ja.
01:59Ja.
02:00Ja.
02:01Ja.
02:02Ja.
02:03Ja.
02:04Ja.
02:05Ja.
02:06Ja.
02:07Ja.
02:08Ja.
02:09Ja.
02:11Ich bin gleich wieder da.
02:13Ich hol nur kurz deine Kräuterlimo.
02:15Muss ich kurz ein Auge auf Ihnen?
02:17Na klar.
02:41Papa?
02:42Papa?
02:43Hey.
02:44Alles gut.
02:45Alles gut.
02:46Rufen Sie die Notarzt, schnell.
02:48Schau mich an.
02:49Alles ist gut.
02:50Alles gut.
02:51Verdacht auf Handgelenksfraktur.
02:53Okay.
02:54Herr Nolde, guten Tag.
02:55Ich bin Dr.
02:56Scherbers.
02:57Würden Sie die Finger einmal für mich bewegen?
03:00Okay, das sieht ja schon mal sehr gut aus.
03:04Gut.
03:05Meine Hand ist gebrochen.
03:06Ich hab's knacken gehört.
03:07Ich fürchte, da ahnen Sie recht.
03:08Aber immerhin sind die Nerven nicht betroffen.
03:09Wie ist das passiert?
03:10Ich war auf dem Weg zur Post und bin, ich bin auf einer Bananenschale ausgerutscht.
03:11Herr Klassiker, das ist aber wirklich Pech.
03:12Das war alles aber kein Pech.
03:13Dr.
03:14Stadler?
03:15Wissen Sie, ich hab vor drei Wochen endlich eine Erkrankung bekommen.
03:16Und das ist eine Erkrankung?
03:17Ja.
03:18Ja.
03:19Ja.
03:20Ja.
03:21Ja.
03:22Ja.
03:23Ja.
03:24Ja.
03:25Ja.
03:26Ja.
03:27Ja.
03:28Ja.
03:29Ja.
03:30Ja.
03:31Ja.
03:32Na?
03:33Nicht alles ist gut.
03:34EinGH!
03:35Ich hab' vor drei Wochen endlich einen Traumjob gefunden.
03:36Assistent im Besucherdienst im Museum.
03:37Und ich dachte, bevor es losgeht, mache ich nochmal Urlaub.
03:39Ägypten.
03:40Warum bin ich denn auf diese dämliche … Oh Gott.
03:42Oh Gott, die Kalope.
03:44Meinen Sie das Päckchen?
03:46Ja.
03:47Bringen Sie es raus bitte.
03:48Okay.
03:49Okay.
03:50Aber nicht wegwerfen.
03:51Die muss zurück nach Ägypten.
03:53Sonst hört das nie auf.
03:55Was hört sonst nie auf?
03:57Der Fluch.
03:59Der Fluch des Pfarrer auch.
04:06Gleich wird's besser, Papa. Gleich wird's besser.
04:09Gleich wird's besser, Papa. Gleich wird's besser.
04:11Haben Sie den Notarzt gerufen?
04:13Ja, es tut mir so leid.
04:15Können Sie mir das Kissen geben, bitte?
04:19Papa?
04:22Papa! Hey, Papa!
04:25Da hat mich was geschnallt!
04:30Hier ist er.
04:33Sturz aus dem Bett, Kreislaufstillstand.
04:36Okay.
04:40Kurz unterbrechen.
04:44Er ist wieder da.
04:48Ich gebe ihm gleich was gegen die Schmerzen.
04:54Wir brauchen dann gleich die Vakuummatratze.
04:57Kann ich bitte ab jetzt täglich so eine Beruhigungstablette bekommen?
05:01Dann sterbe ich wenigstens entspannt.
05:03Sie sterben nicht.
05:06Ich habe die pulverisierten Eingeweide eines Pfarrers ausgestohlen.
05:10Nevacare Pepi Senior. Glauben Sie mir, ich bin totgeweiht.
05:13Glauben Sie mir, in meinem OP sind Sie davor sicher.
05:16Oh, das sieht schlimmer aus als befürchtet.
05:18Ja, seine Chancen sind leider nicht so hoch.
05:20Aber ich glaube, er wird es schaffen.
05:22Er wird es schaffen.
05:25Seine Chancen sind leider minimal.
05:27Da hören Sie es. Tot.
05:29Das ist Dr. Albeck?
05:32Ja, und Prof. Patzelt. Aber wo kam das her?
05:34Keine Sorge, ich bin sicher,
05:36dass es dafür eine harmlose Erklärung gibt.
05:38Das dachte ich auch erst.
05:40Aber das kann ja alles gar kein Zufall sein.
05:42Ist der Patient organständig?
05:44Ich hoffe es.
05:46Könnte ich bitte noch mehr von dem Beruhigungstext bekommen?
05:48Unter den Umständen, glaube ich,
05:51entscheiden wir uns lieber für eine kurze Vollnarkose.
05:53Sein Bein ist deutlich verkürzt und außen rotiert.
05:55Dankeschön.
06:00Das sieht nach einer Fraktur aus.
06:02Was hat er schon zu einer Gesi bekommen?
06:040,1 Fentanyl-EV.
06:06Okay, geben Sie noch was nach. Er muss zum Röntgen.
06:08Erst Tachycard um 120.
06:11Blutdruck 100 zu 50.
06:13Das war nicht anders zu erwarten, nach der Reanimation.
06:15Wenn er auf Station ist, steigen wir auf Morphinon.
06:17Ja, das ist gut.
06:19Wir müssen noch ein paar Minuten warten.
06:21Wenn er auf Station ist, steigen wir auf Morphinon.
06:23Das wird ihn beruhigen.
06:25Ganz ruhig, ganz ruhig, Herr Lehmann.
06:27Keine Angst, wir helfen Ihnen.
06:30Ich kann Sie nicht verstehen.
06:32Dafür ist die Alzheimer-Erkrankung zu weit fortgeschritten.
06:34Aber er hört unsere Stimmen.
