Viola und Faraz sind gerade zum ersten Mal Eltern geworden. Mit ihnen freuen sich Violas Eltern Holger und Beatrice, für die der kleine Linus ihr erster Enkelsohn ist. Faraz’ Eltern Masud und Anoushe sind sogar zum ersten Mal überhaupt Großeltern geworden. Doch obwohl beide Seiten bislang moderat religiös waren, ist es den Omas und Opas plötzlich wichtig, dass der Enkel getauft beziehungsweise beschnitten wird. Die frischgebackenen Eltern geraten zwischen die Fronten… Im Stil von „Monsieur Claude und seine Töchter“ (2014) und „Soulfood“ (2020) befinden sich junge Menschen plötzlich im Kreuzfeuer ihrer eigenen Familie, die ihre Religionen und Traditionen durchsetzen wollen. Den Biss, den andere Vertreter des Genres perfektioniert haben, lässt „Taufalarm“ etwas vermissen. Dennoch geizt der Film nicht mit Seitenhieben. So bemerkt Violas Vater spitz, dass Faraz aus einer patriarchalischen Gesellschaft stamme — und nimmt seiner Tochter selbst einen Job weg, damit sie erst einmal „einige Jahre“ bei ihrem Sohn zu Hause bleiben kann. Trotz eines arg simplen Endes regt der Film zum Nachdenken an: Ist ein Kompromiss möglich?
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Kurzfilme