Rote Rosen - Mehr als ein Spiel? 4160
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00:00Und in der allerletzten Schublade lag die Liste.
00:03Die hab ich fotografiert.
00:04Die Lebrettmacher Schulze steht an erster Stelle.
00:08Das ist doch die Enkeltochter von Schulze.
00:10Die ist fünf Jahre alt.
00:11Das ist Bessitz.
00:13Also den nimm ich mir vor.
00:15Ich kann auf dich im Drei Könige einfach nicht verzichten.
00:19Dann sorge ich eben für Ersatz.
00:21Aber es trifft sich ja gut, dass ich gerade im Hause bin und die Abläufe kenne.
00:24Ich kann also alle kleineren und größeren Krisen sozusagen nebenbei auffangen.
00:28Was sagen Sie?
00:33So, Dessa. Viel Spaß.
00:36Von wegen ich mache alles alleine, Lonesome Rider und so.
00:39Ja?
00:39Dabei hattest du einen superschönen Tag am Elbstrand mit Bikergirl 82.
00:58Was ist denn in dich gefahren?
01:19Ben, gib doch einfach zu, dass du eine Affäre hast.
01:22Ey, was hab ich?
01:23Ich, ähm, geh mal in die Küche.
01:27Was läuft mit Bikergirl 82, Ben?
01:30Warum machst du mir hier so eine peinliche Szene?
01:33Ich hab euch gesehen.
01:35Vor Biomertens.
01:37Das war eine Kundin.
01:38Ben, und die schreibt dir nachts solche Nachrichten?
01:41Ich freu mich auf die nächste heiße Tour mit dir.
01:43Drei Feuer-Emojis.
01:44Ich finde das nicht witzig.
01:52Ich finde das sehr witzig.
01:54Bikergirl 82 ist einfach nur Fan von meinem Blog.
01:58Ja, der wurde ja von Bikes and Brains ordentlich beworben.
02:00Und wir beide, wir, wir fachsimpeln miteinander.
02:03Na klar, fachsimpeln nennt man das also heute.
02:06Was glaubst du, warum nennt sie sich so?
02:08Weil sie ein Bikergirl ist.
02:10Jahrgang 82.
02:11Falsch.
02:12Sie ist 82.
02:15Sie heißt Ingrid.
02:17Genau.
02:18Und Ingrid macht sich dann so ein Profil, oder wie?
02:21Nein, das hat ihr Großdeffel für sie gemacht.
02:23Sie war früher selber begeisterte Bikerin
02:25und war dann sehr traurig, als sie entschieden hat,
02:28nicht mehr zu fahren.
02:32Und das vor Biomertens war eine Kundin?
02:35Mhm.
02:37Gut.
02:38Julius, was sagst du?
02:52Ich kann es nur anbieten.
02:54Wenn Svenja nicht da ist,
02:55dann ist das eine heftige Doppelbelastung für sie.
02:58Und Amelie kennt die Abläufe aus dem FF.
03:01Frau Fehrmann neigt zu unproduktiven Alleingängen.
03:05Ich handel immer zum Wohle des Gastes und des Hotels.
03:08Was war mit dem letzten Interview mit Herrn Kaiser in der NOZ online,
03:11das war auch nicht abgesprochen.
03:12Ich kann Ihnen sagen, dass wir bis einschließlich nächsten Wochenende
03:15komplett ausgebucht sind im Restaurant.
03:17Es war eine super Werbung für Scalas.
03:19Ja.
03:19Aber wenn das nur externe Buchungen sind,
03:21was machen dann unsere Hotelgäste?
03:23Dann gehen Sie raus und suchen sich einen Döner und Pommes.
03:25Herzlichen Glückwunsch.
03:25Ihnen kann man es aber auch einfach nicht recht machen.
03:28Muss ich Sie wirklich daran erinnern,
03:32dass Sie schon häufiger für, gelinde gesagt,
03:34Irritationen gesorgt haben?
03:36Gut, also wir haben da zwei Möglichkeiten.
03:38Entweder Sie versinken hier die nächsten 14 Tage in Arbeit
03:41oder Svenja kann nicht auf Tour gehen.
03:45Julius, es ist wirklich wichtig für mich.
03:48Glaub mir.
03:48Ich, meine Güte, ich gebe Olivia auch Schlagzeugunterricht,
03:52wenn sie soweit ist.
03:53Okay, okay, dann, ja, dann mach es.
03:58Sie können ja doch gute Entscheidungen treffen.
04:01Hier ist kein Rücksier jetzt.
04:07Tina, es bleibt doch mal stehen.
04:10Ich kann nicht, ich muss Luis aufholen.
04:11Lilly passt auf ihn auf.
04:13Sie passt sehr gerne auf ihn auf.
04:14Es macht also nichts, wenn er ein paar Minuten später kommt.
04:16Hey, hey.
04:18Was war das gerade?
04:20Nichts.
04:20Ich habe mich einfach geirrt.
04:21Es kann doch mal vorkommen.
04:24Du bist eifersüchtig.
04:27Tina, Tina, ich kenne dich.
04:31Ich mag es einfach nicht, wenn du unehrlich zu mir bist, okay?
04:34Ich bin nicht unehrlich.
04:36Ich habe lediglich mit einer älteren Dame,
04:38die Motorrad-Fanis, geschrieben.
04:40Du wolltest die Scheidung noch auch, oder nicht?
04:42Hätte ich sonst eine Scheidungsparty mit dir gefeiert.
04:45Aber dann verstehe ich es nicht.
04:46Ach, Ben, ich war einfach...
04:48Ich war einfach ein bisschen sauer.
04:52Weil wir uns als Freunde getrennt haben.
04:56Und wir das allen so verkauft haben.
04:57Und dann möchte ich einfach auch, dass du ehrlich zu mir bist.
05:01Das bin ich doch.
05:02Genau.
05:04Und es macht ja auch Freundschaft überhaupt keinen Sinn.
05:07Und wenn du jemanden Neues hast,
05:08dann würde ich das einfach ganz gerne von dir erfahren.
05:11Ja, das sehe ich auch so.
05:13Aber ich habe niemanden...
05:14Habe ich verstanden.
05:16Jetzt muss ich Luis abholen.
05:23Und?
05:24Was hat er gesagt?
05:25Der Kerl ist dreister, als ich dachte.
05:35Er hat noch nicht mal versucht,
05:37seinen zensierten Artikel vor mir zu verstecken.
05:40Was haben Sie denn gesagt?
05:43Ja, ich würde gerne was korrigieren.