06:36Wenn sich die Sättigung nicht stabilisiert, müssen wir intubieren.
06:38Wenn er eine Patientenverfügung hat, bleibt ihm wenigstens Wasser spart.
06:40Welcher Vollidiot hat ihn eigentlich wieder reanimiert?
06:42Ich.
06:44Das ist mein Vater.
06:52Florian, warte bitte.
06:54Mein Vater hat eine Patientenverfügung.
06:56Keine lebensverlängernden Maßnahmen und keine Reanimation.
06:58Ich bin daran schuld, dass er das jetzt durchmacht.
07:00Ich hätte genauso reagiert, wenn mein Vater da gelegt wäre.
07:02Dein Vater hat kein Alzheimer im Endstadium.
07:04Und dein Vater ist auch nicht völlig orientierungslos.
07:06Du musst deinem Vater auch nicht dabei zusehen,
07:09wie er quälend langsam stirbt.
07:11Wir sorgen jetzt dafür, dass dein Vater keine Schmerzen mehr hat.
07:13Und du kannst die ganze Zeit bei ihm sein.
07:15Er kennt mich doch schon längst nicht mehr.
07:17Ich hatte nur eine Sache für ihn tun können, und die habe ich verkackt.
07:19Warum habe ich ihn nicht einfach in den Arm genommen
07:21und ihn sterben lassen?
07:26Ja, die Tagung ist erst in 14 Tagen.
07:28Das Catering kommt dann einen Tag vorher.
07:31Die Getränke habe ich schon mal
07:33mit unserem üblichen Kontingent mitbestellt.
07:35Was man hat, hat man.
07:37Frau Schmidt zeigt Ihnen schon mal, wo die Getränke hinkommen.
07:39Ja?
07:41Okay, dann gehen wir einmal dahinter.
07:44Hu-hu, Herr Berger.
07:46Frau Marquardt?
07:48Das ist ja eine Überraschung.
07:50Ich habe doch nicht etwa irgendeinen Termin übersehen?
07:52Nein, nein, nein.
07:55Ich habe heute eine Verabredung in Erfurt.
07:57Aber ich dachte, ich komme mal bei Ihnen vorbei.
07:59Das ist ja schön.
08:01Ich habe nur gerade ziemlich viel um die Ohren.
08:03Ja, das glaube ich, ne?
08:05Mit der Organisation der Tagung der Gefäßchirurgen.
08:07Die ja eigentlich traditionell seit zehn Jahren in Leipzig stattfindet.
08:09Ich hoffe, ich habe es nicht vergessen.
08:12Ach was.
08:14Ich finde es ja gut, mal mit Traditionen zu brechen.
08:16Auch wenn Sie sicherlich wissen,
08:18dass wir Vorreiter in Sachen Gefäßchirurgie sind.
08:20Genau wie das JTK.
08:22Wir sind ein Top-Klinikum
08:25mit top-engagierten, hochqualifizierten Mitarbeiterinnen
08:27und Mitarbeitern.
08:29Für die ist so ein Event auch mal schön.
08:31Jetzt habe ich zu tun,
08:33aber heute Nachmittag 15 Uhr hätte ich Zeit.
08:3515 Uhr, ja, das passt.
08:37Dann bringe ich Kuchen mit. Herr Dr. Albeck?
08:39Moin, Frau Marquardt.
08:41Herr Berger, das ist ja großartig.
08:44Da denke ich, man müsste was Wertschätzendes
08:46für die Kollegen machen und mal wieder ordentlich feiern.
08:48Da sind Sie schon in der Planung.
08:50Was?
08:52Berger?
08:54Ja.
08:56Ja?
08:58Was haben Sie gesprochen?
09:12Neuropathie?
09:15Nicht ganz.
09:17Ich bin Dr. Scherbers.
09:19Und Sie sind im Johannes Thal-Klinikum.
09:21Ich dachte, ich wäre tot.
09:23Und Sie wären Neuropathie?
09:25Sie haben den Eingriff überstanden.
09:27Frau Dr. Stadler.
09:29Wir haben den Bruch mit einer Platten aus dem Sack.
09:32Und Sie haben den Eingriff überstanden.
09:34Und Sie haben den Eingriff überstanden.
09:36Frau Dr. Stadler.
09:38Wir haben den Bruch mit einer Platte aus dem Sack.
09:40Und Sie haben den Eingriff überstanden.
09:42Und Sie haben den Bruch mit einer Platten aus der Synthese versorgt.
09:44In 10 Tagen wird das Nahtmaterial entfernt.
09:46Und dann können Sie auch schon mit der Gelenkmobilisierung beginnen.
09:48Ich hätte nicht gedacht,
09:51dass ich noch mal aus der Narkose aufwache.
09:53Ich habe immer noch nicht so richtig begriffen,
09:55wovor Sie wirklich Angst haben.
09:57Ich habe doch dieses Grabgefäß gekauft.
09:59Auf dem Touristenbasar.
10:01Ich war mir ganz sicher, dass es nur ein Souvenir ist.
10:03Eine billige Kopie.
10:05Und jetzt hat es sich als Antike herausgestellt?
10:07Ich habe ein wenig recherchiert.
10:10Es ist genau das Gefäß,
10:12was vor drei Jahren aus einem Museum gestohlen wurde.
10:14Ich kenne mich ja ein wenig aus.
10:17Ich mache ja gerade die Schulung für die Ausstellung.
10:19Kanopen müssen immer bei der Mumie bleiben.
10:21Da sind die Eingeweide drin,
10:23die bei der Mumifizierung entnommen werden.
10:25Wer die von der Mumie entfernt, ist verflucht.
10:27Deshalb tust du das Päckchen sofort wieder zurück nach Regep?
10:29Ja.
10:31Also, wenn Sie möchten,
10:34dann kann ich das für Sie erledigen.
10:36Ja.
10:38Wirklich?
10:40Frau Dr. Staudtler,
10:42Sie retten mir das Leben.
10:44Das ist mein Job.
