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00:00:00Wenn du jemals Angst hast,
00:00:04nimm einfach meine Hand.
00:00:08Und ich werde dich nie wieder verlassen.
00:00:16Wohin auch immer du gehst,
00:00:19ich werde dich folgen.
00:00:24Just close your eyes and I will take you there.
00:00:32I'll take you there.
00:00:349-9-10-4-Kill.
00:00:52Alles okay? Wie bist du denn da reingekommen?
00:00:56Keine Ahnung. Ich kann mich nicht erinnern.
00:00:59Ich glaube, die Blutzufutzung im Gehirn ist unterbrochen.
00:01:02Gott, ist der eng.
00:01:05Vielleicht ist der einfach nur Nummer zu klein.
00:01:08Nein, das ist meine Größe, seit ich Bartwuchs habe.
00:01:12Noch Zeit zum Frühstücken?
00:01:14Nein, leider nicht. Ich habe Budgetbesprechungen mit dem Stadtrat.
00:01:18Und dann muss ich den neuen Gast zu Zelten begrüßen.
00:01:21Und klugscheißer ist das. Und du?
00:01:24Tachkurs um 9, Kahn um 11, Kite um 1 und dann...
00:01:28Was ist mit deinen Haaren?
00:01:30Ich war beim Friseur?
00:01:32Heute Morgen.
00:01:34Vorgestern?
00:01:36Ich wollte auch schon mal sagen, vorgestern.
00:01:39Genau. Tschüss.
00:01:43Ich glaube nicht, dass ich hier ohne Hilfe wieder rauskomme.
00:01:46Doch, das schaffst du.
00:01:48Ja, jetzt kann er.
00:01:50Feuererei.
00:02:30Frau Direktorin, Frau Direktorin, gut, dass ich Sie treffe.
00:02:34Ihnen auch einen wunderschönen guten Morgen, Herr Kollege.
00:02:37Und nein, der Beirat hat noch nicht über Ihren Antrag beraten.
00:02:40Die soll nicht beraten, die soll ihn absegnen.
00:02:42Häkchen machen, Budget freigeben, fertig.
00:02:44Ach so, das hätten Sie natürlich auch gleich sagen können.
00:02:46Ich zeige Ihnen mal was.
00:02:48Guten Morgen.
00:02:50Neu, neu, neu, neu, neu.
00:02:53Ihr Fachbereich ist einer von zwölf in dieser Berufsschule,
00:02:56hat aber 15 Prozent des letztjährigen Budgets erhalten.
00:02:58Echte Haarperücken kann man nun mal nicht knüpfen lernen,
00:03:01ohne echte Haare.
00:03:03Und kaufen kann man die nicht ohne echtes Geld.
00:03:05C'est la vie.
00:03:07Ich kündige.
00:03:09Ach, Dr. Wieland.
00:03:11Das ist aber schade, ich habe wirklich gern mit Ihnen gearbeitet.
00:03:14Andererseits habe ich heute Budgetbesprechungen,
00:03:16da machen sich Einsparungen beim Personal immer ganz gut.
00:03:19Das war metaphorisch gemeint.
00:03:22Ach so.
00:03:24Die Kaffeemaschine, die ist schon wieder kaputt.
00:03:26Ei, ei, ei.
00:03:28Ja, aber vielleicht ist das eher was für den Hausmeister.
00:03:31Ich suche den mal.
00:03:33Sehr gute Idee.
00:03:35Schönen Tag noch.
00:03:37She's a maniac, maniac on the job.
00:03:42Boah, hast du mich erstreckt.
00:03:45Du mich erst.
00:03:47Ich dachte, meine Sekretärin ist jetzt auch noch verrückt geworden.
00:03:49Annex, guten Morgen.
00:03:51Ist denn unser neuer Gastdozent schon da, Erik Olsen?
00:03:53Ja, der hat gerade angerufen.
00:03:54Der hat eine tolle Stimme, der Mann, oder?
00:03:57Ja, also er ist unterwegs
00:03:59und er weiß noch nicht genau, wann er hier sein wird,
00:04:01aber definitiv heute.
00:04:03Heute?
00:04:05Das ist sehr großzügig.
00:04:07Du kannst ihn gleich mal zurückrufen
00:04:09und ihm sagen, dass er für die zweite Stunde eingeteilt ist.
00:04:11Und für mich in der nächsten Stunde bitte keine Anrufe.
00:04:13Ich muss mich auf die Budgetbesprechung vorbereiten, ja?
00:04:19Da ist die Frau Minich.
00:04:21Jonas Gerber ist bei ihr in der Lehre.
00:04:23Sie sagt, es ist wichtig.
00:04:27Ich nehme mal an, es geht um die Abschlussprüfung von Jonas.
00:04:29Setzen Sie sich.
00:04:31Nein, darum geht es leider nicht.
00:04:38Mein Mann und ich vermissen darauf bestehen,
00:04:40dass Jonas seine Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzt.
00:04:44Was?
00:04:46Vier Monate vorm Abschluss?
00:04:48Ja.
00:04:49Vorm Abschluss?
00:04:51Ähm, es ist so.
00:04:53Unsere Tochter Kathleen, sie wohnt seit einer Woche bei ihm.
00:04:58Ich wusste bis dahin gar nicht, dass die beiden ein Paar sind.
00:05:01Mhm.
00:05:04Sie weigert sich, mit uns zu reden.
00:05:06Sie hat jeden Kontakt zu uns abgebrochen.
00:05:10Und Sie glauben, Jonas hat was damit zu tun?
00:05:13Ich glaube es nicht.
00:05:15Ich bin sicher.
00:05:17Ich weiß gar nicht.
00:05:19Ob Sie Kathleen mal kennengelernt haben hier.
00:05:22Das ist sie.
00:05:27Wir haben sie adoptiert. Sie war damals drei.
00:05:30Und wie alt ist sie jetzt, wenn ich fragen darf?
00:05:32Sie ist vor zwei Wochen 18 geworden.
00:05:3418? Volljährig?
00:05:38Kathleen ist krank.
00:05:40Sie ist schwer krank.
00:05:42Sie hat DIS.
00:05:44Das ist eine multiple Persönlichkeitsstörung.
00:05:47Braucht sie Medikamente?
00:05:50Gegen diese Krankheit gibt es keine Medikamente.
00:05:55Im schlimmsten Fall kann sie sich aber bedroht fühlen.
00:05:58Weiß Jonas davon?
00:06:01Das Gefährliche an dieser Krankheit ist, dass der Betroffene sie leugnet.
00:06:09Die Kathleen, die ist wirklich eine Seele von Menschen.
00:06:13Sie würde niemals irgendwem etwas antun.
00:06:16Jedenfalls nicht wissentlich.
00:06:20Und dass sie jeden Kontakt mit uns ablehnt, das kann nur an Jonas liegen.
00:06:31Frau Menich, ich werde auf jeden Fall mit Jonas darüber reden.
00:06:37Aber mehr kann ich jetzt erst mal gar nicht tun.
00:06:40Ja?
00:06:42Ja.
00:06:51Leute, ihr habt alle schon wahrscheinlich hunderte oder tausende Videos gesehen über das perfekte Steak.
00:06:58Aber jetzt wird's heiß.
00:07:02Wenn ich mit euch fertig bin, dann seid ihr Feuer und Lade!
00:07:07Yeah!
00:07:09Boah, ist das gut!
00:07:12Was macht ihr an 20 Euro?
00:07:18Ein bisschen teuer für ein Fischbrötchen, oder?
00:07:21Absolutes Halteverbot?
00:07:23Ja.
00:07:25Hier.
00:07:27Das stand vorhin noch nicht da.
00:07:29Ach so.
00:07:31Ja, dann können Sie natürlich stehen bleiben, bis die Abstehbahn kommt.
00:07:34Moment mal.
00:07:36Erik?
00:07:38Erik Olsen!
00:07:40Brauche ich jetzt einen Anwalt?
00:07:42Vanni! Vanessa!
00:07:44Aus der Parallelklasse 10b.
00:07:46Vanni? Vanessa?
00:07:48Das gibt's ja gar nicht.
00:07:50Was machst du so? Wie geht's dir?
00:07:52Ja!
00:07:54Henning! Henning!
00:07:56Erik Olsen, der mit den Videos da im Internet.
00:07:59Die Kochvideos!
00:08:00Moin!
00:08:02Mein Mann, der findet dich ja ...
00:08:04Naja, nicht so.
00:08:06Ich glaube, der ist sogar ein bisschen eifersüchtig.
00:08:08Dieses Video, wo du da mit bloßen Händen diesen Fisch fangen willst
00:08:12und plötzlich ist da dieser Bär.
00:08:14Na da, ja.
00:08:16Komm mal.
00:08:18Sonst glaubt mein Mann an ...
00:08:20Ich spinne, wenn ich ihm das erzähle.
00:08:22Er ist nicht ans Telefon gegangen.
00:08:24Wer jetzt?
00:08:26Na, Erik Olsen.
00:08:27Ah, okay.
00:08:29Ähm ...
00:08:31Gut, dann soll Regina den ...
00:08:34Ist das der Kurs, in dem Jonas Gerber ist?
00:08:37Ja.
00:08:39Den übernehme ich.
00:08:42Eine Frage.
00:08:44Wer ist der wichtigste Partner des Kochs?
00:08:47Der Taschenrechner!
00:08:50Es gibt nämlich leider viele Restaurants,
00:08:52die unterirdisch schlechtes Essen anbieten,
00:08:55aber die reinsten Goldgruben sind.
00:08:57XXL-Schnitze und dieses All-You-Can-Eat für 110 Euro.
00:09:00Die Säure klappt da nicht.
00:09:02Ganz genau, Horst.
00:09:04Aber was nutzt es dir,
00:09:06wenn du immer nur die besten und teuersten Produkte verwendest,
00:09:09aber am Ende kein Gewinner wirtschaftest?
00:09:11Aber gibt es nicht mittlerweile mehr Sternerestaurants
00:09:14als je zuvor?
00:09:16Ja, ungefähr 290 in ganz Deutschland.
00:09:18Von insgesamt knapp 2.000 Restaurants.
00:09:20Von insgesamt knapp 72.000 Restaurants bundesweit.
00:09:24Wie viel Prozent sind das?
00:09:300,4.
00:09:32Hm.
00:09:34Und selbst wenn du alles daran setzt,
00:09:36eines Tages zu diesen 0,4 Prozent zu gehören,
00:09:39muss man ja irgendwie finanziell überleben.
00:09:41Also, was ist neben gut kochen können das Wichtigste?
00:09:45Das Wichtigste sind Management, Planung, Kalkulation.
00:09:50Rechnen wir doch mal aus,
00:09:52was eine original Flensburger Krabbensuppe kosten müsste,
00:09:56damit sie sich rechnet.
00:09:59Also nur, wenn ihr gerade nichts Besseres zu tun habt.
00:10:03Danke, Jonas.
00:10:05Deine Stellin war gerade bei mir.
00:10:08Hm.
00:10:10Stimmt es, dass ihre Tochter bei dir wohnt?
00:10:13Äh, ja.
00:10:15Das war eigentlich meine Idee.