05:47Und da hielt er mir seine Fassung unter die Nase
05:50und sagte, nicht mehr nötig.
05:51Ja, eine Unverschämtheit, ja.
05:54Dabei merken die Leute doch, dass das nicht mein Text ist.
05:58Aber das ist ihm wurscht.
05:59Nur weil er die Zeitung jetzt an sich gerissen hat,
06:01glaubt er, er kann alles alleine bestimmen, oder was?
06:03Das ist Zensur.
06:04Das ist ein freies Land.
06:06Und die Zeitung ist nicht seine Privatsache.
06:08Ja, und was ist mit der Liste?
06:10Könnten Sie da mal nachfragen?
06:12Das war natürlich nicht so möglich,
06:14weil ich wollte Dr. Berger nicht verraten.
06:18Aber ich habe sie beide natürlich als meine Nachfolger vorgeschlagen.
06:23Und?
06:24Er sagte, das ist in der Vollversammlung alles beschlossen worden.
06:28Und dann hat er mir gedroht.
06:30Gedroht?
06:31Ja, wenn ich vor hätte, Ärger zu machen
06:33oder meine Wunschkandidaten durchzudrücken,
06:36dann wäre Schluss mit Frieden.
06:39Ja, man kommt ja hier zum Entspannen her, ne?
06:43Sich jetzt einen langen Streit ans Bein zu binden, das ist Sex.
06:46Das können wir so nicht stehen lassen.
06:49Seine Enkelin ganz oben auf der Warteliste,
06:52das müssen wir klären.
06:53Naja, aber nach der Enkelin kommen ja noch mindestens 20 andere Namen.
06:5720?
06:5720?
06:57Ach, naja, da ist garantiert einer dabei,
07:01der sich die Chance auf sein Schrebergartenglück
07:03nicht nehmen lassen will, ne?
07:05Dann stehe ich wohl jetzt ohne, bleibe da.
07:08Du kannst doch zurück ins Rosenhaus kommen.
07:10Dann kriegt der alte Stiesel doch noch, was er will.
07:14Was ist denn eigentlich mit Ihrem Artikel?
07:17Haben Sie den jetzt zurückgezogen?
07:19Mein Artikel habe ich vor seinen Augen
07:22in Tamschend Stückzessen.
07:24Ach, Herr Lüder.
07:26Wir müssen da was machen.
07:28Der Artikel muss auf jeden Fall erscheinen.
07:34Ja.
07:34Ich verstehe nicht, warum ihr immer wieder aneinander geratet.
07:38Im Grunde ist das ein altes Erbe, das Böttcher angetreten hat.
07:42Flickenschild hat ihn mir vorgezogen und das wird wohl immer wieder zwischen uns stehen.
07:45Mangel des Vertraums.
07:46Von welcher Seite?
07:49Von beiden Seiten gleichermaßen.
07:52Julius ist eigentlich ganz okay.
07:55Privat mag das stimmen, aber...
07:57Dein Job ist der einfach nur...
08:00Weißt du, jeden Vorschlag bremst er aus.
08:05Zu modern, zu teuer, zu kreativ.
08:07Ganz ehrlich, wie soll man da noch motiviert bleiben?
08:09Naja, er möchte eben Bewährtes bewahren.
08:12Dann soll er doch bitte schön ein Museum leiten und kein Hotel mit lebendigen Gästen.
08:17Sag, ähm, kann es sein, dass da noch ein ganz bisschen Konkurrenzkampf tobt?
08:23Nein.
08:24Nein, so ist das nicht.
08:26Aber wenn das Haus schlecht geführt wird, dann können sich die drei Könige hier bald gute Nacht sagen.
08:31Es ist doch aber auch in Ordnung, wenn wir uns in dieser Sache nicht einig sind, oder?
08:34Kann es sein, dass du eigentlich lieber wieder ein Hotel leiten möchtest?
08:41Ich leite doch schon das Restaurant.
08:43Ja, aber du könntest ja die Seiten wechseln.
08:46Dann würde ich dir den Job wegnehmen.
08:48Ja, wer weiß, vielleicht werden wir auf der Tour groß entdeckt mit Girlfront und touren dann international.
08:53Mhm.
08:55Danke, dass du dich mit Julius Romergerst für mich, damit ich wieder Punk leben kann.
09:00Das mache ich wirklich gern.
09:03Ich danke dir.
09:03Ach, ach, was hat denn Herr Lüder jetzt vor?
09:13Er überlegt, ob er seinen Flug verschiebt.
09:15Er war ganz schön deprimiert.
09:18Ich bin so glücklich.
09:21Manchmal vergisst man doch glatt, wie gut wir es hier haben.
09:24Wovon reden Sie jetzt?
09:25Ja, ich weiß jetzt, was wir machen.
09:28Was machen wir denn? Eine Demonstration?
09:30Oder eine Revolte? Ein Aufstand?
09:33Nein, nein, nein, nein, nein. Ich bin Pazifist.
09:36Nun spannen Sie uns nicht so auf die Folter.
09:40Wir gründen unsere eigene Zeitung.
09:43Ja, das ist doch gut. Dann soll sich doch der Schulze gehackt legen mit seinem Blatt.
09:48Ja, genau. Da kommt rein, was wir für richtig halten.
09:51Ja, wir lassen uns den Mund nicht verbieten.
09:53Haben Sie zufällig noch eine Kopie von Ihrem Text?
09:58Na klar. Ist alles hier drin.
10:00Nur schade, dass Sie morgen abreisen.
10:02Inzwischen wurde das Internet erfunden.
10:04Oder wollen Sie bleiben?
10:05Nein, nein, die Zeitung muss natürlich unbedingt morgen erscheinen.
10:09Am besten gleichzeitig zu dem alten Vereinsblatt.
10:13Na klar.
10:14Am besten wäre es noch ein paar Stunden früher.
10:15Na ja, also los. An die Arbeit.
10:18Soll man trauen?
10:19Auf geht's.
10:25Frau Kaiser?
10:26Ah, Frau Fehmann.
10:30Eine Kaiserin sind Sie offenkundig noch immer nicht geworden.
10:33Bedauere, aber mir sind die schlagfertigen Antworten ausgegangen.
10:37Muss daran liegen, dass Sie nicht müde wären, den gleichen Spruch wenig raffiniert zu wiederholen.
10:42Sollte ich die Einladung zur Hochzeit von Ihnen und meinem Jüngsten übersehen haben?
10:47Ach, stimmt. Richtig.
10:48Sie haben ja noch andere Kinder, die Sie mit Ihrem gut gemeinten Ratschlingen behelligen können.