10:46Ja, und deshalb kümmern wir uns jetzt mal um Ihren Husten.
10:48Ja.
10:50Aber seien Sie bitte vorsichtig, ja?
10:53Und machen Sie die Kanope auf keinen Fall auf.
10:55Auf gar keinen Fall.
11:02Na, wie geht es Ihnen?
11:04Ja, gut.
11:06Na, wer hatte versprochen,
11:08er würde nicht in das Päckchen gucken?
11:10Ich habe nur versprochen,
11:13nicht in die Kanope zu gucken.
11:15Ich habe nichts vom Päckchen gesagt.
11:19Und außerdem, sind Sie nicht neugierig?
11:21Wie, jetzt soll ich mich mit dem Pharao anlegen,
11:23weil Sie neugierig sind?
11:25Mein Interesse ist rein medizinisch.
11:27Und es könnte ja auch durchaus sein,
11:29dass, was auch immer hier drin ist,
11:31seine respiratorischen Symptome ausgelöst hat.
11:33Hm.
11:36Dann sollten wir vielleicht wirklich eine kleine Probe entnehmen
11:38und Sie ins Labor schicken.
11:40Ist allerdings eine aufwendige Laborarbeit,
11:42wenn wir überhaupt nicht wissen, wonach wir suchen.
11:44Höchst aufwendige Laborarbeit.
11:46Wunderbar, Dr. Maric, können Sie das übernehmen?
11:48Ja, mache ich.
11:51Sehr schön.
11:53Ein großes Labor von Patienten.
11:55Und eine Substanzenprobe.
11:57Check auf Sporen, Allergene und humanes Material.
11:59Alles klar, machen wir gleich mit.
12:01Ah, und Vorsicht.
12:03Da ist ein leicht reizbarer, pulveriges Material.
12:05Da ist ein pulverisierter Pharao drin.
12:07Bitte was?
12:10Sie haben ja keine Angst vor Flüchen, oder?
12:12Herr Maric,
12:14ich bräuchte einen pharmakogenetischen Test
12:16und ein Monitoring der Thrombozytenfunktion
12:18des Patienten auf der ITS.
12:20Die Proben liegen dort.
12:22Hallo, Papa, ich bin's, Florian.
12:24Ich habe dir dein Radio und deine Lampe mitgebracht.
12:31Nicht bewegen, Papa.
12:34Nicht bewegen.
12:36Nicht bewegen.
12:42Wie geht es Osterwald?
12:44Er macht sich Vorwürfe.
12:46Ja.
12:48Er hat gesagt, dass er sich mit dem Patienten
12:50in den Krankenhaus bringt.
12:52Er macht sich Vorwürfe.
12:54Ja, zu Recht.
12:57Das Röntgen von Paul Lehmann.
12:59Er war stark disloziert.
13:01Ja, das muss bei jeder Bewegung höllisch werden.
13:03Ah!
13:05Ich mach's schon.
13:07Ah!
13:09Alles gut, Papa.
13:11Papa, alles ist gut.
13:14Alles gut.
13:16Ich bin da.
13:18Ah!
13:20Alles ist gut.
13:22Eigentlich müsste man das operieren.
13:24Florian hat mir die Patientenverfügung gegeben.
13:26Da drin steht,
13:28dass ausschließlich palliativ behandelt werden darf.
13:30Keine lebenserhaltenden Maßnahmen.
13:33Die OP ist schmerzlindernd.
13:35Letztendlich muss Florian das entscheiden.
13:37Dann können wir nur hoffen,
13:39dass er wenigstens dieses Mal die richtige Entscheidung trifft.
13:53Da ist er, der Verrabber.
13:57Alter!
14:04Ich teste, ob das organisch ist.
14:10Was ist das jetzt am Arsch?
14:12Kannst du schon mal eine Kohlenstoffprobe machen?
14:14Äh, später. Die Zentrifuge ist gleich fertig.
14:16Na und?
14:18Wie lang kann es dann dauern,
14:20davon eine kleine Probe anzuzünden
14:22und die Rauchentwicklung zu beobachten?
14:25Ich zünde bestimmt nicht irgendeinen uralten Pharao an.
14:27Sag nicht, dass du Angst vor seinem Fluch hast.
14:29Du nicht?
14:31Nee.
14:33Glaub ich dir nicht.
14:35Ich glaub an die Wissenschaft.
14:37In der Wissenschaft gibt es auch Sachen,
14:39die sich nicht erklären lassen.
14:41Placebo, Tumore, die von selbst verschwinden.
14:44Das stimmt.
14:46Es gibt einiges, was wir noch nicht erklären können.
14:48Aber dass sich der Geist eines toten Pharaos
14:50wirklich interessiert, ist äußerst unwahrscheinlich.
14:52Meine Oma Lana kann Warzen besprechen.
14:54Funktioniert.
14:56Kann dir auch vorher sagen, wie viele Kinder du kriegst
14:58und wie alt du wirst.
15:00Das kann sie ja schön behaupten,
15:03weil es garantiert nie jemand nachprüft.
15:05Behauptet es nicht, sie weiß es von den fliegenden Seelen.
15:12Vielleicht solltest du wirklich deine Oma anrufen.
15:15Nein, nein, stopp, stopp.
15:17Frau Schmidt?
15:19Die bitte auch gleich runter ins Lager
15:21zu der anderen Lieferung.
15:23Ja.
15:25Vorsicht, Dr. Albeck.
15:27Herr Berger, Sie lassen sich nicht lupen.
15:29Die Kollegin muss freuen.
15:32Wann findet es denn statt, das Betriebsfest?
15:34Das ist ja ein Betriebsfest.
15:36Das sind die Getränke für die Tagung.
15:38Gut.
15:40Dann machen wir es so,
15:42dass wir die Betrügerinnen und Betrüger
15:44in den Krankenhäusern einordnen.
15:46Die Assistenzärzte haben gerade ihr Examen bestanden.
15:48Das Pflegepersonal trotz tapferer Grippewelle.
