Schuldgefühle (374) - In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte
Die Assistenzärztin Viktoria Stadler erlebt einen Schockmoment, als ihr Bruder Anton Stadler mit Brandverletzungen in die Notaufnahme eingeliefert wird. Bei einer Verpuffung hat er sich schwere Verbrennungen an beiden Unterarmen zugezogen. Viktoria macht sich riesige Sorgen, wundert sich aber auch: Warum ist Anton, der eigentlich in Berlin studiert, überhaupt in Erfurt? Und wie kam es zu dem Unfall? Anton, der große Schmerzen hat, rückt nicht sofort mit der Sprache heraus. Als Angehörige darf Viktoria Anton weder behandeln noch in den OP-Saal begleiten. Es beruhigt sie aber, dass Dr. Ben Ahlbeck und Dr. Leyla Sherbaz ihren Bruder behandeln.
Als Mikko Rantala seiner Freundin Viktoria beistehen will, fällt es ihr schwer, seinen Trost anzunehmen – sie wird das Gefühl nicht los, dass Anton ihr etwas Wichtiges verschweigt. Mikko Rantala und Sofia Galura haben es indessen mit Astrid Blumfeld und Günther Baumgarten zu tun, die seit zwei Jahren zusammen und schwer verliebt sind. Doch eine gemeinsame „Probefahrt ins Glück“ mit dem Wohnmobil, bevor sie zusammenziehen, endet im Johannes-Thal-Klinikum. Denn Astrid hat starke Symptome einer Lebensmittelvergiftung.
Ist vielleicht der Lachs, den Günther ihr zum Jahrestag kredenzt hat, an der Misere Schuld? Das Paar wird auf eine harte Probe gestellt, vor allem weil Astrid Günther ihre Campingbegeisterung nur vorflunkert. Prof. Dr. Karin Patzelt und Dr. Philipp Brentano aus der Sachsenklinik erleben mit, wie Marc wütend aus einer Vorstandssitzung stürmt. Er kämpft um das Leben eines jungen Patienten und wollte den Vorstand überzeugen, die Kosten für die Therapie zu übernehmen. Karin Patzelt und Dr. Brentano versuchen, Marc unter die Arme zu greifen, doch der verhält sich überhaupt nicht kooperativ.
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Die Assistenzärztin Viktoria Stadler erlebt einen Schockmoment, als ihr Bruder Anton Stadler mit Brandverletzungen in die Notaufnahme eingeliefert wird. Bei einer Verpuffung hat er sich schwere Verbrennungen an beiden Unterarmen zugezogen. Viktoria macht sich riesige Sorgen, wundert sich aber auch: Warum ist Anton, der eigentlich in Berlin studiert, überhaupt in Erfurt? Und wie kam es zu dem Unfall? Anton, der große Schmerzen hat, rückt nicht sofort mit der Sprache heraus. Als Angehörige darf Viktoria Anton weder behandeln noch in den OP-Saal begleiten. Es beruhigt sie aber, dass Dr. Ben Ahlbeck und Dr. Leyla Sherbaz ihren Bruder behandeln.
Als Mikko Rantala seiner Freundin Viktoria beistehen will, fällt es ihr schwer, seinen Trost anzunehmen – sie wird das Gefühl nicht los, dass Anton ihr etwas Wichtiges verschweigt. Mikko Rantala und Sofia Galura haben es indessen mit Astrid Blumfeld und Günther Baumgarten zu tun, die seit zwei Jahren zusammen und schwer verliebt sind. Doch eine gemeinsame „Probefahrt ins Glück“ mit dem Wohnmobil, bevor sie zusammenziehen, endet im Johannes-Thal-Klinikum. Denn Astrid hat starke Symptome einer Lebensmittelvergiftung.
Ist vielleicht der Lachs, den Günther ihr zum Jahrestag kredenzt hat, an der Misere Schuld? Das Paar wird auf eine harte Probe gestellt, vor allem weil Astrid Günther ihre Campingbegeisterung nur vorflunkert. Prof. Dr. Karin Patzelt und Dr. Philipp Brentano aus der Sachsenklinik erleben mit, wie Marc wütend aus einer Vorstandssitzung stürmt. Er kämpft um das Leben eines jungen Patienten und wollte den Vorstand überzeugen, die Kosten für die Therapie zu übernehmen. Karin Patzelt und Dr. Brentano versuchen, Marc unter die Arme zu greifen, doch der verhält sich überhaupt nicht kooperativ.
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KurzfilmeTranskript
00:00Morgen, Olli. Morgen, Ivo.
00:12Auf und ab. Abgelaufen.
00:17Kannst gleich wieder hergeben.
00:18Morgen, Dr. Halbeck. Morgen.
00:20Geben Sie Kollegen Bescheid, wir treffen uns im Labor.
00:23Dürfen wir heute auch was anderes machen als Zentrifugieren?
00:25Ja, aber keine Alleingänge.
00:27Die Geräte sind sauteuer und ich zeige Ihnen, wie die funktionieren.
00:29Morgen, Dr. Scherbers. Morgen.
00:32Okay, Notaufnahme. Labor in einer Stunde.
00:37Wie kannst du dir nur all die Namen merken?
00:40Leyla Scherbers, Oberärztin der Anästhesie und Unfallchirurgie,
00:43war lange Ausbilderin hier und Sie und er haben zusammen ein Kind.
00:48Nee. Ja.
00:52Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.
00:54Was haben wir denn?
00:56Ein Männlich, 20, starke Verbrennung an beiden Unterarmen durch Explosion.
01:00Danke.
01:02Ach, danke.
01:05Anton?
01:07Sie kennen sich?
01:08Das ist mein Bruder.
01:10Eins, zwei, drei.
01:17Es wird gleich besser.
01:20Frau Staudte, was machen Sie dann?
01:21Wir machen Ihnen was gegen die Schmerzen.
01:25Okay, es wird gleich besser.
01:27Sorry.
01:28Tetanusschutz ist da.
01:29Keine Vorerkrankungen, keine Allergien.
01:31Was machst du denn in Erfurt?
01:35Tönchen.
01:36Hey, ich bin's.
01:37Was ist passiert?
01:39Wir haben Schnaps gebrannt.
01:41Schnaps gebrannt?
01:42Wer ist wir?
01:43Ich habe versucht zu kühlen und Wasser reingeklebt.
01:46Eine Verpuffung also.
01:47Kommst du bitte mal mit ran?
01:49Wir klären eine Rauchgasintoxikation mit ab.
01:51Ich kümmer mich drum.
01:52Frau Staudte, ab jetzt und hier sind Sie nur noch Angehörige, okay?
01:56Wir machen die Wundversorgung im OP.
01:58Meldest du uns bitte an?
02:01Sie können die Familie informieren.
02:02Da gibt's niemanden.
02:09OP-Vorbereitungen sind oben, Nachsorgung unten.
02:12Stationsdienst ist spannend, aber ich hab gleich auch noch eine Übung im Labor.