10:52Ah, die haben mit dem Kontakt zu Ihnen abgebrochen.
10:55Sollten Sie doch noch eines Tages einsichtig werden.
10:59Mein Angebot steht.
11:01Auch wenn Arthur ein Mann ist, der sich wahrlich schwer binden lässt.
11:05Eine zugesteckte Mobilnummer, eine flottive SMS, eine Einladung zur Vernissage.
11:12Arthur geht dem nach.
11:15So ist er.
11:16Aber Sie wissen, wie Sie ihn binden könnten.
11:20Ich glaube, ich kann ganz gut einschätzen, woran ich bei einem Mann bin.
11:24Und ich sehe, wenn Klasse vor mir steht.
11:28Sie haben wahrlich das Zeug zu einer Kaiserin.
11:31Den Artikel über Arthur habe ich mit Aufmerksamkeit und viel Freude gelesen.
11:37Gut gemacht, meine Liebe.
11:40Vielen Dank.
11:40Gibt's was zu essen? Ich hab Hunger.
12:07Bohnensalat von gestern.
12:12Nein, danke.
12:13Ach, dann Kartoffeln mit Quark, Pesto mit Nudeln, irgendwie sowas.
12:17Ich hol mir einen Schawarma.
12:19Sag mal, wie willst du das machen, wenn ich nicht da bin?
12:22Was machen?
12:23Na, essen.
12:24Lass mir Geld da und dann kaufe ich mir was.
12:35Döner, Burger, Hotdog.
12:39Ey, die ganze Zeit Fastfood unter keinen Umständen.
12:44Dann koch vor und frier ein.
12:46Aha.
12:47Hey, keine Sorge, sonst schnorre ich bei der Hausgemeinschaft.
12:54Krankenhaus essen.
12:55Äh, übrigens, Toni wird ab und zu nach dir schauen.
12:58Ich brauch doch keinen Babysitter, ich bin 16.
13:05Äh, und was ist mit Blumengissen?
13:08Ja, siehst du, deswegen ist es überhaupt nicht so schlecht, dass Toni ab und zu vorbeikommt.
13:12Ach, meinetwegen.
13:15Ihr könnt jetzt weiter knutschen.
13:16Ben und ich, wir hocken einfach zu viel aufeinander und dann noch in diesem engen Dachgeschoss.
13:28Ich kann nicht zufällig hier unterkommen.
13:30Was?
13:31Nein, ich meine, ich bin hier selbst ja nur geduldet.
13:35Außerdem auf dich würde Amelie sich wahrscheinlich noch einlassen, aber auf Luis mit seinen kleinen, klebrigen Patschelfingerchen?
13:43Wie soll das jetzt heißen? Henni hat doch auch hier gewohnt.
13:45Ja, Henni ist aber auch ein kleines, süßes, sechsjähriges Mädchen, das schon in der Schule ist.
13:51Und nicht so ein Kindergarten-Rabauka.
13:55Außerdem, du hättest auch gar keine Lust auf diesen Putzplan, den Amelie für dich und Luis dann aufgest...
14:00Wo ist Luis überhaupt?
14:03Auf dem Playdate mit Eddie.
14:05Playdate, ja.
14:06Wir sind mit seiner Mama auf dem Spielplatz am Klosterkampf, da muss ich jetzt auch gleich wieder hin.
14:10Ich wollte nämlich Eddies Mama unbedingt von meinen Keramikkursen erzählen.
14:14Die ist sehr gut vernetzt.
14:16Ja, Mundpropaganda ist die beste Form des Marketing.
14:19Ja.
14:20Alt, aber effektiv.
14:22Also, bis dann.
14:26Mach's gut.
14:26Ciao.
14:27Ich bin so aufgeregt.
14:30Ich hab ewig nicht auf einer Bühne gestanden.
14:32Ich weiß überhaupt nicht mehr, ob ich das noch kann.
14:34Oh Gott, ich bin so aufgeregt.
14:36Entschuldige, ich bin ein bisschen schnell, oder?
14:37Ja, ja, ich freu mich auch, aber ein bisschen schwerfällt's mir jetzt schon zu fahren.
14:50Ja, ich freu mich auch auf die Gigs, aber ein bisschen schwerfällt's mir schon, wenn
14:58du nicht dabei bist.
15:07Dann verspiele ich mich bestimmt die ganze Zeit, wenn du im Publikum sitzt.
15:16Aber da musst du alle bewerfen, okay?
15:18Ah, und?
15:33Waren Sie erfolgreich?
15:34Und wie.
15:35Alle, mit denen ich gesprochen hab, haben mir großartige Geschichten erzählt, die sie
15:39hier in der Gartenkolonie erlebt haben.
15:41Traurige, lustige, anrührende.
15:43Bekomme ich alles in den nächsten zwei Stunden per E-Mail.
15:45Damit werden wir ein paar Seiten vollkriegen.
15:48Dazu kriegen wir noch eine ganze Reihe Fotos, Verkaufsangebote und sonstige Anzeigen.
15:53Und das Mädchen von nebenan, Clara, die hat zehn fantastische Witzeauflager, schickt
15:58sie mir per Sprachnachricht.
16:00Mit Ihnen kann man arbeiten.
16:02So können Sie den Artikel aber nicht bei der Druckerei abgeben.
16:05Das ist nur zur Inspiration.
16:10Schön, aber wie.
16:11Also Moment mal, ja, ich bin nicht von gestern.
16:13Ich diktiere den Text in eine App und zack, zack, ist der dann digitalisiert.
16:21Oh.
16:23Ja, hallo, Lüder?
16:27Aha, verstehe.
16:31Ja, da kann man nichts machen.
16:33Na ja, danke nochmals.
16:36Was ist los?
16:40Na ja, also ich hab nochmal rumtelefoniert, wegen der Liste.
16:44Und?
16:46Das ist alles korrekt verlaufen.
16:50Schulze hat für die Versammlung nur ganz wenige Leute informiert.
16:56Und die, die gekommen sind, die haben dann alles abgenickt.
17:00Das heißt, wir müssen die Liste akzeptieren.
17:04Ja.
17:07Das bricht mir das Herz, wenn ich mir vorstelle, dass Paragrafen Schulze hier mit seiner ganzen
17:13Sippschaft sich breitmacht.
17:17Wir schauen uns die Liste später nochmal an.
17:19Jetzt müssen wir die Zeitung erstmal fertig kriegen.
17:22Sehr gut.
17:22Natürlich.
17:22Hallihallo.
17:45Kannst du dich anklopfen?
