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Transkript
00:00Willkommen zu Overtime, dem Videoblog zu den Spielen der Nürnberg Falcons in der 2. Basketball-Bundesliga.
00:09Diesmal die Analyse nach der 77 zu 79 Heimniederlage hier in der Kia Metropol Arena gegen die Tigers Tübingen.
00:19Ein bis in die Schlusssekunden dramatisches Spiel, kann man sagen, aus Nürnberger Sicht mit dem besseren Ende für Tübingen.
00:26Mein Name ist Christian Kloser und ich versuche ein bisschen zusammenzufassen, was heute hier los war, was vielleicht den Sieg gekostet hat aus Nürnberger Sicht.
00:35Und warum es trotzdem nach dem Start mit drei Niederlagen in die Saison ein mutmachendes Spiel war.
00:44Fangen wir mal an, vielleicht ganz am Anfang, Leo Saffe hat heute nur zuschauen können, war nur in zivil sozusagen da.
00:50Der Center hat sich am Freitag im Training noch verletzt an der Hüfte. Die Diagnose ist noch unklar.
00:57Das wird wahrscheinlich am Montag, wird es da genauere Ergebnisse geben.
01:01Dann kann man vielleicht abschätzen, wann er wieder auflaufen kann für die Falcons.
01:05Der hat natürlich der eh schon etwas dünneren Reduktion der Nürnberger gefehlt in diesem Heimspiel gegen Tübingen.
01:13Mit Evan Taylor und Matthew Merritt ist ja sowieso schon zwei Spieler raus von vornherein verletzt.
01:19Und dann eben auch noch Leo Saffe, der dann die Big-Man-Rotation kleiner gemacht hat.
01:24Das vor dem Spiel und während des Spiels, und das war natürlich auch ein Knackpunkt, ist die Rotation dann noch kleiner geworden.
01:30Gabriel Cocher hat früh viele Fouls bekommen, vor allem dann natürlich das vierte direkt nach dem Seitenwechsel.
01:40Und war damit natürlich dann mehr oder weniger ein bisschen unspielbar.
01:43Hat jetzt, was die Punkte angeht, natürlich vorher auch nicht die Riesenrolle gespielt in dieser Partie.
01:48Aber trotzdem ist er natürlich vom Papier her der offensiv vielleicht talentierteste Spieler.
01:53Und auch ein gewichtiger Baustein in der Defensive der Falcons.
01:56Und das war natürlich eine entscheidende Schwächung.
01:58Und vor allem, weil dann kurz darauf mit Julius Wolf weitere Spieler sein viertes Foul bekommen hat.
02:03Erst im Offensiv-Foul ein umstrittenes Gepfiffen bekommen von den Schiedsrichtern und dann noch das technische hinterher.
02:10Und das war natürlich schwierig. Er hat dann zwar noch eine ganz entscheidende Rolle auch danach gespielt.
02:16Aber natürlich ist es schwierig, wenn dann sozusagen das nächste Foul das Spielende bedeutet.
02:21Dann ist man natürlich in der Defense zurückhaltender.
02:25Auch in der Offense macht vielleicht mal der ein oder andere Schritt zum Korb nicht in der Angst vor einem weiteren Offensiv-Foul.
02:31Insofern, das war natürlich eine entscheidende Schwächung für die Falcons heute.
02:35Und ja, woran lag es noch, dass es am Ende eine knappe Niederlage wurde?
02:41Zum einen muss man natürlich die Turnover nennen. 28 auf Nürnberger Seite.
02:45Ich glaube, so viele habe ich wahrscheinlich noch nie in der 2. Bundesliga bei den Nürnberger Falcons erlebt.
02:52Das ist natürlich normalerweise auf jeden Fall viel zu viel, um ein Spiel zu gewinnen.
02:56Weil sich die Tigers aus Tübingen da ein bisschen angepasst haben heute und 21 Turnover beigesteuert haben,
03:02ist es dann bis zuletzt eine offene Partie geblieben.
03:05Das waren natürlich viel zu viele.
03:09Wenn man auf den Scoreboard schaut, ich glaube, Tim Köppler war am Ende bei sieben Turnovern,
03:14Julius Wolf bei sechs, Christian Finneberg bei fünf und die anderen haben sich da auch alle beteiligt.
03:19Das ist natürlich zu viel.
03:21Lag zum Teil natürlich ein bisschen eben dann an der kurzen Rotation.
03:25Und dass man dann irgendwann ein bisschen auch im Kopf sicherlich müde geworden ist
03:30und das eben Tübingen in der zweiten Halbzeit den Druck erhöht hat.
03:33Das waren sicherlich Gründe, aber Virgil Matthäus hat es natürlich danach gesagt,
03:36jeder Ballbesitz zählt, er predigt es immer wieder.
03:39Und gerade in so einem Spiel natürlich sieht man es, da zählt es dann vielleicht sogar doppelt.
03:45Da müssen die Falcons in Zukunft auf jeden Fall besser auf den Ball aufpassen,
03:49wenn sie Spiele in der Pro A gewinnen wollen.