02:16Wir haben im Klinikalltag das eine tun und das andere nicht lassen.
02:19Entschuldigung, wir brauchen Hilfe.
02:22Was haben Sie denn?
02:25Sie ist gewackelt.
02:28Ich bin Dr. Rantala.
02:29Haben Sie Bauchschmerzen?
02:30Baumgarten.
02:31Meine Freundin hat es mit der Verdauung.
02:33Und es ist ständig schlecht.
02:35Oh, ich müsste mal dringend verschwinden.
02:37Komm, schnell wieder auf die Toilette.
02:38Lass gut sein, Günther.
02:39Du willst doch nicht, dass das Ding überläuft, oder?
02:41Okay, hier, gleich um die Ecke.
02:42Kommen Sie.
02:43Ja, danke.
02:44Moment, ich muss da kurz ran.
02:45Können Sie übernehmen?
02:46Warte, ich komme mit.
02:47Moment, Sie können Ihr Auto nicht hier stehen lassen.
02:51Packe nur kurz kein Uwe um.
02:53Victor, was ist?
02:56Moment, ich komme nicht mit.
02:59Was ist mit Anton?
03:02Gut.
03:03Unterarm rechts mit zwei wehrbestrittgradigen Verbrennungen.
03:06Ich trage die verbrannte Oberfläche schichtweise ab.
03:11Kreislauf ist stabil.
03:14Wie geht's Frau Stadler?
03:17Kann ich noch nicht sagen.
03:19Verstehe.
03:22Können Sie hier bitte mal fixieren, damit ich in einer Schlucht bleibe?
03:29Hat sie die Gegenüber jemals ihre Eltern erwähnt?
03:33Soweit ich mich erinnere, nein.
03:36Topfer.
03:37Wieso?
03:38Weil sie sich bei dem Thema komplett dichtgemacht hat.
03:41Pinzette.
03:46Okay, die tiefe Ausdehnung der Verbrennung ist unklar.
03:50Hier bitte mal spülen.
03:52Willst du die Spalthaut auch gleich entnehmen?
03:55Wir arbeiten erstmal mit temporären Hautersatzmaterialien.
03:57Dann passiert die endgültige Versorgung erst morgen.
04:01Die nächsten 24 Stunden sind entscheidend.
04:10Ich verstehe es nicht.
04:12Er müsste eigentlich in Berlin sein und studieren.
04:15Hat er doch heute eine Prüfung.
04:16Seine Nachholterminia.
04:18Warum ist er dann hier?
04:19Weiß ich doch nicht.
04:22Er sagt dir doch sonst immer alles.
04:25Eben.
04:29Hey, komm her.
04:30Ich kann dich nicht finden, Miko.
04:31Wenn du mich jetzt in den Arm nimmst, ich schwöre,
04:33ich fange an zu heulen.
04:40Sie sind fertig.
04:50Ach, Dr. Brentano.
04:52Schön, dass Sie als Belegarzt mal wieder bei uns sind.
04:55Die Freude ist ganz meinerseits, Professorin.
04:57Ich bin immer wieder gerne in Erfurt.
04:59Sie sind für die Schulter-Gelenk-Prothese
05:01Ihrer älteren Patientin hier, richtig?
05:03Ihr Mann ist 89 und schafft es nicht mehr,
05:05bis Leipzig, um sie zu besuchen.
05:07Ist ein kniffliger Fall.
05:09Hätten Sie Zeit für ein Konsil?
05:11Natürlich.
05:12Für wann ist die OP angesetzt?
05:14Morgen früh um 9.
05:15Ah ja.
05:16Ich muss erst noch Herrn Berger bei der Quartalssitzung vertreten.
05:19Aber danach hätte ich Zeit.
05:21Wunderbar.
05:25Was ist denn da los?
05:28Als hätte mein Stellvertreter Dr. Lindner
05:30Gesprächsbedarf beim Vorstand.
05:35Guten Morgen, Dr. Lindner.
05:37Scheiß-Morgen ist das!
05:39So kenne ich ihn gar nicht.
05:41Sie entschuldigen mich.
05:42Ich muss hier erst mal die Bogen glätten.
05:44Na dann.
05:46Viel Spaß.
05:47Wir sehen uns später.
05:51Grüße von Dr. Abeck.
05:53Er kommt gerade nicht weg von der ITS und kommt, sobald er kann.
05:56Na toll.
05:57Dr. Lindner wurde vorhin eingeliefert.
05:59Oh Gott.
06:00Mit was?
06:01Brandverletzung zweiten Grades in beiden Armen.
06:03Krass.
06:04Okay, und was machen wir jetzt hier?
06:06Irgendwo hier muss ein Order mit Bedienungsanleitung
06:08für die Geräte rumliegen.
06:10Dr. Abeck meinte, wir sollen uns die schon mal ansehen.
06:12Bedienungsanleitung lesen?
06:13Langweilig.
06:15Du hast doch mal im Labor gejobbt.
06:17Kannst du uns nicht einfach erklären, wie das alles funktioniert?
06:19Nee, nee, nee.
06:20Lass uns mal lieber warten, bis Dr. Abeck wieder da ist.
06:22Wir gehen was trinken.
06:26Okay.
06:27Wir können uns ja da schon mal die Aufgaben anrichten.
06:29Okay, ja.
06:33Entschuldigung, dass Sie warten mussten.
06:35Macht nichts.
06:36Hauptsache, jetzt ist alles raus.
06:38Wissen Sie, wo Frau Gallura ist?
06:41Ich habe ihr von dem Lachs erzählt, den Günther und ich gegessen haben.
06:44Sie wollte eine Probe holen fürs Labor.
06:46Glauben Sie wirklich, Astrid hat ein Lebensmittelvergiftung?
06:49Der Lachs war doch ganz frisch.
06:51Würde zu den Symptomen passen.
06:53Vorsicht, kalt.
06:57Den Lachs haben Sie aber roh gegessen.
06:59Ja, zu einem Käsesoufflé.
07:02Ich dachte, zum Camping gehört Dosenravioli.
07:05So weit kommt es noch.
07:08Nein, wir haben unser Zweijähriges gefeiert.
07:11Noch so frisch?
07:13Ja, wir beide waren schon mal verheiratet,
07:15aber mit Günther, so was habe ich noch nicht erlebt.
07:19Bald wollen wir zusammenziehen.
07:21Aber nicht in dem Ding.
07:23Nein, Astrid sucht uns eine schöne Wohnung.
07:25Wobei, Sie und ich und Karl-Uwe,
07:29der bräuchte ich nicht zum Glücklichsein.
07:33Haben Sie ein Völlegefühl?
07:35Oder steht Ihre Übelkeit im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt,
07:39wann Sie essen?
07:40Manchmal.
07:41Wieso fragen Sie?
07:43Das Erbrochene.
07:44Welche Farbe hat es?
07:46Na ja, also eher so dunkel.
07:49So bräunlich, ähnlich wie Kaffeesatz?
07:51Ja, genau so.