17:46Wieso ist es denn hier im Dunkeln?
17:48Was machst du überhaupt hier?
17:50Na ja, ich dachte, ich hole dich ab.
17:51Die Leute aus der Personalabteilung brauchen doch deine Daten.
17:55Svenja ist noch nicht mal in Hannover umgestiegen und du stehst hier schon auf der Matte?
17:58Ja, deswegen bin ich ja da.
17:59Ich wollte mal wissen, wie es hier aussieht, wenn Svenja weg ist.
18:02Ich will dir echt nicht auf den Keks gehen.
18:11Du chattest?
18:13Siehst du doch.
18:14Und mit wem?
18:16Einen Kumpel.
18:18Freezer.
18:19Und wie gut kennst du den?
18:22Ist doch egal.
18:23Na ja, ich würde schon wissen wollen, mit wem ich schreibe.
18:25Boah, weiß ich doch.
18:26Er heißt Marcel.
18:27Aber du weißt nicht, wie der aussieht.
18:31Na ja, ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich durchaus anbietet, wenn man
18:35weiß, wer sich hinter einem Pseudonym versteckt.
18:38Na ja.
18:39Ich verschwind nochmal schnell und dann gehen wir los, ja?
18:41Komm schon.
18:42Du willst doch die netten Leute im Krankenhaus nicht verärgen.
18:44Ja?
18:45Ja.
18:46Und lüften wir auch mal wieder gut.
18:48Ja.
18:48Du kommst dann, ja?
18:50Ja.
18:50Okay, bis gleich.
18:51Bis zum nächsten Mal.
19:21Gute Neuigkeiten?
19:31Ja.
19:33Meine frühere Assistentin Hope hat mich zu ihrem 40. Geburtstag eingeladen.
19:38Unfassbar.
19:39Bei ihr ist es echt immer alles spektakulär.
19:41Sie feiert in einer Nationalgalerie.
19:43Also ist sie einfach, sie kennt echt jeden, sie hat super Kontakte, ist immer frech und
19:49hat genau die richtige Portion Anarchie im Gepäck.
19:53Hast du mit ihr geschlafen?
19:54Ja.
19:55Ja.
19:59Für eine unserer Vernissagen hat sie es tatsächlich mal geschafft, dass sie einen Wagen vom CSD
20:05voller Drag Queens bei uns vorbeigelotst hat.
20:09Und weißt du, wer mit an Bord war?
20:12Der Bürgermeister höchstpersönlich.
20:14Vier Wochen später hat er ein Bild bei uns gekauft.
20:18Und was sagt sie dazu, dass es deine Galerie nicht mehr gibt?
20:21Ich weiß gar nicht, ob sie das mitbekommen hat.
20:24Sie hat sich auf jeden Fall nicht bei mir gemeldet.
20:26Aber Hope ist auch extrem viel im Ausland unterwegs.
20:30Weiß sie schon, dass du inzwischen einem Fünf-Sterne-Hotel kochst?
20:32Ich meine, sie könnte ihre großartigen Kontakte nutzen und deinen Namen weltberühmt machen.
20:39Warum sagst du ihr das nicht persönlich, wenn du mich zu ihrer Geburtstagsfeier begleitest?
20:44Nach Berlin?
20:46Ja klar.
20:47Wir können uns ein paar schöne Tage machen.
20:50Ich zeig dir mal, wo ich gelebt hab.
20:52Wir gehen in Ausstellungen.
20:54Oder vielleicht können wir auch mal ein paar Freunde von mir treffen.
20:58Tut mir leid, aber ich kann die nächsten 14 Tage hier nicht weg.
21:00Ich vertrete Svenja.
21:01Sie ist mit ihrer alten Band auf Tour.
21:02Was?
21:04Bin ich dein Ernst?
21:06Svenja setzt sich wieder in das Schlagzeug?
21:08Nein, sie bläst auf dem Kamm.
21:09Viel Spaß in Berlin und viele Grüße an Hope.
21:21Hi.
21:23Hi.
21:24Hallo Ben, alles okay?
21:26Was ist los?
21:28Du, ich...
21:29Ich verstehe Tina einfach nicht.
21:31Weißt du, sie...
21:32Sie war einverstanden mit der Scheidung.
21:36Wir feiern das sogar zusammen und plötzlich ist sie eifersüchtig wegen einer harmlosen SMS.
21:41Biker Girl 82?
21:43Wie das hat sie dir erzählt?
21:44Na, ist ja toll.
21:46Dann kannst du mir ja vielleicht verraten, warum sie sich da so reinsteigert.
21:49Weil mit einer Scheidung nochmal die alten Gefühle hochkommen vielleicht.
21:54Ah.
21:55Und wo kommst du gerade her?
21:57Aus der goldenen Scholle.
21:59Ah.
22:00Übernehmt ihr es eigentlich offiziell?
22:02Die Laube von den Lüdern?
22:03Würden wir gerne.
22:04Aber Herr Schulze hat was dagegen.
22:05Hm, der alte Korinthenkacker.
22:08Was hat er diesmal?
22:09Er hat eine lange Warteliste, die gegen uns spricht.
22:11Ah.
22:12Ich, ähm, hab sie ihm zwar geklaut, aber es hat leider nichts geklaut.
22:15Aber du hast Paragraphen-Schulze beklaut?
22:17Ja, also erst hab ich ihn angelogen, dann hab ich ihn beklaut.
22:20Mhm.
22:21Hm.
22:22Lass mich raten.
22:23Heiner Herr Blonski war mit von der Partie?
22:26Ja.
22:27Hm.
22:28Hätt ich dir gar nicht zugetraut.
22:29Hm.
22:30Hey.
22:53Hey.
22:53Hey.
23:00Und, wie macht sich Till?
23:11Naja, schüchtern ist er auf jeden Fall nicht.
23:13Er war erst mit Herrn Fenner im Park und jetzt liest er Frau Hagenund vor.
23:17Ihre Augen sind ja so schlecht.
23:20Ich find's auf jeden Fall gut, dass er so offen auf die Patienten zugeht.
23:22Ich mein, andere an seiner Stelle hätten sich sofort verdrückt.
23:25Ich find's schön, dass du immer das Positive siehst.
23:31Im Gegensatz zu dir, meinst du?
23:38Irgendwie das Gefühl, dass Till noch nicht so richtig in Lüneburg angekommen ist.
23:42Oder hast du ihn schon mal mit einem Freund gesehen?
23:44Und die einzigen Bekannten, die er hat, trifft er online.
23:49Hey.
23:50Hi.
