• vor 6 Monaten
Transkript
00:00Untertitelung im Auftrag des ZDF, 2021
00:30Schick sie doch jetzt in die Radiologie, ja?
00:32Und sag ihr, die soll eine Pille machen.
00:34Die kann da jetzt keine Stunde rumsitzen.
00:36Alles klar. Danke.
00:38Fadula, gibst du Lissi mit zum Mittagessen?
00:40Der Wagen hätte schon vor einer Viertelstunde unten sein sollen.
00:43Nein, nein, alles gut. Ich schaff das schon.
00:45Dann gibst du Frau Stahnke ihre Thrombose-Spritze, ja?
00:48Schon unterwegs.
00:51Schwester Betty, die Urologie hat falsch disponiert.
00:54Ich muss nach Hause.
00:56Schwester Betty, die Urologie hat falsch disponiert.
00:59Ich brauche ein Bett.
01:01Ja, und ich brauche eine Segeljacht.
01:03Vielleicht können wir ja tauschen.
01:05Hätte ja sein können.
01:07Ich muss eben doch ins Bettenlager.
01:09Sagen Sie, Herr Biederstedt kommt heute?
01:15Aber nur zur Kontrolle.
01:17Mensch, hoffentlich geht alles gut.
01:26Nein, Herr Rietz, wir haben heute leider nur grüne Götterspeise.
01:29Es ist doch vollkommen egal, welche Farbe Götterspeise hat.
01:32Grüne Götterspeise finde ich super, gerade die grüne.
01:35Ja?
01:37Ja.
01:39Sind Sie heute bei der Visite dabei?
01:41Nein, nein, ich suche einen Patienten, Manfred Monheimer.
01:44Der liegt da.
01:46Was für ein Zufall.
01:48Ist alles in Ordnung?
01:50Ja, alles in Ordnung.
01:53Sag mal, Betty ...
01:57Betty?
02:00Betty?
02:23Betty?
02:25Betty?
02:27Ach, hier bist du. Ich suche sie schon überall.
02:29Was machst du hier?
02:31Ich wollte was aus meinem Spind holen.
02:33So, wenn ich deinen Spind ...
02:35Nee, das ist mein Spind da.
02:42Sag mal, versteckst du dich?
02:45Was? Wieso denn? Wo? Wie?
02:46Lass mich mal überlegen.
02:48Dr. Behring vielleicht?
02:50Ich verliere langsam den Überblick, ob ihr euch hinterherrennt.
02:53Behring ist mir völlig schnupper.
02:56Mhm. Wie du meinst.
02:59Ist irgendwas mit Monheimer? Prof. Willmann hat nach ihm gefragt.
03:03Nicht, dass ich wüsste.
03:05Dann hopp, hopp, zurück an die Arbeit, Frau Dewald.
03:08Komm.
03:16Frau Starnik ist versorgt. Was soll das?
03:19Sie ist in der Klinik.
03:21Frau Starnik ist versorgt. Was soll ich als Nächstes machen?
03:25Dann kannst du die Blutabnahme bei Herrn Golwitz übernehmen.
03:28Aber sei vorsichtig, der hat sich verspritzen.
03:31Der wird nichts mehr für uns besprochen.
03:34Herr Biederstedt! Hallo!
03:36Hallo, Schwester Betty.
03:38Na, hab ich schon erwartet. Wie geht's denn?
03:40Solange ich nicht wieder Organe hierlassen muss.
03:4330 Zentimeter Darm gegen die ganzen Metastasen,
03:46das war doch ein guter Tausch.
03:48Und die Nebenwirkungen gab's sogar gratis mit dazu.
03:50Heute machen wir nur Kontrolle.
03:52Und ich wette, die Werte sind spitze.
03:54Bitte nicht spitze.
03:55Als Sie das letzte Mal sagten, die Werte sind spitze,
03:58hatte ich am nächsten Tag Wasser in der Lunge.
04:01Gehen wir erst mal nach Hause.
04:03Können Sie in unser Fünf-Sterne-Suite einchecken?
04:05Und dann komm ich zum Blutabnehmen.
04:07Okay.
04:15Was heißt das?
04:16Ich dachte, wir gehen erst mal in mein Zimmer.
04:19Wir gehen erst mal Blutabnehmen.
04:21Alles klar.