07:53Das könnte auf ein Magengeschwür hindeuten.
07:56Wir klären das mit einer Gastroskopie ab.
07:58Was?
08:00Ich dachte, ich habe mir nur den Magen verdorben.
08:03Ein Magengeschwür und eine Lebensmittelvergiftung
08:05kann man gleichzeitig haben.
08:07Ich würde Sie gerne über Nacht hier behalten,
08:09wegen des Flüssigkeitsmangels.
08:11Ich kriege ein Zimmer mit einem richtigen Bett?
08:14Das ist eine gute Frage.
08:17Kochzelle, Badezimmer, Schlafnische, alles dabei.
08:21Ungezwungen und frei.
08:23Für mich wäre das nichts.
08:25Jetzt, wo Astrid endlich in Wende ist, hält uns nichts mehr.
08:28Sie liebt es, genau so wie ich.
08:31Seit 5 Tagen schlafe ich auf dieser Pritsche.
08:34Ich kann mich nachts nicht mal richtig umdrehen.
08:37Diese Enge.
08:38Und tagsüber, da räumen Sie ständig eine Sache
08:41von links nach rechts und wieder zurück.
08:43Das ist nicht so romantisch.
08:45Ich mache es nur für ihn.
08:47Eigener Kleiderschrank, Stauraum für Ihre Zeitschriften.
08:50Und hier, ich habe mir extra eine Beauty-Ecke eingerichtet.
08:53Aber im Garten der Fisch.
09:02Hey, Tönchen.
09:04Mach die Augen auf.
09:06Bei mich nicht, Tönche.
09:09Ach, Mensch.
09:12Das machst du nur für Sachen.
09:14Nur weil du mich vermisst,
09:16musst du nicht gleich in einem RTW eingeliefert werden.
09:19Haha.
09:21Hallo, Herr Stadler, wie geht es Ihnen?
09:24Seine Werte sind stabil.
09:26Herzfrequenz 105, Sättigung 96.
09:28Was machen die Schmerzen?
09:30Gerade geht es eigentlich.
09:32Gut, wenn sich das ändert, dann geben Sie bitte Bescheid.
09:36Wir haben die Verbrennung an Ihren Armen
09:38mit temporärem Hautersatz abgedeckt.
09:40Warum nicht gleich mit Spalthaut?
09:42Es würde das Infektionsrisiko verringern.
09:45Sie sind Experte, Entschuldigung.
09:48Nicht anspannen, nicht bewegen.
09:50Ihre Arme brauchen Ruhe.
09:52Aber das wird schon wieder normal, oder?
09:55Ein Funktionalitätsverlust ist nicht zu befürchten.
09:58Eine Prognose zur Narbenbildung
10:00kann ich erst nach der Entversorgung geben.
10:06Scheiße.
10:10Spuck's aus.
10:12Seit wann brennst du Alkohol?
10:14Und was sind das für Freunde?
10:20Ich war bei Thea.
10:26Anton, wir haben uns geschworen,
10:29unsere Mutter nie wieder in unser Leben zu lassen.
10:33Bei eurer Mutter? Ich dachte, ihr habt keinen Kontakt mehr.
10:36Ich hab auch keinen Kontakt.
10:38Ich dachte, Anton hätte auch keinen Kontakt.
10:41Wie lange hast du sie nicht gesehen?
10:43Elf Jahre.
10:45Ich kann gar nicht glauben, dass er...
10:47Hey, hey, es gibt bestimmte Erklärungen dafür.
10:50Warum sie urplötzlich aus der Versenkung auftaucht.
10:53Auf die Erklärung bin ich echt gespannt.
10:56Vielleicht will sie euch wiedersehen.
10:58Irgendwas will sie, auf jeden Fall.
11:00Kann es sein, dass es sich geändert hat?
11:03Kann es meine Mutter nicht.
11:05Okay, was ist passiert?
11:09Viel ist passiert.
11:11Ich mein, Anton war acht, als er bei mir vor der Haustür stand.
11:15Als Thea das erfahren hat, da ist die ausgerastet.
11:18Hat sich drei Wochen lang nicht gemeldet.
11:20Wie nicht gemeldet?
11:22Ist abgelaufen.
11:24Ich hab ihn zur Schule gebracht, ich hab ihm seine Brote geschmiert, alles.
11:28Mann, ich war 17.
11:32Warum will er sie wiedersehen, nach all dem, was passiert ist?
11:35Ich versteh's nicht.
11:42Ich verstehe Ihr Unbehagen mit der Lösung.
11:45Hier einen Gelenkersatz zu planen, ist wirklich eine sehr schwere Aufgabe.
11:49Sonst würde ich Sie nicht beleidigen.
11:51Ich weiß, Sie haben genug zu tun.
11:53Das hast du toll gemacht.
11:55Wir sehen uns auf deinem Zimmer, ja?
11:57Ach, Sie entschuldigen?
11:59Dr. Lindner?
12:01Wie Sie den Vorstand angegangen sind, war absolut indiskutabel.
12:05Sie wissen doch gar nicht, worum es geht.
12:07Walter Schneider, acht Jahre Tymuskatzenung.
12:10Ja.
12:12Das ist eine sehr aggressive Form des Krebses.
12:14Und Sie wissen doch gar nicht, worum es geht.
12:16Ja.
12:17Das ist eine sehr aggressive Form des Krebses.
12:19Und der hat auch schon wieder Metastasen gebildet.
12:21Standardtherapie ist leider viel geschlagen.
12:24Seit wann ist er bei Ihnen in Behandlung?
12:27Seitdem er sechs ist.
12:28Die Targeted Therapy ist das Einzige, was ihm noch helfen kann.
12:32Das Medikament dafür ist extrem teuer.
12:35Wir reden über einen achtjährigen Jungen.
12:37Wissen Sie, wie der Vorstand das nennt?
12:39Unverhältnismäßig.
12:40Dr. Lindner, ich verstehe Ihre Wut.
12:43Und trotzdem, ein respektvoller Umgang ist das A und O,
12:46wenn Sie etwas erreichen wollen.
12:48Und das betrifft nicht nur den Vorstand.
12:50Sagen Sie das mal, der dem läuft die Zeit davon.
12:55Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Dr. Lindner sich fühlt.
13:00Ich kenne viele solche Fälle.
13:02Ja, es zerreißt einem jedes Mal das Herz.
13:08Ein kleines Telefonat?
13:10Ja.
13:14Ja, macht mir Dr. Albeck.
13:18Was hat er gesagt?
13:19Wir sollen die Aufgaben schon mal unter uns aufteilen.
13:22Hi.
13:23Hi.
13:24Hallo.
13:25Ich bin Dr. ...
13:26Servus.
13:27Ivo Maritsch.
13:28Oliver Probst.
13:29Tamar Hummel.
13:30Ja, ich weiß.
13:31Sie sind unsere zukünftigen Assistenzärzte.
13:33Hoffentlich.
13:35Kommen Sie denn gut zurecht? Gefällt es Ihnen bei uns?