23:50Boah, ich muss mal einen Schluck trinken.
23:51Ich hab eine Wüste in meinem Mund.
23:53Ich muss noch zur Fallvorstellung von Dr. Göran.
23:57Wir sehen uns.
23:58Ja.
24:04Ja?
24:05Was hast du Frau Hagenund vorgelesen?
24:10Ninja Zombies gegen Odaku.
24:14Das ist ein Power Manga.
24:17Ja.
24:19Und wie hat sie reagiert?
24:20Sie war doch super.
24:23Sie hat als junge Frau in Japan studiert.
24:25Hey.
24:27Und sie freut sich schon auf den nächsten Teil.
24:29Ninja Zombies Hedoras Revanche.
24:32Also ganz ehrlich, ich hab mir die Sozialstunden hier im Krankenhaus schlimmer vorgestellt.
24:35Mhm.
24:35Was machst du denn hier?
25:01Hat der Haupt keine Zeit für dich?
25:03Ich wollte dich sehen.
25:04Oh, waren wir verabredet?
25:08Jetzt nicht hundertprozentig, aber ich dachte, wir treffen uns heute.
25:14Und ich dachte, das zwischen uns wäre was Lockeres und Unverbindliches.
25:19Trotzdem wollte ich dich sehen.
25:20Und hier bin ich.
25:21Ich war heute so motiviert von der guten Resonanz aus dem Artikel.
25:29Da habe ich ein Apfel-Aal-Carpaccio ausprobiert.
25:33Mhm.
25:34Dazu könnte ich noch ein Kraupenrisotto improvisieren.
25:38Vielleicht mit Kräutern.
25:40Mhm.
25:40Und Sauermilchkäse aus dem alten Land.
25:43Hast du Lust?
25:49Mach mal raus.
25:50Ich weiß nicht so recht.
25:51Na, du hast ja vermutlich nichts im Kühlschrank.
25:53Champagner.
25:54Das muss reichen.
25:55Champagner hab ich auch.
25:56Und Nachtisch?
25:58Lass dich überraschen.
25:59Ich räume mich auf dich.
26:08Ja, und dann hat er doch seine eigene Zeitung gegründet.
26:13Ja, also so witzig.
26:14Warum wundert mich sowas überhaupt nicht bei ihm?
26:17Der ist echt eine Type, oder?
26:18Total.
26:19Absolut.
26:20Ach, Herr Lüner!
26:21Sie haben es aber eilig.
26:23Ach, ja.
26:25Ich muss ganz dringend eine günstige Druckerei finden.
26:29Wir gründen nämlich eine neue Vereinszeitung für die Goldene Scholle.
26:34Hab ich eben schon gehört.
26:35Ja.
26:36Aber Sie verlassen uns doch morgen, also...
26:39Ja.
26:40Deswegen hab ich sie auch so eilig.
26:42Ah, und wer ist wir?
26:45Frau Dr. Berger und Herr Jablonski, die sind auch dabei.
26:47Und ich?
26:49Verstehe.
26:49Und die beiden übernehmen dann auch ihre Laube?
26:52Nein, leider nicht.
26:54Weil Paragrafen Schulze das mit seiner Warteliste verhindert.
26:58Was ist denn für eine Liste?
27:00Ja, hier.
27:04Bitte.
27:08Fred Kasperi?
27:09Fred Kasperi?
27:10Ha.
27:11Der war Lieferant bei uns im Kalas.
27:13Der ist seit zweieinhalb Jahren tot.
27:14Bitte?
27:15Ja.
27:16Kennst du die anderen Namen auch?
27:19Nee.
27:20Nee, leider nicht.
27:21Also, und wenn jetzt diese ganze Liste eine Mogelpackung ist?
27:28Ach.
27:29Da.
27:29Das kann nur ein Mensch beurteilen, Johanna Janssen.
27:37Oh, das ging schnell.
27:38Frau Janssen, moin.
27:39Simon Dahlmann hier.
27:40Hallo.
27:41Ja, richtig.
27:42Wir bräuchten kurz Ihre Hilfe.
27:45Wir sind Frau Böttcher, Herr Lüder und ich.
27:48Wir würden Ihnen einfach ein paar Namen sagen und Sie könnten uns ja vielleicht, soweit
27:53vorhanden, ein paar Informationen geben, wenn's in Ordnung ist.
27:56Ja?
27:57Super, ich fang einfach mal an.
27:58Äh, ich hab hier Familie Büchels.
28:01Das ist interessant.
28:05Die sind vor drei Jahren auf die Kanaren gezogen.
28:08Ja, Moment.
28:10Hallo, Frau Janssen.
28:11Lüder hier.
28:12Können Sie kurz in die Goldene Scholle kommen, ja?
28:18Ich erkläre Ihnen das später.
28:21Ja, gut, wunderbar.
28:23Dann sehen wir uns gleich.
28:25Tschüss.
28:27Bitte.
28:28Ähm, also Schulze, dieser Mistkerl, was?
28:35Warum macht der denn sowas?
28:37Was hat der davon?
28:38Der will die Parzeilen für sich und seine Familie.
28:41Hahaha, das kann er vergessen.
28:42Ein Hannes Lüder lässt sich doch nicht vergack eiern.
28:46Das wollen wir doch mal sehen.
28:51Sorry, dass ich hier sitze.
28:54Der nächste Bus kommt erst in 20 Minuten.
28:55Alles gut, du bist ja jetzt Teil des Teams.
29:07Und?
29:08Gefällt es dir bei uns?
29:11Besser als gedacht.
29:14Ist ja auch nicht immer so leicht.
29:15Was?
29:18Naja, ich meine, als ich in deinem Alter war, da war Schule auch nicht so leicht für mich.
29:24Und dann ist meine Mutter umgezogen und ja, ich musste wieder von vorne anfangen.
29:29Aber in der Kampfsportschule, da ging das plötzlich ganz schnell.
29:32Was jetzt genau?
29:34Da habe ich Freunde gefunden.
29:37Vielleicht versuchst du was Reales, um neue Leute kennenzulernen.
29:39Ich habe Freunde.
29:41Ja.
29:43Nee, in echt jetzt.
29:44Schön.
29:46Marcel zum Beispiel ist ein Kumpel von mir.
29:48Ich wollte mich auch echt nicht einmischen.
29:51Ach ja, merkt man gar nicht.
29:55Hey, du bist ja noch da.
29:57Bin schon weg.
29:58Was ist denn los?
29:59Der Bus kommt gleich.
30:00Ist das jetzt wegen mir so?