04:26Ich freu mich total.
04:27Ja.
04:28Sehr gerne.
04:29Ja.
04:30Ciao.
04:32Ciao.
04:33Frau Puhl, ist der Bettenbedarf auf der Urologie noch aktuell?
04:36Dann könnte ich vielleicht ...
04:38War das in Ordnung bei Ihnen?
04:40Ja, ja, das mit der Urologie hat sich geklärt, danke.
04:44Irgendwas ist anders.
04:46Sagen Sie nix, ich hab's gleich.
04:50Sie lächeln.
04:52Frau Puhl!
04:53Mein Mann hat mich grad angerufen.
04:55Er ist auf Geschäftsreise und kommt morgen zurück.
04:57Er hat gefragt, ob wir nicht zusammen essen gehen wollen.
05:01Das ist ja schön.
05:02Wir haben das in den letzten Jahren ...
05:04Er ist viel unterwegs und wir haben das schon lange nicht mehr gemacht.
05:08Ist doch toll.
05:09Freut mich für Sie und Ihren Mann.
05:11Danke.
05:12Und danke wegen der Urologie.
05:14Super.
05:16Zweimal danke und ein super, das glaubt mir kein Mensch.
05:19Ist das das Blut von Herrn Gollwitz?
05:24Ja.
05:25Ich weiß gar nicht, was er hat, bei mir hat er sich nicht angestellt.
05:29Deswegen schickt Betty dich ja auch immer zu ihm.
05:32Irgendwann bekommst du noch die goldene Spritze verliehen
05:35mit Eichenlaub und goldenen Skalpellen.
05:37Mama?
05:38Ist irgendwas nicht in Ordnung?
05:40Was?
05:41Ist es schlimm?
05:43Ja, ja, natürlich.
05:44Wann denn?
05:45Okay, bis gleich.
05:46Schlechte Nachrichten?
05:47Mein Vater muss ins Krankenhaus.
05:49Verdacht auf Blinddarmentzündung.
05:51Er kommt hierher, zu uns, in die Karlsklinik.
05:53Mach dir mal keine Sorgen.
05:55Blinddarm ist reine Routine, das weißt du doch.
05:57Ja, schon.
05:59Und dass dein Vater hier in den besten Händen ist,
06:01das weißt du auch.
06:03Ja.
06:04Okay, die Ärzte sind so lalala.
06:05Ich hab's dir schon gesagt.
06:07Ich hab's dir schon gesagt.
06:09Ich hab's dir schon gesagt.
06:10Ja?
06:11Okay, die Ärzte sind so lalala,
06:13aber die Schwestern sind natürlich abgute Spitze.
06:19Mein Vater war noch nie so richtig krank.
06:22Also, so ernsthaft.
06:23Das hat meine Mutter immer mit Hausmittelchen hinbekommen.
06:26Ist ja auch nicht das Schlechteste.
06:28Ja, schon.
06:29Aber meine Eltern sind vielleicht ein bisschen anders
06:32als andere Patienten.
06:33Alula, alle Eltern sind speziell.
06:35Du kennst ja meine Mutter Wanda, ne?
06:38Eben.
06:39So, jetzt bringst du das hier ins Labor.
06:45In mein Büro. Sofort.
06:48Also?
06:51Was also?
06:54Betty, wir begegnen uns hier auf Station.
06:56Statistisch gesehen alle zwei Minuten.
06:58Wenn Sie mir für den Rest unserer Zeit aus dem Weg gehen möchten,
07:02wird das anstrengend für Sie.
07:04Ich halte mich bloß an Ihre Anweisungen.
07:06Ich halte mich bloß an Ihre Anweisungen
07:08und trenne Privates von Beruflichen.
07:10Das Private besprechen Sie in letzter Zeit lieber mit anderen Leuten.
07:14Was?
07:15Dr. von Arnstedt.
07:16Das ist eine Kollegin?
07:17Ja, klar.
07:24Sind Sie eifersüchtig?
07:28Nee.
07:29Denken Sie etwa immer noch an diesen lächerlichen Kuss, oder was?
07:36Nee.
07:40Natürlich nicht.
07:43Na, dann ist doch gut.
07:45Ja.
07:46Ich nehm mich auch nicht.
07:47Dann ist ja gut.
07:52Ja.