13:38Schon.
13:39Aber?
13:40Können Sie uns nicht ein paar Dinge im Labor erklären?
13:43Dr. Albeck hat gerade keine Zeit.
13:45Sie war doch auch mal Ausbilderin.
13:47Das würde ich wirklich gern.
13:49Aber in dem Fall halten Sie sich lieber an Ihren Ausbilder, ja?
13:52Klar.
13:53Wir kriegen das schon irgendwie hin.
13:55Hm?
13:58Also, kleines Blutbild und Vitamine bestimmt?
14:02Cholesterin.
14:03Cholesterin?
14:04Ja.
14:05Kleines Blutbild und Vitamine bestimmt?
14:07Cholesterin und Leberwerte.
14:09Zucker im Urin bestimmen.
14:11Wenn wir bloß diese Geräte benutzen dürften.
14:13Sorry, aber ich hab echt keine Lust wieder was zu schrotten.
14:15Mach's doch wie im Mittelalter und träufel dir den Urin auf die Zunge.
14:21Astrid.
14:22Wie geht's dir?
14:24Nicht gut.
14:25Immer noch solche Bauchschmerzen.
14:27Ich soll eine Magenspiegelung bekommen.
14:29Nein.
14:30Ja.
14:31Was wird das?
14:32Verdacht auf Lebensmittelvergiftung.
14:34Auch das?
14:35Entschuldigen Sie uns einen Moment.
14:40Frau Gallura, wir untersuchen hier Menschen.
14:43Ja, aber riechen Sie mal.
14:45Riecht auch frisch.
14:46Okay.
14:47Diagnostik, Palfverdacht auf Listeriose.
14:50Blutbild und Kultureinlegen.
14:52Aber ich dachte...
14:53Dann nehmen wir gleich Blut ab und dann können Sie es im Labor überprüfen lassen.
14:56Darf ich nicht mit in die Gastroskopie?
14:58Vielleicht das nächste Mal, wenn Sie bei der Aufnahmeuntersuchung dabei waren.
15:01Hm?
15:04Wir bringen Sie jetzt auf Ihr Zimmer, ja?
15:06Ja, aber wenn du hierbleiben musst, dann schaffen wir es ja nie ins Rheinland zu unseren Weinproben.
15:10Günther, es tut mir so leid.
15:13Unsere schöne Reise.
15:15Weißt du was? Fahr allein.
15:17Du hast dich doch so darauf gefreut.
15:19Hm?
15:20Ja.
15:35Hey, Thori.
15:40Thori, es tut mir leid.
15:44Mann, ich habe Schmerzen wie Sau. Ich habe eine scheiß Angst.
15:48Und du benimmst dich so, als hätte ich jemanden umgebracht.
15:51Ich verstehe es nicht.
15:53Sie hat mich angerufen.
15:55Was hätte ich denn machen sollen?
15:57Alles, was mit dieser Frau zu tun hat, führt zu Schmerz und Leid.
16:00Du tust so, als ob sie ein Monster wäre.
16:03Und wenn sie eins ist?
16:05Nein.
16:07Du hättest sie mal sehen sollen.
16:09Sie kocht Brombeermarmelade.
16:14Sie trägt sogar selbst geklöppelte Sandalen.
16:16Wow.
16:20Und was wollte sie?
16:22Sie hat gefragt, ob ich ihr helfen will.
16:24Beim Schnapsbrennen?
16:25Klar.
16:26Nein.
16:27Im Hofladen.
16:29Das mit dem Schnapsbrennen war mit Gernot und Titti.
16:33Sie arbeitet in einem Hofladen?
16:35Ja.
16:37Der gehört ihr sogar.
16:39Und es ist echt ganz lustig da.
16:41Lustig?
16:43Mann, selbst wenn.
16:45Es hat uns viel zu viel gekostet, von ihr wegzukommen.
16:48Boah, Thori.
16:50Es ist mir echt zu anstrengend gerade, okay?
16:55Du hast Fieber.
16:57Das muss ich Dr. Albrecht sagen.
16:59Nicht weggehen, Thori.
17:03Ich kümmere mich um dich.
17:12Ah ja, durch die Umkehrung des Gelenks wird das Drehzentrum verschoben.
17:16Und so die Funktion des Musculus deltoideus optimiert.
17:19Das ist eine hervorragende Lösung.
17:24Ich hoffe, Sie haben heute Abend noch nichts vor?
17:26Nein, wieso?
17:28Herr Kunert war sehr angefressen.
17:30Aber ich konnte den Vorstand überzeugen, mit uns essen zu gehen.
17:33Gemeinsam sollte es uns gelingen, die Damen und Herren wieder ans Boot zu holen.
17:38Leider gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Dr. Lindner im Moment sehr schwierig.
17:43Ja, aber wenn wir was erreichen wollen, müssen wir schon an einem Strang ziehen.
17:48Dr. Brentano, ich danke Ihnen sehr für Ihren Einsatz.
17:51Nein, nein, hören Sie!
17:53Herr Kunert, es interessiert mich nicht, mit wem Sie heute Abend essen gehen.
17:56Ich habe hier einen Patienten, von dem ich nicht weiß, ob er die Nacht überleben wird.
17:59Ja, Sie mich auch, auf Wiederhören.
18:01So wird es schwer, Ihnen zu helfen.
18:03Mir muss man nicht helfen.
18:06Dr. Lindner, wir sind auf Ihrer Seite.
18:10Aber Sie tun sich und uns keinen Gefallen, wenn Sie den Vorstand so angehen.
18:14Also bitte, kümmern Sie sich weiter um Malte und wir kümmern uns um die Lösung.
18:18Was soll das heißen? Ich soll nichts tun?
18:20Besser wär's.
18:24Wie hoch ist die Temperatur?
18:2639,5.
18:27Das war zu erwarten. Genauso wie der erhöhte PCT-Wert.
18:30Was machen die Schmerzen?
18:32Ehrlich gesagt juckt es und brennt es ganz schön.
18:35Ich schau mir das an.
18:37Tut das weh?
18:40Ich gebe Ihnen ein bisschen was extra.
18:42Glauben Sie, die Wunden können sich entzündet haben?
18:46Frau Stadler, wann haben Sie das letzte Mal was gegessen?
18:50Frau Stadler, wann haben Sie das letzte Mal was gegessen?
18:53Ich hab keinen Hunger.
18:54Sie helfen Ihrem Bruder nicht, wenn Sie ihn umkillen.
18:57Okay, aber nur kurz was essen.
19:03Jetzt denkt Viktoria wieder, dass unsere Mutter irgendwas falsch gemacht hat.
19:07Oder habe ich mich einfach nur selbst dumm angestellt?
19:10Ihre Schwester weiß aus eigener Erfahrung, dass Unfälle jedem passieren können.
19:20Herr Stadler, das sieht nicht nach einer Infektion aus.
19:23Sie bekommen da etwas gegen das Fieber.
19:30Klopf, klopf.
19:34Nur ernst, jetzt liegst du hier.