03:52Ich habe mit Tim Köppler und einem anderen danach gesprochen.
03:56Was hat er noch gesagt? Für ihn war noch ganz entscheidend,
03:59dass die Falcons in der ersten Halbzeit wieder gut den Ball haben laufen lassen,
04:02lagen da ja dann auch ein paar Punkte vorne zur Halbzeitpause.
04:05Und dann in der zweiten Halbzeit eben erhöht der Gegner den Druck.
04:08Und das hat er schon öfter gemerkt, sowohl in der Vorbereitung als auch in den beiden Partien zuvor.
04:13Sobald der Gegner da den Druck erhöht, bekommen die Falcons Probleme,
04:16lassen den Ball nicht mehr so gut laufen, die Turnover erhöhen sich eben,
04:19die Intensität ist dann nicht mehr sozusagen angepasst auf das höhere Niveau des Gegners.
04:23Man kriegt nicht mehr die guten Würfe, die man will.
04:26Und das ist jetzt sozusagen wiederkehrend ein Problem.
04:30Das ist ein Problem, das die Falcons unbedingt abstellen müssen oder sich da verbessern müssen,
04:34wenn sie dann eben ihren ersten Sieg in dieser Liga holen wollen.
04:38Er sieht nicht, dass es trotzdem jetzt bei dem Start von 0 zu 3 eine Krise ist.
04:43Und da gehe ich absolut mit.
04:45Ich würde es nicht so negativ sehen, gerade im Vergleich zur vergangenen Saison,
04:49wenn man da die Entwicklung anschaut.
04:51Ich fand, dass die Falcons jetzt in jeder Partie bislang in dieser Saison
04:54einen Schritt nach vorne gemacht haben, vor allem in Kreizheim.
04:56Aber auch heute nochmal gegen Tübingen, gegen die man in den Vorbereitungen zweimal deutlich verloren hat,
05:00die auch immerhin Bundesliga-Absteiger sind, auch wenn sie jetzt vielleicht nicht mehr auf dem Niveau sind
05:05und vielleicht auch nicht ganz so gleich mit Kreizheim.
05:07Trotzdem, man hat da sehr gut dagegen gehalten, hat sich nicht aufgegeben,
05:11auch eben nicht durch diese Schiedsrichterentscheidungen, nicht durch die Turnover,
05:15nicht durch die Rückschläge, die man da erlitten hat.
05:18Im Gegensatz zur letzten Saison, wo man dann oft plötzlich mal mit 10, 15 Punkten zurück lag
05:23und dann nicht mehr zurück kam, haben es die Falcons auch heute geschafft,
05:26gegen Tübingen bis zur Schlussminute dran zu bleiben.
05:29Das war sicherlich auch ein Fortschritt.
05:32Trotzdem sagt natürlich auch Virgil Matthäus zu Recht, man muss da weiterarbeiten,
05:37man muss im Kopf einfach stark bleiben, darf sich da nicht rausbringen lassen,
05:41dass es am Ende gar nicht auf diese zwei Punkte vielleicht ankommt,
05:47dass es am Ende nicht auf diese 1-2-Ballbesitze ankommt,
05:50sondern dass man früher so ein Spiel für sich entscheiden kann.
05:53Und wenn wir auf die letzten Sekunden dieses Spiels natürlich schauen,
05:56auch darauf habe ich natürlich Tim Köpple angesprochen, er stand in der Freiwurflinie,
05:59macht dann den ersten zum Ausgleich, hat die Chance auf den Sieg,
06:02vergibt diesen zweiten Freiwurf, dann holen die Falcons sogar den Rebound,
06:06er kriegt aber den Ball in der Ecke des Spielfeldes kaum noch zu fassen,
06:10Tim Köpple, und hat dann im Prinzip, sagt er, kaum noch eine Chance,
06:13hat den Ball dann eben irgendwie noch Richtung Korb befördert,
06:16in der Hoffnung, dass er entweder reingeht oder dass jemand den Rebound holt,
06:20das war nicht der Fall, deswegen bekamen dann eben die Tigers aus Tübingen
06:24nochmal diesen letzten Angriff, und dann hatten sie da auf den Beinen
06:28einfach schnelleren Spieler gegen Julius Wolf, der dann nicht mehr ganz hinterher kam
06:33und dann letztendlich Marvin Heckel ziehen lassen musste, der dann,
06:37ich habe es auf NND geschrieben, direkt ins Nürnberger Herz trifft,
06:40sozusagen mit diesem Korbleger in der Schlusssekunde maximal bitter.
06:44Trotzdem, wie gesagt, 0 zu 3, wie es hier auf dem Papier erst mal schlecht,
06:48ich glaube trotzdem, dass die Falcons die richtigen Schritte machen,
06:51und dass es, wenn sie so weiterarbeiten und nicht noch mehr Verletzte dazukommen,
06:55dass demnächst dann auch mal der erste Sieg drin ist in dieser neuen Spielzeit.
06:59Soweit die Overtime, vielen Dank.