07:54Dann können wir uns wieder aufs Berufliche konzentrieren.
07:57Ja.
07:59Ja, ja, das hab ich.
08:02Hier muss das jetzt aber sein.
08:04Das hast du auf der letzten Etage auch schon gesagt.
08:07Aber da waren nur die Frauen, die Kinder kriegen.
08:10Das sieht aber auch alles gleich aus hier.
08:12Ja, alles klar, danke.
08:13Bis später.
08:14Tschüss.
08:16Tschüss.
08:17Tschüss.
08:18Tschüss.
08:19Tschüss.
08:20Tschüss.
08:21Tschüss.
08:22Tschüss.
08:23Tschüss.
08:25Tschüss.
08:26Tschüss.
08:27Tschüss.
08:28Ah, da ist sie ja.
08:30Hallulah!
08:31Brann, nicht so laut.
08:34Hallo, meine Käferchen.
08:37Papa, wie geht's dir denn?
08:38Ach, ist alles in Ordnung, Käferchen.
08:41Ich arbeite hier.
08:42Ich weiß, mein Käferchen arbeitet im richtigen Krankenhaus.
08:46Ich kann es immer noch nicht glauben.
08:49Hier ist der Anmeldebudel,
08:50den müsst ihr ausführen.
08:52Dann bring ich Papa auf sein Zimmer heim.
08:54Ja.
08:55Wie eine richtige Krankenschwester.
08:57Aber ich bin eine richtige Krankenschwester.
08:59Ähm ...
09:01Wisst ihr was? Kommt einfach mit, wir machen das hier.
09:03Ja, okay.
09:05Da lang.
09:06Ja.
09:07Ah, lass mal, nee, nee, nee.
09:08Oh, okay.
09:10So, geht's?
09:11Ja.
09:12Nicht so schnell.
09:13Ja.
09:14Ja.
09:15Ah.
09:16Ah.
09:18Geht's?
09:19Gut, ich geh gleich wieder.
09:20Papa, alles in Ordnung?
09:22Ja, ja, ich geh gleich wieder.
09:23Noch mal tief einatmen.
09:25Ah.
09:26Und ein letztes Mal.
09:29Ja, da ist alles in Ordnung.
09:30Haben Sie sonst irgendwelche Beschwerden?
09:33Das Übliche.
09:34Verdauungsspendenbeschwerden.
09:35Ah.
09:37Ja.
09:38Ja.
09:39Ja.
09:40Ja.
09:41Ja.
09:42Ja.
09:43Ja.
09:44Verdauungsspendenbeschwerden.
09:46Aber im Gegensatz zum letzten Mal geht's mir richtig bombig.
09:49Gut, dann warten wir auf die Werte und gucken ...
09:52Ja, ja.
09:53Mama?
09:54Ja?
09:55Guten Tag.
09:56Sie sind bestimmt der Doktor.
09:58Wering.
09:59Äh, Petra Pfeiffer.
10:01Und das ist mein Mann Ludwig.
10:03Ludwig Pfeiffer, guten Tag.
10:04Wir sind die Eltern von Tallulah.
10:06Ah, ja.
10:07Ach, guten Tag.
10:09Guten Tag auch.
10:10Gute Nachbarschaft.
10:11Mama, Papa.
10:12Das Bett ist das da am Fenster.
10:14Ach.
10:15Was für eine schöne Aussicht. Ludwig, guck doch mal.
10:18Machen Sie das jetzt gleich mit der Untersuchung, Herr Doktor?
10:22Also, ich wär soweit.
10:23Ha, ha.
10:24Nee, tut mir leid, ich hab einen anderen Patienten.
10:27Das macht der Kollege Lewandowski.
10:29Lewandowski.
10:30Ah.
10:31Ah.
10:32Ah.
10:33Ahem.
10:34Oh.
10:36Äh, drüben.
10:37Drüben.
10:38Ah.
10:39Ahem.
10:40Ahem.
10:41Druckschmerz im rechten Abdomen.
10:43Da hat die Hausarzt vollkommen recht, Herr Pfeiffer.
10:46Das sieht mir nach einer akuten Appendezitis aus.
10:49Was?
10:50Blinddarmentzündung.
10:51Siehst du, Ludwig, ich hab dir gleich gesagt,
10:54der Herr Doktor hat immer recht.