15:50Und wir Ärzte haben auch ein schwieriges Jahr hinter uns.
15:53Ich meine, das könnten Sie auch mal dementsprechend würdigen.
15:55Da sagen Sie was.
15:57Im Prinzip hätte ich auch gar nichts dagegen.
15:59Aber mir fehlen schlicht und ergreifend die Mittel.
16:01Frau Marquardt, Sie entschuldigen mich.
16:03Ich habe Sie schon erwartet.
16:05Ich habe uns Stachelbeer-Baiser-Torte mitgebracht.
16:07Ich hoffe, die mögen Sie.
16:10Ja.
16:12Aber die mögen Sie?
16:14Natürlich.
16:16In Ihrem Büro?
16:18Ja.
16:20Er ist noch etwas tachikat, aber sonst stabil.
16:22Ihr Vater hat sich erstaunlich gut erholt.
16:24Wollen Sie es mir jetzt noch reinreiben?
16:26Wenn ich nicht so ein dummer Idiot gewesen wäre,
16:29dann müsst ihr das alles jetzt nicht mehr mitmachen.
16:31Wusterwald, ich weiß, wie unerträglich es ist,
16:33jemanden gehen zu lassen, der einem viel bedeutet.
16:35Ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt.
16:37Ah!
16:39Alles gut, Papa.
16:41Wusterwald, aber gerade weil Ihr Vater so stabil ist,
16:43müssen wir noch etwas besprechen.
16:54Ihr Vater hat eine grob dislozierte Schenkelhalsfraktur,
16:56die bei jeder Bewegung höllisch schmerzt.
16:58Dann geben Sie mir Muffin.
17:00Das hat mich schon ziemlich ausgereizt.
17:02In dem Fall empfehle ich eine OP.
17:04Das ist ein Rieseneingriff, das wollen Sie ihm zumuten?
17:06Ja, aber perspektivisch wäre er dann nicht so gut.
17:08Das ist ein Rieseneingriff.
17:10Perspektivisch wäre er danach schmerzfrei.
17:13Perspektivisch.
17:16Eine OP kommt auf gar keinen Fall infrage.
17:18Dem stimme ich nicht zu.
17:20Sie wissen, was das bedeutet.
17:22Bei jeder pflegerischen Maßnahme hätte er höllische Schmerzen.
17:25Muffin hilft da auch nicht viel.
17:27Ich bin mir der Konsequenzen bewusst.
17:29Keine OP.
17:36Dr. Moreau?
17:38Das Muffin wird nicht für die Nacht reichen.
17:41Ich lasse Ihnen noch zwei Ampullen bringen.
17:51Herr Neude, ich muss Ihnen leider noch mal Blut abnehmen.
17:53Wir hatten ein kleines Missgeschick im Labor.
17:55Ich kann die Prüfung wirklich nicht machen.
17:57Ich bin im Krankenhaus.
17:59Ja.
18:01Und dein Nachholtermin?
18:03In sechs Wochen.
18:05Aber ich habe fest damit gerechnet.
18:09Ja, gut.
18:11Verstanden.
18:13Schlechte Nachrichten?
18:16Das kann man wohl sagen.
18:18Morgen ist die Kenntnisprüfung für die Ausstellung.
18:20Wenn ich die nicht mache, kann ich den Job knicken.
18:22Krank ist krank. Das können die doch nicht machen.
18:24Scheinbar doch.
18:26Für die Probezeit gibt es irgendeine Klausel.
18:28Für den Husten.
18:30Danke.
18:32Das Problem ist, der neue Job ist in Leipzig.
18:35Ich habe eine Wohnung und alles schon lange gekündigt.
18:37Das ist ja unfair.
18:3939,2.
18:41Ich hole Ihnen schnell ein Fiebersinkel.
18:43Das spielt jetzt eh alles keine Rolle mehr.
18:45Ich werde sowieso unter der Brücke landen.
18:47Ich werde keinen Job bekommen.
18:49Ich glaube, ich werde sterben.
18:52Die Entdecker von Tutankhamm und Skrap,
18:54die haben auch alle nicht lange überlebt.
18:56Sie werden nicht sterben.
18:58Nicht, wo Ihre Kanope jetzt wieder auf dem Weg zurück nach Kairo ist.
19:01Hm?
19:03Nein.
19:06Wirklich?
19:08Ja, wirklich.
19:16Dr. Stahler.
19:18Herr Nolde?
19:20Er hat leichtes Fieber.
19:22Ich habe ihm 500 Milligramm Paracetamol und Hustensaft gegeben.
19:24Und ich habe ihm ein Placebo verabreicht.
19:26Ein Placebo?
19:28Ja, ich habe ihm gesagt,
19:30dass seine Kanope auf dem Weg zurück nach Ägypten ist.
19:32Ich musste doch irgendwas gegen seine Pharaonenfluchtparanoia tun.
19:34Ja, na klar.
19:37Ich glaube, ich weiß jetzt auch, wo die Stimme im OP herkam.
19:39Hallo.
19:41Hallo.
19:43Die Luftfilter werden ausgetauscht.
19:45Es ist wirklich sehr beruhigend zu wissen,
19:47dass ich Bens Stimme nicht halluziniere.
19:49Es geht eben doch alles mit rechten Dingen zu.
19:51Äh, na ja.
19:54Spooky.
19:56Allerdings.
19:58Hey, Moment, halt, stopp, stopp.
20:00Wo, wo, wo, bei dir hin?
20:02Nach Hause?
20:04Nicht, bevor ich ein neues Labor bekommen habe.
20:06Dankeschön.
20:10Da geht er in der Früh Feierabend.
20:15Für einen von uns.
20:17Schnick, schnack, schnuck.
20:19Okay.
20:21Schnick, schnack, schnuck.
20:23Scheiße, ich habe die Blutproben für Professorin Patzel vergessen.
20:25Oh, fuck.
20:27Gib schon her.
20:29Und sowieso die halbe Nacht im Labor, kann ich dich auch gleich mitmachen.
20:32Du alleine im Labor?