00:10:17Aber Kathleen meinte,
00:10:19also eigentlich wollte sie nur übers Wochenende bleiben.
00:10:22Nach der Stunde, okay?
00:10:24Okay, danke.
00:10:26Also, was ist denn jetzt bei dir?
00:10:28Was ist denn jetzt bei dir?
00:10:30Was ist denn jetzt bei dir?
00:10:31Okay, danke.
00:10:36Ihr seid beide volljährig.
00:10:38Ihr könnt machen, wozu ihr Lust habt.
00:10:40Aber offenbar hat deine Freundin
00:10:42den Kontakt zu ihren Eltern komplett abgebrochen.
00:10:44Die machen sich natürlich jetzt große Sorgen.
00:10:46Ich weiß.
00:10:48Weißt du auch von ihrer Krankheit?
00:10:52So eine Art Persönlichkeitsstörung?
00:10:54Was?
00:10:56Wer hat ihnen das denn erzählt?
00:11:01Jonas, tu mir und vor allem dir einen Gefallen
00:11:04und sorg dafür, dass deine Freundin sich bei ihren Eltern meldet.
00:11:06Ja?
00:11:08Und wenn sie das nicht will?
00:11:10Dann verlierst du vielleicht vier Monate
00:11:12vor dem Abschluss deine Lehrstelle.
00:11:15Ich meine, ich werde alles dafür tun,
00:11:17dass das nicht passiert, aber du musst mir ein bisschen dabei helfen.
00:11:21Wenn du willst, kann ich auch mit deiner Freundin sprechen.
00:11:23Nein, nein.
00:11:25Das mache ich schon.
00:11:27Das mache ich. Vielen Dank.
00:11:29Gut.
00:11:32Katharina.
00:11:35Was kann ich denn für dich tun, Regina?
00:11:37Heute kommt doch dieser Fatzke.
00:11:39Fatzke Olsen, genau.
00:11:41Absolut. Der soll nicht denken,
00:11:43dass er hier den dicken Max verschieben kann,
00:11:45bloß weil er sich für eine Berühmtheit hält.
00:11:47Sagt das Stadtrat Olsen. Der hat uns das eingebrückt.
00:11:49Stadtrat Olsen.
00:11:52Sind die verwandt?
00:11:54Brüder.
00:11:56Trotzdem, wenn der meinen Schülern
00:11:58irgendeinen Firlefanz beibringt ...
00:11:59Dann darfst du das wieder gerade biegen.
00:12:01Versprochen.
00:12:07Du, der Olsen hat endlich angerufen.
00:12:10Der wurde von der Polizei aufgehalten,
00:12:12ist aber gleich hier.
00:12:14Und Dr. Wimmer hat sich krank gemeldet.
00:12:17Ach, na super.
00:12:19Dann soll der Olsen, wenn er endlich mal da ist,
00:12:21gleich den Überfluss übernehmen.
00:12:25Du, ich habe da mal so ein bisschen rumrecherchiert.
00:12:27Erik Olsen ist in Flensburg geboren.
00:12:29Und du ja auch.
00:12:31Ihr wart auf derselben Schule.
00:12:34Ach echt? Das hat dich erfolgreich verdrängt.
00:12:37Ich wette, so wie der aussieht
00:12:39und wie du aussiehst,
00:12:41da lief doch mal was.
00:12:43Jetzt pass mal auf.
00:12:45Erik Olsen war,
00:12:47und wenn ich mir seine Videos so anschaue,
00:12:49gibt es überhaupt keinen Grund zur Annahme,
00:12:51dass sich das geändert hat,
00:12:53arrogant, selbstverliebt,
00:12:55ein Klugscheißer.
00:12:57Arrogant hat er es doch schon.
00:12:59Zurecht.
00:13:02Aber seine Stimme und so,
00:13:04der ist gut.
00:13:10Sag mal, kannst du mal versuchen,
00:13:12was über eine Krankheit mit dem Namen D.I.S. rauszukriegen?
00:13:16So eine Art Persönlichkeitsstörung.
00:13:18Oh Gott. Glaubst du, ich bin krank?
00:13:20Was?
00:13:22Nein.
00:13:24Piep, piep, piep.
00:13:33Also manche Männer gewinnen im Alter.
00:13:36Und in 3D erst recht.
00:13:50Doch, sie ist es.
00:13:54Katrin.
00:13:56Entschuldigung, ich hätte es nicht erwartet.
00:13:59Dass ich 30 Jahre älter geworden bin.
00:14:01Nein, dich hier zu treffen.
00:14:03Hi, erst mal.
00:14:05Hi.
00:14:08Gut siehst du aus.
00:14:10Danke, du auch.
00:14:12Und nur fürs Protokoll, Katharina.
00:14:15Klar, Entschuldigung.
00:14:17Katharina, Katharina, Katharina, Katharina.
00:14:19Ja, ist ganz schön lange her.
00:14:21Ja.
00:14:23Da ist er ja, der Superstar.
00:14:29Ach, Frau Hendricks.
00:14:31Herr Stadtrat.
00:14:33Ich wollte mich nur persönlich überzeugen,
00:14:35dass mein kleiner Bruder auch wirklich gekommen ist.
00:14:37Und nicht wieder kneift.
00:14:39Das hast du gesagt und ich gemeint.
00:14:41Ich weiß, Brüder.
00:14:43Sind Sie auch Geschwister?
00:14:45Ja.
00:14:47Ich muss auch gleich wieder los.
00:14:49Es ist der Fall, dass du es dir spontan anders überlegst
00:14:52und die Kurve kratzt.
00:14:54In zwei Monaten ist Wahl,
00:14:56Promifotos bringen mindestens drei Prozent
00:14:58und mit dir vielleicht sogar fünf.
00:15:01Warte.
00:15:03Ja.
00:15:05Und?
00:15:07Passen Sie bloß auf, dass er Ihnen nicht die Schule abfackelt.
00:15:09Ach, jetzt echt.
00:15:11Da sie es gerade erwähnen.
00:15:13Gastdozenten ohne Fachkenntnis und ohne Pädagogik.
00:15:15Fachkenntnisse?
00:15:16Dieser Mann ist ein Alumnus.
00:15:18Der ist hier quasi zu Hause.
00:15:22Du hast hier eine Ausbildung gemacht?
00:15:24Nein.
00:15:26Na ja, gut, das könnt ihr dann ja in aller Ruhe gemeinsam.
00:15:28Ich muss los.
00:15:30Für die Fernsehaufzeichnung rufe ich Sie an.
00:15:32Was ist denn mit unserer Besprechung?
00:15:34Wegen der Etatkürzung.
00:15:36Kürzungen? Sind die schon beschlossen?
00:15:38Nein, Gespräche.
00:15:40Etatgespräche.
00:15:42Meine Sekretärin macht einen neuen Termin.
00:15:44Also dann, man sieht sich.
00:15:46Man muss einfach lieb haben.
00:15:50Und du warst hier Berufsschüler und hast den Abschluss nicht geschafft?
00:15:53Nee, ich habe mich meinen Eltern zuliebe hier eingeschrieben
00:15:56und nach drei Wochen gemerkt, dass das nichts für mich ist.
00:15:58Ich bin auf Weltreise und erst mal geblieben.
00:16:00Na, das ist doch mal eine Referenz für eine Gastrozentur.
00:16:04Entschuldigung, aber Gastrozentur klingt cool.
00:16:08Wie sieht denn dein Lehrplan für die nächsten Tage aus?
00:16:11Mal gucken.
00:16:13Mal gucken?
00:16:14Ich habe mich weltweit bewährt.
00:16:16Erst mal gucken, dann mal machen.
00:16:24Ungefähr 2000 Berufsschüler und 100 Lehrkräfte.
00:16:27Alles ein bisschen größer als vor 30 Jahren.
00:16:33Das ist furchteinflößend.
00:16:37Das ist furchteinflößend.
00:16:41Das ist wie auf dem Fischmarkt in Saigon.
00:16:43Jedenfalls riecht es manchmal so.
00:16:46Liebe Kollegen und Kolleginnen,
00:16:49ich möchte euch unseren neuen Gastdozenten vorstellen.
00:16:52Erik Ohlsen.
00:16:54Moin.
00:16:56Dein Unterricht beginnt in genau 15 Minuten, Raum 405.
00:16:59Viel Spaß.
00:17:03Ähm.
00:17:08Okay.
00:17:13Moin.
00:17:15Erik.
00:17:17Regina.
00:17:19Aber für Sie, Frau Dr. Wolf.
00:17:23Käffchen?
00:17:25Gerne.
00:17:27Wir auch.
00:17:29Aber was soll man machen?
00:17:31Die Kaffeemaschine ist kaputt.
00:17:36Gibt es denn Kaffeepulver?
00:17:39Becher?
00:17:40Heißwasser?
00:17:42Hm.
00:17:51Fünf Minuten warten, dann hat sich das Kaffeepulver gesetzt.
00:17:58Fertig.
00:18:00Und für alle, die es gerne mit geschäumter Milch hätten.
00:18:06Renate.
00:18:08Regina.
00:18:10Ich habe euch Fisch à la Pompeji versprochen.
00:18:13Hier ist er.
00:18:15Schön gegart in der Glut, eingewickelt in Bananenblätter.
00:18:18Wollen wir mal gucken.
00:18:20Schaut euch dieses Prachtstück an.
00:18:24Wie das duftet.
00:18:26Leute, ich will mich nicht selber loben,
00:18:28aber ich glaube, ich habe es echt drauf.
00:18:33Und?
00:18:35Und was?
00:18:37Komm, Wiedersehen nach 30 Jahren?
00:18:38Ist doch wie im Arztroman.
00:18:40Ach so, ja, er hat mich nicht wiedererkannt und Katrin genannt.
00:18:43Das ist gut, das ist richtig gut.
00:18:45So fängt es immer an in Arztromanen.
00:18:47Und am Ende habt ihr...
00:18:49Am Ende bekommt ihn die gutherzige
00:18:51und nicht nur im Inneren zutiefst attraktive Sekretäre.
00:18:55Hast du schon was über diese Krankheit rausgekriegt?
00:18:57Wie heißt die nochmal?
00:18:59DIS.
00:19:01Desoziative Identitätsstörung.
00:19:03Ja, das ist richtig spooky.
00:19:05Wieso?
00:19:06Es wird durch traumatische Erlebnisse ausgelöst
00:19:08und die verschiedenen Identitäten haben unterschiedliche Werte.
00:19:12Zum Beispiel beim Blutdruck oder bei der Siehstärke und so.
00:19:17Okay, du meinst, eine Persönlichkeit ist kurzsichtig,
00:19:21die andere kann alles scharf sehen?
00:19:23Ja.
00:19:25Das ist spooky.
00:19:27Ja.
00:19:36Ihr wollt also alle Profiköche werden, ja?
00:19:40Wer ist in der Gastronomie euer wichtigster Partner?
00:19:44Taschenrechner.
00:19:46Wer hat euch das denn erzählt?
00:19:48Frau Hendricks.
00:19:50Die Frau Direktorin, verstehe.
00:19:55Zunge raus.
00:19:57Sehr gut.
00:19:59Zunge raus.
00:20:01Ich will eure Zunge sehen.
