• vor 5 Monaten
Transkript
00:00:00Musik
00:00:26Hallo Manfred!
00:00:29Ich dachte schon, du hättest tatsächlich dicht gemacht.
00:00:32Sieht so aus, als hätte ich eine Geigenfrist.
00:00:38Und, was ist passiert?
00:00:39Noch ist nichts passiert. Das heißt, ich komme gerade vom Notar.
00:00:43Zahlungsaufschub?
00:00:45Eine Testamentseröffnung.
00:00:47Du erbst. Wie viel? Sag schon.
00:00:51Ich muss mich erst mal schlau machen, aber was auch immer dabei rauskommt.
00:00:54Lass uns auf meinen Onkel Kurt anstoßen.
00:00:59In einer Viertelstunde bin ich da, Mama.
00:01:01Halt ihn bitte zurück.
00:01:03Ich möchte mich unbedingt persönlich für den Auftrag bedanken, ja?
00:01:06Also, bis gleich. Tschüss.
00:01:08Musik
00:01:19Tut mir leid, ich könnte euch nicht warten.
00:01:21Dr. Marquardt kann nicht länger warten.
00:01:24Entschuldigung.
00:01:25Guten Tag. Tut mir wirklich leid, Frau Herzog.
00:01:27Ich wollte sagen, es ist eine große Ehre für uns,
00:01:30dass die Jubiläumsedition auf unserem Papier gedruckt wird.
00:01:33Wir sind sehr stolz.
00:01:35Sie sind nun mal der Garant dafür, dass alles nach unseren Vorstellungen ausfällt.
00:01:38Dankeschön.
00:01:39Wiedersehen.
00:01:40Wiedersehen.
00:01:41Bis zum nächsten Mal.
00:01:42Du wirst dir noch mal die Zunge brechen vor lauter Höflichkeit.
00:01:45Mir fällt kein Stein aus der Krone und den Konten tut's gut.
00:01:48Frau Herzog!
00:01:50Musik
00:01:51Kommen Sie bitte!
00:01:54Musik
00:01:57Okay, Sie checken auf jeden Fall, ob da unten noch irgendwas zu machen ist.
00:01:59Die ganze Anlage steht.
00:02:01Aber wir haben doch Ersatzteile.
00:02:02Na dann, nein.
00:02:05Alle drei Pressen sind beschädigt.
00:02:07Das Wasser hat ein Werkzeug erfasst und mitgerissen.
00:02:09Jetzt ist die Beschichtung hinüber.
00:02:11Da geht nichts mehr.
00:02:12Sind Sie sicher?
00:02:13Das heißt, die Pressen müssen ausgebaut und repariert werden?
00:02:16Wie sollen wir die Lieferung noch rechtzeitig rausbringen?
00:02:19Frag mich was Leichteres.
00:02:21Musik
00:02:26Hört sich gut an.
00:02:28Ich ruf dich zurück.
00:02:32Was macht ihr denn für Gesichter?
00:02:34Die Zwei fällt aus, Totalschaden.
00:02:37Wir brauchen so schnell wie möglich Ersatz.
00:02:40Das dauert mindestens drei Wochen.
00:02:42Und der laufende Auftrag?
00:02:44Tja, da muss die Konkurrenz einspringen.
00:02:46Mir fällt nur X Papier ein.
00:02:47Ich kann nachfragen, ob die Kapazitäten frei haben.
00:02:49Das schmeckt mir überhaupt nicht.
00:02:51Fällt uns was Besseres ein?
00:02:56Dann prüft das bitte.
00:02:58Jedenfalls bedeutet das kein Verdienst und zwei neue Getriebe.
00:03:02Ich darf gar nicht dran denken, was da für Kosten auf uns zukommen.
00:03:06Euch ist hoffentlich klar, dass es doch keine Ausschüttung geben wird.
00:03:09Leider.
00:03:10Wie bitte?
00:03:11Ich weiß, ich hab's versprochen.
00:03:13Ja, aber so geht das nicht, Barbara. Irgendwas ist immer.
00:03:16Reparaturen, Investitionen, Rücklagen für Krisenzeiten.
00:03:19Mach eben mal Schulden. Jeder normale Mensch macht Schulden.
00:03:21Wir haben vereinbart, dass das Geld in der Fabrik bleibt.
00:03:24Wenn die Umstände es erfordern.
00:03:26Und wann das ist, entscheidest du allein, oder wie?
00:03:28Seid ihr bisher schlecht gefahren mit meinen Entscheidungen?
00:03:30Na also.
00:03:32Du musst doch einsehen, dass ich gar keine andere Wahl habe.
00:03:36Wir können das heute Abend besprechen.
00:03:38Inna wird auch da sein.
00:03:40Ich muss los.
00:03:41Den Landrat beruhigen.
00:03:42Ich hab keine Ahnung, was er von mir will.
00:03:44Wahrscheinlich hat uns wieder irgendjemand angeschwärzt.
00:03:46Also tschau, bis später.
00:03:52Kannst du mir mal sagen, wie ich das Silke verklickern soll?
00:03:55Sie wird toben und sich wieder beruhigen.
00:03:59Ich könnte euch was geben.
00:04:02So war das nicht gemeint, Mama.
00:04:04Weiß ich doch.
00:04:06So.
00:04:11Entschuldigen Sie.
00:04:12Geht schon, danke.
00:04:14Ich liebe diese Karre, aber sie übernimmt sich wie eine Diva.
00:04:16Irgendwas ist immer...
00:04:18Wenn man ein Schmuckstück besitzt, dann muss man es auch pflegen.
00:04:21Dann passiert sowas nicht.
00:04:22Ach, tatsächlich, ja?
00:04:24Hallo, Toni.
00:04:25Servus, alles gut?
00:04:27Entschuldigung, darf ich?
00:04:29Ja, bitte.
00:04:32Moment.
00:04:36Jetzt hat er auch noch kein Geld dabei.
00:04:38Sagen Sie, machen Sie fremde Männer immer so, oder?
00:04:40Definitiv nicht.
00:04:42Nur wenn Sie mir meine Zeit stehlen.
00:04:44Ich hab nämlich noch einen Termin, falls Sie wissen, was ich meine.
00:04:51Na?
00:04:53Na?
00:04:55Na?
00:04:57Na?
00:04:59Na?
00:05:06Geht's auch ein bisschen schneller?
00:05:09Geht es auch ein bisschen freundlicher?
00:05:11Was?
00:05:13Die Art und Weise, wie Sie mir Ihr Anliegen unterbreiten?
00:05:16Ich habe kein Anliegen, ich habe keine Zeit.
00:05:19Kennen Sie die Definition von Zeit?
00:05:22Zeit ist das im menschlichen Bewusstsein individuell erlebte Vergehen von Gegenwart.
00:05:28Toll.
00:05:30Reicht das für beides?
00:05:31Ja.
00:05:32Servus, Toni.
00:05:33Servus.
00:05:35Und die historische Bi...
00:05:40Kennen Sie diese Lady?
00:05:42Klar, die Chefin der Papierfabrik.
00:05:44Maybach Papier?
00:05:47Das hat sich erledigt.
00:05:49Wie, die hat für mich bezahlt?
00:05:51Ist mir noch nie passiert.
00:05:53Was haben Sie, dass ich nicht habe?
00:05:58Hallo.
00:06:00Hallo.
00:06:02Hallo.
00:06:04Hallo, mein Schatz.
00:06:06Du wirst es nicht glauben, aber es klappt wirklich mit diesem super schnuckeligen kleinen Hotel in Saint-Germain.
00:06:12Super schnuckelig und super teuer.
00:06:14Schau mal, mir in Paris geht es wirklich gut.
00:06:16Hier, man sieht vom Bett aus, übrigens, es ist ein sehr, sehr schönes Hotel.
00:06:20Es ist ein sehr, sehr schönes Hotel.
00:06:22Es ist ein sehr, sehr schönes Hotel.
00:06:24Schau mal, mir in Paris geht es wirklich gut.
00:06:26Hier, man sieht vom Bett aus, über die Däche, direkt auf Notre-Dame.
00:06:29Wir brauchen nur noch zu bestätigen.
00:06:31Silke?
00:06:32Ob das mit diesem Candlelight-Dinner auf diesem Sainte-Dame-Fell hinhaut, das weiß ich noch nicht.
00:06:36Aber ich bin genau dran.
00:06:38Du weißt doch, Andre Hetman und Cary Brandt in Charade.
00:06:41Ich weiß nicht, wie...
00:06:42Du brauchst dir und Max und Peter keine Sorgen zu machen.
00:06:44Die freuen sich riesig, die Herbstferien bei ihren Cousins zu verbringen.
00:06:47Aus der Reise wird nichts.
00:06:50Wie jetzt?
00:06:53Die Ausschüttung fällt flach.
00:06:58Das ist jetzt nicht dein Ernst.
00:07:01Wir müssen eine Maschine ersetzen, es geht nicht anders, sonst steht die Produktion still.
00:07:05Aber wenn hier so viel in Paris liegt, vielleicht geht es ja auch eine Nummer kleiner.
00:07:10Wir könnten ein Hotel in einem Außenbezirk oder...
00:07:13Warum übernachten wir nicht gleich auf dem Bahnhof? Das kostet gar nichts.
00:07:17Nein, Rainer.
00:07:19Wir haben uns jedes Detail dieser Reise ausgemalt.
00:07:21Wir wollten uns wie die Könige fühlen.
00:07:25Max? Peter?
00:07:29In einer halben Stunde ist Abmarsch.
00:07:31Muss ich da noch... Ich will den Flieger fertig machen.
00:07:34Wir wollten nachher Fußball gucken.
00:07:36Du, Fußball können wir auch bei Oma gucken.
00:07:38Boah, das ist so eng.
00:07:40Also einmal die Woche Familie, das ist wohl nicht zu viel verlangt, oder?
00:07:43Das hat mir auch nicht geschadet, oder?
00:07:45Das sei doch mal dahingestellt.
00:07:47Du stehst doch nach wie vor unter Barbaras Fuchtel.
00:07:49Warum hast du ihr nicht widersprochen?
00:07:51Du, sie hat nun mal die Verantwortung dafür, dass die Finanzen stimmen.
00:07:54Die spinnt doch.
00:07:56Ihre Sparsamkeit ist schon pathologisch.
00:07:58Die weiß schon, was sie tut. Außerdem haben wir das gemeinsam beschlossen.
00:08:01Gemeinsam?
00:08:03Sie mimt die feine Dame und überlässt dir die Knochenarbeit.
00:08:06Du, ich bin nun mal der Praktiker und sie der bessere Organisator.
00:08:09Sowas nennt man klare Arbeit.
00:08:11Das weißt du doch.
00:08:13Geh nur weiter in die Tasche.
00:08:15Aber von Verantwortung auf Augenhöhe kann doch überhaupt nicht die Rede sein.
00:08:18Ich will da heute nicht hin.
00:08:20Sag ihnen, ich hab Migräne.
00:08:22Du hast nie Migräne, Schatz.
00:08:28Jetzt komm schon.
00:08:30Ach, das ist einfach eine Riesenkacke.
00:08:34Ich hab mich so auf diese Reise gefreut.
00:08:38Ja, ich doch auch.
00:08:40Jetzt komm.
00:08:42Mann, kannst du nicht handeln?
00:08:44Ja.
00:08:46Mach es besser.
00:08:48Ja, wenn du so hübsch bist, kann ich nichts machen.
00:08:50Ja, klar.
00:08:52Siehst du, so fängt man.
00:08:54Ja, toll, Andi.
00:08:56Hallo.
00:08:58Hallo.
00:09:00Hallo.
00:09:02Hallo.
00:09:04Hallo.
00:09:06Hallo.
00:09:08Wohnt ihr hier?
00:09:10Nö, wir sind nur mittwochs da.
00:09:12Familientag.
00:09:14Wahrscheinlich kriegt eins auf die Rübe.
00:09:16Dann ist das im Moment wohl ein bisschen schlecht.
00:09:18Ich komm einfach später noch mal wieder.
00:09:20Könnt ihr das bitte Frau Maybach geben?
00:09:22Welcher? Mami oder Omi?
00:09:24Oder Tante Barbara?
00:09:26Ähm ...
00:09:28Der hier.
00:09:32Komm.
00:09:34Tschüss.
00:09:36Ja.
00:09:38Tschüss.
00:09:58Na, wie hat die Silke reagiert?
00:10:02Ruhe lieber nicht dran, sonst geht sie hoch.
00:10:04Du.
00:10:10Warte, wollte er nicht reinkommen?
00:10:12Er hat gesagt, er kommt ein andermal.
00:10:14Die sind nicht für dich.
00:10:16Die sind für Tante Barbara.
00:10:18Den hast du mitgenommen.
00:10:22Max, Peter, stopp.
00:10:24Nimmst du es mit ins Esszimmer?
00:10:26Aufpassen.
00:10:30Nee, aber wo sind die Gläser?
00:10:32Wo sind die Gläser?
00:10:34Er soll das drüben haben.