10:56Wir brauchen noch die Leukozyten, aber der Störenfried muss raus.
10:59Eine Operation?
11:00Eine kleine, reine Routine.
11:02Ui, ui, ui, wär ich doch bloß nicht ins Krankenhaus gekommen.
11:05Ein paar heiße Umschläge hätten gereicht.
11:08Nee, ganz bestimmt nicht.
11:09Wenn sie verschlepft wird, kann es böse enden.
11:12Schwester Taluda? Sie nehmen bitte Blut ab.
11:14Nein, klar.
11:15Können Sie das nicht machen?
11:17Ich bin der behandelnde Arzt.
11:19Mama, bitte, das ist mein Job.
11:21Ja, aber so was Schwieriges.
11:23Ich mein, der Herr Doktor kennt sich damit bestimmt besser aus.
11:27Das kann schon sein.
11:28Aber der Herr Doktor kümmert sich erst mal um eine OP-Tippe.
11:31Also dann.
11:36Vielen Dank, Mama, dass du mich vor unseren Ärzten blamierst.
11:39So, hier ist Ihr Untersuchungsplan, Herr Biederstedt.
11:42Danke.
11:43Die Ergebnisse aus dem Labor haben wir morgen,
11:46dann können Sie auschecken aus unserem Super-Schuppen.
11:49Hallo, ich bin Betty Diewald.
11:51Hallo.
11:52Ich bin die Stationsschwester. Ich wohne mit Ihrer Tochter zusammen.
11:56Ach ja, richtig, Betty.
11:57Hallo.
11:58Es tut mir wirklich leid, dass Ihr Freund Sie betrogen
12:01und mit einem anderen Kind gemacht hat.
12:04Dann machen Sie das mit dem Blutabnehmen, ja?
12:07Nee, das macht Talula.
12:09Die macht das zigmal am Tag.
12:10Glauben Sie mir, die macht das besser als manche unserer Ärzte.
12:14Okay, bis später.
12:19Talula.
12:21Blutabnehmen.
12:23Das macht sie schon, seitdem ich ganz klein war.
12:25Und Sie mich blamieren.
12:27Ja, aber sie hat sich bestimmt noch nie
12:29auf eine Party im Schwesternwohnheim geschlichen.
12:32Hat dort erst mal schönen Assistenzarzt zum Dolchrauchen verführt,
12:36ist dann nackt auf dem Dach rumgesprungen
12:38und hat ich irgendwie als Mutter gerufen.
12:41Echt jetzt?
12:42Ja, das war wirklich das ...
12:43Ich hab mich umgelassen.
12:45Entschuldigung.
12:46Ich wollte bloß fragen,
12:48ob man nicht noch ein Bett in das Zimmer stellen kann.
12:51Das in dem Ludwig liegt, ist ja ein bisschen klein für zwei.
12:54Ähm, Frau Pfeffer, Sie können nicht bei Ihrem Mann im Zimmer schlafen.
12:58Das ist ein reines Männerzimmer.
13:00Ach so, aber was mach ich denn da?
13:01Du fährst ganz einfach nach Hause zu dir,
13:04und kommst morgen wieder.
13:05Ich kümmer mich doch um Papa, hm?
13:07Ja, aber Käferchen, du weißt doch, ich fahr nicht so gern im Dunkeln.
13:11Und diese vielen Kurven ...
13:12Deine Mami kann auch bei uns übernachten.
13:15Was?
13:16Stimmt.
13:17Das ist doch eine gute Idee.
13:19Wenn Ihnen das nichts ausmacht ...
13:21Überhaupt nicht. Es wird bestimmt ein Spaß.
13:23Ja, richtig, dann kann ich mal die Wohnung angucken.
13:26Und ...
13:27Talula kann heute Nacht bei mir im Bett schlafen.
13:30Yeah, eine Nacht ohne Rückenschmerzen, wenigstens etwas.
13:33Hast du denn dein Bett nicht mehr?
13:35Doch, aber es ist eben kalt.
13:37Wieso? Das hast du bekommen, als du acht warst.
13:40Mhm.
13:41Etwas wie neu.
13:42Ja.
13:44Aber ja, Talula, da wird schon so einiges beanstaltet.
13:47Ach, das müssen Sie uns aber erzählen.