00:20:03Das ist euer wichtigster Partner, ja?
00:20:04Okay.
00:20:06Wer hat Hunger?
00:20:08Horst hat Hunger.
00:20:10Wer hat Hunger?
00:20:12Hunger, Hunger, Hunger.
00:20:14Ich will sehen, was ihr könnt.
00:20:16Jetzt ist heiß.
00:20:18Los, los, los.
00:20:26Ein bisschen schneller.
00:20:28Komm, komm, komm.
00:20:30Da, da.
00:20:32Okay?
00:20:34Okay.
00:21:02Boah, ist das gut.
00:21:04Kaeng Thai Pla.
00:21:06Absolut.
00:21:08Wow.
00:21:10Nicht ganz original, oder?
00:21:12Ja, ich weiß.
00:21:14Aber Fisch in der Reihenstimme nicht auf der Zutatenliste.
00:21:16Deswegen arbeite ich mit dem, was man hat.
00:21:18Eher so Kartoffelpulver mit Lackstreifen
00:21:20und für die ganz Wagemutigen noch einen Klacks Sauerkrem drauf.
00:21:22Ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht.
00:21:24Eigentlich nennt man wirklich eine Menge.
00:21:26Ja, und eine Menge nicht.
00:21:28Wo genau warst du in Thailand?
00:21:30Leider noch nie.
00:21:32Respekt.
00:21:34Hallo, meine Herren.
00:21:36Alles, was ich übers Kochen weiß, ja,
00:21:38habe ich vor Ort gelernt.
00:21:40Da, wo ein Gericht seit Generationen gekocht wird.
00:21:42Meistens von Leuten ohne Kochschürze,
00:21:44mit eingestickten Namen und Sternchen im Reverb.
00:21:46Jonas.
00:21:48Weitersungen.
00:21:55Du hast definitiv nicht vor, in einem Burgerladen zu enden.
00:21:58Wohin geht die Reise?
00:22:01Sterneküche.
00:22:02Sterneküche?
00:22:06Moment mal, Shirin Jansen? Hotel Jansen?
00:22:09Ja.
00:22:11Oh Gott, ich bin mit deinem Vater zur Schule gegangen.
00:22:13Und mit meiner Mutter?
00:22:16Senna.
00:22:18Senna und Hannes?
00:22:20Ist das geil.
00:22:22Grüß die beiden ganz lieb von mir.
00:22:25Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben.
00:22:27Das tut mir leid.
00:22:29Alles gut.
00:22:32Das ist großes Kino.
00:22:34Großes Kino.
00:22:40Kathleen ist krank.
00:22:43Sie hat DIS.
00:22:45Das ist eine Multiple-Persönlichkeitsstörung.
00:22:50Hallo?
00:22:51Multiple-Persönlichkeitsstörung.
00:23:05Na, wie war die erste Stunde?
00:23:09Cool.
00:23:11Hey Chef, ich sag mal Tschüss.
00:23:13Man sieht sich aus.
00:23:18Tschüss, Herr Olsen.
00:23:19Tschüss.
00:23:23Und eine neue Erik-Olsen-Fanclub-Vorsitzende gibt's auch schon.
00:23:27Ich hab lediglich ihr Essen gelobt.
00:23:29Oh, und einem deiner Schüler habe ich empfohlen,
00:23:31sofort seine Koffer zu packen, ohne Thailand auszuwandern.
00:23:35Es lag mir auf der Zunge.
00:23:37Herr Olsen?
00:23:41Jonas?
00:23:44Hat er Andeutung gemacht, dass er nach Thailand will?
00:23:46Und wenn es seine Entscheidung?
00:23:47Ja, aber vielleicht nicht vier Monate vor seinem Abschluss.
00:23:50Vielleicht will er mehr lernen,
00:23:52als den angemessenen Preis für Backfisch und Kartoffelsalat.
00:23:55Sie entschuldigen?
00:24:09Backfisch und Kartoffelsalat, der spinnt doch wohl.
00:24:13Das hat so schnell noch keiner geschafft.
00:24:18Was?
00:24:20Nichts. Na komm schon raus damit.
00:24:22Na du hast doch gesagt, da war nichts.
00:24:24Nicht heimlich, nicht einseitig.
00:24:26Doch, doch, doch. Da war immer was zwischen uns.
00:24:29Ganz viel Abstand.
00:24:33Ich brauch bitte mal die Unterlagen von Jonas Gerber, ja?
00:24:36Mhm.
00:24:43Moin.
00:24:47Moin.
00:24:48Moin.
00:25:15Du kannst doch nicht einfach so reinspazieren
00:25:18und die Nachbarn auf den Hals jagen, oder?
00:25:21Nein, aber du willst offenbar,
00:25:23dass uns die Nachbarn die Bullen auf den Hals jagen, oder?
00:25:26Weil tagsüber der Fernseher paktet.
00:25:28Ja, das ist viel zu laut.
00:25:30Komm mal wegrollen hier.
00:25:32Ja erzähl jetzt, wie war er so?
00:25:34Herr Olsen?
00:25:36Ganz eigener Typ, also total korrekt.
00:25:38Überhaupt gar keine Stahlhöhlen oder so.
00:25:41Hm.
00:25:43Einfach mein Karinthabler, wirklich gut.
00:25:45Aber damit es richtig, richtig geil
00:25:46und vor allem authentisch wird,
00:25:48hat er gesagt, dass ich nach Thailand muss.
00:25:50Hm, da würde ich nun mal sagen,
00:25:53eine Thailänderin hast du ja schon.
00:26:02Deine Mutter war heute bei uns in der Schule.
00:26:11War ja klar.
00:26:12Aber du lässt dich von ihr nicht unter Druck setzen, okay?
00:26:15Okay, ja.
00:26:17Das, was ich tun lasse, ist ganz allein meine Entscheidung.
00:26:21Hm.
00:26:23Okay, unsere.
00:26:26Ich habe eine Überraschung.
00:26:28Aufstehen.
00:26:30Bitte, bitte.
00:26:32Okay.
00:26:34Drei,
00:26:36zwei,
00:26:39drei.
00:26:40Okay.
00:26:42Augen auf für unseren Diner.
00:26:46Ist das cool oder ist das cool?
00:26:48Ja, das ist cool.
00:26:50Oder?
00:26:52Nicht so cool wie du, aber cool.
00:27:02Ist irgendwas?
00:27:07Deine Mutter war nicht nur in der Schule und
00:27:10hat nach dir gefragt, sondern sie hat auch behauptet,
00:27:13du seist krank.
00:27:16Du hast mit ihr geredet?
00:27:18Nein, sie war bei Frau Hendricks und die hat mich dann damit genervt.
00:27:23Sehe ich für dich krank aus?
00:27:26Nein.
00:27:28Aber darum geht es doch auch gar nicht.
00:27:30Warum sagt sie sowas überhaupt?
00:27:32Und Kathleen, jetzt mal im Ernst,
00:27:34warum redest du nicht einfach mal mit deinen Eltern?
00:27:36Hm?
00:27:41Ich ...
00:27:43Ich habe in den letzten zehn, zwölf Jahren
00:27:46fast so viel Zeit in Wartezimmern verbracht wie in Klassenzimmern.
00:27:51Ständig war irgendwas.
00:27:54Es gibt halt Kinder, die sind kränklich
00:27:57und fangen sich permanent was ein.
00:27:59Und das ist alles?
00:28:01Und deswegen macht deine Mama so einen Zirkus?
00:28:05Ja.
00:28:07Okay, für meine Eltern.
00:28:08Ja.
00:28:10Okay, für meine Mutter ist jeder Schnupfen Ebola
00:28:13und jeder Husten Lungenkrebs, mindestens.
00:28:17Es ist einfach nur anstrengend.
00:28:24Wenn es mir zu viel wurde, dann ...
00:28:28dann habe ich mir einfach vorgestellt,
00:28:31das bin ja gar nicht ich.
00:28:34Das ist eine andere Kathleen.
00:28:38Aber ich kann das nicht mehr, verstehst du?
00:28:52Vielleicht hat der Ulsen ja recht.
00:28:55Womit?
00:28:57Vielleicht sollten wir wirklich nach Thailand.
00:29:00Einfach Ticket und weg.
00:29:02Einfach Ticket und weg.
00:29:04Warte mal.
00:29:05Willkommen im Joe Katziam Diner.
00:29:08Was kann ich für Sie tun?
00:29:22Danke.
00:29:24Danke? Wofür?
00:29:26Dass du für mich da bist.
00:29:36Er würde sich freuen, wenn er wüsste, dass du hier bist.
00:29:39Er würde sich freuen, wenn er noch am Leben wäre.
00:29:42Obwohl, wahrscheinlich nicht mal das.
00:29:45Erik.
00:29:47Er hat ...
00:29:49Ja, er hat mir die Tür vor der Nase zugeknallt, okay?
00:29:52Menschen machen dumme Sachen,
00:29:54weil sie glauben, sie haben ewig Zeit, es wieder gut zu machen.
00:29:59Ich glaube, das ist eine gute Idee.
00:30:01Sie glauben, sie haben ewig Zeit, es wieder gut zu machen.
00:30:07Am Ende ...
00:30:10hat er wirklich gehofft, dass du ihm verzeihst.
00:30:13Was genau?
00:30:15Dass er mir ein Leben lang vorgeschwärmt hat, wie toll du bist?
00:30:17Und dass ich mir von dir ein Scheibchen abschneiden soll?
00:30:19Oder dass ich eines Tages in der Gosse oder im Knast landen werde?
00:30:23Weglaufen ist meistens die einfachste, aber selten die beste Lösung.
00:30:27Bernd, tu mir einen Gefallen.
00:30:28Spar dir dein Gesülte für deinen Wahlkampf, okay?
00:30:39Hi.
00:30:41Hey.
00:30:43Frau Hendricks Mann.
00:30:45Falls es dich interessiert, wen sie abbekommen hat.
00:30:48Wassersportlehrer.
00:30:50Däne.
00:30:53Erik, ich muss wieder los.
00:30:55Ich werde morgen Abend auf den Sprung bei Mama vorbeischauen.
00:30:58Vielleicht hast du ja Zeit.
00:31:04Ich weiß, dass sie sich sehr freuen würde.
00:31:07Auch wenn sie es nicht zugibt.
00:31:24Tschüss.
00:31:55Kathleen?
00:31:57Ja?
00:31:59Mein Name ist Katharina Hendricks.
00:32:01Ich bin die Schulleiterin der Berufsschule.
00:32:05Ich weiß ganz genau, wer Sie sind.
00:32:07Meine Mutter hat Sie geschickt, damit Sie mich zurückbringen, oder?
00:32:10Es hat mich niemand geschickt.
00:32:12Ich wollte nur mal kurz mit dir reden.
00:32:14Ich will aber nicht mit Ihnen reden.
00:32:18Okay.
00:32:20Vielleicht überlegst du es mir.
00:32:21Ich wollte dir ein Treffen mit deinen Eltern bei uns in der Schule vorschlagen.
00:32:25Auf neutralem Boden sozusagen.
00:32:27Also wenn du magst, du kannst mich jederzeit anrufen.
00:32:30Und wenn nicht?