20:34Keine Angst vorm Pharao?
20:36Nee, keine Angst vorm Pharao.
20:38Spooky.
20:40Spooky.
20:42Spooky.
20:44Spooky.
20:46Spooky.
20:48Spooky.
20:51Spooky.
20:53Wollen Sie?
20:55Nein, nein, nehmen Sie ruhig.
20:57Danke, danke.
20:59Spooky.
21:01Spooky.
21:04Spooky.
21:06Sie wissen schon,
21:08dass Sie die Tagung hinter meinem Rücken gekapert haben?
21:10Wie Ihre Klinik auch haben wir uns ganz regulär
21:12um die Austragung beworben.
21:14Ja, aber ohne mir davon ein Wort zu sagen.
21:16Ich habe diese Veranstaltung bis ins letzte Detail geplant.
21:19Es gibt sowas wie ein Gewohnheitsrecht, Herr Berger.
21:21Das tut mir leid,
21:23ich wollte nicht unkollegial sein.
21:26Vielleicht können Sie mir ein paar Tipps geben.
21:28Ein paar Tipps?
21:31Genießen Sie dieses Stück Kuchen, als sei es Ihr letztes.
21:33In den nächsten Wochen werden Sie keine Zeit dazu haben.
21:46Oh, ich hoffe, das ist nicht noch eine Überraschung aus Ägypten.
21:49Das fehlte noch.
21:50Das ist eine Expresslieferung vom Elektrofachhandel meines Vertrauens.
21:55Für die Prüfung morgen.
21:58Ich konnte die vom Museum überreden,
21:59dass ich die Prüfung als Videokonfi machen kann.
22:02Seit die Kanope weg ist, ist die Welt gleich viel freundlicher.
22:06Geben Sie noch mal Lust drauf.
22:08Also, Ihre Symptome werden gerade eher schlimmer.
22:11Sie sollten sich eigentlich schonen,
22:12anstatt irgendwelche Prüfungen zu machen.
22:13Ich will den Job aber unbedingt.
22:16Haben wir denn den Irreger inzwischen identifiziert?
22:18Herr Hamaritsch und Frau Hummel sind dran.
22:21Und hoffentlich können wir auch bald bestimmen,
22:23woraus der Inhalt der Kanope besteht.
22:26Bitte was?
22:28Bitte? Sie...
22:30Sie haben doch nicht etwa die Kanope geöffnet?
22:32Herr Nolde, es tut mir so leid, aber...
22:35Ich wollte Ihnen einfach nur beweisen,
22:36dass die Kanope nicht verflucht ist.
22:38Schauen Sie mal.
22:39Gerade eben.
22:40Da haben Sie doch noch geglaubt, dass alles gut ist.
22:42Und da sind Ihnen nur gute Dinge passiert.
22:45Jetzt kann ich mir die Prüfung in die Haare schmieren.
22:47Herr Nolde, ich kann Ihnen versichern,
22:48dass es zwischen der Kanope und Ihrer Prüfung
22:51nicht den geringsten Zusammenhang gibt.
22:59Frau Marquardt, Sie sind noch da.
23:01Offensichtlich, ja.
23:02Darf ich?
23:03Ja, aber bitte.
23:07Ich hoffe, Herr Berger hat Sie nicht auch verärgert.
23:10Na ja, wie man's nimmt.
23:11Er hat sich meine Tagung gekabert.
23:13Hm.
23:15Für sowas hat er Geld.
23:16Für ein Mitarbeiterfest reicht es nicht.
23:24Dabei ist es ja auch so,
23:25dass ich mich nicht mehr so gut verstehe,
23:28dabei ist ein Fest für die Mitarbeiter ja so wichtig.
23:33Gerade für die jungen Kollegen,
23:35die noch früh sind.
23:35Die müssen sich erst noch finden.
23:38So eine Party hilft da schon.
23:40Ja, also feiern ist richtig gut.
23:42Das schweißt zusammen.
23:43Man redet mal nicht über die Arbeit.
23:44Man lernt sich mal anders kennen.
23:46Ja, und zeigt die Wertschätzung füreinander.
23:48Sie sagen es.
23:49Ich fasse mal zusammen.
23:52Sie wollen Ihre Feier für die Mitarbeiter
23:53und ich will meine Tagung.
23:58Wissen Sie zufällig, ob Herr Berger
24:00an ein Rahmenprogramm für die Tagung gedacht hat?
24:03Keine Ahnung, ich habe irgendwas vom Buffet gehört.
24:09Ich glaube, ich brauche noch mal einen Termin bei ihm.
24:15Weißt du noch an unserer Lieblingshütte im Stubaital?
24:22Wir haben morgens den Ofen angemacht
24:25und alles riecht nach Kiefernzapfen.
24:28Wir haben Kaffee gekocht,
24:33rummeln uns draußen auf der Bank in unser Bettdecken ein
24:38und warten, bis die Sonne aufgeht.
24:57Wir haben doch keine OP für den Lehmann angesetzt?
25:02Osterwald verweigert die Einwilligung.
25:05Soll ich mal mit ihm reden?
25:06Ja, versuchen Sie Ihr Glück.
25:08Okay, vielleicht besser morgen.
25:10Er ist gerade ziemlich durch den Wind und macht sich schlimme Vorwürfe.
25:12Dass Osterwald die OP verweigert, hilft seinem Vater auch nicht weiter.
25:15Manchmal ist das der letzte Dienst,
25:17den man einem Angehörigen noch erweisen kann.
25:19Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:20Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:21Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:22Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:23Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:24Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:25Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:26Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:27Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:28Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:29Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:30Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:31Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:32Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:33Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:34Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:35Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:36Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:37Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:38Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:39Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:40Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:41Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:42Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:43Ich glaube, das ist ein guter Weg.
25:44Er hat Sie auch um Morphin gebeten?
25:46Er hat Sie auch um Morphin gebeten?
25:47Ja.
26:14Denken Sie nicht mal dran!
26:16Sie haben kein Recht, sich da hin zu mischen!