00:10:36Kannst du schon mal das Bett verteilen?
00:10:42Hallo, mein Schatz.
00:10:44Hallo, Ina.
00:10:46Hallo.
00:10:48Schön, dass du kommst.
00:10:50Trotz Examenstress.
00:10:52Diesmal bleibe ich auch ein paar Tage.
00:10:54Hier werde ich weniger abgelenkt.
00:10:56Wenn das mal kein Vorsatz bleibt.
00:10:58Ein bisschen Ablenkung darf sein, oder?
00:11:00Ina.
00:11:02Hallo, Umi.
00:11:04Hallo.
00:11:06Hast du deinen Verehrer endlich eingeladen?
00:11:08Ist dann verboten.
00:11:10Na, sag schon, kommt er?
00:11:12Ich bin schon gespannt.
00:11:14Umi.
00:11:16Du hast dich doch nicht getraut.
00:11:24Mein Gott.
00:11:30Bitte schon, du kneifst.
00:11:32Wieso?
00:11:34Warst du nicht vorhin schon mal da?
00:11:36Ich?
00:11:38Zu meiner Zeit haben die verehrter Töchter
00:11:40den Müttern Blumen gebracht.
00:11:42Du drehst den Spieß um.
00:11:44Verzeih meine Liebe,
00:11:46aber ich habe keine Ahnung,
00:11:48wovon du sprichst.
00:11:50Hier geht's rein.
00:11:54Das ist Roland Meissner,
00:11:56ein Bekannter.
00:11:58Freut mich.
00:12:00Hallo, Rainer, ich bin der Sohn.
00:12:02Ah ja, Roland Meissner.
00:12:04Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?
00:12:06Ja, gern.
00:12:12Sieht nett aus, der Herr Meissner.
00:12:14Bin ich aber froh, dass er dir gefällt.
00:12:16Hat er Familie.
00:12:18Was macht er denn so?
00:12:20Kennst du den schon lang?
00:12:22Was meinst du mit lang?
00:12:24Na ja, du lädst ihn zu uns nach Hause ein.
00:12:26Ich frage, ob es etwas Ernstes ist
00:12:28mit uns beiden.
00:12:30Ist es was Ernstes?
00:12:32Übrigens, wer schenkt dir seit neuestem Blumen?
00:12:34Mir?
00:12:36Na, der Strauß dort.
00:12:38Die Mama.
00:12:40Ina, kommt ihr zum Essen?
00:12:46Vorschlag.
00:12:48Wir bringen dieses Essen hinter uns
00:12:50und danach kommst du mit zu mir, okay?
00:12:52Heute nicht, Mama sieht mich so selten.
00:12:56Wie oft haben wir uns
00:12:58letztes Semester gesehen?
00:13:00Machst du mir jetzt auch noch Stress?
00:13:02Klar.
00:13:04Schon unterwegs?
00:13:06Dann schläfst du eben hier.
00:13:08Nee, das halte ich für keine gute Idee.
00:13:10Deine Mutter muss sich ja so schon zusammenreißen.
00:13:12Interesse-Heini an ihrem Familientisch.
00:13:14Das bildest du dir ein.
00:13:16Leider nicht.
00:13:18Wir sind heute schon mal an ein Mal geraten,
00:13:20im Rathaus.
00:13:22Sie wäre fast auf unserer Titelseite gelandet.
00:13:24So Umweltschützer, die hatten mir gesteckt,
00:13:26dass der Landrat sie zu dem Vorwurf hören will.
00:13:28Es war natürlich nichts dran,
00:13:30aber sie dachte, ich habe die Sache angezeichnet.
00:13:32Man hat ihr gar nichts angemerkt.
00:13:34Respekt.
00:13:36Ja, Kontenance ist eben alles, aber wir sollten das nicht
00:13:38überstrapazieren.
00:13:40Manchmal glaube ich, sie hätte sich was Seriöseres
00:13:42für ihre Tochter gewünscht.
00:13:44Also die Tochter,
00:13:48die fände den ziemlich sexy,
00:13:50diesen Klatschreporter.
00:13:54Ja.
00:13:56Sag mal, hast du was?
00:14:22Sag mal, hast du was?
00:14:24Bist den ganzen Abend schon so komisch.
00:14:28Bist du sauer?
00:14:30Ja.
00:14:32Ich bin sauer.
00:14:34Und ich habe auch allen Grund dazu.
00:14:36Deine Mutter hat die Ausschüttung gestrichen,
00:14:38weißt du? Und wir schauen mal wieder in die Röhre.
00:14:40Nichts mit Paris.
00:14:42Kann Rainer eure Reise nicht irgendwie anders finanzieren?
00:14:44Sag mal, wie stellst du dir das eigentlich vor?
00:14:46Meinst du, wir schwimmen im Geld?
00:14:48Rainer ist gehaltig.
00:14:50Gerade mal so die Kosten.
00:14:52Dass wir extra wünschen,
00:14:54nichts mehr übrig.
00:14:56Wenn du was willst, dann rufst du deinen Papa an.
00:14:58Du wünschst dir ein Pferd? Papa zahlt.
00:15:00Du willst ein Auslandssemester machen?
00:15:02Papa zahlt.
00:15:04Du hast überhaupt keine Ahnung.
00:15:06Ja, ist ja gut.
00:15:08Nein, nichts ist gut.
00:15:12Hat sie was?
00:15:14Keine Ahnung.
00:15:18Zieh's doch!
00:15:24Mein Gott!
00:15:26Spiel halt jetzt rüber, verdammt nochmal!
00:15:28Pass doch endlich!
00:15:30Pass doch ran!
00:15:34Zieh's doch!
00:15:36Meine Mutter macht ein riesen Geheimnis daraus,
00:15:38wie sie sich kennengelernt haben.
00:15:40Über eine Kontaktanzeige.
00:15:42Ach, Unsinn. Verzeih lieber.
00:15:44Aber meine Tochter glaubt,
00:15:46sie sei verantwortlich für mich.
00:15:48Dabei ist sie nur furchtbar neugierig.
00:15:50Ihre Mutter will mich nicht blamieren.
00:15:52Deshalb erzählt sie nichts.
00:15:54Wieso machst du es nur noch schlimmer?
00:15:56Elisabeth hat mich vor meinen Freunden
00:15:58Schachmatt gesetzt.
00:16:00Ja, mitten auf dem Marktplatz.
00:16:02Ja, wir spielen da mit so großen Figuren.
00:16:04Bis zu diesem Zeitpunkt galt ich als unschlagbar.
00:16:06Sie hätte ihnen sagen müssen,
00:16:08dass sie Bezirksmeisterin ist.
00:16:12Ich hol uns noch ein Glas Champagner, ja?
00:16:14Seki, kommst du auch?
00:16:16Gleich.
00:16:18Jawoll! Mann, hey du!
00:16:20So geht das!
00:16:22Hast du es gesehen?
00:16:24Hast du es auch gesehen, ja?
00:16:26Ja, Mann, ey, echt.
00:16:30Lass uns nach Hause fahren.
00:16:32Verdirb den Kindern nicht den Spaß.
00:16:34Das war nur fünf Minuten.
00:16:36Zehn Minuten vielleicht.
00:16:44Mama, kommst du mal rüber?
00:16:46Ich muss dir was erzählen.
00:16:52Stell dir vor,
00:16:54die Chefs von Juto würden liebend
00:16:56gern bei uns einsteigen.
00:16:58Sie wollen unter unserem Logo
00:17:00eine neue Variante von Varschi-Papier
00:17:02auf den Markt bringen.
00:17:04Und? Ist das interessant für dich?
00:17:06Ja, natürlich nicht.
00:17:08Die spekulieren doch nur auf unseren Kundenkreis.
00:17:10Und eh wir uns versehen,
00:17:12kupfen sie unsere Patente
00:17:14und produzieren es selbst.
00:17:16Aber es tut gut zu wissen,
00:17:18dass sie uns schätzen.
00:17:20Sag mal, seit wann stehst du auf Kultur?
00:17:22Oder steckt unser Schachspieler dahinter?
00:17:28Erwartest du Besuch?
00:17:30Nein.
00:17:32Der schon wieder.
00:17:38Wollen Sie die Schulden bezahlen?
00:17:40Nein, die können Sie gleich verrechnen.
00:17:42Aha.
00:17:44Mit der fälligen Ausschüttung genau gesagt 7,20 Euro.
00:17:48Was ist das jetzt wieder für eine Nummer?
00:17:50Gestatten?
00:17:52Perlinger.
00:17:54Ich bin der Neffe Ihres stillen Teilhabers,
00:17:56Kurt Schwalber.
00:17:58Mein Onkel hat mir seinen Anteil an Ihrer Firma vermacht.
00:18:00Das wüsste ich.
00:18:02Ich meine,
00:18:04dass er gestorben ist schon,
00:18:06aber das haben wir erst erfahren,
00:18:08äh, wir...
00:18:10Tut mir leid, aber die Testamenteröffnung war gestern.
00:18:12Mein herzliches Beileid.
00:18:14Danke.
00:18:16Kurt war so ein netter Mann.
00:18:18Es muss ein herber Verlust sein,
00:18:20wenn man so jemanden...
00:18:22Ach, wissen Sie, wir haben kaum Kontakt gehabt.
00:18:24Und warum hat er Sie dann so großzügig bedacht?
00:18:26Ja, das habe ich mich auch gefragt.
00:18:28Er hatte sicher seine Gründe.
00:18:30Wahrscheinlich hat er mich um meinen Lebensstil beneidet
00:18:32und wollte mir ermöglichen,
00:18:34ihn beizubehalten.
00:18:36Bravo.
00:18:38Das passt zu Ihrem Onkel.
00:18:40Ohne ihn hätten wir schließen müssen.
00:18:42Er wusste, dass die Firma seit
00:18:44Generationen in unserer Familie ist
00:18:46und hat uns spontan seine Beteiligung
00:18:48angeboten. Möchten Sie
00:18:50einen Kaffee? Nein.
00:18:52Herr...
00:18:54Wie war doch Ihr Name?
00:18:56Perlinger. Aber Sie können ruhig
00:18:58Marius zu mir sagen, jetzt wo wir praktisch
00:19:00miteinander verbandelt sind.
00:19:02Herr Perlinger ist sicher
00:19:04nicht gekommen, um mit uns
00:19:06Kaffee zu trinken. Oder irre ich mich?
00:19:08Eigentlich
00:19:10wollte ich mich erst einmal vorstellen.
00:19:12Das haben Sie ja jetzt getan. Und weiter?
00:19:14Kind. Gut, wenn Sie
00:19:16so direkt fragen. Ich möchte
00:19:18Ihnen meine 20% Firmenanteile
00:19:20anbieten. Da alle
00:19:22Teilhaber nur untereinander verkaufen können,
00:19:24bietet sich das an. Ich brauche
00:19:26das Geld. Möglichst Cash.
00:19:28Ja, wenn das geht, gern.
00:19:30Ich wollte immer schon mal einen Aktenkoffer mit
00:19:32Banknoten unter meiner Matratze haben.
00:19:36Sagen Sie, wie haben Sie meinen Onkel eigentlich
00:19:38kennengelernt?
00:19:40Das ist eine lange Geschichte.
00:19:42Die Kurzfassung reicht.
00:19:44Als wir jung
00:19:46verheiratet waren, da sind wir
00:19:48einmal im Jahr zur Weinverkostung
00:19:50gefahren und dort haben wir regelmäßig Kurt
00:19:52getroffen. Er ist immer
00:19:54ohne Familie gekommen.
00:19:56Ich glaube, diese Wochenenden waren
00:19:58der einzige Urlaub, den er sich gönnte.
00:20:00Barbara!
00:20:02Du müsstest ihm damals auch
00:20:04begegnet sein.
00:20:06Meinst du, ein Kind interessiert sich dafür, wie
00:20:08irgendwelche Männer mit verklärtem
00:20:10Blick Wein verkosten?
00:20:12Es tut mir leid, aber bisher verband
00:20:14ich mit dem Namen ihres Onkels nur eine
00:20:16Kontonummer. Naja, und die
00:20:18obligatorischen Weihnachtsgröße.
00:20:20Mein Vater war bis zu seinem Tod
00:20:22mit Herrn Schwalber in Verbindung.
00:20:24Aber das ist 20 Jahre her.
00:20:26Sie werden verstehen, dass ich im Moment zu Ihrem
00:20:28Anliegen nichts sagen möchte.
00:20:30Ja, natürlich.
00:20:32Klar.
00:20:34Dankeschön.
00:20:36Eigentlich würde ich mich jetzt ganz gerne
00:20:38ein bisschen umschauen. Ich war noch nie in meinem Leben
00:20:40in einer Papierfabrik.
00:20:42Und jetzt,
00:20:44wo er nun praktisch auch mir gehört.
00:20:46Heute nicht.
00:20:48Ich habe wichtige Kunden auf dem Gelände.
00:20:50Ein andermal vielleicht.
00:20:52Schade. Auf Wiedersehen.