00:32:32Schmeißen Sie dann Jonas von der Schule?
00:32:34Nein.
00:32:36Kathleen, deine Mutter macht sich einfach große Sorgen.
00:32:39Ja, ich weiß, sie macht sich Sorgen.
00:32:41Schon von dem ersten Tag an, okay?
00:32:43Ob ich noch atme, wenn ich schlafe.
00:32:45Oder noch besser.
00:32:47Auf dem Flur.
00:32:48Ich könnte ja vom Klettergerüst gefallen sein und mein Genick gebrochen haben.
00:32:51Sich Sorgen zu machen, macht noch keine schlechten Eltern.
00:32:54Ich weiß.
00:32:56Okay, ich möchte darüber nicht reden.
00:32:58Ich möchte einfach einmal in meinem Leben,
00:33:01nur einmal selbst entscheiden, was ich tue und was nicht.
00:33:04Einfach mein eigenes Leben führen.
00:33:18So, bestes holsteinisches Rind.
00:33:21Von Bauermarkt wird persönlich großgezogen.
00:33:23Ja.
00:33:25Da gönnen Sie sich immer richtig ein.
00:33:27Ist dann Ihre Frau heute gar nicht da?
00:33:29Doch, doch.
00:33:31Die ist in der Küche.
00:33:33Die macht nur gerade noch ein Buffet für eine Firmenfeier.
00:33:35Weil ich bräuchte nämlich demnächst auch was für ein Fest.
00:33:37Ja, dann hole ich besser meine Frau.
00:33:39Ja, machen Sie mal.
00:33:41Sonja?
00:33:43Sonja?
00:33:45Ja?
00:33:46Hört nichts.
00:33:48Sonja?
00:33:50Sonja, kannst du mal bitte?
00:33:52Geht einfach nicht ans Telefon.
00:33:54Wenn das ein Notfall wäre oder er einspringen müsste.
00:33:56Bitte, ich brauche dich jetzt vorne.
00:33:58Ich kann jetzt nicht, das Buffet muss in einer Stunde fertig sein.
00:34:00Vielleicht solltest du mal aufhören, alle fünf Minuten bei Jonas anzurufen.
00:34:02Ja, bin ich.
00:34:04Also, wenn es gerade nicht passt.
00:34:06Ich komme gerne andermal wieder, es ist gar kein Problem.
00:34:08Alles gut, meine Frau, ich denke nur gerade,
00:34:10bin ich nicht die Kastoffel der Leute.
00:34:12Aber das schaffen wir doch auch, oder?
00:34:14Ja.
00:34:16Aber wenn ich es Ihnen noch sage, die Zahlung ist gestern raus.
00:34:18Also, spätestens morgen auf Ihrem Konto.
00:34:20Ja, sieben, neun.
00:34:22Genau.
00:34:25Ja, vielen, vielen Dank.
00:34:27Ihnen auch.
00:34:29Dirk!
00:34:31Na, du?
00:34:33Mensch, das gibt es doch gar nicht.
00:34:35Gott, zu Hause im beschaulichen Flensburg.
00:34:38Sag mal, musst du da im Privatschat notlanden oder was?
00:34:41Quatschkopf.
00:34:43Shirin!
00:34:44Komm mal her, Schatz.
00:34:46Guck mal, meine Tochter Shirin, die kennst du ja schon, ne?
00:34:48Ja.
00:34:50Hallo, Herr Osen.
00:34:52Hallo, Shirin.
00:34:54Jetzt kann ich es ja zugeben, es ist lang genug her, als ich in deinem Alter war.
00:34:56Gott, da war ich verknallt in diesen Typen.
00:34:58Oh Gott.
00:35:00Naja, alle Mädchen.
00:35:02Oh doch, und vor allem die, die es am meisten geleugnet haben.
00:35:04Seiner, ich brauche mal wieder ein richtiges Bett, bitte.
00:35:06Klar.
00:35:09Voila.
00:35:11Dann mach doch schon mal die Präsidentensuite fertig.
00:35:12Okay.
00:35:14Wow.
00:35:16Danke.
00:35:18Kannst du dich mal angucken?
00:35:20Wow.
00:35:22Shirin hat mir das von Hannes erzählt.
00:35:24Ja.
00:35:30Ja, es ist schwierig seit Hannes' Tod.
00:35:32Ich finde einfach niemanden für die Küche.
00:35:34Und die Brauerei, die macht Stress und droht den Vertrag zu plündigen.
00:35:38Nicht zum ersten Mal.
00:35:40Aber, wir schaffen das.
00:35:44Du schaffst das.
00:35:50Oh Gott.
00:35:52Ja.
00:35:54Und bei dir?
00:35:56Hat das wohl Heimweh?
00:35:58Hm.
00:36:00Das ist ein bisschen wie, Appetit kommt beim Essen.
00:36:03Aber jetzt wo du hier bist, merkst du schon, dass du da bist.
00:36:06Ja.
00:36:07Aber jetzt wo du hier bist, merkst du schon, dass du es vermisst hast.
00:36:10So weit würde ich nicht gehen.
00:36:12Aber man merkt, wie tief es in den Knochen steigt.
00:36:16Tja, einmal Fischkopf, immer Fischkopf.
00:36:20Jo.
00:36:26Das war einfach nicht mein Tag heute.
00:36:28Dieser klugscheißer Gastdozent, der ist eine einzige Katastrophe und sein Bruder ist genauso im Großkotzen.
00:36:35Hat die Budgetbesprechung einfach verschoben.
00:36:38Und dann habe ich noch ein Problem mit einem Schüler und seiner Freundin.
00:36:44Es geht mich eigentlich gar nichts an, aber ihre Mutter hat mich um Hilfe gebeten.
00:36:48Und du glaubst, aus gutem Grund?
00:36:50Tja.
00:36:52Der Kopf sagt ja, das Herz sagt nein.
00:36:55Und der Bauch?
00:36:57Der Bauch, der kämpft gerade mit diesem Essen hier. Was ist denn das genau?
00:37:00Locomoco.
00:37:02Loco was?
00:37:04Auf Hawaii das Nationalgericht.
00:37:07Powerfood für Taucher.
00:37:09Vielleicht soll man das lieber unter Wasser essen.
00:37:12Funny.
00:37:15Aber für so einen verwöhnten Akademiker hast du ordentlich was dabei.
00:37:21Der Ärger treibt es rein.
00:37:23Prost.
00:37:25Prost.
00:37:34Prost.
00:38:05Prost.
00:38:07Prost.
00:38:34Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2020
00:39:05Ja, ich habe einen ganz wundervollen Delma reingekommen.
00:39:08Ja, das ist richtig gut.
00:39:10Oh, entschuldigen Sie.
00:39:12Okay.
00:39:14Da muss ich ganz kurz.
00:39:16Hallo?
00:39:18Hallo Frau Minich.
00:39:20Hier ist Katharina Hendricks.
00:39:22Haben Sie kurz Zeit für mich?
00:39:24Ja, Frau Hendricks, natürlich.
00:39:26Ich habe inzwischen mit Jonas gesprochen.
00:39:28Und auch mit Ihrer Tochter.
00:39:30Ja, und? Wie geht es ihr?
00:39:32Soweit ich das beurteilen kann, ganz gut.
00:39:35Ja, wie können Sie denn da so sicher sein?
00:39:39Frau Minich, ich...
00:39:41Ich möchte mir nur ungern Urteil über Ihre familiären Probleme erlauben,
00:39:45die vielleicht mit Jonas gar nichts zu tun haben.
00:39:47Was soll das heißen mit familiäre Probleme?
00:39:49Meine Tochter ist krank.
00:39:52Ja, aber manchmal ist ja nicht nur die Krankheit das Problem,
00:39:56sondern auch der Umgang damit.
00:39:58Tut mir leid, ich verstehe nicht, worauf Sie hinaussollen.
00:39:59Aber davon ganz abgesehen,
00:40:01scheint Jonas sich sowieso anderweitig zu orientieren.
00:40:04Wie meinen Sie das?
00:40:06Eine Kundin hat ihn gesehen.
00:40:08Ja, beim Fischkutter.
00:40:10Da schlägt er sich offenbar die Nächte um die Ohren,
00:40:12statt sich auf die Schule zu konzentrieren.
00:40:14Ja, gut.
00:40:16Ihr braucht schweres Gerät, weil wir arbeiten mit großem Feuer.
00:40:18Also, spart da nicht...
00:40:20Tina, sagst du bitte mal,
00:40:22bei wem Jonas Gerber gerade Unterricht hat, wenn er überhaupt da ist?
00:40:24Ja?
00:40:26Na, Gerber, Gerber.
00:40:28Ach, bei Erik.
00:40:30Äh, Olsen.
00:40:32In der Backstube.
00:40:34Nicht schummeln!
00:40:36Okay, ich habe hier drei Zutaten mitgebracht
00:40:41und bin gespannt, ob ihr sie erschmecken könnt.
00:40:44Horst, du zuerst.
00:40:46Weihnachten. Bist du Vegetarier?
00:40:48Nein.
00:40:50Rehrücken, Rotkohl, Knödel, Mund auf.
00:40:53Und während du in Ruhe probierst,
00:40:54erzählst du mir mal, was dich auf deine alten Tage hierher verschlagen hat.
00:40:58Ich war 35 Jahre auf See, Kapitän, auf dem Ausflugsdampfer.
00:41:0135 Jahre Kapitän? Wow, was ist passiert?
00:41:04Moritz Meunier.
00:41:06Was?
00:41:08Erik, stell dir vor, du bist dauerhaft seekrank.
00:41:10Da kannst du natürlich keine Schiffe mehr mitlegen, oder?
00:41:12Respekt. Du gibst nicht auf.
00:41:14Also, Rehrücken, Rotkohl, Knödel, was ist es?
00:41:17Preiselbeeren.
00:41:19Richtig!
00:41:21Shirin.
00:41:22Ja?
00:41:24Es ist heiß. Es ist leider kein Eis zu Hause.
00:41:27Aber das hier. Mund auf.
00:41:34Rote Grütze.
00:41:36Volltreffer!
00:41:39Jonas, Mund auf.
00:41:41Du hast irgendwann mal ein Thai-Restaurant.
00:41:44Kein Restaurant. Eher ein kleiner Imbiss.
00:41:47Hauptsache authentisch.
00:41:49Was ist es?
00:41:51Marmelade.
00:41:53Waldfrucht.
00:41:55Ja?
00:41:58Entschuldigung, ganz kurz.
00:42:00Jonas, ich würde dich gerne mal sprechen.
00:42:02Ja, ja, ja.
00:42:04Ja, ja, ja.
00:42:06Ja, ja, ja.
00:42:08Ja, ja, ja.
00:42:09Jonas, ich würde dich gerne mal sprechen.
00:42:12Okay.
00:42:14Kann das nicht bis zur Pause warten?
00:42:17Nee, leider nicht.
00:42:19Jonas, soll ich dir lieber einen Anwalt besorgen?
00:42:21Ich glaube, es reicht, wenn du dich einfach um deinen ...
00:42:23Wenn ich mich um meinen eigenen Kram kümmere?
00:42:25Um deinen Unterricht kümmerst. Kommst du?