30:08Nee, ich habe versucht, mit ihm zu reden.
30:12Das ist manchmal nicht ganz einfach, bitte.
30:17Es tut mir echt leid, wir müssen das verschieben.
30:19Der Film läuft aber nur noch heute.
30:22Kannst du nicht eine Freundin fragen?
30:24Die haben den alle schon gesehen und ich wollte das mit dir machen.
30:28Das ist eigentlich sehr schön, aber das hier ist wirklich wichtig.
30:30Warum überhaupt?
30:32Weil wir einem Freund helfen.
30:34Es geht um die Pressefreiheit.
30:35Ja, schon klar.
30:37Pressefreiheit, Zensur, keine Ahnung was.
30:40Das ist doch eh nur so eine kleine, dumme Vereinszeitung.
30:43Klein vielleicht, aber dumm.
30:45Könnt ihr das nicht noch morgen machen?
30:48Dann hat es nicht mehr dieselbe Wirkung.
30:50Mama, bitte.
30:51Der Film soll richtig schön sein.
30:53Und du hast es mir versprochen.
30:54Sag mal, Lili, hast du da Ei am Kragen?
30:56Du hast das versprochen.
30:58Das ist doch, glaube ich, Ei am Kragen.
30:59Was soll denn das?
31:01So viel zum Thema Zensurblabla.
31:05Du versuchst, was Wichtiges zu sagen und ich hinder dich dran.
31:08Dabei geht es doch nur um einen kleinen, dummen Film.
31:10Okay, der Vergleich hinkt vielleicht ein bisschen.
31:13Aber das ist das, was wir hier machen.
31:15Ja, genau.
31:15Und mit kleinen Sachen fängt es an.
31:17So wie jetzt, dass Herr Lüder nicht mehr die Wahrheit sagen darf.
31:19Ja, und dann gewöhnt man sich dran.
31:21Ist ja nicht so schlimm.
31:22Ist ja nur eine kleine, dumme Vereinszeitung.
31:24Und irgendwann haben sich alle dran gewöhnt und dann demonstriert man nicht mehr.
31:29Ich hab's ja verstanden.
31:31Ich frag mal Cleo, ob sie nochmal mitkommen will.
31:34Aber wahrscheinlich nur, wenn ich sie auf ein XL-Kinomenü einlade.
31:39Aha, ja, verstehe.
31:41Ich, ähm, guck mal, was sich da machen lässt.
31:44Vielleicht gehen wir am Wochenende nochmal, ja?
31:59Tschüss.
32:03So, okay.
32:05Auch mal hierzu.
32:07Oh, Nachricht von Herrn Lüder.
32:09Das ist die Adresse von der Druckerei.
32:14Die machen das bis morgen aber nur, wenn wir bis 5 Uhr fertig sind.
32:17Oh, dann, dann haben wir nur noch eine halbe Stunde.
32:21Ja, dann wurde bei die Fische.
32:22Ah, die frohe Botschaft wollte ich Ihnen persönlich überbringen.
32:43Das heißt, es gibt keine Warteliste mehr?
32:44Ja, Frau Janssen hat ihn so in den Boden gestützt, da saß er jetzt wie ein Schulkind.
32:53Dass er beim Spicken gerischt wurde.
32:54Genau, ich glaub, der hat seine Lektion gelernt.
32:57Das glaub ich nicht, aber für eine Zeit wird er Ruhe geben.
33:01Das heißt also, wir bekommen jetzt die Laube.
33:05Ja, also Frau Janssen hat den Schlüssel Frau Böttcher gegeben.
33:09Ja, und so ein bisschen den Herrn Schulze ärgern und so, oder eine kleine Blumenzucht noch dazu.
33:20Das könnte mir schon Spaß machen.
33:23Ein Scherz ist natürlich für euch.
33:27Danke.
33:28So.
33:29Toll.
33:30Na ja, Sie beide werden glücklich sein.
33:34Auf der Parzelle der Goldenen Scholle.
33:36Ja.
33:37Waren Sie für mich in der Zeitung?
33:41Ja, da kommen wir gerade her.
33:42Morgen früh um sieben können wir die Zeitungen abholen.
33:45Ich erledige das.
33:47Ja, wunderbar, dann treffen wir uns ja morgen um acht auf der Goldenen Scholle zum Zeitungen-Astern.
33:53Und wenn Schulze da später seine Zeitungen verteilen will, dann guckt er dumm in die Röhre.
34:00Tschüss.
34:00Tschüss.
34:00Tschüss.
34:01Tschüss.
34:01Ja, dann.
34:13Tschüss.
34:14Jetzt haben wir einen Lauf.
34:16Ja.
34:16Ja.
34:25Till.
34:26Hey.
34:27Hey.
34:28Du warst vorhin so schnell weg?
34:30Na und?
34:31Ich war fertig.
34:33Du, ich wollte später was kochen.
34:34Wenn du magst, dann komm doch in die WG.
34:36Ich koche mir selber was.
34:37Was gibt's denn?
34:39Omelette mit Feta, Tomaten und Kräutern.
34:42Lecker.
34:43Vielleicht sollte ich mich selber bei dir einladen.
34:45Nee, du isst doch vegan.
34:46Das war auch nur ein Scherz.
34:47Ich rück dir schon nicht auf die Pelle.
34:48Das wäre nett.
34:49Gut, dann hole ich jetzt selber was und dann höre ich dir einen schönen Abend und einen
34:55guten Appetit.
34:56Danke.
34:56Und melde dich, wenn das ist, ja?
34:59Du meinst, wenn ich oben in meinem Zimmer sitze und mir denke, habe ich vorhin eigentlich
35:03den Herd ausgemacht?
35:05Dann musst du deinen Hintern schon selbst runterbewegen.
35:07Und wie willst du dann sicher gehen, dass ich auch schön meine Zähne putze?
35:10Ich kann dir eine SMS schreiben.
35:13Wieso nicht gleich einen Videoanruf?
35:14Dann kannst du auch gucken, ob ich brav Zahnseide verwende.
35:16Wolltest du nicht nach Hause?
35:19Ja.
35:20Mach's gut.
35:24So, der kleine Fratz ist im Bett, sauber ist er auch wieder und nach dem wilden Nachmittag
35:29mit Eddie schläft er bestimmt sofort ein.
35:31Eddie ist auch eine Marke.
35:33Ja.
35:34Ach, übrigens, ich soll dich ganz herzlich grüßen von Ingrid.
35:38Ja, sie fühlt sich sehr geschmeichelt, dass du ihr eine heiße Affäre mit mir zugetraut
35:42hast.