19:36Ja, schade.
19:38Danke für die Sachen.
19:40Gut, dass ich nur so wenig mitnehmen konnte.
19:43Das kriege ich nicht.
19:46Gut, dass ich nur so wenig mitnehmen konnte.
19:49Das kriege ich alles ganz leicht mit dem Zug weg.
19:52Ich fahre nicht ohne dich.
19:54Ich habe alle Campingplätze umgebucht.
19:56Was? Auf wann denn?
19:58In zwei Wochen. Wir bleiben einfach hier.
20:00Du kurierst dich aus.
20:02Na ja, schön ist es schließlich überall.
20:04Aber in zwei Wochen haben wir Wohnungen zu besichtigen.
20:06Die sind sonst alle weg.
20:08Na und?
20:09Wenn es hart auf hart kommt, haben wir Karl-Uwe.
20:11Der will ja schon eine Wohnung.
20:13Ich...
20:15Ich habe es nämlich satt in diesem rollenden Hamsterstall.
20:20Was ist denn mit unserer Probefahrt ins Glück?
20:22Ein Höllentrip.
20:24Deswegen habe ich auch Magengeschwüre.
20:26Ich hasse Camping.
20:32Vielleicht passen wir doch nicht so gut zusammen.
20:38Günther, ich...
20:43Oh nein.
20:50Soll ich euch erklären, wie man den Zucker bestimmt?
20:53Das hätten wir eben geklärt.
20:55Pass auf, das gibt gleich Scherben.
20:57Wo ist Dr. Albeck?
20:59Alter.
21:01Was ist das?
21:03Die Probe meiner Patientin. Muss sofort ausgewertet werden.
21:06Olli, du alter Laborant. Zeig mal, was du drauf hast.
21:09Auf gar keinen Fall.
21:11Das gibt richtig Stress.
21:13Was gibt Stress?
21:15Ich muss diese Patientenprobe auswerten und Kulturen anlegen.
21:18Verdacht auf Listeriose.
21:20Aber wir haben noch keine Einführung erhalten.
21:22Und Dr. Albeck war noch nicht bei Ihnen?
21:25Nein.
21:29Okay.
21:31Aber nur, weil es sich um die Probe eines Patienten handelt.
21:34Sie nehmen sich alle Handschuhe bitte.
21:36So.
21:38Und was testen wir?
21:40Hämoglobin und Hämatokrit.
21:42Korrekt.
21:44So.
21:46Wir spannen die Probe ein.
21:48Los geht's.
21:50Das richte ich ihm aus.
21:54Das sollten Sie sich selber fragen, Frau Stadler.
21:58Ja.
22:00Trotzdem schönen Tag.
22:02Was haben Sie zu ihr gesagt?
22:04Dass wir telefonisch keine Informationen rausgeben.
22:07Ich will mich nicht in Ihre privaten Angelegenheiten einmischen.
22:11Aber wenn Ihr Bruder Kontakt zu seiner Mutter will,
22:14sollten Sie ihn dabei nicht unterstützen.
22:16Es tut mir leid, aber das können Sie gar nicht beurteilen.
22:19Die Kinder neigen nur zu ihren Eltern zu lieben,
22:22egal, was sie ihnen angetan haben.
22:24Das kann ich so nicht bestätigen.
22:26Aber meinen Sie nicht,
22:28er ist alt genug, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen?
22:31Nein.
22:33Sie kennen meine Mutter nicht.
22:35Sie ist ...
22:38Sie ist Alkoholikerin, unter anderem.
22:40Hochgradig unzuverlässig.
22:42Kein Mensch, den man in seinem Leben haben will.
22:46Das denken Sie.
22:49Vielleicht sieht das anders.
22:52Sie wird ihn zerfetzen.
22:54Hey.
22:58Obwohl heute nicht mal Milchreis Mittwoch ist.
23:02Ich will nichts.
23:04Sicher?
23:14Wer war das?
23:16Ich weiß es nicht.
23:18Das war mein Bruder.
23:21Wer war das?
23:24Warum warst du nicht bei der Prüfung?
23:27Wie kommst du jetzt darauf?
23:29Also, warum?
23:32Naja ...
23:34Anton.
23:36Ja, es läuft grad nicht so.
23:39Impropedeutig?
23:41Nee, generell.
23:43Ich glaub, das ist nichts für mich.
23:45Sozialpädagogin.
23:47Studieren.
23:49Im Leben geht es ja nicht nur um Prüfungen und Abschlüsse und so.
23:54Wer dir das wohl in den Kopf gesetzt hat?
23:56Thea hat auch die Schule abgebrochen.
23:58Und jetzt hat sie ihren eigenen Laden.
24:00Ich werde nicht zulassen, dass sie dir deine Zukunft kaputt macht.
24:03Wieso musst du denn immer alles schlecht machen, was mit ihr zu tun hat?
24:06Das mach ich überhaupt nicht.
24:08Das schaffst du von ganz alleine.
24:10Anton.
24:14Die Sättigung sinkt.
24:16Intonation mit Salbutamol.
24:23Ich mach gleich noch eine Blutgasanalyse.
24:35Ja?
24:37Guten Morgen, Frau Blumenfeld.
24:39Ach, guten Morgen.
24:42Haben Sie immer noch Schmerzen?
24:44Oder keinen Appetit?
24:46Beides.
24:48Übelkeit?
24:50Besser.
24:52Sehr gut.
24:54Dann hab ich noch ein Medikament für Sie,
24:56das die Bildung von Magensäure unterbindet.
24:58Gut.
25:00Ich warte noch auf das Labor.
25:02Aber danach können Sie wieder auf Achse.
25:04Wenn Sie das wollen.
25:06Günther hat die Wahrheit nicht gut vertragen.
25:08An sein Handy geht er auch nicht.
25:10Wahrscheinlich ist er mit Karl-Uwe Lenz.
25:12Über alle Berge.
25:14Das tut mir leid.
25:18Besser jetzt,
25:20als wenn wir schon zusammengezogen wären.
25:22Entschuldigen Sie.
25:24Bitte.
25:26Ja, Frau Gallura?
25:28Also wegen Frau Blumenfeld?
25:30Ich bin gerade bei ihr.
25:32Das Labor ist unauffällig,
25:34aber die Kulturen sollten Sie sich, glaube ich, mal ansehen.
25:36Ich komme sofort.
25:38Kleiner Trost.
25:40Vielleicht haben wir den Auslöser für Ihr Magengeschwür gefunden.
25:42Ja.
25:44Gut.
25:48Morgen.
25:50Morgen.
25:52Die Blutgasanalyse sieht leider immer noch nicht besser aus,
25:54als gestern Abend.
25:56Das bedeutet, Ihre Lunge bekommt nicht ausreichend Sauerstoff.
25:58Im Regelfall
26:00entspannt das Cybutamol die Bronchialmuskulatur.
26:02Aber das hat leider nicht angeschlagen.
26:04Bitte einmal vorlehnen
26:06und tief ein- und ausatmen.