00:42:36Ich habe mit Frau Minnich gesprochen.
00:42:38Arbeitest du nachts auf dem Kutter?
00:42:44Das ist nur ein kleiner Nebenjob während der Schulzeit.
00:42:47Ehrlich.
00:42:51Entschuldigung, das ist ein vertrauliches Gespräch.
00:42:53Gespräch oder Vortrag?
00:42:55Vertraulich im Sinne von, das geht dich nichts an.
00:42:57Irgendwie schon.
00:42:59Jonas ist mein Schüler.
00:43:01Also habe ich so eine Art Verantwortung für ihn, oder?
00:43:03Jonas, würdest du uns gut entschuldigen?
00:43:06Kommst du?
00:43:17Was soll das?
00:43:19Bekommt er jetzt ernsthaft Ärger, weil er einen Nebenjob hat
00:43:21und zum Nachtangeln auf einem Kutter rausfährt?
00:43:23Es geht hier um was komplett anderes.
00:43:25Ja, ganz genau.
00:43:27Ihr bringt hier euren Schülern bei, zu funktionieren.
00:43:29Und zwar, dass ihr die Schülerinnen und Schülern
00:43:30genau in den Grenzen, die ihr vorgebt.
00:43:32Echt jetzt?
00:43:34Ja.
00:43:36Und das weißt du woher?
00:43:38Ach doch, ja, du hast ja hier mal drei Wochen gelernt,
00:43:40hatte ich vergessen.
00:43:42Nein, weil ich alles, was ich übers Kochen weiß,
00:43:44nicht nur aus Büchern gelernt habe.
00:43:46Und auch nicht von Lehrern, die es sich selbst nur angelesen haben.
00:43:48Und was genau hat das mit dem Fakt zu tun,
00:43:50dass Jonas gerade seine Lehrstelle aufs Spiel setzt?
00:43:52Komm, sind wir doch mal ehrlich.
00:43:54Er ist im dritten Lehrjahr und darf dort kalte Platten anrichten
00:43:56und fertige Fischsoßen verfeinern.
00:43:58Ach so, verstehe.
00:44:00Und dazu Brötchen schmieren und Catering kann er jederzeit.
00:44:02Aber wirklich was ausprobieren,
00:44:04die Welt und das Leben da draußen kennenlernen,
00:44:06das geht eben nicht hinterher.
00:44:08In vier Monaten, wenn er seine Prüfung abgelegt hat,
00:44:10ist nicht hinterher.
00:44:12Mann, Katharina, Nachtangeln macht totalen Sinn,
00:44:14vor allen Dingen bei Dorschen und Aalen.
00:44:16Gerade größere und ältere Tiere sind nachtaktiv.
00:44:18Ich weiß, das lernen unsere Schüler im ersten Halbjahr.
00:44:21Nein, sie hören davon.
00:44:23Jonas lernt's wirklich,
00:44:25weil er die Nacht mit erfahrenen Fischern auf See verbringt.
00:44:27Die Luft, das Wasser, das Licht und das Gefühl,
00:44:29wenn das Netz ins Boot geholt wird und es war ein guter Fang,
00:44:31das ist lernen.
00:44:33Das haben wir mit der gesamten Klasse gemacht,
00:44:35im ersten Halbjahr.
00:44:37Und noch mal, es geht hier nicht nur darum,
00:44:39ob Jonas kurz vorm Ende seine Ausbildung hinschmeißt
00:44:41und die Welt erobert.
00:44:43Sondern?
00:44:45Genau das ist der vertrauliche Teil,
00:44:47der dich rein gar nichts angeht.
00:44:49Okay?
00:44:51Okay.
00:44:53Gut.
00:44:59Also ist ja doch besser, wenn ich ein bisschen einpacke.
00:45:02Und schön noch ein paar Tage gemessen.
00:45:04Dann sind die wunderbar.
00:45:06Ein Aroma.
00:45:08Und liebe Grüße zu Herrn.
00:45:10Tschüss.
00:45:12Frau Menich, sagen Sie, haben Sie vielleicht so ein Schild,
00:45:14wir sind gleich wieder da oder so was ähnliches?
00:45:17Jonas, warte mal kurz.
00:45:22Keine Angst, ich will mich nicht einmischen.
00:45:24Dein privater Kram geht mich nichts an.
00:45:25Falls du Hilfe brauchst bei deinem Thai-Restaurant,
00:45:27eine zweite Meinung oder jemand,
00:45:29der über deinen Businessplan guckt.
00:45:31Hast du einen Businessplan?
00:45:35Oder dir hilft, einen zu erstellen,
00:45:37dann rufst du mich an.
00:45:39Okay?
00:45:41Einfach so.
00:45:43Einfach so.
00:45:45Okay?
00:45:47Cool.
00:45:49Danke, Herr Olsen.
00:45:51Erik, Erik, okay?
00:45:53Gib mir mal deine Nummer.
00:45:55Ich kann ihn weder bedrängen, noch ihm drohen.
00:45:57Ja, natürlich.
00:45:59Wenn Sie laut werden oder aggressiv,
00:46:01breche ich das Ganze sofort ab, okay?
00:46:03Ach, da ist er ja schon.
00:46:05Jonas.
00:46:07Herr und Frau Menich
00:46:09würden sich gerne mal mit dir unterhalten,
00:46:11wenn du einverstanden bist.
00:46:13Also, Jonas,
00:46:15wir machen dir überhaupt keine Vorwürfe,
00:46:17dass Kathleen jetzt vorübergehend zu dir gezogen ist.
00:46:20Du konntest ja auch nichts von ihrer Krankheit wissen.
00:46:22Aber...
00:46:23Aber haben Sie mal darüber nachgedacht,
00:46:25dass Kathleen vielleicht gar nicht krank ist?
00:46:27Dass Sie sich das nur vorstellen?
00:46:29Was redest du denn da?
00:46:31Wie kannst du denn...
00:46:33Sonja, lass mich bitte.
00:46:35Nein, nein.
00:46:37Ich lass mir nicht unterstellen,
00:46:39dass ich mir wünschen würde, mein Kind wäre krank.
00:46:41Nein.
00:46:43Das hat niemand gesagt.
00:46:45Sie haben doch keine Ahnung,
00:46:47was ich mir alles schon anhören durfte.
00:46:49Dass ich die Pferdescheu mache.
00:46:51Dass ich aus jedem kleinen Kratzer
00:46:53weiß, wie das ist.
00:46:55Jahrelang falsche Diagnosen.
00:46:57Diese...
00:46:59Diese Zweifel, diese Ängste.
00:47:01Und bis dann endlich klar war,
00:47:03was Kathleen wirklich fehlt.
00:47:05Aber ihr fehlt nichts.
00:47:07Jonas, das kannst du doch überhaupt nicht beurteilen.
00:47:09Nein, kann ich auch nicht.
00:47:11Aber sie, sie kann das.
00:47:13Nein, kann sie nicht.
00:47:15Das ist Teil dieser Krankheit,
00:47:17dass man es selbst nicht realisiert.
00:47:19Wenn ich mal was vorschlagen darf.
00:47:21Jonas, du versuchst,
00:47:23das zu erklären,
00:47:25aber du warst gerne hier bei uns in der Schule.
00:47:27Und Sie machen einen Kontakt zu einem Arzt,
00:47:29der Jonas mal ganz in Ruhe und fachkundig erklären kann,
00:47:31was es mit dieser Krankheit überhaupt auf sich hat.
00:47:33Entschuldigung, eine Frage.
00:47:35Wohnen alle Menschen mit dieser Krankheit
00:47:37für den Rest ihres Lebens bei ihren Eltern?
00:47:39Wer sind Sie jetzt, wenn ich fragen darf?
00:47:41Jonas' Lehrer.
00:47:43Dann kümmern Sie sich um Ihren Schüler.
00:47:45Und nicht um mein Kind.
00:47:47Das Kind ist volljährig.
00:47:49Sie darf wählen, sie darf Verträge unterschreiben.
00:47:51Sie muss sich notfalls vor Gericht verantworten.
00:47:53Das Kind ist krank. Es ist ihr Leben.
00:47:55Erik, bitte.
00:47:57Er hat recht.
00:47:59Kathleen und ich, wir werden abbauen.
00:48:02Was?
00:48:04Und uns ein eigenes Leben aufbauen.
00:48:06Was?
00:48:08Ich wünsche Ihnen wirklich noch alles Gute.
00:48:10Abbauen?
00:48:12Jonas.
00:48:14Jonas, bitte. Warte doch mal.
00:48:16Sie kriegen dann von mir eine Kopie der Kündigung.
00:48:20Sonja.
00:48:22Sonja.
00:48:24Sonja.
00:48:26Es gibt etwas, was noch wichtiger ist als Selbstverwirklichung.
00:48:30Selbstbeherrschung.
00:48:32Verantwortung.
00:48:34Und Verantwortung für andere zu übernehmen,
00:48:36das ist die Königsklasse.
00:48:38Komisch. Genau das dachte ich, hätte ich gerade getan.
00:48:41Was? Mann!
00:48:43Oh Mann, spinnst du? Ich hab dir das schon mal gesagt.
00:48:46Du sollst mich nicht so erschrecken.
00:48:48Ist ja gut.
00:48:50Wir haben vor fünf Minuten telefoniert.
00:48:52Dir muss doch klar sein, dass ich das bin.
00:48:54Wer soll das sonst sein?
00:48:56Ja, nur weil du das denkst, muss ich das jetzt auch, oder was?
00:48:58Ganz ruhig.
00:49:00Es ist nicht so,
00:49:02dass ich das jetzt auch machen soll.
00:49:04Es ist nicht so,
00:49:06dass ich das jetzt auch machen soll.
00:49:07Ganz ruhig.
00:49:09Was ist denn los?
00:49:11Sorry, sorry.
00:49:13Ich dachte nur,
00:49:15ähm,
00:49:17bist du dir sicher, dass meine Mom dir nicht gefolgt ist?
00:49:20Genau.
00:49:22Ganz sicher.
00:49:27Aber das war schon hart.
00:49:29Also ich meine, meine Eltern, die sind auch strange.
00:49:31Aber deine, also vor allem jetzt deine Mom,
00:49:33wenn die anfängt zu reden,
00:49:35da kriegst du ja einen Knacks.
00:49:37Ja.
00:49:39Aber eigentlich meint sie es nur gut.
00:49:42Ich meine, sie ist meine Mutter.
00:49:47Ja, okay, biologisch gesehen nicht, aber,
00:49:51aber hier schon.
00:49:57Und wo ist das?
00:49:59Thailand?
00:50:01Warte, stell es dir vor.
00:50:04Bangkok.
00:50:05Bangkok.
00:50:07Koh Phi Phi, Koh Samui oder Phuket.
00:50:10Wo, glaubst du, wäre der beste Ort für Joe, Kat, Siam, Dana?
00:50:17Ich weiß es nicht.
00:50:19Eigentlich auch völlig egal, Hauptsache weg.
00:50:21Einfach abhauen, was hält uns hier noch?
00:50:23Und dein Abschluss?
00:50:25Sind Teile noch eh nix wert, oder?
00:50:29Warte mal.
