Für die im Oktober und November startenden Kollektivvertragsverhandlungen in den Branchen Eisenbahn, Straße, Handel-Lagerwesen und Reinigung fordert die Gewerkschaft vida eine Abgeltung der rollierenden Teuerung und den Ersatz von, wie sie sagt, „gesteigerten Arbeitsbelastungen". Mehr zum Thema und die neuesten Updates auf https://www.derstandard.at.
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00:00Für die im Oktober und November startenden Kollektivvertragsverhandlungen in den Branchen
00:06Eisenbahn, Straße, Handel, Lagerwesen und Reinigung fordert die Gewerkschaft wieder eine
00:13Abgeltung der rollierenden Inflation und den Ersatz von, wie sie sagt, gesteigerten Arbeitsbelastungen.
00:21Uns geht es aus Sicht der Gewerkschaft deshalb zentral natürlich darum, dass die Teuerung
00:27abgegolten wird. Die in der Zwischenzeit bekannte rollierende Inflation, also die Durchschnittsinflation,
00:33die hinter uns liegt, die ist einfach abzugelten. Alles andere wäre aus Sicht der Gewerkschaft
00:38einfach das Zugeständnis, dass arbeitende Menschen ärmer werden. Und das ist für uns
00:42bekannterweise ein absolutes No-Go. Und es geht darüber hinaus auch zunehmend darum,
00:48dass die steigende Arbeitsbelastung in so vielen Branchen abgeglichen werden muss.
00:54Wir haben derzeit, das kann man auch schätzen, derzeit noch zwischen 3,5 und 4 Prozent rollierende
00:59Inflation. Das wird unsere Grundlage werden. Und wir wollen natürlich zu der rollierenden
01:05Inflation eine zusätzliche Wertsteigerung, auch aufgrund der Wertschöpfung, die die
01:09Eisenbahnerinnen und Eisenbahnen in den letzten Jahren gebracht haben.
01:12Die Antiteuerungszahlungen der Regierung seien verpufft. Die Preise für Mieten und Lebensmittel
01:19seien weiterhin extrem hoch, so Hebenstreit. Auch solle dem Fachkräftemangel nicht mit
01:25billigen Arbeitskräften aus dem Ausland begegnet werden.
01:29Also wenn Arbeitgeber ihren Lenkern und Lenkerinnen empfehlen, doch eine Flasche mitzunehmen,
01:36damit sie während des Dienstes im Bus urinieren können, dann glaube ich, haben wir gute Argumente,
01:43dass man an den Arbeitsbedingungen drehen muss.
01:46Was war die Antwort der Arbeitgeber? Eine politische Intervention, damit die Buslenker
01:52und Buslenkerinnen erleichtert auch aus Drittstaaten rekrutiert werden können.
01:57Es kann nicht sein und darf nicht sein, dass wir trotz der Tatsache, dass wir inzwischen
02:01zum Teil steigende Arbeitslosigkeit haben, dass wir Menschen im Land haben, die man für
02:07Beschäftigung heranziehen könnte, die man durch Qualifikation entsprechend in den Arbeitsmarkt
02:11integrieren könnte, nach wie vor die Situation erleben, dass verschiedene Branchen um Ausweitung
02:17der Rot-Weiß-Rot-Card oder um die Ausweitung der Mangelberufsliste schreien, während gleichzeitig
02:22durch bessere Löhne, durch entsprechende Arbeitsbedingungen, durch Attraktivierung
02:26dieser Branchen Arbeitskräftepotenzial abzuholen wäre.
02:31Konkrete Lohnforderungen will die Gewerkschaft traditionell erst zu Beginn der Kollektivvertragsverhandlungen
02:38bekannt geben. Der erwartete Rückgang der Wirtschaftsleistung in Österreich im laufenden
02:44Jahr und das zweite Rezessionsjahr in Folge wird die KV-Verhandlungen wohl erschweren.