13:49Aber ...
13:50Ja, aber ...
13:51Ja, aber ...
13:52Ja, aber ...
13:53Ja, aber ...
13:54Ja, aber ...
13:55Wir müssen uns aber erzählen.
13:57Mama, soll ich dir nicht erst mal die Wohnung zeigen?
14:00Ich höre bei dir fest.
14:01Bei uns im Dorf, da gibt's ja immer so einen Kinderkarneval.
14:05Und Talula wollte unbedingt Vogelmachlichen werden.
14:08Ach, wie süß.
14:09In jeder freien Minute hat sie im Kostüm auf dem Bett getanzt.
14:12Och, Mama!
14:13Einmal ...
14:14Da kam der Rudi dabei in ihr Zimmer zum Hausaufgaben machen.
14:18Das ist der Sohn vom Bauer nebenan.
14:20Und Talula war total verknallt in ihm.
14:23Das stimmt doch überhaupt nicht.
14:25Talula hat sie so erschrocken, dass sie vom Bett gefallen ist,
14:29direkt auf den Rudi drauf.
14:30Mama, es reicht nicht.
14:32Die zwei haben gedacht, ich merk das nicht,
14:34aber sie haben sich sogar geküsst.
14:36Nein!
14:37Doch, hier, auf der Bettkante.
14:41Summerweise haben sich dabei ihre Zahnspangen verhakt.
14:47Jaja, der Ludwig musste sein Werkzeug holen
14:50und die zwei wieder auseinanderschneiden.
14:53Ach, wie es so um meinen Ludwig jetzt geht.
14:56So ganz allein in dem Krankenhaus.
15:12Sie haben ihren Blinder bestimmt noch, hm?
15:16Nee, der ist noch da.
15:17Der ist noch da?
15:19Nein, der ist noch da.
15:20Der ist noch da.
15:21Der ist noch da.
15:22Nee, der ist weg.
15:27Aha.
15:38Und?
15:39War die Operation schlimm?
15:42Die Operation nicht.
15:44Nee.
15:47Aber die Reha.
15:49Reha?
15:53Vier Wochen.
15:56Und dann noch mal vier Wochen wegen der Nebenwirkungen.
15:59Nebenwirkungen?
16:02Die haben mir gleich noch ein Stück Darm entfernt.
16:05Ungefähr.
16:08So lang.
16:10Oh Gott.
16:15Aber so eine Blinddarmopatie,
16:17ist eigentlich nichts Schlimmes.
16:19Keine Angst.
16:21Hm.
16:34Und, wie geht's uns denn heute?
16:36Oh, ich hab die ganze Nacht kein Auge zugetan.
16:40Ach, du Ärmster.
16:44Ja, ja.
16:45So.
16:47Hm?
16:48Kein Wunder.
16:51Ah.
16:58So.
17:02Hä? Was machst du denn da?
17:04Ach, Käferchen.
17:05Dein Vater konnte heute Nacht überhaupt nicht schlafen.
17:08Und schuld daran ist natürlich diese Bettwäsche.
17:11Die ist er einfach nicht gewohnt.
17:13Außerdem kratzt die und ist überhaupt nicht kuschelig.
17:16Gut, dass ich immer auf alles vorbereitet bin
17:19und unsere eigene mitgebracht habe.
17:21Ja, außerdem riecht die auch viel besser.
17:23Mama, das geht nicht.
17:24Du kannst hier nicht deine eigene Wäsche benutzen.
17:27Warum denn nicht?
17:28Schon wegen der Hygienevorschriften?
17:30Willst du mir etwas sagen, dass meine Bettwäsche nicht sauber ist?
17:34Nein, natürlich nicht.
17:35Aber in einem Krankenhaus, da gelten nun mal bestimmte Regeln.
17:39Ja.
17:40Wenn dir irgendjemand Ärger macht, schickst du ihn einfach zu mir.
17:43Mama kümmert sich schon darum, mein Käferchen.
17:46Nennt mich nicht immer Käferchen.
17:48Morgen nützt mir gar nichts, das muss unbedingt noch heute sein.
17:52Irgendwann dazwischen schieben vielleicht,
17:54ich brauch ja keine ausgefallene Frisur.
17:56Ja.
17:57Ja.
17:58Ja.
17:59Ja.
18:01Ja.