26:08Das Ibratropiumbromid
26:10auch nicht, so wie es aussieht.
26:12Wieso hat denn das jetzt so...
26:20Die Symptome einer Atemwegsreizung
26:22können auch erst als Spätfolge auftreten.
26:24Wir vernebeln zusätzlich Adrenalin.
26:26Vielleicht entspannt das die Bronchien.
26:28Und bitte regelmäßig inhalieren, ja?
26:30Ich würde Sie ungern intubieren.
26:38Es ist wirklich dringend.
26:40Und es wäre schön, wenn Sie mir die Unterlagen
26:42so schnell wie möglich zuschicken könnten.
26:44Wäre perfekt.
26:46Ich danke Ihnen, Professor.
26:48Wie geht es Malte?
26:50Schlecht.
26:52Wenn er nicht diesen wahnsinnigen Lebenswillen hätte.
26:54Ich...
26:56Ich habe einige Fallstudien gefunden,
26:58die wir dem Vorstand zur Verfügung stellen können.
27:00Fallstudien? Frau Professor, wir müssen handeln.
27:02Jetzt.
27:04Sie haben dem Vorstand mit einer Klage gedroht?
27:06Ist das wahr?
27:08Es ist egal, wie man es dreht oder wendet.
27:10Es bleibt unterlassene Hilfeleistung
27:12seitens des Vorstandes.
27:14Das ist Unsinn und das wissen Sie.
27:16Dank Professorin Patzels diplomatischer Engelsgeduld
27:18hat sich der Vorstand bereit erklärt,
27:20den Fall erneut zu prüfen.
27:22Und wenn Sie dafür ein oder zwei Fallstudien brauchen,
27:24um sich abzusichern, dann besorgen wir die Ihnen.
27:26Ich bin im Gespräch mit der Philimedes Stiftung,
27:28um die Kostenfrage zu klären.
27:30Was immer Sie tun, tun Sie es schnell.
27:32Dafür müssten Sie aber die Füße stillhalten.
27:38Ich höre.
27:40Ich bin unterwegs.
27:42Warte.
27:44Ich muss in den OP.
27:46Und ich gebe Herrn Kunert Bescheid,
27:48dass die Klage vom Tisch ist.
27:52Es war echt mega lieb von Dr. Scherbers,
27:54uns alles zu zeigen, oder?
27:56Die ist krass sympathisch.
27:58Kleine Dreckssäcke.
28:00Kann ich mal?
28:02Zeigen Sie mal her.
28:08Habe ich es mir doch gedacht.
28:10Heliobacter pylori.
28:12Der Erreger ist für viele Magenerkrankungen zuständig.
28:16Die Infektion ist chronisch und kann Gastritis auslösen.
28:18Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre.
28:20Sogar Karzinome und das Mordlymphom.
28:22Und jetzt?
28:24Geben wir Frau Blumfeld eine Kombination
28:26aus 2 Antibiotika zur Eradikation?
28:28Sie wollen das Geschwür konservativ therapieren?
28:30Bei der Größe keine OP-Indikation.
28:32Schade.
28:34Aber Ihren Lover wird es freuen.
28:36Sonst wächst er uns noch mit seinem hässlichen Wohnmobil
28:38auf unserem Parkplatz fest.
28:40Er ist noch da?
28:42Als ich zur Arbeit kam, saß er auf seinem Campingstuhl
28:44und hat sich so einen ekligen Instant-Koffee angerührt.
28:46Kein Wunder, dass er depri war.
28:48Nee, das hat ganz andere Gründe.
28:50Und dann hat er mir noch dieses Steinzeit-Ding
28:52zum Aufladen mitgegeben.
28:54Das kann Frau Blumfeld Ihnen nicht erreichen.
28:56Okay, Sie machen jetzt mal was ganz Nettes.
28:58Sie gehen in die Cafeteria und holen ihm einen richtigen Kaffee.
29:00Ich bin auch keine Kellnerin.
29:02Und Sie sagen ihm, er darf auf gar keinen Fall wegfahren.
29:04Warum sollte er?
29:06Weil Frau Blumfeld und er sich gestritten haben.
29:08Ich soll eine kellnernde Assistentin sein,
29:10die obendrauf noch Amor spielt?
29:24Wie geht es Malte?
29:26Wir konnten ihn stabilisieren, aber er ist total geschwächt.
29:28Wir brauchen so schnell wie möglich dieses Medikament.
29:30Dr. Brentano konnte seine Kontakte spielen lassen.
29:32Philimedes ist bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen.
29:36Was sage ich denn jetzt der Mutter?
29:38Seine Organe versagen, aber wir sind an einer Teillösung dran?
29:40Dr. Lindner, allen Beteiligten ist die Dringlichkeit bewusst.
29:42Es kotzt mich an, wie ruhig hier alle sind!
29:44Es kotzt mich einfach an!
29:46Ja, und was wäre gewonnen,
29:48wenn ich mich jetzt genauso aufrege wie Sie?
29:50Ich verstehe, dass Ihre Nerven blank liegen,
29:52aber so aggressiv wie im Moment habe ich Sie noch nie erlebt.
29:54Frau Professorin, es geht nicht um mich.
29:56Es geht um Malte!
29:58Ich kann mich nur wiederholen.
30:00Sie können jederzeit mit mir reden.
30:02Reden, reden, reden, reden hilft nicht immer!
30:04Entschuldigen Sie mich!
30:10Besser?
30:12Ja.
30:14Das Adrenalin schlägt an.
30:16Dein Kreislauf stabilisiert sich auch.
30:18Okay.
30:20Wir müssen mit der Spalthauttransplantation loslegen.
30:22Das, wo Ihr so Haut von meinem Oberschenkel nehmt
30:24und auf meinen Armen operiert?
30:26Ganz genau.
30:28Boah.
30:30Denk nicht so genau drüber nach.
30:32Du musst gar nichts machen bis nach der Reha.
30:36Es gibt eine richtig schöne Klinik im Schwarzwald
30:38für Brandverletzungen.
30:40Ich könnte eigentlich auch da mal anrufen, wo ich damals war.
30:42Im Schwarzwald waren wir doch mal mit Mama, oder?
30:44Weißt du noch?
30:46Bei diesem schönen Lampionfest.
30:50Ich könnte vielleicht auch in der Uni anrufen.
30:52Mit einem Attest von uns
30:54lassen sie dich bestimmt die Prüfung nachholen.
30:56Boah, sorry, Tori.
30:58Aber die Uni interessiert mich grad wirklich gar nicht.
31:00Ist das auch Ihr Missgewachsen?
31:02Nein, ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen.
31:04Mensch, es wäre so blöd, jetzt den Bachelor nicht zu Ende zu machen.
31:06Jetzt hör doch mal auf, mich die ganze Zeit zu behandeln
31:08als wärst du meine Mutter.
31:12Ben?
31:14Hey, ähm, hallo.
31:16Bist du irgendwas ganz... Du warst ja nicht hier...