00:20:54Dann
00:20:56bis bald.
00:20:58War das klug in der Art
00:21:00zu brüskieren? Klug oder nicht?
00:21:02Der will uns ruinieren, Mama.
00:21:04Wie soll ich denn so viel Geld flüssig machen?
00:21:06Der Maschinenschaden, der Verdienstausfall
00:21:08und jetzt auch noch das.
00:21:10Trotzdem, ich kenn dich so gar nicht.
00:21:12Ist doch sonst die Höflichkeit in Person.
00:21:14Hast du schon mal davon gehört, dass man
00:21:16unheil wittern kann, Mama?
00:21:18Esoterik ist nun
00:21:20wirklich nicht dein Ding.
00:21:26Das ist für eine
00:21:28handschriftliche Urkunde im Stil der
00:21:30historischen Pachtverträge.
00:21:34Entschuldigung.
00:21:36Dürfen wir Sie einen Moment allein lassen?
00:21:38Ja, selbstverständlich.
00:21:40Was gibt es denn?
00:21:42Der Mensch da draußen
00:21:44ist der Erbe von unserem stillen Teilhaber.
00:21:46Nur ist jetzt nichts mehr mit still.
00:21:48Das ist doch nicht so.
00:21:50Das ist doch nicht so.
00:21:52Das ist doch nicht so.
00:21:54Der Mensch da draußen
00:21:56ist der Erbe von unserem stillen Teilhaber.
00:21:58Nur ist jetzt nichts mehr mit still.
00:22:00Der will, dass wir ihn auszahlen.
00:22:02Das ist ein Scherz.
00:22:04Das ist kein Scherz.
00:22:06Schwesterchen, du weißt doch,
00:22:08es wird selten so heiß gegessen,
00:22:10wie es gekocht wird.
00:22:12Keine Kalenderweisheiten.
00:22:14Der sieht nicht aus wie ein Monster.
00:22:16Ach komm, der weiß doch selbst,
00:22:18dass er was Unsinniges verlangt.
00:22:20Mach's mit Charme.
00:22:22Toll.
00:22:26Mama, wenn irgendwas ist,
00:22:28ich bin oben im Forst.
00:22:30Soll ich da mal anrufen?
00:22:32Ich glaub nicht, dass der blöft.
00:22:34Was hat er denn auf den Zettel geschrieben?
00:22:36Seine Handynummer.
00:22:44Was hat sie denn vor?
00:22:46Schätze, dass sie das selbst noch nicht weiß.
00:22:48Ich möchte jetzt nicht in ihrer Haut stecken.
00:22:50Mama, ich hab Silke versprochen,
00:22:52mich nachher um die Kinder zu kümmern,
00:22:54aber ich muss noch mal wegen der neuen Maschine.
00:22:56Mach dich keine Sorgen.
00:22:58Danke.
00:23:08Hi.
00:23:10Hallo.
00:23:12In 5 Minuten gibt's Essen.
00:23:14Das ist Wahnsinn.
00:23:16Ich weiß überhaupt nicht,
00:23:18Ah, dann muss deine Schwester halt mal beweisen,
00:23:20was sie wirklich drauf hat.
00:23:22Silke,
00:23:24es geht dir nicht darum, irgendeinen Coup zu landen.
00:23:26Unsere aller Existenz steht auf dem Spiegel.
00:23:28Ja, so schlimm wird's schon nicht werden.
00:23:30Sonst muss sie halt aus ihrer heißgeliebten Villa ausziehen.
00:23:32Und dann zieht Mama zu uns, ja?
00:23:42Was ist denn das eigentlich für ein Typ?
00:23:44Ja.
00:23:46Schnell heiß machen.
00:23:58Herrlinger?
00:24:00Barbara Herzog.
00:24:02Frau Herzog?
00:24:04Ich war vorher nicht besonders freundlich zu Ihnen.
00:24:06Das tut mir leid, aber ich war auf so etwas nicht vorbereitet.
00:24:08Wie sollten Sie auch?
00:24:10Sind Sie noch in der Nähe?
00:24:12Ich meine, im Ort?
00:24:14Dann machen Sie davon, wenn wir uns bei mir zu Hause treffen,
00:24:16so gegen 6, auf ein Glas Wein?
00:24:18Einverstanden.
00:24:20Okay.
00:24:44Ich bin schach.
00:24:48So, jetzt hat sie Zuckerwatte.
00:24:50Und jetzt los.
00:24:52Peter!
00:24:54Ja.
00:24:56Kann ich für dich auch irgendwas Gutes tun?
00:24:58Zuckerwatte?
00:25:00Das sollte ich meiden.
00:25:02Gebrannte Mandeln?
00:25:04Meine Zähne.
00:25:06Vielleicht eine Schmalznudel?
00:25:08Zu viel Fett.
00:25:10Ich zahle dann mal die Zuckerwatte.
00:25:12Vielen Dank.
00:25:14Gibt es irgendwas in unserem Alter,
00:25:16das wir genießen dürfen, ohne an die Folgen denken zu müssen?
00:25:18Es lohnt sich, das mal aufzulisten.
00:25:20Aber mit den jungen Leuten
00:25:22möchte ich auch nicht tauschen.
00:25:24Wenn ich nur wüsste,
00:25:26was ich Barbara raten
00:25:28oder wie ich ihr helfen könnte.
00:25:30Zerbricht dir doch jetzt nicht den Kopf darüber.
00:25:32Der neue Tag ist eine Sache von morgen.
00:25:34Wenn es sein muss,
00:25:36findet sich immer eine Lösung.
00:25:38Klar.
00:25:40Du bist einfach so ganz nebenbei.
00:25:42Eine Million aus dem Zauberhut.
00:25:44Bist du in Wirklichkeit sowas wie Onassis?
00:25:46Lebst nur zur Tarnung
00:25:48im Seniorenstift.
00:25:50Als ob alles immer nur mit Geld zu regeln wäre.
00:25:52Ich fürchte in diesem Fall schon.
00:25:54Ach.
00:25:56Du bist doch klug.
00:25:58Wir melden dich
00:26:00bei einer dieser Rateshows an.
00:26:02Sieger!
00:26:04Hey!
00:26:06Oh, du Flasche.
00:26:08Der Junge ist zwölf.
00:26:10Toll.
00:26:20Guten Tag.
00:26:22Hallo. Bitte kommen Sie rein.
00:26:24Danke.
00:26:30Bitte sehr.
00:26:32Nehmen Sie doch Platz.
00:26:34Möchten Sie Kaffee?
00:26:36Oder ist das in Ordnung mit dem Wein?
00:26:38Ach, Wein ist okay.
00:26:40Das ist nicht irgendein Wein.
00:26:42Der stammt von dem Gut,
00:26:44das Ihr Onkel so mochte.
00:26:46Wir bestellen immer noch
00:26:48regelmäßig ein paar Kisten.
00:26:50Aber der hier
00:26:52ist einer von den Flaschen,
00:26:54die mein Vater noch gekauft hat.
00:26:56Schöner an Sie es hier.
00:26:58Wie sagen Sie das?
00:27:00Diese riesige Tanne da,
00:27:02die hat mein Vater gepflanzt,
00:27:04als ich geboren wurde.
00:27:06Und die Rotbuche,
00:27:08als mein Bruder zur Welt kam.
00:27:10Entschuldigen Sie.
00:27:12Ich bin heute etwas sentimental.
00:27:14Das liegt wohl an Ihnen.
00:27:16Mir ist plötzlich klar geworden,
00:27:18wie schnell man das, was man liebt,
00:27:20verlieren kann.
00:27:22Wollen Sie mir jetzt ein schlechtes Gewissen einreden?
00:27:24Hätte ich eine Chance?
00:27:26Schon, aber es ändert natürlich nichts
00:27:28an den Fakten.
00:27:30Sie bestehen also darauf,
00:27:32dass wir Sie auszahlen?
00:27:34Warten Sie,
00:27:36ich mach das schon.
00:27:38Ich mach das.
00:27:46Schloss Sterntal.
00:27:48Die Tage dort
00:27:50gehören zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen.
00:28:01Hoffentlich ist der Wein nicht umgekippt.
00:28:18Doch, kann man trinken.
00:28:22Und wie stellen Sie sich das praktisch vor?
00:28:24Wie soll eine Firma,
00:28:26wie wir es sind,
00:28:28auf morgen 20% vom Gesamtwert
00:28:30flüssig machen?
00:28:32Ehrlich gesagt,
00:28:34darüber habe ich mir keine Gedanken
00:28:36gemacht.
00:28:42Ihr Onkel hielt es für eine gute Investition,
00:28:44das Geld in der Firma zu lassen.
00:28:46Er war mit dem zufrieden, was die jährliche Ausschüttung
00:28:48einbrachte.
00:28:50Aber eine solche
00:28:52Großzügigkeit kann ich mir leider nicht
00:28:54leisten.
00:28:56Ist Ihnen klar, dass Sie durch Ihre Forderung
00:28:58die Existenz von mehreren Menschen gefährden?
00:29:02Wenn ich mir Ihren Besitz so ansehe,
00:29:04das Haus, die Fabrik,
00:29:06dann macht es eigentlich nicht den Eindruck,
00:29:08als ob hier irgendjemand im Hungertuch nagen müsste,
00:29:10bloß weil ich meinen Anteil einfordere.
00:29:12Das Geld gibt mir die Möglichkeit,
00:29:14das zu erhalten, was ich mir aufgebaut habe.
00:29:16Darf ich mich fragen, was das ist?
00:29:18Ein kleiner Weinhandel.
00:29:20Ziemlich elitär.
00:29:22Ich bin oft monatelang unterwegs,
00:29:24um verschiedene Weine zu ersteigern.
00:29:26Und dann wird in der Zeit mein Laden in München geschlossen.
00:29:28Sehr witzig.
00:29:30Sie sind Weinhändler und lassen mich seelenruhig
00:29:32meine dilettantischen Kenntnisse vorführen.
00:29:34Jetzt seien Sie doch nicht beleidigt.
00:29:36Es war doch alles okay.
00:29:38Was haben Sie sich eigentlich vorgestellt,
00:29:40Frau Herzog?
00:29:42Dass ich mich durch Ihre Nostalgo-Inszenierung
00:29:44einfach so umstimmen lasse?
00:29:46Ist nicht Ihr Ernst, oder?
00:29:48Okay.
00:29:50Ich schlage vor,
00:29:52dass ich mich nicht so anwächte.
00:29:54Wenn Sie meinen.
00:29:56Bitte sehr.
00:30:04Übrigens,
00:30:06den Wein sollten Sie sofort trinken.
00:30:08Der ist schon so ein bisschen auf der Kippe.
00:30:10Wiedersehen.
00:30:22Scheiße.
00:30:28Ina?
00:30:30Kann ich mit dir reden?
00:30:34Nicht jetzt, Mama.
00:30:36Ich bin gerade mittendrin.
00:30:38Verstehe.
00:30:40Lass Sie nicht stören.
00:30:42Warte.
00:30:44Mama!
00:30:46Mama!
00:30:54Dumm gelaufen.
00:30:56Das kann man wohl sagen.
00:31:00Ich war auf alles gefasst.
00:31:02Dass das Papierlager abbrennt.
00:31:04Oder dass das Holz unerschwinglich wird.
00:31:06Aber auf sowas?
00:31:08Dass Schweiber mal stirbt,
00:31:10war doch abzusehen.
00:31:12Ja, natürlich.
00:31:14Dass jemand auftaucht und sein Geld zurückfordert.
00:31:16Einfach so.
00:31:18Es gibt eben Leute,
00:31:20für die es Besitz nur bare Münze
00:31:22und nicht mit Tradition belastet, wie bei dir.
00:31:24Belastet?
00:31:26Die Firma ist unser Leben.
00:31:28Dein Leben, Mama. Deins.
00:31:30Was willst du damit sagen?
00:31:32Vielleicht
00:31:34nimmst du die ganze Angelegenheit einfach zu ernst.
00:31:38Ich fürchte,
00:31:40ich kann es gar nicht ernst genug nehmen.
00:31:44Ja.
00:31:56Hi.
00:31:58Hi.
00:32:00Sind die Kinder noch nicht zurück?
00:32:02Nein.
00:32:04Ich habe keine Ahnung,
00:32:06wie ich diesmal aus diesem Schlamassel rauskomme.
00:32:08Silke, ich kann verstehen,
00:32:10dass du sehr enttäuscht bist.
00:32:12Das ist schon klar.
00:32:14Ich meine, ich hätte auch gerne wieder gearbeitet.
00:32:16Ein bisschen extra Geld, aber ...
00:32:18Wir haben uns halt geeinigt,
00:32:20dass ich bei den Kindern bleibe.
00:32:22Ist doch schön für dich.
00:32:24Ach, das sagst du ausgerechnet, du.
00:32:26Du hast auch immer den Beruf an erste Stelle gesetzt.
00:32:28Bei mir ging es nicht anders.
00:32:30Bist du dir da so sicher?