35:42Das hast du ihr gesagt?
35:43Ja, natürlich.
35:44Oh, du bist so gemein.
35:45Das ist meine erste Scheidung.
35:46Ich übe noch.
35:47Ha, geschiedene Ausbildung.
35:50Kann ja nicht jeder gleich seinen Meister gemacht haben, oder?
35:52Hey.
35:53Wie oft das jetzt geschieden?
35:54Zweimal, dreimal?
35:55Ähm.
36:00Hallo.
36:01Herr Lüder, guten Abend.
36:01Ich hoffe, ich störe nicht.
36:02Nein, kommen Sie rein.
36:03Ach, Sie stören nie.
36:05Hallo.
36:06Das habe ich hier beim Ausräumen der Laube gefunden.
36:11Ich dachte, Louis freut sich vielleicht darüber.
36:13Ja, das, da ist er, ja.
36:16Wann geht es jetzt zurück nach Kalifornien?
36:18Morgen.
36:19Sie können ruhig zu einem Abschiedsdienst.
36:23Das machen wir, ja.
36:24Ja?
36:25Ja.
36:26Ah, ich muss doch ganz kurz in die Werkstatt.
36:28Ein Kunde hat seine Unterlagen für die Versicherung liegen lassen.
36:30Ah, gut.
36:31Bis später.
36:31Oh, das ist aber eine sehr schöne Liederarbeit.
36:38Ja.
36:41Das sind alles alte Sachen vom Dachboden im Wendland.
36:44Oh ja, aber wunderbar.
36:46Äh, darf ich?
36:47Ja, gerne.
36:50Bitte schön.
36:52Aha.
36:55Oh.
36:57Was ist das denn?
36:59Hm, keine Ahnung.
37:03Vielleicht eine geheime Botschaft?
37:06Äh, ja, aber von wem?
37:08Das müssen Sie doch wissen.
37:10Hm?
37:12Ähm, GLHV, LVW, PHL.
37:18Gut, das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn.
37:20Na ja, man müsste den Schlüssel kennen, ne?
37:23Vielleicht ist er ja auch irgendwo hier drin.
37:24Ach, na ja, das glaube ich nicht.
37:26Also, das wäre ja absolut dunkel.
37:29Nein, nein, wer sowas schreibt, der ist gerissen.
37:31Mhm.
37:32Okay.
37:33Ja.
37:35Also, vielleicht
37:36steckt da doch
37:38ein großes Geheimnis dahinter.
37:44Meinst du wirklich?
37:45Ja.
37:47Okay.
37:48Also, dein Risotto war unfassbar gut und so cremig.
37:57Cremig kann ich.
37:59Das hast du bestimmt nicht zum ersten Mal gehört.
38:02Das kennst du wahrscheinlich alles von deinem unzähligen Verflossenen.
38:07Womit haben denn deine Verflossenen dich so verzückt?
38:11Das willst du gar nicht wissen.
38:12Wir müssen unbedingt mal ins Burgund reisen.
38:16Ich kenne da fantastische Restaurants,
38:20Feinkostläden,
38:21Weingüter.
38:22Aber ich buche die Hotels.
38:25Klar, du bist die Frau vom Fach.
38:26Ich möchte nicht in den gleichen Betten schlafen,
38:28in denen du dich schon mit anderen vergnügt hast.
38:30Frau Gerke,
38:40die Journalistin,
38:42hat sich hier gerade nochmal gemeldet.
38:43Sie will sich mit mir treffen.
38:46Auf ihrer Suite.
38:50Ja, dann geh doch.
38:51Wir sind ja hier fertig.
38:55Du hast nichts dagegen?
38:57Warum sollte ich?
38:58Ist doch nichts Festes zwischen uns.
38:59Okay.
39:03Wie sehe ich aus?
39:05Gut.
39:06Gut, kräumst du dann später die Gläser noch weg
39:08und machst das Licht aus?
39:10Schönen Abend noch.
39:20Also das ist doch unfassbar.
39:23Dieser Mistkerl.
39:24Ja, halt.
39:31Findest du das lustig?
39:32Nicht zu provozieren, ja klar.
39:35Dann war die SMS gar nicht von so einer blöden...
39:39Nee, unser Fleischlieferant kommt morgen eine halbe Stunde später.
39:42Hast du wirklich gedacht, dass ich dich hier sitzen lasse?
39:45Natürlich nicht.
39:45Hey.
40:10Hey.
40:11Ist da alle Zeitungen losgekommen?
40:13Ja, sind alle weg.
40:15Ist doch erstaunlich, wie viele Leute um diese Uhrzeit in ihren Laugen sind.
40:19Ich glaube, Herr Lüder hat aber auch ordentlich die Werbetrommel gerührt.
40:22Und viele wollten sich von ihm verabschieden.
40:25Wieso packst denn du?
40:26Du kannst doch jetzt hierbleiben.
40:27Ich weiß, aber ehrlich gesagt...
40:30Vermisst du das warme Badezimmer?
40:32Ja, das auch.
40:34Aber vor allem vermisse ich Gesellschaft.
40:36Svenja, die Kinder.
40:38Und ich vermisse dich.
40:42Jetzt kann ich wirklich guten Gewissens abreisen.
40:47Und haben Sie noch wen getroffen?
40:48Ja.
40:48Unsere Zeitung hat Ihnen richtig gut gefallen.
40:52Aber besonders freut mich, dass meine Botschaft bei Ihnen angekommen ist.
40:56Ja, das ist toll.
40:57Und Schulze, haben Sie ihn gesehen?
41:01Ja.
41:02Er hat gerade sein Blättchen verteilt.
41:05Ich hätte gerne sein Gesicht gesehen, als er gemerkt hat, dass wir ihm zuvor gekommen sind.
41:11Ich weiß, Schadenfreude ist nicht gut fürs Karma.
41:14Aber dieses Gesicht, das war ein fantastisches Abschiedsgeschenk.
41:19Ich glaube, das Karma hat in diesem Fall ein Nachsehen.
41:23Aber das Beste habe ich Ihnen noch gar nicht erzählt.
41:25Drei Lauben weiter ist eine junge Journalistin mit ihrer Familie eingezogen.
41:30Und sie will in Zukunft unsere Zeitung betreuen.
41:34Das ist großartig.
41:36Und ich hoffe wirklich, dass Paragraphen-Schulze beim nächsten Mal nicht mehr zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wird.
41:41Davon gehe ich doch mal aus.
41:42Und selbst wenn, lassen Sie sich das Leben in der Laube nicht vermiesen.