31:18Ja, wir haben uns besprochen. Heute ich, morgen du.
31:20Gut, ich muss.
31:22Halt! Ich, ähm...
31:24Bella, pass auf. Ich hab die Pj-Kla gestern mit einem Haufen Aufgaben ins Labor geschickt
31:26und es nicht geschafft, sie anzuleiten. Schadensbegrenzung.
31:28Ich muss.
31:30Ja, genau darüber wollte ich kurz mit dir sprechen.
31:32Ich hab Ihnen gestern bei einer Patientenprobe geholfen.
31:34Und weil wir schon mal dabei waren,
31:36bin ich mit Ihnen deine Aufgaben durchgegangen
31:38und dann hab ich am Ende so eine kleine Prüfung mit Ihnen gemacht.
31:40Einfach weil Sie waren so ratlos
31:42und du warst mit dem Bruder von Frau Stadler
31:44auf der ETS
31:46und da warst du da, dachte ich.
31:48Aber ich wollte mich nicht
31:50in deine Ausbildung einmischen.
31:52Hast du aber.
31:54Gleich zweimal.
31:56Ja, ich weiß.
32:00Danke.
32:10Hat sich unser Dauercamper über den Kaffee gefreut?
32:12Ich hatte eine viel bessere Idee.
32:14Dann bin ich aber gespannt.
32:16Ich hab Frau Blumpferd zu Ihnen rausgeschickt.
32:20Sie haben Ihre Aufgabe auf die Patientin abgewälzt?
32:22Na, Sie will sich doch versöhnen, oder?
32:24Ich verstehe nicht, wo das mit dem Leben ist.
32:26Ich delegiere Sie nicht.
32:30Warum interessiert Sie das eigentlich so,
32:32ob Sie zusammen sind oder nicht?
32:36Günther!
32:38Warte!
32:40Ah!
32:42Hey!
32:44Ich hab dein Handy!
32:46Hey!
32:48Bitte!
32:50Lass uns miteinander reden.
32:52Reden? Oder uns gegenseitig belügen?
32:56Warum hast du mir nicht gleich gesagt,
32:58wie schlimm du Camping findest?
33:00Ich hätte dir doch zugehört.
33:02Du hast mich einfach überrollt mit deinem Campingwahn.
33:04Ja, ich bin halt glücklich
33:06ohne die ganze Alltagsroutine und den Ballast.
33:08Ich würde am liebsten überhaupt nicht mehr sesshaft sein.
33:12Das ganze Bramborium um diese Kiste.
33:14Allein, dass du ihr einen Namen gegeben hast,
33:16das ist doch...
33:18Ja, ich hab's schon verstanden.
33:20Astrid?
33:22Astrid!
33:26Hilfe! Ein Notfall!
33:32Wundheilung, Vitalwert und Atmung gefallen mir gut.
33:34Eine Operation steht nichts mehr im Wege.
33:36Ich denke mal, am besten so schnell wie möglich, oder?
33:46Wussten Sie eigentlich schon immer,
33:48dass Sie Arzt werden wollen?
33:50Naja.
33:52Mein Vater ist Arzt.
33:54Also ja?
33:56Also nein.
34:00Meine Mutter hat mich gefragt,
34:02ob sie in ihrem Hofladen arbeiten will.
34:04Sie meinte, so ein Unisemester,
34:06das läuft einem ja nicht weg.
34:08Und was meint Ihre Schwester dazu?
34:12Die bringt mich um, wenn sie das erfährt.
34:16Bei allem, was unsere Mutter angeht,
34:18dreht sie einfach total durch.
34:22Sie tut so, als ob ich mich entscheiden müsste
34:24zwischen ihr und Thea.
34:28Ich möchte einfach selbst rausfinden,
34:30wie sie ist.
34:32Ich weiß nicht, vielleicht hat es sich ja geändert.
34:36Ich kann Sie sehr gut verstehen.
34:40Aber Ihre Schwester hat
34:42bestimmt gute Gründe.
34:44Da hilft nur reden.
34:48Ich lasse Sie für die OP vorbereiten, ja?
34:52Ich sag dem OP-Team für die Transplantation Bescheid.
34:54Was ist mit der Atemwegsreizung?
34:56Apropos Vorsedierung, dann brauche ich keinen Tubus.
34:58Gut.
35:04Ich würde Mama gerne sagen, wie es mir geht.
35:08Auf gar keinen Fall.
35:10Sie macht sich bestimmt Sorgen.
35:12Ich glaube, ich muss da mal was klarstellen.
35:16Thea macht sich keine Sorgen.
35:18Thea hat sich noch nie Sorgen gemacht,
35:20sonst hätte sie uns nie so auf den Stich gelassen.
35:24Dein Lampionfest im Schwarzwald?
35:26Das war grauenhaft.
35:28Wieso grauenhaft?
35:30Wir hatten doch total viel Spaß.
35:32Da war überall Musik und alle waren bunt angezogen
35:34und haben mit uns getanzt.
35:36Getanzt? Ja.
35:38Theas Freunde fanden es lustig, dir Honigwein zu geben,
35:40weil du dann immer so schön rumgetaumelt bist.
35:42Mann, du warst sechs!
35:44Und dann ist Thea einfach abgehauen.
35:48Wir haben sie überall gesucht und uns tierisch verirrt.
35:50Und dann saß ich da, mit dir,
35:52allein im Wald, nachts.
35:54Aber das war doch voll schön.
35:56Wir haben stundenlang Sterneraten gespielt
35:58und dann hast du mir auch noch Lieder vorgesungen,
36:00bis die Sonne aufging.
36:02Mann, damit du aufhörst zu weinen.
36:04Es war so bitterkalt und wir hatten Hunger.
36:06Und weißt du, wann Thea gekommen ist,
36:08um uns abzuholen?
36:10Zwei Tage später.
36:12Und sie hat nicht mal gefragt, wo wir waren.
36:18Ich hab mit dir Schulbrote geschmiert.
36:20Ich hab mit dir Geburtstagskuchen gebacken.
36:22Ich hab mit dir dein Faschingskostüm gebastelt.
36:24Mann, sie hat mich genauso im Stich gelassen wie dich.
36:26Ja, und vielleicht bin ich einfach nicht so nachtragend wie du.
36:28Ich bin realistisch!
36:30Du hast eine rosa-rote Brille auf.
36:32Du siehst Dinge, die es nie gab.
36:34Die es auch jetzt nicht gibt
36:36und die es niemals geben wird.
36:38Frau Stadler!
36:40Was?
36:42Das geht nicht.
36:52Ich hoffe, es ist wichtig.
36:54Wir haben sehr gute Neuigkeiten.
36:56Die Kostenfrage ist geklärt.
36:58Philimedes übernimmt den einen Teil.
37:00Und der Vorstand den anderen, aus Verbundsmitteln.
37:02Wir haben die Freigabe für das Medikament.
37:04Das ist alles Gute für den Kleinen.
37:10Danke.
37:12Na los.