00:32:34Und hier sehen Sie den größten Champion
00:32:36aller Zeiten.
00:32:38Er hat uns alle schachmatt gesetzt.
00:32:40Bravo!
00:32:44So, dann lassen wir losgehen.
00:32:46Barbara hat zu tun.
00:32:48Viel Glück.
00:33:00Ist dir eigentlich klar,
00:33:02dass dieser Typ hier jederzeit einziehen könnte?
00:33:06Wie konnte der Papa einem wildfremden Menschen
00:33:08das Wohnrecht im Haus einräumen?
00:33:10Aus Dankbarkeit?
00:33:14Schwalber hat damals
00:33:16den sicheren Konkurs verhindert.
00:33:18Und dein Vater wollte sich revanchieren
00:33:20und hat festgelegt,
00:33:22dass Schwalber zeitlebens hier wohnen könnte.
00:33:24Falls er mal in die Predulie gerät.
00:33:26Nur hat er dabei übersehen,
00:33:28dass das nicht nur für seinen Freund gilt,
00:33:30sondern auch für seinen Erben.
00:33:32Versuche abzuschalten.
00:33:34Der neue Tag
00:33:36ist eine Sache von morgen.
00:33:38Das ist ein Haiku.
00:33:40Und was bedeutet das?
00:33:42Kommt Zeit, kommt Rat.
00:33:46Ach Mama.
00:33:50Dich bringt wohl gar nichts
00:33:52aus der Ruhe.
00:33:54Wenn du dich da mal nicht täuscht, Kind.
00:33:56Ich glaube,
00:33:58da ist jetzt der Jurist gefragt.
00:34:00Ich schau morgen früh beim Peter vorbei.
00:34:02Vielleicht kann der mir sagen,
00:34:04wie wir da mit einem blauen Auge davonkommen.
00:34:32So schlimm.
00:34:34Schlimmer.
00:34:36Ach, Ina.
00:34:38Du stirbst vor jeder Prüfung tausend Tode
00:34:40und dann schaffst du es am Ende doch.
00:34:42Ja, aber diesmal
00:34:44werde ich ...
00:34:46Diesmal wird es genauso sein.
00:34:48Schön wär's.
00:34:50Schriftlich aber ziemlich mäßig.
00:34:56Warum kannst du nicht schlafen?
00:34:58Ich will gar nicht schlafen.
00:35:00Kann das bisschen Zeit,
00:35:02das mir noch bleibt auf dieser Welt,
00:35:04doch nicht einfach verschlafen?
00:35:06Das mit dem bisschen Zeit hab ich überhört.
00:35:16Ina?
00:35:18Ina?
00:35:22Ich will dich gar nicht lange stören,
00:35:24ich bin auch gleich wieder weg.
00:35:26Aber ich hab dir so ein Doping mitgebracht.
00:35:28Eiweiß fürs Gehirn
00:35:30und Zucker für die Nerven.
00:35:32Ina?
00:35:40Haben Sie Angst, dass Ina bei uns verhungert?
00:35:42Nee, wer kommt denn auf sowas?
00:35:44Ich bin sicher, dass ihr die nötige Anzahl Kalorien
00:35:46zugeführt wird.
00:35:48Aber meine Mutter hat immer gesagt,
00:35:50ein bisschen Sündigen zwischendrin ist keine Sünde,
00:35:52wenn's die Moral hebt.
00:35:54Ist Ina gar nicht da?
00:35:56Nein.
00:36:08Guten Tag.
00:36:10Sie trauen sich was.
00:36:12Marschieren so einfach
00:36:14in die Höhle des Löwen.
00:36:16Der Löwin, würde ich eher sagen.
00:36:18Ist sie da?
00:36:20Barbara hat einen Termin.
00:36:22Bitte.
00:36:24Wenn sie sofort auf die Palme geht,
00:36:26sobald sie auftaucht, hm?
00:36:28Vielleicht gefall ich ihr.
00:36:30So wird es sein.
00:36:32Aber ich wollte auch gar nicht zu ihrer Tochter.
00:36:34An ihrer Meinung ist ja sowieso nicht zu rütteln.
00:36:36Vielleicht wollen Sie meine Anteile kaufen.
00:36:38Leider ist das keine Frage von Wollen.
00:36:40Und Ihr Sohn?
00:36:42Wenn ja, müsste mir was entgangen sein.
00:36:46Aber reden Sie mit ihm.
00:36:48Er ist zum Mittagessen nach Hause gefahren.
00:36:50Sie könnten ihn dort noch erreichen.
00:36:54Später dann
00:36:56ist er außer Haus.
00:37:00Außer Ihrer Enkelin kenne ich dann alle Miteigner.
00:37:02Oh.
00:37:04Vorsicht, junger Mann.
00:37:06Tatsache oder nicht, aber
00:37:08dieses Wort könnte momentan
00:37:10eine Explosion hervorrufen.
00:37:12Danke für den Tipp.
00:37:14Wiedersehen.
00:37:16Sagen Sie, das alte
00:37:18Wirtshaus am Ende der Straße,
00:37:20ist am Mittag geöffnet?
00:37:22Nein, das ist seit
00:37:24langer Zeit außer Betrieb.
00:37:26Mein Mann hat es damals
00:37:28als Kantine für die Belegschaft ersteigert.
00:37:30Es war so ein
00:37:32sozialer Tick von ihm.
00:37:34Es hat sich aber nicht gerechnet.
00:37:36Ach, das Wirtshaus gehört zur Fabrik?
00:37:38Habe ich da jetzt was verraten?
00:37:40Nichts, was nicht
00:37:42aktenkundig wäre.
00:37:52Hab ich doch gewusst, dass ich dich hier finde.
00:37:54Sollst du nicht
00:37:56das Ochsenrennen fotografieren?
00:37:58Solltest du nicht am Schreibtisch sitzen?
00:38:00Du nervst.
00:38:02Ich nerv gerne.
00:38:04Ich mach mir Sorgen, wo mein Mann ist.
00:38:06Ich weiß nicht,
00:38:08wo er ist.
00:38:10Ich weiß nicht, wo er ist.
00:38:12Ich weiß nicht, wo er ist.
00:38:14Ich weiß nicht, wo er ist.
00:38:16Ich weiß nicht, wo er ist.
00:38:18Ich weiß nicht, wo er ist.
00:38:20Ich mach mir Sorgen um dich.
00:38:22Wenn du dein Pensum nicht schaffst,
00:38:24dann wird deine Prüfungsangst
00:38:26immer schlimmer.
00:38:28Na und?
00:38:30Das ist doch eh alles für die Katz.
00:38:32Ich seh mich nicht in nem schicken
00:38:34Managerbüro und schon gar nicht als Mamas Nachfolgerin.
00:38:38Dann solltest du ihr das
00:38:40vielleicht mal sagen.
00:38:42Und zwar genau so.
00:38:44Das erfährt sie schon auch früh genug.
00:38:46Spätestens, wenn ich durchs Examen
00:38:48gerasselt bin.
00:38:50Das kann doch nicht sein.
00:38:52Ich meine, dass du dich hier die ganze Zeit rumquälst,
00:38:54nur um deiner Mutter zu gefallen.
00:38:56Ich soll das Handtuch werfen?
00:38:58Nee, eben nicht.
00:39:00Aber du kannst dich mal fragen, für wen du eigentlich lernst.
00:39:02Doch nicht für deine Mutter, oder?
00:39:04Seit wann spielst du dem Moralapostel?
00:39:06Seit ich verstanden hab, dass das ein Fehler war,
00:39:08mein Studium hinzuschmeißen.
00:39:10So ein Titel, der öffnet nämlich Türen.
00:39:12Ist leider so.
00:39:14Und was ist, wenn ich gar nicht Karriere machen will?
00:39:16Ich kann mir durchaus Jobs vorstellen,
00:39:18wo ich mein Studium nutzen kann. Auch ohne Examen.
00:39:20Hast du da schon konkrete Pläne?
00:39:22Ja. Ich hab mit Papa telefoniert.
00:39:24Er wird versuchen, mich an der
00:39:26Internationalen Hilfsorganisation unterzukriegen.
00:39:28Afrika, Indien, Peru.
00:39:30Mir wär alles recht.
00:39:32Aha, und warum hast du das nie erwähnt?
00:39:34Das ist nur,
00:39:36falls alle Stricke reißen.
00:39:40Ich weiß doch auch, dass es besser wäre,
00:39:42einen Abschluss zu haben.
00:39:44Naja,
00:39:46ich könnte ja mitkommen.
00:39:48Du?
00:39:50Ja, warum nicht?
00:39:52Eine Auslandsreportage,
00:39:54Berichte aus Krisengebieten.
00:39:56Könnte ich vielleicht mal mein Image als Skandalfuzzi loswerden.
00:40:06Hallo? Hallo?
00:40:08Ja?
00:40:10Wollen Sie zu uns?
00:40:12Oh, der ist gerade weg.
00:40:14Kann ich Ihnen weiterhelfen?
00:40:16Ich hätte schon gern persönlich mit ihm gesprochen.
00:40:18Marius Perlinger, mein Name.
00:40:20Der Marius Perlinger?
00:40:22Ach, Sie wissen, wer ich bin?
00:40:24Nein, aber
00:40:26Ihr Name hat
00:40:28einen Klang wie ein Donnerhall.
00:40:30Wegen Ihnen steht also
00:40:32meine Familie Kopf.
00:40:34Ist das so, ja?
00:40:36Ich muss eigentlich gerade los, aber
00:40:38kommen Sie doch einen Moment hier rein.
00:40:42Oh, Paris?
00:40:44Ihre Lieblingsstadt?
00:40:48Das hätten Sie jetzt besser nicht gefragt.
00:40:50Ich war noch nie in Paris.
00:40:52Und Sie sind der Grund, warum ich mir diese Reise
00:40:54jetzt völlig abschminken kann.
00:40:56Wieso das denn?
00:40:58Sie wollen doch Ihr Geld aus der Firma ziehen,
00:41:00oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
00:41:02Naja, stimmt schon.
00:41:04Was meinen Sie, was dann los ist?
00:41:08Ich meine, ich kann Sie ja verstehen.
00:41:10Endlich mal finanziell beweglich sein.
00:41:12Sehen Sie?
00:41:14Schon verlockend, der Gedanke.
00:41:16Naja, aber was soll's.
00:41:18Mit gefangen, mit gehangen.
00:41:20Warten Sie, ich helfe Ihnen.
00:41:24Tschüss.
00:41:26Ich werde meinem Mann sagen, dass Sie hier waren.
00:41:28Ich muss mich beeilen.
00:41:30Mein Bus. Tolles Auto.
00:41:32Darf ich Sie ein Stück mitnehmen?
00:41:34Ja.
00:41:36Warum nicht?
00:41:38Vielen Dank, dass du mir die Zeit genommen hast.
00:41:40Na doch, selbstverständlich.
00:41:42Tut mir leid, dass ich dir nichts Erfreulicheres sagen kann.
00:41:44Versuch, dich mit ihm zu arrangieren,
00:41:46auch wenn's schwer fällt.
00:41:48Die Alternative kennst du.
00:41:50Tja, Schulden über Schulden.
00:41:52Danke, Peter.
00:41:54Ciao.
00:41:56Luxus pur.
00:41:58Das ließe sich noch steigern.
00:42:00Wie wär's mit einem kleinen Abstecher nach Paris?
00:42:04Auf den Arm nehmen kann ich mich selber.
00:42:06Nein, im Ernst.
00:42:08Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen.
00:42:10Na, machen Sie schon.
00:42:12Entspannen Sie sich.
00:42:18Wir fahren am Quai des Seine entlang.
00:42:20Aber noch sind wir im Tunnel.
00:42:22In dem Lady Diner?
00:42:24Nein, der auf der anderen Seite.
00:42:26Wir fahren rein in die Stadt, nicht raus.
00:42:28So, und jetzt sehen Sie auf der rechten Seite
00:42:30den Eiffelturm.
00:42:32Auf der Seine
00:42:34die Bateau Mouche.
00:42:36Da decken Sie schon die Tische für den Abend.
00:42:40Zur linken der Trocadéro.
00:42:44Auf der Treppe läuft grad ein Fotoshooting.
00:42:46Wahnsinnsklamotten.
00:42:48Hallo, hallo, hallo.
00:42:50Vor uns
00:42:54die Place de la Concorde.
00:42:56Hier müssen wir unbedingt abends noch mal vorbeifahren,
00:42:58wenn alles erleuchtet ist.
00:43:00Aber jetzt ist auch nichts schlecht.
00:43:02Unter den Arkaden,
00:43:04da können Sie in klüschambiente Schokolade stürzen.
00:43:08Aber wenn Sie wollen,
00:43:10ich würde Sie eigentlich viel lieber dahinten in das Lokal einladen.
00:43:12Wissen Sie?
00:43:14Da mit dem roten Vordach.
00:43:16Luxusessen
00:43:18unter Luxusleuten
00:43:20zu Luxuspreisen.
00:43:24Leider bin ich pleite.