41:51Tun wir nicht.
41:53Danke nochmal, dass Sie uns den kleinen Schubs gegeben haben.
41:56Ach, nicht lieber als das?
42:04Sitzt du immer noch?
42:15Oder schon wieder an deinem Buchstabensalat?
42:17Das lässt mir einfach keine Ruhe.
42:19Herr Lüder hat mir von alten Handschriften erzählt, die mir entschlüsselt wurden.
42:22Ist doch spannend, oder?
42:23Herr Lüder hat einfach eine blühende Fantasie.
42:26Ja, das stimmt.
42:27Aber fragst du dich nicht auch, wer das geschrieben hat und warum?
42:29Du, vielleicht haben ein paar Kinder einen Detektivclub gegründet.
42:35Ja?
42:36Das habe ich mit Basti und Boris früher auch mal.
42:38Das waren keine Kinder.
42:40Hä?
42:41Mh-mh.
42:41Sagst du das, weil du es nicht rausbekommst?
42:45Sagst du das, weil es für dich ein Klacks wäre, das rauszukriegen?
42:47Okay, sag mal her.
42:56Das, das H, das kommt ziemlich oft vor.
43:00Was ist, wenn das ein E ist?
43:03H gleich E.
43:05Mhm.
43:07Und das D.
43:11Vielleicht steht das D für A.
43:13Ja, aber dann wäre das hier ja beides hintereinander, wäre ja dann ein E.
43:19Ä?
43:23Okay, aber wenn das wirklich ein Schatz ist, dann machen wir halbe halbe.
43:30Gut.
43:31Hä?
43:31Hä?
43:31Hä?
43:43Bitte sehr.
43:56Ein Milchkaffee mit einem Hauch Zimt.
43:58So, wie du ihn magst.
44:02Ist er so, wie du ihn magst?
44:04Ein Traum.
44:06Nur, dass es nicht wieder zu Missverständnissen zwischen uns kommt.
44:08Ja, ich war etwas überempfindlich.
44:14Wie kam's?
44:15Ich meine, sonst versteckst du deine Gefühle doch eher und behältst die Kontrolle.
44:19Ja, und die verliere ich nicht gern.
44:23Ich fand dich ja sehr süß.
44:26Ich frag mich nur, woher der Anflug gestern kam.
44:30Der Anflug von was?
44:33Deine Eifersucht.
44:34Ach, ich bin doch nicht eifersüchtig.
44:38Mein Ego geht manchmal mit mir durch und das ist alles.
44:42Okay.
44:43Was wünscht sich dein Ego gerade jetzt, in diesem Moment?
44:46Dass es genau so mit uns weitergeht.
44:48Nur du und ich ohne Kompromisse.
44:55Das ist doch eher so eine Doku wahrscheinlich.
44:58Ja, naja, sicher.
45:00Herr Lüder, ist das jetzt eigentlich ein Film oder eine Doku, die über Sie gemacht wird?
45:04Inzwischen überlegt, Ike sogar einen fiktionalen Film über mich zu machen.
45:10Ach was.
45:10Na, siehst du?
45:11Da sind wir mal gespannt, ne?
45:12Also zur Premiere werden wir auf jeden Fall eingeladen.
45:14Lehrensache, Frau Dr. Berger.
45:16Na, bei dem ganzen Stress, da haben Sie ja keine Zeit mehr, uns zu vermissen.
45:19Und trotzdem werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
45:21Das haben Sie jetzt davon.
45:22Ja, vielleicht gibt's ja von unserer Lauben-Zeitung bald eine Online-Ausgabe.
45:26Hauptsache, es gibt wieder eine freie Zeitung,
45:28die nicht von Paragrafen Schulze oder irgendjemanden zensiert wird.
45:32Dafür sorgen wir, versprochen.
45:34Herr Lüder, sollen wir Ihnen ein Taxi rufen?
45:39Ah, danke, das ist schon erledigt.
45:42Herr Lüder!
45:43Ja?
45:43Ach, hoch, was ist das denn?
45:46Ach.
45:47Dank für uns.
45:48Gut, dass ich Sie noch erwischt habe.
45:51Da war so ein Zettel an Ihrem Gartentürchen.
45:53Ja.
45:54Sie haben gewonnen, Respekt, leben Sie wohl, Ihr bester Feind, Horst Schulze.
46:00Oh!
46:01Oh!
46:02Alles, was ein Anfang hat, hat auch ein Ende.
46:12Nichts ist für immer, außer Veränderung.
46:17Kein großer Bahnhof mehr.
46:23In Hamburg sagt man, tschüss!
46:25Tschüss!
46:26Tschüss!
46:26Tschüss!
46:27So.
46:28Und wenn Sie das Rätsel gelöst haben, dann rufen Sie mich an.
46:34Ja, klar.
46:34Ja, machen wir auf jeden Fall.
46:36Also, tschüss!
46:38Tschüss!
46:38Ach, du alte Hupe!
46:58Schmeiß mal die Musik an!
47:07Tschüss!
47:08Alles Gute!
47:08Alles Gute!
47:08Tschüss!
47:10Tschüss!
47:10Ciao!
47:11Ciao!
47:11Tschüss!
47:15Tschüss!
47:16Untertitelung. BR 2018
47:46Untertitelung. BR 2018
48:16Das Maya Moon-Konzept gestern muss ja mega gewesen sein.
48:21Es wäre doch voll irre, wenn sie nach Lüneburg kommt.
48:23Das wäre eine sehr gute PR, nicht wahr, Herr Böttcher?
48:26Kirchenschatz, das wäre so toll.
48:27Meine ganzen finanziellen Probleme wären gelöst.
48:29Ich könnte den Abwasseranschluss machen.
48:31Das kriegen wir so irgendwie hin.
48:33Frau Moon hat tatsächlich vor, heute als Gast eine Nacht bei uns abzusteigen.
48:37Und Frau Bergmann hat natürlich recht, dass das Ganze top secret behandelt werden soll.
48:40Das mit Elias, das tut mir wirklich sehr leid.
48:43Ich möchte nur, dass du weißt, egal wann und wo du Unterstützung brauchst, ich bin für dich da.
48:49Die haben die Räume verwechselt.
48:51Das Schlafzimmer ist jetzt kieselgrau und der kleine Salon lichtgrau.
48:54Ich bin mir 100% sicher, dass ich den Malern die überarbeiteten Pläne gegeben habe.
48:58Und findest du auch, dass Bella sich echt stark verändert hat?
49:01Ich habe das Gefühl, dass das so aufgesetzt ist.