26:18Ich bin es ihm schuldig, dass das endlich aufhört!
26:20Aber nicht um diesen Preis, Hans, sowas gibt man nämlich kaputt!
26:22Was wissen Sie denn schon davon?
26:24Genug, um zu wissen, dass Sie sich das niemals verzeihen würden!
26:26Außerdem ist das strafbar!
26:28Das ist mir scheißegal, das ist doch kein Leben mehr so!
26:30Ustabald, Sie sind Arzt!
26:32Sie sind Arzt!
26:34Das haben Sie nicht zu entscheiden!
26:40Florian!
26:44Wollte er?
26:46Nein!
26:50Florian, warte!
26:52Florian, bleib stehen!
26:54Florian!
26:56Stopp!
27:02Komm, wir reden jetzt!
27:04Es ergibt nichts zu reden!
27:06Doch!
27:08Komm, wir reden!
27:10Komm mit!
27:14Setz dich hin!
27:22Florian!
27:24Was wolltest du bei deinem Papa?
27:28Florian!
27:32Was denkst du?
27:38Der Mensch da drin sieht aus wie mein Vater!
27:40Aber er ist es nicht mehr!
28:10Bleib still!
28:16Es wird bald regnen!
28:22Manchmal regnet es,
28:24obwohl die Sonne scheint!
28:34Komm, wir gehen rein,
28:36sonst werden wir klitschnass!
28:38Dann werden wir eben nass!
28:40Du kannst nicht alles ändern!
28:48Er verlässt sich auf mich!
28:54Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll!
28:56Gar nichts!
29:00Überlass das uns, seinen Ärzten!
29:02Das kann ich nicht!
29:04Ich...
29:06Ich bin für ihn verantwortlich!
29:24Wer ist da?
29:34Wer ist da?
29:50Ivo!
29:52Alles gut!
29:54Was soll das?
29:56Das war die Probe von Professorin Patzelt!
29:58Sorry, ich wollte dich nur etwas gruseln!
30:04Ivo!
30:24Ich muss zu meinem Vater!
30:26Ich muss mit Ihnen reden!
30:28Kommen Sie bitte mit!
30:34Setzen!
30:40Ihnen ist schon klar,
30:42dass ich Sie eigentlich wegen des Morphins anzeigen müsste!
30:44Dann tun Sie es doch!
30:46Sie würden Ihr ganzes Leben an die Wand fahren
30:48und Ihre Approbation verlieren!
30:50Und dafür wollen Sie mich bewahren, richtig?
30:52Weil Sie so ein Gutmensch sind!
30:54Osterwald, wir sind Ärzte!
30:56Und als solche unseren Berufsethos verpflichtet!
30:58Das wird nicht plötzlich aufgenommen,
31:00weil ein Angehöriger betroffen ist!
31:02Ja, leicht gesagt,
31:04wenn man nicht selbst in der Situation ist!
31:06Okay!
31:08Warum glauben Sie,
31:10hat Ihr Vater nicht selbst Schluss gemacht,
31:12als er noch konnte?
31:14Die verbleibende Zeit mit Ihnen
31:16ist ihm sehr wichtig!
31:18Warum hat er dann nicht darüber nachgedacht,
31:20wie es mir geht, ihn zu sterben zu sehen?
31:22Sie sind nicht wütend auf Ihren Vater!
31:24Sie sind wütend auf sich selbst!
31:26Tun Sie mir einen Gefallen,
31:28reißen Sie sich jetzt zusammen
31:30und treffen Sie jetzt wenigstens
31:32die richtige Entscheidung!
31:34Diese OP ist komplett sinnlos!
31:36Osterwald,
31:38damit eins unmissverständlich klar ist!
31:40In diesem Klinikum
31:42retten wir Menschenleben!
31:44Wir beenden sie nicht!
31:54Ich kriege heute bestimmt einen Einlauf!
31:56Ja, frag mich mal!
31:58Ich wollte nur einen Witz machen!
32:00Vielen Dank!
32:02Solche Freunde braucht keine Freunde!
32:04Wenn Sie beide das ausdiskutiert haben,
32:06dann würde ich gerne mal den Tag
32:08gestern nachbesprechen!
32:10Das mit der Mumie,
32:12das sollte nur ein Scherz sein!
32:14Aber es war nicht witzig, ich weiß!
32:16Da wäre ich ehrlich gesagt gern dabei gewesen!
32:18Irgendwelche Albernheiten sind die eine Sache,
32:20was allerdings gar nicht geht,
32:22ist mit Laborproben
32:24wahrlässig umzuorientieren!
32:26Ich weiß, dass Sie ETS sind!
32:28Tut mir leid, das wird nicht wieder vorkommen!
32:30Das darf nicht wieder vorkommen!
32:32Ansonsten kriegen Sie wirklich Ärger mit mir!
32:34Und bis sich da
32:36eine professionelle Routine eingestellt hat,
32:38üben Sie weiter!
32:40Sie sind beide weiterhin im Labor eingeteilt!
32:42Und diesmal bitte ohne Sperenzien!
32:46Tut mir leid, dass Sie beide nicht abgeliefert haben!
32:50Sagen Sie es nicht weiter,
32:52aber ich habe Labordienste auch immer gehasst!
32:54Ja!
32:56Frau Markwald,
32:58kommen Sie rein!
33:00Was kann ich denn noch für Sie tun?
33:02Ich wollte das,
33:04was gestern zwischen uns vorgefallen ist,
33:06nicht so stehen lassen!
33:08Ich meine, wir müssen ja auch noch in Zukunft miteinander arbeiten!
33:10Nehmen Sie doch bitte Platz!
33:18Sie wollen Tipps?
33:20Sie bekommen Tipps!
33:22Dazu muss ich natürlich erst mal wissen,
33:24was haben Sie sich denn schon
33:26für die Crème de la Crème
33:28der Gefäßchirurgie überlegt?
33:30Unser Konferenzraum ist bestens ausgestattet,
33:32ich habe Getränke
33:34und natürlich auch Mittagessen organisiert!