00:43:26Ich hätte auch gar keinen Hunger.
00:43:32Wollten Sie nicht zum Marktplatz?
00:43:34Ja.
00:43:36Das war super, danke.
00:43:40Kennen Sie auch Rom?
00:43:42Na klar.
00:43:44New York, Salvador de Bahia,
00:43:46Samarkand.
00:43:48Samarkand?
00:43:50Na, ich gebe zu, da war ich noch nie.
00:43:52Aber ich finde, das klingt so schön nach Abenteuer.
00:43:54Samarkand.
00:43:56Wie kommen Sie voran?
00:44:00Es wäre wirklich schön,
00:44:02wenn es Ihnen gelingen würde,
00:44:04das, was noch vorhanden ist,
00:44:06der Nachwelt zu erhalten.
00:44:08Wir werden unser Bestes geben.
00:44:10Wir könnten die Schadstellen auffüllen.
00:44:12Über die Erstausgabe des Dekamarone.
00:44:14Völlig verrottet,
00:44:16aber da hat es gut funktioniert.
00:44:20Gehst du bitte an dein Handy, das nervt.
00:44:22Silke?
00:44:24Rainer, ich muss dir unbedingt was erzählen.
00:44:26Jetzt nicht, Silke, heute Abend.
00:44:28Tschüss.
00:44:36Hallo, Mama.
00:44:38Ach, guten Abend.
00:44:40Na, hat die Körner
00:44:42den Rettungsdienst
00:44:44mitgekriegt?
00:44:46Ja.
00:44:48Ach, guten Abend.
00:44:50Na, hat die Körner
00:44:52den rettenden Einfall?
00:44:54Er hat mir vorgerechnet, was wir alles beleihen müssten,
00:44:56um auf die Summe zu kommen.
00:44:58Setz dich zu mir.
00:45:00Der Tee ist noch warm.
00:45:02Nein, danke, ich gehe lieber gleich nach oben.
00:45:04Gute Nacht.
00:45:06Gute Nacht.
00:45:14Hallo.
00:45:18Du bist doch auf.
00:45:26Na?
00:45:28Wie war dein Tag?
00:45:30Aufregend.
00:45:32Ich war in Paris.
00:45:36Weswegen hattest du angerufen?
00:45:38Da war ich beschäftigt.
00:45:40Euer neuer Teilhaber war hier.
00:45:42Hier?
00:45:44Was wollte der?
00:45:46Ich glaube, er wollte dir vorschlagen,
00:45:48die Firma zu verkaufen.
00:45:52Und wie kommt er auf die Idee?
00:45:54Na ja, wenn Barbara
00:45:56ihn nicht auszahlen kann, dann liegt es doch auf der Hand.
00:45:58Ich finde die Idee großartig.
00:46:00Überleg doch mal.
00:46:02Wir wären mit einem Schlag alle sorgenlos.
00:46:04Ja, und ich mein Job.
00:46:10Du glaubst aber nicht ernsthaft,
00:46:12dass die wir uns darauf einlassen, oder?
00:46:14Wieso denn nicht?
00:46:16Wir könnten umziehen, in eine Großstadt.
00:46:18Wir könnten die Jungs auf die besten Schulen schicken,
00:46:20die ihnen alle Wege öffnen.
00:46:22Wir könnten...
00:46:24Silke, ich bin gern, was ich bin.
00:46:26Ja, aber du jammerst doch auch rum.
00:46:28Jeder hat mal ein Tief, das ist doch normal.
00:46:30Aber zu jedem Tief gehört auch ein Hoch.
00:46:32Und davon bekommen wir in letzter Zeit
00:46:34wirklich wenig zu spüren.
00:46:36Warum bist du denn so unzufrieden? Uns geht es doch gut.
00:46:38Ich bin nicht unzufrieden.
00:46:40Ich sehe nur die Chance, dass endlich mal was passiert.
00:46:42Und dass wir auch mal ein Stück abbekommen vom großen Kuchen.
00:46:44Denk mal an Max und Peter.
00:46:46Das ist doch eine schreiende Ungerechtigkeit,
00:46:48dass nur immer Anteile an der Firma hat.
00:46:50Ich weiß, aber als Papa das festgelegt hat,
00:46:52gab es die beiden eben noch nicht.
00:46:54Ja, aber jetzt ist die Chance da, dass sie auch mal Geld sehen können.
00:46:56Viel Geld.
00:46:58Vielleicht liegt ja die Chance darin,
00:47:00dass sich doch einer für die Branche entscheidet
00:47:02und dann hat er eine eigene Firma.
00:47:04Ein Leben lang im Papierdampf. Tolle Aussichten.
00:47:06So ein Quatsch. Papier hat Zukunft und das weißt du.
00:47:08Du kennst doch die Forschungsprojekte.
00:47:10Ja.
00:47:12Und dabei holst du hemmungslos den Regenwald ab.
00:47:14Ach.
00:47:16Ich meine, was hast denn du auf einmal mit dem Regenwald am Hut?
00:47:40Guten Morgen.
00:47:42Guten Morgen.
00:47:46Willst du nicht Frühstück beschätzen?
00:47:48Danke, Omi.
00:47:50Aber ich bringe die Zeit nichts runter.
00:47:52Guten Morgen, Mama.
00:47:54Guten Morgen.
00:47:56Guten Morgen.
00:47:58Guten Morgen, Ina.
00:48:00Du, ruf doch mal den Peter Körner an.
00:48:02Der hat ein Praktikum für dich in seiner Kanzlei.
00:48:04Und dann hat er was ganz Interessantes in London,
00:48:06in einem Wirtschaftsinstitut.
00:48:08Und dann hat er ein Praktikum für dich
00:48:10in den Zellstofffabrikantentagen.
00:48:12Ich fahre nach München und bleibe auch dort.
00:48:14Und dafür opferst du das Wochenende?
00:48:16Informiert sein ist alles, Mama.
00:48:18Aber das hast du doch noch nie getan.
00:48:20Willst du nicht noch Kaffee?
00:48:22Geht es ihr so gut oder tut sie nur so?
00:48:24Letzteres.
00:48:26Ach.
00:48:28Ich glaube, sie muss einfach mal raus hier.
00:48:30Auf andere Gedanken kommen.
00:48:34Apropos Abschalten.
00:48:36Ich bin heute mit Holger unterwegs.
00:48:38Eine Reportage über das Motocross in Affing.
00:48:40Musst nicht auf mich warten.
00:48:42Na dann, viel Spaß.
00:48:50Wir hätten besser mal ein Auto genommen.
00:48:52Wir sind beweglicher so.
00:48:54Und ich will vor den Kollegen da sein.
00:48:58Du hast mir übrigens einen ziemlichen Floh
00:49:00ins Ohr gesetzt mit deinen Plänen.
00:49:02Was?
00:49:04Ich habe mit dem Chef gesprochen.
00:49:06Ich kann jederzeit aufhören.
00:49:08Ich verstehe kein Wort.
00:49:10Okay, festhalten.
00:49:24Mann.
00:49:26Ich komme mit dir bis ans Ende der Welt, wenn du willst.
00:49:28War das deutlich genug jetzt?
00:49:34Ja.
00:49:48Kein Wunder, dass du die Klingel nicht hörst.
00:49:52Bist du über den Zaun geklettert?
00:49:54Nein, das Tor stand offenbar.
00:49:56Nett, dass du mir das zutraust.
00:49:58Guten Tag, meine liebe.
00:50:00Wir waren verabredet.
00:50:02Wir haben eine Finanzsorge.
00:50:04Denen wir jetzt zu Leibe rücken werden.
00:50:06Es kann schiefgehen.
00:50:08Wir haben aber auch eine Chance.
00:50:10Ich habe Geld für eine Studienreise zurückgelegt.
00:50:12Und das hauen wir jetzt auf den Kopf.
00:50:14Wir spielen Roulette.
00:50:16Das ist doch eine Schnapsidee.
00:50:20Meiner Meinung nach der einzige Weg,
00:50:22um von jetzt auf gleich zu Geld zu kommen.
00:50:24Also das ist was für Hasardeure.
00:50:26Und außerdem gewinnt immer nur die Bank.
00:50:28Nicht, wenn man es geschickt anstellt.
00:50:32Du verstehst was von Zocken?
00:50:34Als Studenten haben wir mal
00:50:36am perfekten System getüftelt.
00:50:38Und?
00:50:40Mein Kumpel ist ganz gut damit gefahren.
00:50:42Ich hatte leider nichts,
00:50:44was ich hätte einsetzen können.
00:50:46Wenn Fortuna uns hold ist.
00:50:48Diese Dame steht mit uns
00:50:50seit einiger Zeit auf Kriegsfuß.
00:50:52Vielleicht sieht das auch nur so aus.
00:50:54Wir können sie auf die Probe stellen
00:50:56und testen, ob sie dir nicht doch gewogen ist.
00:50:58Frisch gewagt ist halb gewonnen.
00:51:00Um 14 Uhr öffnet das Casino.
00:51:02Du spinnst.
00:51:08Also, Liesa Ben, pass nochmal auf.
00:51:10Transversale Sample.
00:51:12Gewinnchance 6 zu 37.
00:51:14Das ist 16,2%.
00:51:16Oder dann die Kolonne.
00:51:18Gewinnchance 12 zu 37.
00:51:20Ach, du glaubst doch nicht,
00:51:22dass ich das auf die Schnelle verstehe.
00:51:24Du bist der Profi.
00:51:26Was hat deine Freundin damals gewonnen?
00:51:28Nein, 120.
00:51:30120.000?
00:51:32120 Mark.
00:51:34War eine Menge Geld für uns damals.
00:51:36Pass mal auf, ich fang nochmal von vorne an.
00:51:38Mal sehen, wie lange meine 2.000 Euro reichen.
00:51:40Die Kolonne.
00:51:42Ich hab da schließlich auch noch was Neues dabei.
00:51:44Du musst dein Geld schön stecken.
00:51:46Das werden wir doch machen.
00:51:48Ich fang nochmal an.
00:51:50Gewinnchance ...
00:51:5217,22.
00:51:5417,22, Louis.
00:51:56100 gewechselt.
00:51:5817,22.
00:52:00Du bist doch wahnsinnig,
00:52:02doch nicht so viel auf einmal.
00:52:04Wir wollten doch testen,
00:52:06ob das Glück uns heute ist.
00:52:08Hast du eine Glückszahl?
00:52:10Keine Ahnung.
00:52:12Das werden wir bald herausfinden.
00:52:14Fangen wir mit der Null an.
00:52:16Sero, Madame.
00:52:22Es ist ihm nichts mehr, bébé.
00:52:36Sero.
00:52:42Alle einfachen Chancen sind zu sperren.
00:52:44Fortuna mag mich.
00:52:46Madame, 1.000 Euro.
00:52:485.000, 10.000, 15, 20,
00:52:5025, 30, 31, 32, 33, 34, 35.000 Euro, Madame.
00:52:5435.000.
00:52:56Passt doch ganz gut für den Anfänger.
00:52:58Ja.
00:52:59Aber jetzt ein bisschen vorsichtiger.
00:53:02Mhm.
00:53:03Mhm.
00:53:04Mhm.
00:53:0535.000, bitteschön, Madame.
00:53:09Ich kann dir alles zeigen.
00:53:10Moment, Moment.
00:53:12Vielen Dank für die Angestellten.
00:53:15Danke.
00:53:16Für das Spiel zu machen.
00:53:18Was wird das?
00:53:19Damit wir unseren Einsatz behalten.
00:53:22Leg das sofort wieder hin.
00:53:24Wenn schon, dann denn schon.
00:53:26Danke.
00:53:57Wir müssen das machen.
00:54:00Wir müssen das machen.
00:54:02Wir müssten jetzt fertig sein.
00:54:04Vorsicht.
00:54:05Was ist denn das?
00:54:07Kann mal bitte jemand die Tür aufmachen?
00:54:10Die sehen doch toll aus.
00:54:13Drei, zwei, eins.
00:54:19Ja.
00:54:20Hey, du hast ja Farbe benutzt.
00:54:22Von allein werden die nie so braun.
00:54:24Ja, recht hat er.
00:54:25Mogeln gilt nicht.
00:54:26Von wegen mogeln.
00:54:27Angeblich.
00:54:28Angeblich?
00:54:30Wie?
00:54:31Sieht doch jeder, dass du nachgeholfen hast.
00:54:34Marius, du hast Besuch.
00:54:36Kann doch nur jemand sein, der mitessen will, oder?
00:54:39Eine Dame.
00:54:40Eine Dame?
00:54:41Ja.
00:54:42Ja.
00:54:43Ja.
00:54:45Ja.
00:54:46Ja.
00:54:47Ja.
00:54:48Ja.
00:54:49Ja.
00:54:50Ja.
00:54:51Ja.
00:54:52Ja.
00:54:54Vizy, stell dir noch mal einen Teller dazu, bitte.
00:54:57Mach ich.
