Im Westen Syriens ist es zuletzt zu blutigen Massakern vor allem an Alawiten gekommen, die viele Syrer mit dem verhassten langjährigen Machthaber Baschar al-Assad in Verbindung bringen. In Latakia herrscht allerdings inzwischen wieder der Alltag. AFPTV hat mit Einwohnern gesprochen.
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NewsTranskript
00:00Fahrt in die Stadt Latakia im Westen Syriens. Neben der Straße steigt Rauch auf. Hier ist es
00:07zuletzt zu heftigen Kämpfen zwischen Anhängern der neuen Regierung und Gefolgsleuten des
00:12abgesetzten Präsidenten Bashar al-Assad gekommen. Die syrische Beobachtungsstelle
00:17für Menschenrechte spricht von Massakern, vor allem an der alawitischen Minderheit,
00:22der auch Assad angehört und die vor allem rund um Latakia verbreitet ist. Viele Syrer
00:28machen die Alawiten insgesamt für die Gräuel während Assads Regierungszeit verantwortlich.
00:33Bei den Massakern sollen in den vergangenen Tagen mehr als tausend Menschen getötet worden sein,
00:38darunter auch viele Frauen und Kinder. In Latakia sind die Straßen voll. Viele
00:44kaufen hier für das abendliche Fastenbrechen ein. Heute ist die Lage anders als in den
00:49vergangenen Tagen. Die Leute sind alle wieder auf der Straße. Die Regierungstruppen haben
00:54überall in der Stadt Kontrollpunkte aufgebaut. Das ist der erste Ramadan seit dem Fall des
01:02Idioten Assad. Gott sei Dank ist jetzt alles gut, die Geschäfte laufen. Die Geschehnisse in Latakia
01:08in den vergangenen Tagen waren nicht gut für mein Geschäft, aber wegen der Sicherheitskräfte ist
01:13jetzt alles wieder normal hier. Die neue Regierung in Damaskus erklärte alle Verantwortlichen für
01:23die Massaker zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Niemand stehe über dem Gesetz,
01:27erklärte Übergangspräsident Ahmed Al-Shara. Wegen der Gräueltaten war die Kritik an der
01:33islamistischen Regierung in Damaskus gewachsen, die seit Anfang Dezember die Macht im Land inne
01:38hat. Der langjährige Machthaber Assad war damals vor deren Truppen nach Russland geflohen.