33:36Drei oder vier Gänge?
33:38Tafelspitze und Nachtisch!
33:40Hausmannskost!
33:42Bei uns waren das Hummerschwänze und Langusten,
33:44aber bitte!
33:46Und die Soiree?
33:48Dachte ich mir!
33:50Sie haben das schon mal alles aufgeschrieben!
33:52Also, Sie brauchen ein Abendessen,
33:54vier Gänge
33:56und ein exklusives Abendprogramm!
33:58Ich habe ein paar Pianisten engagiert!
34:00Wir hatten letztes Jahr ein Streicherensemble
34:02vom Gewandhaus, aber so was gibt es hier gar nicht, ne?
34:04Wozu brauchen die das alles?
34:06Es geht ja um das Renommee
34:08unseres Klinikverbandes!
34:10Sie repräsentieren nicht nur allein Ihre Klinik!
34:12Ach, und
34:14haben Sie an Professor Rüdli aus Bern gedacht?
34:16Was ist mit dem?
34:18Der hält doch den Eröffnungsvortrag
34:20und der kommt jedes Jahr mit seiner Frau und vier Kindern!
34:22Da brauchen Sie eine Suite!
34:24Im besten Hotel am Platze!
34:26Wie?
34:28Und die soll ich bezahlen?
34:30Natürlich!
34:36Oh, Dr. Scherbers,
34:38wie geht's Herrn Nolde?
34:40Ganz okay, ich hab ihm noch was zur Linderung gegeben
34:42und einen Kühlpack für die Hand, aber
34:44das ist nicht das größte Problem.
34:46Er hat die ganze Nacht durchgelernt,
34:48jetzt ist er vollkommen durch den Wind und sagt,
34:50er hat alles wieder vergessen.
34:52Das war keine gute Idee, ihn anzulegen, ich weiß.
34:54So verspielt man das Vertrauen seiner Patienten.
34:56Ich weiß aber auch schon, wie ich's zurückgewinnen kann.
34:58Okay.
35:00Indem ich ehrlich zu ihm bin.
35:02Ich komme nämlich gerade aus dem Labor
35:04mit Neuigkeiten für Herrn Nolde.
35:06Haben Sie den Erreger endlich isoliert?
35:08Nein, wir testen noch auf Reisekrankheiten,
35:10alles andere war bisher negativ.
35:12Was sind denn dann die Neuigkeiten,
35:14Oh,
35:16das wird ihn tatsächlich beruhigen.
35:24Ich war gerade bei Herrn Lehmann.
35:26Alles unverändert.
35:28Aber die Schwester meinte,
35:30dass Florian heute noch nicht da war,
35:32das macht mir ein bisschen Sorgen.
35:34Er war schon hier.
35:36Und?
35:38Wir haben geredet.
35:40Also, ich hab geredet.
35:44Dr. Morrow,
35:48Florian ist mit den Nerven am Ende.
35:50Ich hoffe, Sie haben ihm nicht noch mehr Druck gemacht.
35:56Ja.
35:58Dann halten Sie ihn auf, verdammt!
36:00Okay, verstehe.
36:02Osterwald hat die Entlassungspapiere
36:04für seinen Vater unterschrieben.
36:06Osterwald!
36:08Hey!
36:10Was soll das?
36:12Ich bring meinen Vater zurück in seine gewohnte Umgebung.
36:14Wenigstens das.
36:16Das ist eine schlechte Idee und das wissen Sie.
36:18Warum versteht eigentlich keiner,
36:20dass ich einfach will,
36:22dass mein Vater in Frieden gehen kann?
36:24Ich kann das verstehen, sehr gut sogar.
36:26Dann lassen Sie mich.
36:28Ich hab das verursacht.
36:30Ich hab ihn reanimiert.
36:32Also übernehme ich jetzt die Verantwortung.
36:34Du hast als Arzt alles richtig gemacht.
36:36Ja, aber nicht als Sohn.
36:38Es ist meine Schuld.
36:40Sein Problem ist nicht die OP,
36:42sondern sein Allgemeinzustand.
36:44Wenn er die OP übersteht,
36:46dann ist er wenigstens schmerzfrei.
36:48Und Sie können den Rest seines Lebens für ihn da sein.
36:50Aber jetzt geben Sie mir verdammt noch mal
36:52die Einwilligung, damit ich meinen Job machen kann.
37:02Herr Nolde.
37:04Ja?
37:08Herr Nolde, ich hab gute Nachrichten
37:10und eine interessante Neuigkeit für Sie.
37:12Ihnen glaub ich überhaupt gar nichts mehr.
37:14Es tut mir ehrlich leid.
37:16Aber sehen Sie,
37:18das Material in der Kanope,
37:20das war tatsächlich organisch.
37:22Oh mein Gott, ich hab's gewusst.
37:24Moment, Moment.
37:26Es ist organisch, aber es ist nicht mal zehn Jahre alt.
37:28Wahrscheinlich die Überreste einer Maus.
37:30Und die angebliche Kanope, die haben wir auch getestet.
37:32Das ist aus dem Harz, 21. Jahrhundert.
37:34Made in China.
37:36Made in China?
37:38Oh Gott, die Prüfung geht los.
37:42Ganz ruhig, Herr Nolde.
37:44Sie schaffen das und nicht vergessen,
37:46es gibt keinen Fluch.
37:48Es gibt keinen Fluch.
37:52Herr Nolde,
37:54Sie sind seit Minuten zu spät.
37:56Oh Gott,
37:58ich glaub, mir wird schwindelig.
38:00Herr Nolde, alles gut, ganz ruhig.
38:02Herr Nolde ruft Sie gleich zurück, ja?
38:04Ich bleib bei Ihnen.
38:06Wollen Sie eine Rotgartenmaske?
38:08Herr Nolde, schauen Sie mich mal.
38:10Ganz ruhig, schauen Sie mich an.
38:12Durch die Nase ein.
38:14In den Bauch.
