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Transkript
00:00Mir ist so bange um den Rest meines Lebens. Ich fürchte von dem Krüll-Bande, dessen Ausgang
00:07zudem flau und flüchtig ist. Eine entwürdigende Wirkung. Ich leide sehr, weiß auch, dass ich falsch lebe.
00:16Die Erzählung spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ihr Held, dieser Felix Krüll,
00:24ist ein Träumer, Phantast und bürgerlicher Nichtsnutz, der von Anfang an darauf aus ist,
00:33sich selbst zur Illusion, zu einem Lebensreiz zu machen.
00:41Übrigens bin ich entschlossen, bei meinen Aufzeichnungen mit dem vollendetsten Freimut
00:46vorzugehen und weder den Vorwurf der Eitelkeit noch den der Schamlosigkeit dabei zu scheuen.
00:54Betrachtungen über gleichgeschlechtliche Liebe vielleicht als zu direkt weglassen.
01:05Ich schreibe bloß zum Zeitvertreib ein bisschen an den Memoiren des Hochstaplers weiter,
01:10weil es mir Spaß macht, über all das inzwischen Getane hinweg an ein 40 Jahre
01:14liegen gebliebenes anzuknüpfen. Es ist aber eben wohl inzwischen zu viel geschehen.
01:259. März 1951. Das Erlöschen der Potenz, voreilige Bemerkung.
01:34Erika bereitet den Text vor. Ihre Bemerkungen über den homosexuellen
01:39Untergrund des Romans nun freilich wohl.
01:48Nachher Umarmung mit K. Meine Dankbarkeit für die Güte in ihrem Verhalten zu meiner
01:53sexuellen Problematik ist tief und warm.