00:50:33Heißt das,
00:50:35wir ziehen das jetzt wirklich durch?
00:50:38Ja.
00:50:40Wirklich?
00:50:42Nein, ja, nein.
00:50:44Wirklich?
00:50:46Wie irgendwie nach Thailand.
00:50:51Entschuldigung, es ging nicht schneller.
00:50:54Herr Olsen.
00:50:56Es tut mir wirklich leid, Frau Hendricks, wegen unserer Verabredung gestern Morgen.
00:50:58Ach, deshalb bin ich gar nicht hier.
00:51:00Nicht? Nein.
00:51:02Ah, es geht um Erik.
00:51:03Dann lass das.
00:51:05Dafür habe ich ihn doch gar nicht geholt.
00:51:07Es ist nur, finden Sie, Frau Hendricks, mein Vater und Erik, die hatten ein sehr angespanntes Verhältnis.
00:51:11Und als der alte Herr starb, kam Erik nicht mal zur Beisetzung.
00:51:14Meine Mutter hat ihm das damals sehr krumm genommen.
00:51:16Und die haben miteinander gebrochen.
00:51:18Die haben seit vier Jahren nicht mehr miteinander gesprochen.
00:51:20Herr Olsen.
00:51:22Erik war genug unterwegs in der Welt.
00:51:24Wenn unsere Mutter jetzt stirbt, möchte ich nicht wieder allein die Grabräte halten müssen.
00:51:26Das verstehe ich.
00:51:28Es tut mir auch alles wahnsinnig leid.
00:51:30Nur, in meiner Schule ist er völlig fehl am Platzen.
00:51:31Ja, ich weiß.
00:51:33Nein.
00:51:35Er ist unwillig, Dienst nach Vorschrift zu machen.
00:51:37Stimmt, aber er hat nicht ohne Grund 500.000 Follower.
00:51:39Der Mann kann was.
00:51:41Im Grunde hatte ich nur die Wahl zwischen Rathauskantine oder eben...
00:51:43Rathauskantine.
00:51:45Wunderbar.
00:51:47Okay.
00:51:49Hey, es ist Ihre Schule.
00:51:51Sie sind der Boss.
00:51:53Wenn Sie glauben, Sie müssen ihn rausschmeißen, schmeißt Sie ihn raus.
00:51:55Dankeschön.
00:51:57Das war's schon.
00:51:59Wiedersehen.
00:52:01Tschüss.
00:52:06Wissen Sie was?
00:52:08Improvisation ist das halbe Leben.
00:52:10Mit Geld kann jeder, oder?
00:52:22Wir müssen reden.
00:52:24Wenn du reden willst, steig ein.
00:52:26Ich hab Feierabend und Hunger.
00:52:28Erik!
00:52:36Hunger!
00:52:41Ich kann's kurz machen.
00:52:43Das Experiment Gastdozentur ist gescheitert und damit beendet.
00:52:47Okay.
00:52:58Da vorne ist schon Dänemark, das weißt du, ne?
00:53:01Echt? Die Erdkunde war nie so mein Ding.
00:53:08Du willst zur Wette?
00:53:11Echt jetzt?
00:53:13Hotdog!
00:53:27Wunderbar.
00:53:58Wenn wir schon mal da sind, nehm ich auch einen.
00:54:01Doppelt relisch ohne Zwiebeln.
00:54:09Jetzt mal im Ernst.
00:54:11Wir waren ein einziges Mal mit der Klasse hier vor über 30 Jahren.
00:54:14Und du hattest ein türkises Strickkleid an.
00:54:17Im ganzen Leben hatte ich kein türkises Strickkleid an.
00:54:28Verdammt!
00:54:53Was soll das werden?
00:54:58Wir haben einen Laden.
00:55:00Die Bestellung von den Hansens ist noch nicht fertig.
00:55:03Dann soll ich es woanders bestellen.
00:55:05Ich werd nicht zulassen, dass dieser, dieser hergelaufenen...
00:55:13Okay.
00:55:15Also du willst jetzt hier sitzen und warten, bis die beiden zurückkommen, ja?
00:55:19Und dann?
00:55:21Dann werde ich mit meiner Tochter in die Klasse gehen.
00:55:23Bis sie zurückkommt, ja?
00:55:25Und dann?
00:55:27Dann werde ich mit meinem Kind reden.
00:55:29Damit sie wieder zur Vernunft kommt.
00:55:31Mit deinem Kind?
00:55:45Weißt du, vielleicht hat dieser Lehrer gar nicht so unrecht.
00:55:49Unsere kleine Kathlin ist erwachsen.
00:55:54Und Jonas ist ein feiner Kerl.
00:56:02Jeder braucht doch irgendwen.
00:56:06Kathlin hat mich.
00:56:15Ist er genauso?
00:56:17Mein Vater, glaubt er auch, dass du krank bist?
00:56:19Ich weiß es nicht. Ich glaub nicht.
00:56:23Aber gibt es nicht irgendwie einen Hintereingang oder so?
00:56:27Aber sie wird ja jetzt nicht ewig stehen und warten.
00:56:30Doch, wird sie.
00:56:34Okay, weißt du was? Ich geh jetzt nur noch...
00:56:39Bitte, können wir nicht einfach in ein Hotelzimmer oder so?
00:56:42Ist viel zu teuer, Kathlin. Hotel.
00:56:44Bitte, ich kann hier echt nicht mal länger bleiben.
00:56:46Bitte, lass uns einfach abhauen.
00:56:54Komm jetzt, sag schon.
00:56:57Wieso kannst du dich an mein türkises Kleid erinnern?
00:57:00Und an Doppeltrelisch ohne Zwiebeln?
00:57:02Okay, pass auf.
00:57:04Doppeltrelisch ohne Zwiebeln war geraten,
00:57:06weil ihr damals alle Doppeltrelisch ohne Zwiebeln genommen habt.
00:57:10Stimmt.
00:57:12Und was ist mit den Zwiebeln?
00:57:14Die Zwiebeln?
00:57:16Die Zwiebeln?
00:57:18Die Zwiebeln?
00:57:20Die Zwiebeln?
00:57:22Stimmt. Und das Kleid?
00:57:29Das ist Ella.
00:57:32Und ich?
00:57:34Und ein türkises Strickkleid.
00:57:37Warst du in Ella verknallt?
00:57:41Ja.
00:57:45Ella konnte dich nicht ausstehen.
00:57:47Ich weiß, wie für die meisten.
00:57:48Weil du ein arrogantes Arschloch warst?
00:57:50Nein, ich war ein unsicheres Arschloch.
00:57:56War Ella nicht auf Bali?
00:57:58Ich auch.
00:58:00Wir haben in so einer Klitsche gekellnert.
00:58:02Plötzlich stand Ella vor mir.
00:58:09Hatte sie das schon?
00:58:11Ja.
00:58:13Aber Ella sagte Blödsinn.
00:58:15Mit 20 stirbt man nicht an Krebs.
00:58:16Und sie schon mal gar nicht.
00:58:23Warst du bei ihr, als sie starb?
00:58:41Ihr wart verheiratet?
00:58:43Ja.
00:58:44Ella sagte, es ist in Ordnung, wenn ich sterbe.
00:58:47Aber dann erwarte ich von dir,
00:58:49dass du den Rest deines freudlosen Lebens
00:58:51als trauernder Witwer verbringst.
00:59:07Das tut mir leid.
00:59:15Verstehst du jetzt,
00:59:17warum ich mich bei Jonas nicht raushalten kann?
00:59:20Er ist wahrscheinlich mit Kathleens Krankheit total überfordert.
00:59:24Aber vielleicht ist er auch genau der, den sie braucht.
00:59:27Einfach nur, weil er sie liebt.
00:59:29Es ist nur leider nicht mein Job, auf ein Happy End zu hoffen,
00:59:32sondern dafür zu sorgen, dass keine Tragödie passiert.
00:59:35Hey, ich bin in zwei Tagen wieder weg.
00:59:37Du hast das Problem weiter an der Backe.
00:59:39Ich verspreche, ab sofort halte ich mich raus
00:59:41und gebe ungefrorenen Widerspruch.
00:59:42Und ab sofort halte ich mich raus
00:59:44und gebe ungefragt keine weiteren Tipps,
00:59:46wie man am besten in die Welt reist.
00:59:52Ah, Shirin wollte für mich kochen.
00:59:55Überraschung.
00:59:57Die Fanclub-Vorsitzende?
00:59:59Genau, die werde ich auf keinen Fall warten lassen.
01:00:12Okay.
01:00:42Okay.
01:01:12Nein, sieben, nein, sieben!
01:01:15Okay.
01:01:17Was soll jetzt besser als ein Hotel sein?
01:01:20Komm erst mal mit.
01:01:22Ja, aber wo sollen wir denn schlafen?
01:01:24Ah, sch...
01:01:30Et voilà!
01:01:32Oh, wow!
01:01:34Okay, das sieht ja echt krass aus, wie ein Hotelzimmer.
01:01:37Ah!
01:01:39Hab ich doch gesagt, es ist für Hotel- und Pflegeberufe.
01:01:41Wir müssen ja lernen, wie man Betten macht.
01:01:44Es ist voll gemütlich.
01:01:48Okay, lass uns was kochen.
01:01:50Nee, warte mal. Was gibt es hier noch?
01:01:52Wie, was gibt es hier noch?
01:01:54Ja, zeig mal die anderen Räume.
01:01:56Okay, tja.
01:01:58Na gut.
01:02:01Na gut.
01:02:20Wo ist das Licht?
01:02:22Pst, warte. Nicht das große Licht aufmachen.
01:02:25Tada!
01:02:27Oh mein Gott!
01:02:30Wie cool ist das denn?
01:02:32Hello, lady.
01:02:34Die haben echt alles hier.
01:02:36Jonas, warum hast du mir nicht schon früher gesagt?
01:02:38Das ist so cool.
01:02:52Okay, keine Angst, es ist einfach.
01:02:54Ja.
01:03:00Kathleen!
01:03:03Kathleen!
01:03:05Ich schlafe gleich ein. Was machst du?
01:03:12Hi, Fremder.
01:03:14Wie siehst du denn aus?
01:03:17Ich bin Kathleen.
01:03:19Und ich bin superglücklich.
01:03:21Hast du Hunger?
01:03:23Ja, ich sterbe von Hunger.
01:03:25Ah!
01:03:29Ah!
01:03:57Na, wie sieht's aus?
01:03:59Meine Tochter macht mich fertig.
01:04:01Wenn sie so weitermacht, wird aus eurem Hotel bald ein Gourmet-Tempel.
01:04:04Tja, ist schrecklich mit den Kindern, ne?
01:04:06Wenn man nicht aufpasst, dann zwangen sie völlig aus der Art.
01:04:09Tja, und dann hat man nur einen Salat.
01:04:13Ich freu mich aufs Essen.
01:04:16Nee, Mama, du bist so peinlich.
01:04:18Mh, ein Gourmet-Tempel.
01:04:20Ah!
01:04:23Sieht sehr gut aus.
01:04:29Mh.
01:05:00Das sieht richtig eklig aus.
01:05:03Eklig?
01:05:04Das sind Möhren, Ingwer, Äpfel.