38:16Genau, jetzt durch die Nase ein.
38:18Durch den Mund aus.
38:20Sie machen das prima.
38:22Ich dachte schon,
38:24mein letzter Stündlein hätte geschlagen.
38:26Nein, hat es nicht.
38:28Sie wissen jetzt auch,
38:30was bei Ihnen die Grippesymptome verursacht hat.
38:32Sie haben sich aus Ägypten
38:34noch ein anderes kleines Souvenir mitgebracht.
38:36Das Westen-Nil-Virus.
38:38Ist das gefährlich?
38:40Nein, überhaupt nicht.
38:42Wir können Sie sogar heute entlassen.
38:44Sehen Sie, nur ein Virus, keinen Fluch.
38:46Ja, dann mach ich jetzt meine Prüfung.
38:48Ja.
38:50Ich lass mich doch von dem toten Pfarrer
38:52und nicht meine Zukunft versauen.
38:54Ach, so ist es.
38:56Ich bin ein bisschen zu spät, Verzeihung.
38:58Los geht's.
39:06Dicke Tropfen zu untersuchen
39:08auf Bakterien, Filarien und Plasmodien.
39:10Alles klar.
39:16Was war das?
39:18Was denn? Ich hab nichts gehört.
39:20Wie läuft es?
39:22Super.
39:24Sehr gut.
39:26Meinen Sie, Sie schaffen es, in einer Stunde im OP zu sein?
39:28Ich hab eine Dünndamm-Teil-Resektion
39:30und hätte Sie gerne dabei.
39:32Alle beide.
39:34Hier ist die Akte zum Vorbereiten.
39:38Sie wollten noch Lametta.
39:40Yes!
39:42So, wir sind uns einig,
39:44dass wir den kleinsten und sichersten Eingriff vornehmen, ja?
39:46Deine Knochendicht ist noch recht hoch,
39:48also steht einer Schrauben-Nostel-Synthese nichts im Weg.
39:50Ich mach eine Drei-Punkt-Abstützung
39:52am Kopf, Adernbogen und laterale Corticalis.
39:54Dynamisches Gleitprinzip der Schrauben.
39:56Nach lateral geführte Sinterung.
39:58So.
40:00Und jetzt?
40:02Ja.
40:04Und jetzt?
40:06Ja.
40:08Und jetzt?
40:10Nach lateral geführte Sinterung.
40:12So, Sie reponieren.
40:14Ich eröffne.
40:16Hoffentlich ist das Hämatom nicht schon zu groß.
40:30Die Blutung ist relativ stark.
40:32Mehr Absaugen, bitte.
40:34Haben wir genug Konserven für einen Notfall?
40:36Ja.
40:40Ja.
40:46Hat Osterwald die Prädisposition geerbt?
40:52Das kann ich mir denken.
40:54Das würde sein Arbeitstempo und sein Ehrgeiz erklären.
41:04Du hattest recht mit dem Regen.
41:06Welcher Regen?
41:08Na, es hat doch gerade total geregnet.
41:14Können Sie mir sagen,
41:16ob schon Wetterzeit ist?
41:18Papa, ich bin's.
41:24Sie können mir jetzt ruhig das Essen bringen.
41:38Der Blutdruck ist reponiert.
41:40Zehbogen, bitte.
41:46Ja, Pat.
41:48Okay, Schrauben vorbereiten.
41:50Kirschner Draht.
42:08Frau Dr. Scherbers.
42:10Herr Neude.
42:12Gut, dass ich Sie noch treffe.
42:14Ich wollte mich noch bei Ihnen verabschieden.
42:16Wie ist der Ereignis-Test gelaufen?
42:18Gut, ich habe bestanden.
42:20Das ist ja toll.
42:22Also, ich gratuliere Ihnen.
42:24Danke.
42:26Herr Neude,
42:28vergessen Sie Ihren Pfarrer und ich.
42:30Dankeschön.
42:32Na dann, ich werde dann mal los.
42:34Vielen Dank für alles.
42:36Passen Sie gut auf sich auf, Herr Merz.
42:38Ja.
42:40Stopp!
42:42Vorsicht!
42:46Ach, pur.
42:48Also, ich glaube,
42:50das wird ab jetzt mein Glücksbringer.
42:56Ich kläre Sie jetzt gemäß Protokoll
42:58über den Verlauf der OP auf.
43:00Die Osteosynthese ist gut verlaufen,
43:02insgeseiten, dass wir das Leben Ihres Vaters verlängert haben.
43:04Sie müsste jetzt schmerzfrei sein.
43:06Allerdings kam es zu einer Blutung
43:08mit reflektorischer Tachycardie.
43:12Dein Vater wacht jeden Moment auf,
43:14aber er ist sehr schwach.
43:16Es kann immer noch sein,
43:18dass es zu einer periferen Vasodilatation kommt.
43:20Was machen wir dann?
43:22Nichts.
44:04Oh, nein, Papa.
44:34Oh, nein.
45:04Frau Marquardt, es ist ja wirklich die beste Lösung,
45:24dass die Tagung da bleibt, wo sie hingeht.
45:26Sie haben ja auch die meiste Erfahrung.
45:28Wunderbar.
45:30Aber vielleicht machen wir das ja nächstes Jahr gemeinsam.
45:32So machen wir das.
45:34Ich wünsche Ihnen eine gute Rückreise nach Leipzig.
45:36Danke, Ihnen auch einen angenehmen Tag.
45:38Und Dr. Ahlbeck, Ihnen wünsche ich alles Gute.
45:40Ebenso, Frau Marquardt.
45:44Dr. Ahlbeck, Sie kriegen Ihr Mitarbeiterfest.
45:48Die Tagung geht an die Sachsenklinik.
45:50Wie kam es denn dazu?
45:52Sie hatten recht.
45:54Unser Team hat ein rauschendes Fest verdient.
45:56Die Kollegen würden es freuen.
46:08Willst du allein sein?
46:20Es ist schlimm, dass ich erleichtert bin.
46:22Nein.

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