00:54:59Darf ich vorstellen, Frau Herzog, Vizy,
00:55:01Piet Caruso und Rene, eines Zeichens Koch,
00:55:05gleichzeitig unser Schiedsrichter.
00:55:07Marius!
00:55:10Ich werd wahnsinnig.
00:55:16Na, Bravo.
00:55:17Ist das der Club, den du uns angekündigt hast?
00:55:20Nein, nein, nein.
00:55:22Nein, nein, nein.
00:55:23Sie, die Haulabschmied trotzdem.
00:55:25Kein Kommentar.
00:55:26Das ist meine Schuld.
00:55:28Wir können ja morgen reden.
00:55:30Möchten Sie mitessen?
00:55:31Nein, danke. Ich hab keinen Hunger.
00:55:32Würde ich nur essen, wenn ich Hunger hätte.
00:55:34Dann wäre das Leben verdammt freudlos.
00:55:37Lass mal gut sein, Manfred.
00:55:38Also, ich fang nachher noch mal ganz von vorne an, klar?
00:55:41Kommen Sie bitte.
00:55:43Ich dachte, die fliegen wieder davon.
00:55:44Hier versäume ich sowieso nichts.
00:55:47Das geht bestimmt noch bis spät in die Nacht.
00:55:49Kommen Sie.
00:55:53Was machen Sie denn noch alles?
00:55:55Weinhandlung, Restaurant?
00:55:57Ach, das ist ja nicht mehr in Betrieb.
00:55:59Ich hab immer mal überlegt, es wieder zu beleben,
00:56:01aber es hat sich nie ergeben.
00:56:03Das Restaurant war die Domäne meiner Mutter
00:56:05und die war als Köchin einsame Spitze.
00:56:07Kann ich Ihnen nicht wenigstens ein Aperitif anbieten?
00:56:09Ich hab einen wunderbaren Eiswein.
00:56:11Nein, danke. Wirklich nicht.
00:56:15Ist das Ihr Haus?
00:56:17Ja.
00:56:18Das, was nicht der Bank gehört,
00:56:20Finanziell ist so ein alter Kasten ein Fass ohne Boden.
00:56:25Und das Haus vom Grund auf zu renovieren, lohnt sich nicht.
00:56:27Es gibt ja niemanden, für den ich es erhalten müsste.
00:56:29Also, meinen Lebensabend werde ich hier bestimmt nicht verbringen.
00:56:34Aber notfalls habe ich ja immer noch das Wohnrecht in Ihrer Villa.
00:56:37Keine Panik.
00:56:39Nichts liegt mir ferner, als davon Gebrauch zu machen.
00:56:44Also,
00:56:45warum sind Sie hier?
00:56:47Ich...
00:56:49Marius, probierst du sie mal?
00:56:51Diese Walnausen sagen, der schmeckt nur nach Kräutern.
00:56:54Miezi, lass uns bitte mal einen Moment allein, ja?
00:56:57Okay?
00:56:59Ich glaube, wir sollten doch einen anderen Termin vereinbaren.
00:57:02Warum? Jetzt sind Sie schon mal hier.
00:57:04Also,
00:57:06schließen Sie los.
00:57:08Ich wollte Sie fragen, ob Sie eine Teilzahlung akzeptieren würden
00:57:11und wie hoch da Ihre Vorstellungen wären.
00:57:19Denken Sie wenigstens darüber nach?
00:57:21Habe ich schon.
00:57:23Wissen Sie,
00:57:24dieses überraschende Erbe
00:57:27gibt mir die Möglichkeit, mich völlig neu zu organisieren.
00:57:30Sie wollen also nicht,
00:57:31dass ich mich für eine Teilzahlung verantwortlich fühle?
00:57:34Nein.
00:57:35Das gibt mir die Möglichkeit, mich völlig neu zu organisieren.
00:57:38Sie wollen also nach wie vor alles auf einmal?
00:57:40Ja.
00:57:42Nehmen Sie doch einen neuen Teilhaber in die Firma.
00:57:44Das sagt sich so leicht.
00:57:45Ja, dann verkaufen Sie die Fabrik.
00:57:47Das wäre eine gute und schnelle Lösung.
00:57:49Verkaufen?
00:57:51Ich soll meiner Mutter, meinem Bruder, seiner Familie und meiner Tochter
00:57:54die Existenzgrundlage und die Zukunftssicherung entziehen?
00:57:57Einfach so?
00:57:59Also, alle wären mit Ihrem Anteil bestens versorgt, oder?
00:58:02Das kann auch nur jemand sagen,
00:58:03der sich an nichts und niemanden gebunden fühlt.
00:58:05Ich sehe es als meine Pflicht an,
00:58:07den Besitz meiner Familie der nächsten Generation zu erhalten.
00:58:11Wollen die anderen das dann auch?
00:58:13Wie meinen Sie das?
00:58:15Sie hängen persönlich mit Leib und Seele an Ihrer Firma.
00:58:18Das sieht man. Aber was ist mit den anderen?
00:58:20Man wirft Familientraditionen beim ersten Sturm
00:58:22oder bei der ersten Verlockung nicht über Bord.
00:58:24Alle von uns denken so.
00:58:26Sind Sie sicher?
00:58:27Hören Sie auf damit.
00:58:28Keiner von uns hat jemals über einen Verkauf nachgedacht.
00:58:31Fragen Sie doch mal Ihre Pappenheimer.
00:58:33Da wäre ich gern dabei.
00:58:35Also schön.
00:58:36Dann werde ich die Gretchenfrage stellen,
00:58:38aber nur, um Ihnen zu demonstrieren,
00:58:40was Familienbande wirklich bedeutet.
00:58:43Sagen wir, am Montag um sieben?
00:58:46Okay, aber ginge es auch um fünf?
00:58:49Also schön.
00:58:56Bis Montag.
00:58:57Bis Montag.
00:59:01Bis Montag.
00:59:12Marius, komm!
00:59:13Komme.
00:59:19Geh schon ran.
00:59:24Es ist deins.
00:59:31Ja?
00:59:36Ist nicht wahr.
00:59:39Was Schlimmes?
00:59:51Hi.
00:59:52Hallo.
00:59:53Das ist ja ein Ding.
00:59:54Die Mama war dermaßen in Fahrt,
00:59:56am Schluss musste ich sogar das Taxigeld rausrücken.
00:59:59Das hätte ja auch klappen können.
01:00:01Stell dir vor, Kinder, in einer halben Stunde 200.000 Euro.
01:00:04Da muss man doch leichtsinnig werden, oder?
01:00:06Sagt doch keiner was.
01:00:07Ich gehe nach hinten, ja?
01:00:08Verraten Sie mir Ihren drittlichen Versprech auf.
01:00:10Ich steige rechtzeitig auf.
01:00:11Das kommt man nicht an.
01:00:12Von wegen Taxigeld.
01:00:13Hast du deine Kreditkarte zu Hause vergessen?
01:00:15Natürlich habe ich sie bei mir.
01:00:16Naja, ich auch.
01:00:17Gott sei Dank hat er das vergessen.
01:00:19Aha, ja.
01:00:20Das ist ja ein Ding.
01:00:21Das ist ja ein Ding.
01:00:22Das ist ja ein Ding.
01:00:23Das ist ja ein Ding.
01:00:24Das ist ja ein Ding.
01:00:25Aha, ja.
01:00:26Gott sei Dank.
01:00:37Das sieht doch schon ganz gut aus.
01:00:39Mit der dunkleren Farbmischung wird das perfekt.
01:00:45Hallihallo.
01:00:47Hat euch der Abt tatsächlich das wertvolle Stück überlassen?
01:00:51Unter der Bedingung, dass ich sie hüte wie mein Augapfel
01:00:53und nachts in den Tresor sperre.
01:00:56Wie war dein Wochenende?
01:00:57Super.
01:00:59Ach, würdest du uns einen Moment allein lassen, Sonja?
01:01:02Ach so, ja.
01:01:06Hat deine gute Laune einen Grund?
01:01:07Hast du den Perlingerschock überwunden?
01:01:09Ja, so gut ist die Laune auch wieder nicht.
01:01:11Aber ich habe mich entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen
01:01:14und den Herrn zu uns in die Villa eingeladen,
01:01:16damit er die Familie kennenlernt.
01:01:18Und was versprichst du dir davon?
01:01:20Ich möchte, dass er den Menschen,
01:01:22mit deren Wohlergehen er jongliert, in die Augen schaut.
01:01:25Vielleicht denkt er dann anders.
01:01:27Und wenn nicht?
01:01:28Dann mache ich den Spuk am Ende und nehme die Japaner mit ins Geschäft.
01:01:32Aber das wolltest du doch auf keinen Fall.
01:01:34Ich habe keine andere Möglichkeit.
01:01:36Sagt der Silke, sie soll nur guten Tag sagen,
01:01:38und dann kann sie wieder gehen.
01:01:39Ich möchte, dass die Familie beieinander ist.
01:01:42Du, Mama?
01:01:43Ja?
01:01:44Der Tankwart hat doch tatsächlich behauptet,
01:01:46er hätte dich im Spielcasino gesehen.
01:01:48Auf so eine Schnapsidee muss man erst mal kommen.
01:01:50Was macht der Tankwart im Casino?
01:01:52Vielleicht schält ihm das Wasser bis zum Hals wie uns.
01:01:55Und da setzt man sich ans Roulette?
01:01:58Abstruse Idee.
01:02:01Hallo, Mama.
01:02:02Hallo.
01:02:03Hallo.
01:02:04Waren Sie inzwischen in Sommerkant?
01:02:06Äh, noch nicht.
01:02:07Ja, wir kennen uns noch nicht.
01:02:09Maybach.
01:02:10Das freut mich.
01:02:12Geh dich raus.
01:02:15Also, meine Lieben, ich mache es kurz.
01:02:17Mit unserem neuen Teilhaber habt ihr euch ja schon bekannt gemacht.
01:02:20Und weil wir so einträchtig zusammen sind,
01:02:22möchte ich die Gelegenheit nutzen,
01:02:24wieder mal auf unsere Familie anzustoßen.
01:02:26Sollten Sie nicht erst mal meinen Vorschlag erwähnen?
01:02:29Vielleicht will ja dann gar keiner mehr mit mir trinken.
01:02:33Wenn Sie meinen.
01:02:37Herr Perlinger glaubt doch tatsächlich,
01:02:38dass wir bereit wären, unsere Firma zu verkaufen.
01:02:41Also tun wir ihm den Gefallen und Stimmen ab.
01:02:45Wer ist für Verkauf?
01:02:48Du solltest wenigstens das Für und Wider auf den Tisch legen.
01:02:51Bevor du so eine wichtige Entscheidung übers Knie bringst.
01:02:53Es gibt keine Für.
01:02:54Schon der Gedanke ist absurd.
01:02:55Für dich vielleicht.
01:02:57Würdest du dich bitte raushalten, Silke?
01:02:59Das ist eine Entscheidung, die dich nicht betrifft.
01:03:01Silke betrifft diese Entscheidung genauso wie alle anderen auch.
01:03:04Ich habe keine Lust mehr, mich rauszuhalten.
01:03:06Seit 15 Jahren bade ich aus,
01:03:07was du in deinem stillen Kämmerlein so entscheidest.
01:03:10Natürlich zu unser aller Wohl.
01:03:12Das ist schon ein Witz,
01:03:13dass du das Wort Abstimme überhaupt in den Mund nimmst.
01:03:16Warum sollen wir den Verkauf nicht einfach mal durchspielen, Barbara?
01:03:19Rein hypothetisch.
01:03:20Finde ich auch.
01:03:22Wenn es die Gemüter beruhigt.
01:03:24Das bringt doch nichts, Mama.
01:03:26Wir alle wissen, dass die Firma die Basis ist,
01:03:28unserer Zukunft gelassen entgegenzusehen.
01:03:30Was die Finanzen betrifft.
01:03:32Ja, natürlich auch.
01:03:33Du brauchst dir keine Gedanken machen,
01:03:35ob du nach dem Examen einen Job findest,
01:03:37wie die meisten deiner Kommilitonen.
01:03:39Du weißt, dass du jederzeit hier anfangen kannst.
01:03:41Vielleicht will sie das ja gar nicht.
01:03:43Natürlich will sie das.
01:03:44Ach, Mama.
01:03:47Mir ist offensichtlich irgendetwas hingegangen.
01:03:53Ist das Ihr Werk?
01:03:55Haben Sie meine Familie gegen mich aufgehetzt?
01:03:58Ich hätte es wissen müssen,
01:03:59dass Sie irgendeine krumme Tour planen.
01:04:01Sie irren sich.
01:04:03Keine Sorge.
01:04:04Jeder vertritt hier seine eigene Meinung.
01:04:06Ach ja?
01:04:08Diese verdammte Arroganz.
01:04:11Willst du uns einschüchtern?
01:04:12Niemand will hier irgendwen einschüchtern.
01:04:14Ist es tatsächlich so,
01:04:15dass euch die Loyalität der Firma gegenüber
01:04:17daran hindert, euer eigenes Leben zu leben?