01:05:06Das Rezept hab ich noch von meiner Oma.
01:05:08Wenn du das getrunken hast,
01:05:09dann wirst du nie wieder was anderes trinken wollen.
01:05:14Okay.
01:05:15Ich vertrau dir.
01:05:22Das ist echt lecker.
01:05:23Ja, das ist echt lecker.
01:05:24Ja, das ist echt lecker.
01:05:25Ja, das ist echt lecker.
01:05:26Ja, das ist echt lecker.
01:05:27Ja, das ist echt lecker.
01:05:28Ja, das ist echt lecker.
01:05:29Mh.
01:05:32Voll lecker.
01:05:33Ja.
01:05:39Ah.
01:05:42Du willst wirklich nichts?
01:05:44Nee.
01:05:46Ich hatte einen Hotdog mit Erik Olsen bei Mette drüben.
01:05:50Mh.
01:05:51Erik Olsen?
01:05:53Der Klugscheißer.
01:05:54Ah.
01:05:56Dann hat er was Gutes bei mir.
01:05:58Ich hasse dänische Hotdogs.
01:06:03Also, du könntest wenigstens so tun,
01:06:06als wärst du so ein ganz bisschen eifersüchtig.
01:06:09Nur der Ordnung halber.
01:06:12Was?
01:06:14Mit Erik Olsen?
01:06:15Wie lange läuft das schon mit euch?
01:06:18Viel besser.
01:06:19Frau Hendricks.
01:06:21Herr Minnich.
01:06:23Ähm, sorry.
01:06:25Ich weiß einfach gar nicht, was ich tun soll.
01:06:30Kommen Sie rein.
01:06:32Was kann ich denn für Sie tun?
01:06:35Keine Ahnung.
01:06:36Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
01:06:41Ich will nur wissen, was ich tun soll.
01:06:45Ich will nur wissen, was ich tun soll.
01:06:48Also, meine Frau und ich haben uns immer Kinder gewünscht.
01:06:52Haben auch alles Mögliche probiert.
01:06:54Aber das klappt ja dann manchmal nicht immer so,
01:06:57wie man sich das vorstellt.
01:06:59Und haben uns dann entschlossen, ein Kind zu adaptieren.
01:07:02Auch das war erst mal gar nicht so einfach.
01:07:05Und bis 2004, da, da war dann in Thailand dieser Tsunami.
01:07:09Und auf die Weise ist dann Kathleen zu uns gekommen.
01:07:12Die hatte ihre ganze Familie verloren.
01:07:15Natürlich sagt Kathleen immer, sie weiß davon nichts mehr.
01:07:19Sie erinnert das nicht, klar.
01:07:21Wie kann sie das über ... noch nicht mal ein Jahr?
01:07:26Aber ich, ähm ...
01:07:29Keine Ahnung, ich hatte immer das Gefühl,
01:07:32dass das Unterbewusstsein so viel verdrängen muss, dass ...
01:07:38Sie glauben, dass Kathleens Erkrankung daherkommt?
01:07:41Na ja, das, das ...
01:07:44Das hab ich ...
01:07:46eine ganze Zeit geglaubt, ja.
01:07:51Es ...
01:07:53Mein Gott, das ist so bescheuert.
01:07:56Ich ...
01:07:57Es tut mir leid, ich stehle Ihnen ihren Abend.
01:08:00Ich bereite meine Familiengeschichte aus.
01:08:03Das ist völlig in Ordnung.
01:08:05Ich glaube, Sonja ...
01:08:07lebt die ganze Zeit in dem Gefühl ...
01:08:13dass Kathleen einfach nur übersehen wurde.
01:08:18Dass der Tod Kathleen nur übersehen hat.
01:08:22Und jederzeit ...
01:08:26jederzeit zurückkommen kann ...
01:08:29und sie holt.
01:08:32Und ...
01:08:33Und sie möchte einfach alles dafür tun,
01:08:36dass das nicht passiert.
01:08:38Hallo, ist da jemand?
01:08:47Hallo.
01:08:51Hallo.
01:08:56Hallo.
01:09:06Hallo.
01:09:08Hallo?
01:09:12Frau Minnich!
01:09:14Was machen Sie hier?
01:09:17Ich würde Ihnen nichts tun.
01:09:19Ja, davon gehe ich aus.
01:09:22Ich will nur zu meiner Tochter.
01:09:24Die ist nicht hier.
01:09:26Niemand ist hier um diese Zeit.
01:09:29Ich weiß, dass sie hier ist. Geben Sie mir den Schlüssel.
01:09:33Ich glaube, das Beste ist, wenn ich Frau Hindrichs nicht sehe.
01:09:36Ich glaube, das Beste ist, wenn ich Frau Hindrichs nicht sehe.
01:09:41Wow!
01:09:43Ist das so ein...
01:09:45Das ist aber ein guter Scherz.
01:09:59Sie meinen, dass Ihre Frau die Krankheit vielleicht nur erfunden hat?
01:10:03Um Kathleen immer beschützen zu können?
01:10:07Vielleicht diese Krankheit und...
01:10:10Und davor die Krankheit und alle Krankheiten davor.
01:10:23Wo ist denn Ihre Frau jetzt?
01:10:25Ich weiß es nicht. Entschuldigung.
01:10:32Ich weiß es nicht. Entschuldigung.
01:10:51Vielleicht sollten wir doch lieber hier bleiben.
01:10:55Warum?
01:10:57In Thailand ein Teil bis zur Eröffnung klingt jetzt nicht unbedingt nach einer Marktlocke.
01:11:02Meinst du?
01:11:05Ist nur ziemlich scharf.
01:11:16Vielleicht muss es ja auch nicht Thailand sein.
01:11:19Wolltest du nicht schon immer dahin?
01:11:24Ja, du nicht?
01:11:33Kannst du dich eigentlich an irgendwas erinnern?
01:11:36Also an die Dinge, die damals passiert sind?
01:11:39An deine Eltern?
01:11:45Aber...
01:11:47Vielleicht ändert sich das ja.
01:11:49Wenn wir zusammen da sind.
01:11:51Ja.
01:12:03Oder vielleicht bist du gar nicht mit mir.
01:12:07Vielleicht bin ich dir ja zu anstrengend.
01:12:10Spinnst du?
01:12:13Warum sagst du sowas?
01:12:16Gib mir mal deine Hand.
01:12:18Komm, gib mir deine Hand.
01:12:22Ich würde nirgendswo ohne dich hingehen.
01:12:27Wir schaffen das.
01:12:28Hey, wir schaffen das.
01:12:30Okay.
01:12:32Und ich kenne auch jemanden, der uns dabei helfen wird.
01:12:35Ulsen?
01:12:37Vertraust du ihm wirklich?
01:12:39Ich denke schon.
01:12:59Ja.
01:13:08Das war der beste Bachsalmling, den ich jemals gegessen habe.
01:13:14Dankeschön.
01:13:15Danke dir.
01:13:16Danke.
01:13:20Sorry.
01:13:22Achso, es gibt noch Nachtisch, ne?
01:13:24Oh Gott, wo soll der noch hin? Ich bin pappsatt.
01:13:26Mama.
01:13:27Ja, ich weiß.
01:13:29Laut Papa gibt es für den Nachtisch noch einen extra Magen.
01:13:31Genau.
01:13:32Auf dich, stolze Mami.
01:13:33Ja.
01:13:40Und bei dir?
01:13:43Ich meine, hast du nie den Wunsch gehabt, sechserhaft zu werden und eine Familie zu gründen?
01:13:49Na ja.
01:13:50Oder in deinem Alter dir eine Frau zu suchen, die ein Kind und ein schlecht gehendes Hotel mit in dir herbringt?
01:13:57Nee.
01:13:59Ich habe es immer vorgezogen, abzuhauen, bevor es zu ernst wurde.
01:14:02Ja, dann wäre nämlich Schluss mit deinem vagabunden Leben, ne?
01:14:05Heute hier, morgen da.
01:14:07Genau.
01:14:08Ja.
01:14:09Nie auf Reisen, immer auf der Flucht.
01:14:11Entschuldigung.
01:14:17Fünf Minuten.
01:14:20Ja, aber wirklich nur fünf.
01:14:22Jonas.
01:14:24Nee, warte, ich habe hier keinen Empfang.
01:14:26Sekunde.
01:14:30So, jetzt kann ich dich hören.
01:14:32Also, was ist los?
01:14:34Was ist los?
01:14:36Was ist los?
01:14:38Was ist los?
01:14:40Ähm.
01:14:42Sie, also du, hattest mir deine Hilfe angeboten.
01:14:47Und ich wollte fragen, ob das Angebot noch steht.
01:14:52Ja, klar, das Angebot steht. Schieß los.
01:14:54Okay.
01:14:56Also, ich würde gerne morgen spätestens übermorgen loslegen.
01:15:00Loslegen womit?
01:15:02Ich schmeiß die Ausbildung.
01:15:04Ich mach's wie du. Reisen, Learning by doing.
01:15:10Sag mal, spielst du gerade Schlagzeug, oder was?
01:15:13Was? Nein, ich bin gerade hier am Kochen.
01:15:15Und dann ist hier so eine Scheißschüssel runtergefallen.
01:15:18Auf jeden Fall, ich wollte einfach nur fragen, ob du nicht eventuell jemanden kennst,
01:15:23der mir vielleicht in der Anfangszeit in Thailand etwas in die Arme greifen könnte.
01:15:28Ja, klar, aber warum hast du es plötzlich so eilig?
01:15:31Wie ein Kathleens Mutter?
01:15:34Hey, Großer.
01:15:36Sie werden uns nicht in Ruhe lassen, solange wir hier in Flensburg sind.
01:15:41Jonas, pass auf.
01:15:43Flucht ist nicht immer die beste Lösung.
01:15:48Also alles nur Gerede, ja?
01:15:50Nein, natürlich nicht.
01:15:52Alles klar. Wissen Sie was? Das ist gar kein Ding. Ich schaff das auch alleine.
01:15:56Jonas!
01:16:03Wir brauchen ihn gar nicht.
01:16:06Ich weiß.
01:16:08Wo haben Sie Ihre Frau denn zum letzten Mal gesehen?
01:16:11Vor Jonas' Haus. Da hat sie auf die beiden gewartet.
01:16:13Entschuldigung.
01:16:15Hendricks?
01:16:17Erik.
01:16:19Ich habe mich geirrt. Du hattest recht.
01:16:21Was meinst du?
01:16:23Jonas hat mich gerade angerufen und um Hilfe gebeten. Er will nach Thailand.
01:16:26Ich nehme an, mit Kathleen. Frag mich nicht warum, aber ich habe versucht, es ihm auszureden.
01:16:32Weißt du, wo er jetzt ist?
01:16:34Ich glaube, zu Hause. Die beiden kochen gerade.
01:16:38Warte kurz, bei mir klopft es an.
01:16:40Tina?
01:16:42Hallo? Ja.
01:16:45Tina, was ist denn los mit dir? Wo bist du?
01:16:48Ich bin an der Schule.
01:16:50Ich musste noch was kopieren, weil Frau Minnich, die hat so einen Elektroschocker.
01:16:56Frau Minnich?
