• vor 17 Stunden
Krebskranke Menschen brauchen mehr geistige und soziale Unterstützung. Die Onkopsychologische Betreuung, Rehabilitation sowie Palliativ- und Hospizversorgung sollten daher ausgebaut werden. Außerdem fordern Experten einen Kündigungsschutz für Krebspatienten, und dass Dienstgeber ihnen Wiedereingliederungs-Teilzeit ermöglichen müssen. Dies wäre "menschlich und volkswirtschaftlich unabdingbar", hieß es am Dienstag bei der Präsentation des "Österreichischem Krebsreport 2024".

Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.

Category

🗞
News
Transkript
00:00Krebskranke Menschen brauchen soziale Unterstützung.
00:03Psychologische Betreuung, Rehabilitation sowie Palliativ- und Hospizversorgung sollten daher ausgebaut werden.
00:12Das haben Experten am Dienstag im Rahmen der Präsentation des Krebsreports 2024 in Wien gefordert.
00:2140 Prozent der Menschen, die an Krebs erkranken, sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahre.
00:27Wenn man also landläufig meint, Krebs ist die Erkrankung des höheren Alters, 70-, 80-Jährige,
00:32dann zeigen diese Daten, das ist so nicht.
00:34Gefordert wird ein Kündigungsschutz und dass Dienstgeber eine Wiedereingliederungsteilzeit für Krebspatienten gewähren.
00:43Wenn sie diese Erkrankung gut überleben, und das ist mittlerweile weit mehr als 50 Prozent,
00:50etwa 60 Prozent aller Krebsdiagnosen werden gesund alt,
00:55dass für diese Menschen ein soziales Netzwerk aufgebaut werden muss,
01:00das ihnen ermöglicht, einerseits den Verbleib in ihrem Beruf und andererseits auch die Möglichkeit,
01:08dass sie geschützt werden von Kündigungen.
01:11Auch das ist etwas, was wir immer wieder auch erleben.
01:14Auch sollen Palliativ- und Hospizversorgung weiter ausgebaut werden.
01:1980.000 bis 90.000 Menschen pro Jahr versterben in Österreich.
01:23Nicht alle an den Folgen einer Krebserkrankung, aber doch einige.
01:28Und 10 bis 20 Prozent dieser 80.000 bis 90.000 Menschen benötigen eine spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung.
01:37Sie können sich schon ausrechnen, das sind nicht so wenige, das sind 18.000 Menschen.
01:42Und wir haben mit Stand 2022, das kann man statistisch auch auf Hospiz.at nachlesen,
01:49einen Bettenstand für Hospiz- und Palliativbetten von etwa 500 Betten.
01:56450 bis 500, vielleicht sind es mittlerweile einige mehr.
02:01Das geht sich nicht aus.
02:02Dafür sei zwar vom Nationalrat und vom Bundesrat ein Fonds eingerichtet worden
02:08und bis dato 108 Millionen Euro an die Bundesländer ausgezahlt worden.
02:14Aber...
02:15Wir haben von der österreichischen Krebshilfe bei allen Gesundheitslandesrätinnen nachgefragt,
02:22wohin diese 108 Millionen genau geflossen sind.
02:26Und die Antworten waren, ich sage es einmal, relativ vage.
02:29Also jeder sagt, das Thema ist extrem wichtig, ist ganz toll, was Sie machen, extrem wichtig.
02:34Aber wo das Geld konkret hingeflossen ist, Sie können es im Krebsreport nachlesen,
02:39ist nicht zu 100 Prozent nachzuvollziehen.
02:42Überhaupt fehle es an vielen Zahlen.
02:45Die Verknüpfung der Datenquellen auch im Lichte des Datenschutzes
02:48und das Zusammenführen von sozialen Daten mit Krebsregisterdaten ist oft nicht einfach.
02:54Es ist aber die Voraussetzung, um begründen zu können, dass wir das brauchen.
02:58Die individuellen Kosten einer Krebserkrankung sind mitunter hoch.
03:03Für Unterstützung können sich Betroffene an die österreichische Krebshilfe wenden.

Empfohlen