01:04:20Sieh dich doch an.
01:04:21Du kannst mir doch nicht weismachen,
01:04:22dass du in deinem Alter immer noch gerne ins Büro gehst,
01:04:24statt mit deinem Roland gemütlich die Tauben zu füttern.
01:04:28In Venedig oder so.
01:04:29Ach, dafür könnte ich eingesperrt werden.
01:04:31Das ist verboten.
01:04:32Tauben füttern am Markusplatz.
01:04:34Ach, mach dir um mich bloß keine Sorgen.
01:04:37Die Mama liebt es, in Leben zu stehen.
01:04:39Gebraucht zu werden.
01:04:40Ist klar, dass du das so siehst.
01:04:42Ist ja so verdammt praktisch.
01:04:43Du lieferst bei jeder Gelegenheit deine Kinder bei ihr ab.
01:04:46Ach, das ist doch...
01:04:47Also worum geht es hier eigentlich?
01:04:49Um finanzielle Bewegungsfreiheit oder um Grundsatzreguliers?
01:04:52Darum, ob Mama uns ihren Willen aufzwängt.
01:04:54Bist du denn zufrieden, wie es so läuft?
01:04:57Ich habe mich arrangiert.
01:04:58Du bist für die gesamte Produktion
01:05:00einer angesehenen Firma verantwortlich
01:05:02und du tust so, als wäre das gar nichts.
01:05:04Das habe ich nicht gesagt.
01:05:06Hast du ihn je gefragt,
01:05:07ob er sich auch was anderes vorstellen könnte?
01:05:09Und?
01:05:10Könntest du?
01:05:11Natürlich gab es andere Möglichkeiten.
01:05:13Du warst 18, als Papa starb.
01:05:15Du hast Papiermacher gelernt,
01:05:17damit du irgendwann diesen Betrieb leiten kannst.
01:05:19Das tust ja immer noch du.
01:05:21Außerdem weißt du ganz genau,
01:05:22dass ich auf die Kunstakademie gehen
01:05:24und irgendetwas mit Kalligrafie oder restaurieren lernen wollte.
01:05:27Dann würdest du und deine Familie jetzt am Hungertuch nagen.
01:05:30Woher willst du das eigentlich so genau wissen?
01:05:32Mama, du glaubst immer, finanzielle Sicherheit sei alles.
01:05:35Aber vielleicht muss man ja...
01:05:37scheitern und erst richtig auf die Schnauze fallen.
01:05:40Du kannst ja nichts hermenschmeißen.
01:05:42Dann liegst du auf der Schnauze.
01:05:44Ist dir schon mal in den Sinn gekommen,
01:05:46dass Ina sich deinetwegen vor jeder Prüfung in die Hose macht?
01:05:49Du hast sie von klein auf
01:05:50unter einen höllischen Erfolgsdruck gestellt.
01:05:52Siehst du das auch zu Ina?
01:05:54Du merkst gar nicht, dass die Firma
01:05:56und was daraus wird, wichtiger ist als alles andere.
01:05:59Das heißt, ich habe dich vernachlässigt.
01:06:01Nein, Mama, aber...
01:06:03Warum sind wir damit zusammen?
01:06:06Warum sind wir damals mit Papa nicht nach Brasilien gegangen?
01:06:09Ich wollte mit dir nachkommen.
01:06:11Dann ist dein Opa gestorben.
01:06:13Und Rainer war erst 18.
01:06:14Was hätte ich denn tun sollen?
01:06:15Alle stehen und liegen lassen?
01:06:17Ja.
01:06:18Dann wäre die Firma dem Bach runtergegangen.
01:06:20Ich musste hierbleiben.
01:06:21Das ist doch genau das, was ich meine.
01:06:23Die Firma steht immer an erster Stelle.
01:06:26Dein Opa hatte immer die Geschäfte von mir ferngehalten.
01:06:30Ich hätte mir damals allein gar nicht helfen können.
01:06:33Barbara hatte keine andere Wahl.
01:06:35Hat man nicht immer eine Wahl?
01:06:37Vielleicht hast du recht.
01:06:39Ich muss das Ganze erst mal für mich auf die Reihe kriegen.
01:06:42Aber eins kann ich euch jetzt schon sagen.
01:06:44Wenn ihr glaubt, die Firma verkaufen zu müssen,
01:06:46meinen Siegen habt ihr.
01:06:48Ich lasse mich nicht zum Sündenbock machen
01:06:50für alles, was Ihnen im Leben schiefgelaufen ist
01:06:52oder noch schieflaufen wird.
01:06:55Na, zufrieden?
01:06:56Sieg auf ganzer Linie.
01:06:58Das sehe ich nicht so.
01:07:00Sie werden jetzt nicht plötzlich sentimental werden.
01:07:03Ich gehe davon aus,
01:07:04dass Sie möglichst schnell einen potenten Käufer finden.
01:07:06Oder haben Sie schon einen Kandidaten im Ärmel?
01:07:09Nein.
01:07:15Lass sie, Ina, bitte.
01:07:17Sie fängt sich schon wieder.
01:07:19Komm.
01:07:22Bis morgen, Mama.
01:07:24Wollen wir uns demnächst mal unterhalten?
01:07:27Gerne, jederzeit.
01:07:32Meinst du das ernst mit dem Verkauf?
01:07:35Scheint so.
01:07:41Kann ich Ihnen was anbieten?
01:07:43Champagner ist mir jetzt nicht zumute.
01:07:45Einen Kaffee?
01:07:46Danke, aber ich möchte Ihre Tochter jetzt nicht sich selbst überlassen.
01:07:50Immerhin habe ich Sie in diese Situation gebracht.
01:07:53Ach, glauben Sie mir, es ist besser, sie ist jetzt allein.
01:07:56Das hat sie von ihrem Vater.
01:07:58Wenn er Sorgen hatte, ist er stundenlang querfeldeingelaufen,
01:08:01bis er einen Ausweg wusste.
01:08:05Auf diese Weise ist er über die Jahre bestimmt einmal um den Globus marschiert.
01:08:09Tja.
01:08:11Wenn Sie mich entschuldigen,
01:08:13das alles hat mir doch etwas zugesetzt.
01:08:16Verzeihen Sie. Auf Wiedersehen.
01:08:27Nun leg schon los. Beschimpf mich.
01:08:30Ich habe den Stein ins Rollen gebracht.
01:08:33Na und?
01:08:35Du bist nicht sauer?
01:08:37Wenn, dann ärgere mich darüber,
01:08:39dass wir nicht schon viel früher über diese Dinge gesprochen haben.
01:08:43Ja, Moment.
01:08:46Hallo.
01:08:48Das war ein Grauenfall.
01:08:51Ich habe Mama Weißgottwand in den Kopf geworfen.
01:08:54Ich wollte sie nicht kränken, aber ich ...
01:08:59Ich konnte es nicht.
01:09:01Das ist eine Unverschämtheit.
01:09:03Das ist ein Unverschämtheit.
01:09:05Das ist eine Unverschämtheit.
01:09:07Das ist eine Unverschämtheit.
01:09:09Das ist eine Unverschämtheit.
01:09:11Das ist eine Unverschämtheit.
01:09:14Ich konnte nicht mehr zurück.
01:09:16Das verzeiht sie mir nie.
01:09:18Jetzt mal in der Reihe noch.
01:09:22Also, du hast deiner Mutter endlich gesagt,
01:09:25was du wirklich denkst, richtig?
01:09:28Ja, ist doch gut.
01:09:30Sei doch froh, hast es hinter dir.
01:09:32Jetzt komm.
01:09:34Pack schlägt sich, pack verträgt sich, ne?
01:09:36Nicht bei uns.
01:09:38Da war bisher nur verträgt sich angesagt.
01:09:40Das schlägt sich haben wir wohlweislich ausgelassen.
01:09:44Darin ist keiner von uns gut.
01:10:05Möchten Sie reden?
01:10:07Ich wüsste nicht worüber.
01:10:09Die Fakten liegen doch auf dem Tisch.
01:10:11Also.
01:10:13Gute Nacht.
01:10:40Wie geht´s Mama?
01:10:42Sie ist weg.
01:10:44Wie weg?
01:10:46Sie hat sich in aller Herrgottsfrüh
01:10:48in den Ruhestand gelegt.
01:10:50Und jetzt?
01:10:52Und jetzt?
01:10:54Und jetzt?
01:10:56Und jetzt?
01:10:58Und jetzt?
01:11:00Wie geht´s Mama?
01:11:02Wie geht´s Mama?
01:11:04Wie geht´s Mama?
01:11:06Wie geht´s Mama?
01:11:08in aller Herrgottsfrüh von einem Taxi abholen lassen.
01:11:12Wir haben uns nicht mehr gesprochen.
01:11:14Ich würde verstehen, wenn sie bis ans Ende der Welt geflogen ist
01:11:18und dort erst mal bleibt.
01:11:20Und sie hat keine Nachricht hinterlassen?
01:11:23Doch, für Rainer.
01:11:27Er hat volle Prokura.
01:11:30Ja, meinst du, wir müssen uns Sorgen machen?
01:11:38Untertitel von Stephanie Geiges
01:12:08Untertitel von Stephanie Geiges
01:12:38Ja, ich glaube Ihnen ja, dass meine Schwester Ihnen das mündlich zugesagt hat,
01:12:41aber mir sind da im Moment die Hände gebunden
01:12:43und ich muss Sie einfach um etwas Geduld bitten.
01:12:46Ja.
01:12:48Danke.
01:12:52Probleme?
01:12:56Nein, keine Probleme.
01:12:58Ja, ich glaube, wir müssen uns Sorgen machen.
01:13:01Ja, ich glaube, wir müssen uns Sorgen machen.
01:13:04Ja, ich glaube, wir müssen uns Sorgen machen.
01:13:06Ja.
01:13:12Nicht wirklich, also noch nicht.
01:13:15Die meisten Kunden sind einfach gewohnt, mit Barbara zu verhandeln.
01:13:18Einige wollen mit mir gar nicht erst reden.
01:13:20Wenn sie länger wegbleibt, dann könnte es schwierig werden.
01:13:24Ah, sie ist verreist?
01:13:26Will sie Ihnen beweisen, dass sie ohne Sie nicht zurechtkommt?
01:13:29Das glaube ich nicht.
01:13:31Was da gestern zur Sprache kam, das hat sie verletzt.
01:13:33Könnte sie sich denn überhaupt von der Fabrik trennen?
01:13:37Ich weiß es nicht.
01:13:39Ich glaube, sie hat sich einfach nie erlaubt, über Alternativen nachzudenken.
01:13:43Vielleicht merkt sie jetzt, was ihr alles entgangen ist
01:13:46und schmeißt tatsächlich alles hin, keine Ahnung.
01:13:48Jedenfalls sollten wir darauf vorbereitet sein, falls sie es ernst meint.
01:13:52Haben Sie Kontaktadressen von den Yoto-Leuten?
01:13:55Vielleicht wollen Sie ja die gesamte Anlage kaufen.
01:13:59Muss das sein?
01:14:00Wozu diese Eile?
01:14:02Sie haben ja gehört, dass ich mich um Einkäufer kümmern soll.
01:14:05Gibt es noch andere seriöse Interessenten?
01:14:23Suchst du etwas Bestimmtes?
01:14:25Entschuldigung, wird dieses Gut immer noch von den Sternthals geführt?
01:14:28Ja, aber der Bus ist leider in den Weinpergeln gereist.
01:14:31Der Alexander-Sternthal?
01:14:33Kann ich Ihnen was ausrichten?
01:14:35Ach nein, ich komme noch mal vorbei.
01:14:37Das heißt, mein Name ist Barbara Maybach.
01:14:39Wir kennen uns von früher, von ganz früher.
01:14:42Wenn er Lust hat, über die alten Zeiten zu plaudern,
01:14:45ich wohne für ein paar Tage unten im Törgelhof.
01:14:47Ist in Ordnung.
01:14:49Danke. Wiedersehen.
01:14:55Ja, das ist mein ganz besonderes Steckenpferd.
01:14:58Mhm.
01:15:04Also, tschüss.
01:15:06Tschüss.
01:15:08Sehen Sie das?
01:15:11Fühlen Sie mal die Struktur.
01:15:13Das macht uns keiner nach.
01:15:15Für Sie ist das einfach nur Papier, ja?
01:15:18Nein, nein, nein. Naja.
01:15:20Geben Sie sich keine Mühe. Mit Wein ist es bei mir das Gleiche.
01:15:23Es gibt Roten und Weißen.
01:15:25Für einen Kenner wie Sie ist das ein absolutes Unding.
01:15:27Apropos Wein.
01:15:29Sagen Sie, das Wirtshaus, das gehört doch mit zum Gesamtbesitz, oder?
01:15:32Könnte ich mir das mal anschauen?
01:15:52Das Letzte, was hier drin stattfand, war die Weihnachtsfeier.
01:15:54Oh.
01:15:56Das ist ja ein Juwel.
01:16:04Ist die Küche okay?