01:16:58Ich habe so einen Schock da abgekriegt.
01:17:00Ist die denn noch da?
01:17:02Ja, die ist in der Schule. Sie behauptet, dass ihre Tochter drin ist.
01:17:04Tina, pass auf, du bleibst genau da, wo du jetzt bist. Ich bin gleich bei dir, ja?
01:17:11Erik.
01:17:17Wenn er es ernst meinen würde, dann würde er am Telefon nicht so schnell so eine Scheiße labern.
01:17:22Ja, aber vielleicht hat sie auch einen schlechten Tag oder so.
01:17:26Einen schlechten Tag? Ja.
01:17:28Kathleen.
01:17:30Mama, wie siehst du denn aus?
01:17:34Was hat er mit dir gemacht?
01:17:36Er hat gar nichts mit mir gemacht.
01:17:38Komm, wir gehen.
01:17:40Stopp. Sie bleibt hier.
01:17:42Lass sie los. Nein, Mama, was soll das?
01:17:44Lass sie sofort los.
01:17:46Ist gut. Wir reden in Ruhe. Zu Hause, komm.
01:17:49Nein, nein, Mama, ich will nicht nach Hause, okay?
01:17:51Ich werde einmal selbst entscheiden, was ich tue.
01:17:53Ja, das kannst du doch. Das kannst du. Aber das machen wir zu Hause.
01:17:57Nein, nein, nein, nein, nein.
01:17:59Ich gehe nirgendswohin ohne Jonas. Und er nicht ohne mich.
01:18:04Hat er dir das gesagt? So wie er es der anderen versprochen hat?
01:18:08Wovon redest du?
01:18:10Frag ihn doch mal nach der kleinen Rothaarigen.
01:18:12Ja.
01:18:14Das stimmt nicht. Das ist völliger Quatsch.
01:18:16Natürlich stimmt es. Deshalb musst du wahrscheinlich diese Perücke tragen.
01:18:19Damit du aussiehst wie seine kleine Schlampe.
01:18:22So, jetzt komm. Komm, wir gehen. Komm mit.
01:18:25Mama, das ist eine Lüge, oder? Du lügst mich schon wieder an.
01:18:29Doch.
01:18:31Du lügst mich die ganze Zeit schon an.
01:18:32Du bist so eine Lügnerin.
01:18:34Hey!
01:18:36Isabel, geht's noch?
01:18:38Kathleen, entschuldige, das war ich nicht.
01:18:40Das war ich nicht.
01:18:42Lass mich in Ruhe.
01:18:44Hey!
01:18:46Lass mich in Ruhe, okay?
01:18:48Es tut mir leid.
01:18:50Ich komme nicht mehr nach Hause.
01:18:52Entschuldige, entschuldige.
01:18:54Nein, du gehst nirgendwo.
01:18:56Ja.
01:18:59Tina?
01:19:05Oh, verdammt.
01:19:08Tina.
01:19:10Ist alles okay?
01:19:12Alles gut.
01:19:14Alles gut.
01:19:16Du hast gar nichts falsch gemacht.
01:19:18Die Krankenwagen sind gleich da, ja?
01:19:20Ja.
01:19:22Okay.
01:19:24Dietrich, oh, ich ...
01:19:26Ich habe nicht darum gebeten, dass du immer wieder krank wirst.
01:19:29Ich weiß, Mama.
01:19:31Kathleen!
01:19:33Papa!
01:19:35Bleib weg. Bleib weg.
01:19:37Mama.
01:19:39Was machst du?
01:19:41Lass mich.
01:19:43Zu der Bitte. Leg das Messer weg.
01:19:45Ich passe auf unser Kind auf, wenn du es schon nicht machst.
01:19:48Mama.
01:19:50Mir geht's gut, okay?
01:19:51Doch, doch, mir geht's gut.
01:19:53Guck.
01:19:55Ich bin's doch.
01:19:57Deine Kathleen.
01:19:59Sie wollen mich mir wegnehmen.
01:20:01Nein, nein, nein. Niemand will mich dir wegnehmen.
01:20:04Keiner will mich dir wegnehmen.
01:20:06Frau Munich, Sie können Ihre Tochter nicht verlieren.
01:20:09Egal was passiert, sie wird Sie immer lieben.
01:20:11Was wissen Sie denn?
01:20:13Ich weiß das, glauben Sie mir.
01:20:15Kinder können gar nicht anders.
01:20:18Sie sind ihre Mutter.
01:20:19Sonja.
01:20:21Du kannst nicht verhindern, dass Kathleen irgendwann unser Haus verlässt.
01:20:26Aber bitte, verhindere nicht, dass sie irgendwann wiederkommt.
01:20:31Kathleen will dich nicht verlieren.
01:20:35Und ich auch nicht.
01:20:37Sie braucht mich doch.
01:20:42Mama.
01:20:43Mama.
01:21:13Das war's, Buki.
01:21:16Na komm, ich fahr dich nach Hause.
01:21:18Okay.
01:21:20Tschüss.
01:21:22Tschüss.
01:21:24Tschüss.
01:21:26Tschüss.
01:21:28Tschüss.
01:21:30Tschüss.
01:21:32Tschüss.
01:21:34Tschüss.
01:21:36Tschüss.
01:21:38Tschüss.
01:21:40Tschüss.
01:21:41Na komm, ich fahr dich nach Hause.
01:21:43Nee, lass mal, ich geh die paar Meter.
01:21:47Komm, gar nicht infrage, ich hab das Auto ja da.
01:21:50Nee, ich brauch das jetzt.
01:21:53Okay.
01:21:55Aber dann bleibst du morgen zu Hause, verstanden?
01:22:06Wow.
01:22:07Ich dachte, das wären die langweiligsten Tage meines Lebens.
01:22:11Fast schon schade, dass es morgen vorbei ist.
01:22:13Wir haben hier keine Altersbeschränkung.
01:22:15Du kannst deinen Abschluss jederzeit nachholen.
01:22:17Sag mal, was du da gerade über Eltern und Kinder gesagt hast?
01:22:22Was jetzt? Ich hab mir nicht zugehört.
01:22:25Das war total beeindruckend.
01:22:29Ist das aus dem Glückskeks?
01:22:31Erst mal reden, dann mal denken?
01:22:36Ich mach mich da mal auf den Weg. Morgen ist ja wieder Schule.
01:22:42Mein Mann und ich, wir hatten uns gerade eine Flasche Rotwein aufgemacht.
01:22:46Hast du Lust, noch ein Gläschen mit uns zu trinken?
01:22:49Nichts Über als das.
01:22:52Aber ich hab noch eine Verabredung.
01:22:55Ach so, okay, kein Problem.
01:22:57Morgen?
01:22:58Nee, da kann ich nicht.
01:23:01Übermorgen?
01:23:03Bin ich weg.
01:23:05Ja, stimmt.
01:23:08Ja gut, dann vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.
01:23:12In 30 Jahren.
01:23:14In 30 Jahren.
01:23:28Oh mein Gott.
01:23:59Tschüss.
01:24:17Guten Morgen.
01:24:21Hallo.
01:24:25Katharina.
01:24:28Das ist Korpiskohle.
01:24:32Ich hab dir Pochette Eier gemacht.
01:24:35Du machst nie Pochette Eier.
01:24:38Nein, aber heute auch nicht.
01:24:40Hast du dir ein Video von Erik angeguckt?
01:24:42Quatsch.
01:24:46Moment schon.
01:24:48Ja, du bist auch ein bisschen eifersüchtig.
01:24:51Nein, bin ich nicht.
01:24:53Doch, das bist du.
01:24:55Du bist eifersüchtig.
01:24:56Du bist eifersüchtig, bin ich nicht.
01:25:06Ich weiß, die Versuchung ist groß, sich das Zeug hier lieber in den Kopf zu kippen.
01:25:10Aber eins kann ich euch sagen.
01:25:12Der gute Rummi hier.
01:25:14Der macht blind.
01:25:16Oder, Horst?
01:25:19Wow, so.
01:25:21Das ist Kochen.
01:25:23Ja!
01:25:24Dazu kann ich als Stadtrat so ganz kurz vor der Wahl nur sagen,
01:25:28das ist es, was Flensburg ausmacht.
01:25:31Originalität, Kreativität und dass wir alle jeden Tag daran arbeiten,
01:25:36diese Welt ein bisschen schöner und vor allem nachhaltiger zu machen.
01:25:42Oder?
01:25:49Und wäre es deshalb nicht großartig,
01:25:52wenn Erik euch als Gastdozent für das ganze Halbjahr erhalten bliebe?
01:26:02Ja, Mensch, Erik.
01:26:04Mein lieber Bruder, was sagst du dazu?
01:26:08Ja.
01:26:10Ja, das ist ein Ja, du lasst uns doch!
01:26:17Danke, Erik.
01:26:19Danke.
01:26:21Ich bin gleich wieder da.
01:26:23Netter PR-Gag.
01:26:25Das war kein Gag, Frau Hendricks, das ist mein...
01:26:28Sie können nicht einfach über unsere Köpfe, den Kopf der Direktorin hinweg...
01:26:3215% Budgeterhöhung.
01:26:34Plus die 5%, die eigentlich hätten gestrichen werden sollen, macht sogar 20%.
01:26:38Wir sind nicht käuflich.
01:26:40Dieser Typ da, Erik Olsen...
01:26:42Ja, der steht übrigens genau neben euch.
01:26:44Warte mal, 20%? Für wie viele Jahre fix?
01:26:47Ja, wird es kommen, ne?
01:26:50Hallo!
01:26:52Erik, es brennt, du musst schnell weg.
01:26:56Für die nächsten zwei, aber mehr geht nicht.
01:26:59Und das alles nur, damit er nicht wieder in die große weite Welt zieht, ja?
01:27:03Ja, und weil es ihm gut tut.
01:27:05Und unserer Mutter.
01:27:07Und somit mir.
01:27:09Und ihrer Schule übrigens auch.
01:27:11Ein bisschen frischer Wind.
01:27:13Dir.
01:27:17Dieser miese, kleine, hinterhältige, miese...
01:27:20Mies hattest du schon.
01:27:22Ja, zu Recht.
01:27:24Ey, wenn wir hier schon beim Falschen sind, ja? Ich will die Hälfte.
01:27:27Von was?
01:27:29Vom Etat.
01:27:31Wenn ich meinen Schülern was beibringen soll...
01:27:33Deine Schüler, das sind immer noch meine Schüler.
01:27:35Wenn ich unseren Schülern was beibringen soll, brauche ich anständiges Equipment.
01:27:3990-10.
01:27:4160-40.
01:27:4390-10 höchstens.
01:27:4470-30.
01:27:46Okay, pass auf.
01:27:4820 von 15 sind 3, minus 20 von den 5, die gekürzt werden sollten, sind 1, bleiben 2.
01:27:52Hä?
01:27:54Und ohne offiziellen Antrag läuft hier gar nichts.
01:27:56Ich stelle hier gerade einen offiziellen Antrag.
01:27:58Schriftlich. Und mit Anhang 40b, Erläuterung 70.
01:28:14Untertitel von Stephanie Geiges
01:28:44Untertitel von Stephanie Geiges