37:14Verschwenden Sie keine wertvollen Sekunden.
37:22Hey.
37:24Er hat es sicher nicht so gemeint.
37:26Ganz ehrlich, wenn er mich nicht gehabt hätte,
37:28dann wüsste er nicht einmal, was eine Mutter ist.
37:30Schlimm genug, dass du damals
37:32in diese Rolle gedrängt worden bist.
37:34Aber wenn er sie wiedersehen möchte ...
37:38Ich habe Angst, dass es ihm wieder wehtut.
37:42Er redet sich die Dinge schön.
37:44Aber alles, was schön war,
37:46das war ich.
37:48Und ich habe Angst,
37:50aber alles, was schön war,
37:52das war ich, nicht sie.
37:54Und Anton sieht das nicht?
37:56Verdrängt.
37:58Dr. Rantala, Frau Blumfeld wäre bereit.
38:00Ich komme.
38:02Anton ist kein Kind mehr.
38:04Und du bist nicht seine Mutter.
38:08Ich muss.
38:10Hey.
38:12Hey.
38:14Hey.
38:16Hey.
38:18Ich wasche mich noch mal ein.
38:22Ich bin da.
38:28Angst?
38:32Viktoria.
38:34Hey.
38:36Hey.
38:38Viktoria.
38:40Hey.
38:42Das wird alles wieder.
38:44Ganz bestimmt.
38:46Ihre Schwester kann manchmal ein bisschen insköpfig sein.
38:50Okay, wir müssen anfangen.
38:54Herr Stadler, ich leite jetzt die Narkose ein, ja?
39:00Sie denken einfach an was Schönes.
39:08Das Dämmertum, bitte.
39:10Schnitttiefe ein Drittel.
39:24So.
39:26Dadurch, dass Ihr Magengeschwür geplatzt ist,
39:28ist Magensäure in Ihren Bauchraum gelangt.
39:30Mein Gott, ich möchte mir gar nicht vorstellen,
39:32was passiert wäre,
39:34wenn ich das Dämmertum in den Bauch hätte.
39:36Mein Gott, ich möchte mir gar nicht vorstellen,
39:38was passiert wäre,
39:40wenn wir nicht rechtzeitig gekommen wären.
39:42Wir konnten die Bruchstelle zunähen
39:44und die Magenwand wieder verschließen.
39:46Sobald Sie von der ITS sind,
39:48nehmen wir den Helicobacter in Angriff.
39:50Und was blüht mir da?
39:52Keine Sorge.
39:54Das läuft rein medikamentös ab.
39:56Danke, Dr. Rockefeller.
39:58Darf ich?
40:00Nur wenn Sie Sie nicht aufregen.
40:02Für heute reicht es mir auch.
40:04Du hast mir ganz schön die Schrecken angejagt.
40:06Es tut mir leid.
40:08Ich hätte offener sein sollen.
40:10Nicht nur zu dir, sondern auch für was Neues.
40:12Nein, Astrid.
40:16Ich muss mich entschuldigen.
40:20Ich habe keine Rücksicht darauf genommen,
40:22dass du Raum brauchst.
40:24Also, wir versuchen es nochmal.
40:28Wie war das,
40:30ihr eine Wohnung hattet euren Balkon?
40:32Aua.
40:34Ich habe gestern
40:36alle Besichtigungen abgesagt.
40:40Aber das macht nichts.
40:42Bis wir was haben,
40:44fahren wir einfach mit Karl-Uwe herum.
40:50Ja, es ist ein kleines Missgeschick
40:52mit der Kochplatte passiert.
40:54Karl-Uwe will es nicht mehr.
40:58Was?
41:00Ich habe gebrannt.
41:04Deine große Liebe.
41:06Nein, meine große Liebe bist du.
41:10Süß, die beiden, oder?
41:12Ich wollte nur die OP-Nachsorge nicht verpassen.
41:16Danke übrigens, dass ich bei der OP zuschauen durfte.
41:18War echt spannend.
41:22Dass die beiden sich wieder in den Arm schließen können.
41:26Das ist der Lohn für den ganzen Stress hier.
41:28Wenn Sie das nicht verstehen,
41:30wären Sie nie eine gute Ärztin.
41:32Und was ist mit Dr. Moreau?
41:34Wenn Sie wüssten.
41:36Ohne ein Minimum an Empathie und Zugewandtheit
41:38können Sie den Job hier nicht machen.
41:40Echtes Interesse an den Menschen,
41:42die sich uns anvertrauen.
41:44Ist schon klar,
41:46aber ganz ehrlich,
41:48ich will Chirurgin werden.
41:50Mich interessiert eher der Teil,
41:52bei dem wir Sie aufschneiden.
41:58Alles gut gegangen?
42:28Kann sich etwas so furchtbar anfühlen
42:30und trotzdem richtig sein?
42:34Ja, klar.
42:38Oder zumindest notwendig.
42:42Ob es dann richtig ist,
42:44das weißt du immer erst hinterher.
42:58Tschüss.
43:00Tschüss.
43:02Tschüss.
43:28Hey.
43:30Hey.
43:40Wie geht es dir?
43:42Gut.
43:44Gut?
43:48Ich habe nachgedacht.
43:52Was heißt das?
43:56Du bist alt genug.
43:58Und...
44:02Wenn du Thea sehen möchtest,
44:04dann mach das.
44:06Was soll das jetzt?
44:08Ist das ein Trick?
44:12Nein.
44:16Nein, du hast ein großes Herz.
44:18Und du bist verdammt klug.
44:22Finde selber heraus,
44:24was für dich gut ist.
44:28Riecht köstlich.
44:30Wird das ein Picknick?
44:32Für heute habe ich genug vom Thema Camping.
44:34Wir feiern unsere Labortaufe.
44:36Aber wir wissen ja noch gar nicht,
44:38ob wir bestanden haben.
44:40Ist das Tiramisu?
44:42So ähnlich, aber mit Honig und Pistazien.
44:44Es gibt aber leider nur Campingbesteck.
44:46Was machst du da?
44:48Das ist doch Fleisch.
44:50Ist doch geil, Hackbärchen.
44:52Darf ich dürfen?
44:54Mit lieben Grüßen von Dr. Scherbers.
44:56Bestanden.
44:58Mit reichlich Luft nach oben.
45:00Ähm, Frau Gallura, Frau Hummel.
45:02Solide. Sehr solide.
45:06So, Herr Probst.
45:12Sie haben jede einzelne Aufgabe korrekt beantwortet,
45:14als hätten Sie die letzten zehn Jahre
45:16im Labor zugebracht.
45:18Vielen, vielen Dank,
45:20dass Sie sich mit so viel Ehrgeiz
45:22in die Aufgaben gestürzt haben.
45:24Das hat mir gut gefallen.
45:26Machen Sie weiter so,
45:28dann werden Sie super Assistenzärzte.
45:30Wohlverdienten Feierabend.
45:32Danke, ebenso.
45:34Kappe? Na los, kommt.
45:40Blau!