01:16:06Die haben wir sogar mal komplett erneuern lassen.
01:16:10Hey.
01:16:13Und was ist oben?
01:16:15Naja, niedrige kleine Zimmer.
01:16:17Wie das eben so ist in diesen Häusern.
01:16:19Vielleicht kriegen wir die Kneipe ja wieder in Schwung.
01:16:25Und wer sollte da Interesse haben?
01:16:27Die Japaner zum Beispiel.
01:16:29Falls die kaufen,
01:16:31dann können sie ja einen Running Sushi draus machen.
01:16:33Für die Belegschaft.
01:16:36Und morgens beginnen wir den Tag mit Tai Chi.
01:16:39Tai Chi kommt aus China.
01:16:55Grüß dich, Frau Weinbacher.
01:16:59Die Bärbel.
01:17:02Mit den dicken Zöpfen.
01:17:04Alexander, mit großem Appetit.
01:17:06Setz dich doch bitte.
01:17:08Ja.
01:17:13Schön, dass du Zeit für mich hast.
01:17:15Ja hör mal.
01:17:17Schließlich hast du mir zu einem unvergesslichen Sommer verholfen.
01:17:20Die ganzen Ferien,
01:17:21über Hausarrest.
01:17:27Stört es dich, wenn ich was esse?
01:17:29Stört es dich, wenn ich mir auch was bestelle?
01:17:31Natürlich nicht.
01:17:33Rosa, hast du noch was davon?
01:17:35Ja, die doppelte Portion wie immer.
01:17:37Ach ja.
01:17:40Also, was machst du denn da?
01:17:42Urlaub?
01:17:44Ferien vom Ich.
01:17:46Kann man das überhaupt?
01:17:48Oje, oje.
01:17:49Wovor läufst du denn weg?
01:17:52Oh, das tut mir leid.
01:17:54Entschuldigung.
01:17:56Entschuldige.
01:17:58Aber es war alles ein bisschen viel in der letzten Zeit.
01:18:01Ja, du bist doch hier genau richtig.
01:18:03Da bin ich mir nicht mehr so sicher.
01:18:05Hier erinnert mich alles an die Welt,
01:18:07als ich noch in Orten war.
01:18:10Habe ich richtig gehört?
01:18:12Du arbeitest im Weinbergbetrieb?
01:18:14Was für eine Frage.
01:18:16Natürlich helfe ich mit.
01:18:17Deinen Vater habe ich nie im Weinberg gesehen.
01:18:19Ich erinnere mich nur,
01:18:21wie er und mein Vater immer ganz schnell
01:18:23in verbotenen Gewölbe verschwunden sind.
01:18:25Verboten waren die erst,
01:18:27nachdem du mich zu einer heimlichen Weinverkostung verführt hast.
01:18:30Ja, genau wie bei den Erwachsenen das zugehen soll.
01:18:32Willst du sie sehen, die verbotenen Gewölbe?
01:18:35Da hat sich einiges verändert seit damals.
01:18:37Dein Gesicht nach zum Positiven.
01:18:48Wow.
01:18:55Na, was sagst du jetzt?
01:18:57Wahnsinn.
01:19:07Jetzt kenne ich mich wieder aus.
01:19:10Man soll nicht von sich auf andere schließen.
01:19:13Meine Kinder wollten alles für mich.
01:19:15Meine Kinder wollten alles andere, nur nicht Winzer werden.
01:19:19Ja, jeder wie er mag.
01:19:21Naja, ich sage das so dahin,
01:19:23hoffe aber inständig natürlich,
01:19:25dass wenigstens ein Enkel die Leidenschaft seiner Väter entdeckt
01:19:28und das gut doch noch in der Familie bleiben kann.
01:19:30Das habe ich auch immer gedacht
01:19:32und ich verstehe nicht, was daran falsch ist.
01:19:34Sei doch nicht so streng mit dir.
01:19:36Auf dich.
01:19:38Vielleicht liegt im Wein die Lösung unserer Probleme.
01:19:40Ich fürchte, da bin ich schon selbst gefordert.
01:19:46Sag mal, könnte ich morgen bei der Weinlese mitmachen?
01:20:05Ich muss doch mal nachschauen, wie es unserem Lehrling geht.
01:20:08Mir geht es ausgezeichnet.
01:20:10Jedenfalls steht dir die Arbeit an der frischen Luft.
01:20:12Danke.
01:20:13Ja, es war dein ausdrücklicher Wunsch.
01:20:15Das würde ich ordentlich rannehmen.
01:20:19Soll ich dich wirklich nicht mit ins Dorf nehmen?
01:20:21Willst du mich blamieren oder was?
01:20:23Na gut.
01:20:25Also dann.
01:20:27Viel Spaß, gell.
01:20:31Pfüat di.
01:20:33Tschau.
01:20:40Ich könnte Interessenten anschleppen,
01:20:41aber abwickeln muss ich den Verkauf schon selber.
01:20:43Ihr Name steht schließlich für Maybach-Papier.
01:20:47Tschüss, ihr Lieben.
01:20:49Ich bleibe bis zum Mündlichen in München.
01:20:51Ach, und du dachtest, du könntest hier in Ruhe arbeiten.
01:20:53Tut mir leid, Liebes.
01:20:55Weißt du, mein Omi konnte ja keiner an,
01:20:57dass hier ein mittleres Erdbeben ausbricht.
01:20:59Wissen Sie, wo Ihre Mutter steckt?
01:21:01Ich würde ja gerne selbst mit ihr sprechen, aber ...
01:21:03Jeder hat seine Geheimfluchtpunkte.
01:21:05Für Mama war das immer die Familie.
01:21:07Das haben wir nun gründlich versagt.
01:21:09Sag mir Bescheid, wenn Sie sich melden.
01:21:11Ja, und ihr haltet mich auf dem Laufenden versprochen?
01:21:16Ähm, darf ich euch was anbieten?
01:21:18Gerne.
01:21:20Entschuldigung.
01:21:36Bealdi, es geht beim Marant.
01:21:39Joi, Kim.
01:21:42Das ist Schlangengift.
01:21:44Ein altes Hausmittel.
01:21:46Es brennt wie Zauber.
01:21:48Wenn der Schmerz nachlässt,
01:21:50ist die Muskelverspannung auch vorbei.
01:21:52Ah ja, und die Haut auch.
01:21:54Stimmt es?
01:21:56Ja, sicher.
01:21:58Eine schöne Aussicht.
01:22:00Operation gelungen, Patient tot.
01:22:02Danke.
01:22:04Ein Indianer kennt keinen Schmerz.
01:22:06Recht so.
01:22:08Denk dran, du machst das freiwillig.
01:22:09Ist schon klar.
01:22:11Gegen den ist auch kein Kraut gewachsen.
01:22:13Da hilft nicht mal Schlangengift.
01:22:15Was soll denn der alberne Fächer?
01:22:18Das ist ein Geschenk für Sie von der Firma Hjothorn.
01:22:21Eine Spezialanfertigung aus Waschipapier.
01:22:24Sehr edel.
01:22:26Ich habe übrigens Neuigkeiten, die Sie interessieren könnten.
01:22:29Verderben Sie mir bitte nicht den Tag.
01:22:31Aber wenn es sein muss.
01:22:33Um sieben im Dorfgasthof.
01:22:35Sehr gern.
01:22:37Das ist übrigens Herr Perlmann.
01:22:39Der Mann, der unsere Firma verscherbeln will.
01:22:42Und das ist Alexander Sterntal.
01:22:44Ihm gehört dieses wunderbare Beingut.
01:22:46Schön für ihn.
01:22:50Musste das sein?
01:22:52Du musst es so sehen.
01:22:54Je früher du klare Verhältnisse schaffst,
01:22:56desto schneller ist dieser Albtraum vorbei.
01:23:10Das tut Ihnen aber gut, der Tapetenwechsel.
01:23:13Ein Kompliment aus Ihrem Mund.
01:23:15Kommen wir zur Sache.
01:23:17Ich bin hierhergekommen,
01:23:19damit Sie Ihren Urlaub entspannt genießen.
01:23:21Ich hoffe es.
01:23:23Ich hoffe es.
01:23:25Ich hoffe es.
01:23:27Ich hoffe es.
01:23:29Ich hoffe es.
01:23:31Ich hoffe es.
01:23:33Ich hoffe es.
01:23:35Ich hoffe es.
01:23:37Ich hoffe es.
01:23:39Ich hoffe es.
01:23:41Es ist ein großes Glück für mich,
01:23:43dass es uns jemanden bieten konnten.
01:23:45Ach, das hängt ausgerechnet von Ihnen ab.
01:23:47Ja, ich habe nämlich eine gute und eine gute Nachricht.
01:23:49Welche möchten Sie zuerst hören?
01:23:51Lassen Sie dieses seltsame Sprichloch weg.
01:23:53Möchten Sie sich setzen?
01:24:02Ich habe mit den Japanern verhandelt.
01:24:04Sie wollen also an den Erstbesten verkaufen, bravo.
01:24:07Nein, wenn es nach mir ginge,
01:24:09Gedanken gewöhnt. Ihre Entscheidung? Ich könnte Ihnen anbieten, meinen Anteil in
01:24:16der Firma zu lassen und mich wie mein Onkel aus den Geschäften rauszuhalten.
01:24:19Es gibt also keinen Grund, irgendetwas übers Knie zu brechen.
01:24:22Sind Sie inzwischen zum Samariter mutiert? Keine hochtrabenden Zukunftspläne mehr?
01:24:28Doch. Wo ist der Haken? Naja, die gäbe es, aber muss es nicht geben.
01:24:35Geht es doch etwas klarer?
01:24:40Überschreiben Sie mir das alte Wirtshaus. Mein Freund René und ich würden ein
01:24:44Schmuckstück daraus machen. Drei Sterne mindestens.
01:24:46Mitten im Bayerischen Wald. In Frankreich funktioniert sowas bestens.
01:24:50Und wir beide sitzen uns ständig im Genick. Kommt das nicht ein bisschen komisch vor?
01:24:55Meine Vorteil-Nachteil-Rechnung tendiert eindeutig zu Vorteil.
01:25:00Was ist, wenn ich Ihnen das Wirtshaus nicht überlasse?
01:25:04Dann löse ich München trotzdem auf und miete mich bei Freunden in einem Weingut an.
01:25:08Es gibt verschiedene Optionen. Kalifornien, Portugal, Südfrankreich.
01:25:14Vielleicht reicht es sogar für einen eigenen Weinberg.
01:25:17Worüber haben Sie mit den Hiother Leuten gesprochen?
01:25:20Sie haben uns einen Auftrag angeboten, der Maybach-Papier für gut zwei Jahre auslasten würde.
01:25:25Sie warten nur noch auf die Bestätigung. Wo liegt Ihr Vorteil?
01:25:29Das liegt doch auf der Hand. Je mehr die Firma abwirft, desto höher mein Anteil.
01:25:35Ich habe schon immer von einer regelmäßigen Apanage geträumt.
01:25:38Sie könnten also in Ruhe abwägen, was Sie tun wollen.
01:25:42Das Zünglein schlägt eindeutig in Richtung Verkauf.
01:25:45Jetzt, nachdem ich weiß, was meine Familie denkt.
01:25:48Die wären doch allerheil froh, wenn alle so bliebe, wie gehabt.
01:25:51Falls...
01:25:53Falls?
01:25:54Falls Sie über Ihren Schatten springen und die Zügel ein bisschen locker lassen.
01:25:58Wenn nicht, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.
01:26:01Schönen Abend noch.
01:26:07– Warten Sie! – Ja, bitte.
01:26:10Ich bin heute noch mit Alexander verabredet. Wollen Sie nicht mitkommen?
01:26:14Ich glaube nicht, dass ihm das gefallen würde.
01:26:17Dann könnten wir uns gleich von ihm verabschieden.
01:26:19Hey!
01:26:21Und ich hielt mich immer für den Meister der schnellen Entschlüsse.
01:26:24Respekt!
01:26:27When the moon hits your eye like a big pizza pie, that's amore.
01:26:37When the world seems to shine like you've had too much wine, that's amore.
01:26:43Vielleicht ist der Lautsprecher kaputt.
01:26:46Kann nicht sein, der ist eigentlich nagelneu.
01:26:58Was ist denn jetzt?
01:27:01Moment.
01:27:03Moment.
01:27:14Nicht anfassen, da bin ich... da bin ich sehr eigen.
01:27:20Ich hätte es wissen müssen.
01:27:22Was denn?
01:27:23Kaum gehe ich nicht auf Nummer sicher, lande ich im Straßengraben.
01:27:26Was heißt denn, wir landen? Wir starten doch gerade erst durch.
01:27:30In einer Stunde hat sich der Motor abgekühlt.
01:27:33In einer Stunde?
01:27:35Ja, vielleicht auch erst in zwei. Kommen Sie!
01:27:39Erste Lektion.
01:27:41Zeitgefühl revidieren.
01:27:43Nicht schlecht.
01:28:08Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021

Empfohlen