18:02Ja.
18:03Ja.
18:04Ja.
18:05Ja.
18:06Ja.
18:07Ja.
18:08Ja.
18:09Ja.
18:13Und da kann man jetzt gar nichts machen.
18:16Ja, danke.
18:17Na, Frau Puhl, schon aufgeregt wegen heute Abend?
18:20Ich bin stinksauer.
18:21Wieso, kriegen Sie keinen Friseurtermin mehr?
18:23Völlig unkooperativ da unten.
18:25Der Friseur hier unten im Haus?
18:27Ja.
18:28Soll ich mal probieren?
18:32Warten Sie mal ab.
18:34Die Schuhe haben mir noch nicht gefallen.
18:36Die mir dann übrigens auch, ne?
18:38Hm, ha, ha.
18:43Na, ist besetzt.
18:48Ich probier's ja noch mal.
18:51Danke.
18:52♪ Ruhige Musik ♪
18:59Morgen.
19:00Morgen.
19:01Die Laborwärtse von Biederstedt?
19:03Ja, hab ich gerade reinbekommen.
19:05Danke.
19:06Morgen.
19:09Morgen.
19:10Morgen.
19:15Die Werte deines Krebsverzehrten?
19:17Mhm.
19:19Okay.
19:24Nee, unbedingt heute.
19:27Nein, muss überhaupt nichts Aufwändiges sein.
19:29Ah, ah.
19:30Wo waschen und legen?
19:32Genau, vielleicht eine schöne Hochsteckfrisur.
19:35Viertel nach vier.
19:38Ja, das ist doch spitze.
19:40Ja, richtig aus.
19:41Danke.
19:43Dann sind wir acquit, ne?
19:44Alles klar, Carsten.
19:45Danke dir.
19:47Juhu.
19:48Tschüss.
19:49Ha, du auch.
19:50Tschüss.
19:52So.
19:53Ich brauch noch mal Blut von Biederstedt.
19:55Wieso, ist das nicht in Ordnung?
19:57Nee, ist reine Routine.
19:58Die selben Werte noch mal, und zwar alle.
20:01Routine ist das ja nicht.
20:02Können Sie einmal machen, was ich Ihnen auftrage?
20:05Mal sehen.
20:06Danke.
20:08Ja, das ist doch straffällig.
20:10Ja.
20:11Ja.
20:12Ja.
20:13Ja.
20:14Ja.
20:15Ach, Herr Biederstedt, da sind Sie ja.
20:17Ich hab Sie schon überall gesucht.
20:20Wir müssen noch mal ...
20:21Blut abnehmen?
20:22Genau.
20:23Dr. Behring will noch ein paar Tests machen.
20:26Ich dachte, das hat er gestern gemacht.
20:28Haben sich die Werte wieder verschlechtert?
20:30Ich hab den Laborbericht noch gar nicht gesehen.
20:33Könnt's mir ruhig sagen.
20:35Nein, wie geht's Ihnen?
20:36Nein, wie gesagt, Dr. Behring will nur andere Werte kontrollieren.
20:40Das ist alles.
20:41Von einer Verschlechterung kann keine Rede sein, Herr Biederstedt.
20:44Na, sehen Sie.
20:45Warum dann die zusätzlichen Tests?
20:47Das ist eine Routinekontrolle, wo wir's schon mal hier haben.
20:51Dann machen wir das volle Programm, oder?
20:53Ich bin lang genug Patient, um zu wissen,
20:55wenn mir ein Arzt nicht die Wahrheit sagt.
20:58Seien Sie mal nicht so negativ.
21:00Ich will nur wissen, was los ist.
21:01Das versteh ich.
21:03Lassen Sie's kurz sein, Sie machen Ihren Job.
21:05So, jetzt mal den Arm hoch.
21:08Genau.
21:11Entschuldigung.
21:12Kein Problem. So, Faust.
21:15So.
21:16So.
21:17So.
21:18So.
21:19So.
21:20So.
21:22Sag mal, Käferchen, wieso gibt's denn hier das Frühstück eigentlich so spät?
21:27Es ist sieben Uhr, Mama.
21:28Na, sag ich doch!
21:30Du weißt doch, der Papa ist seine regelmäßigen Mahlzeiten gewohnt.
21:34Und Frühstück ist bei uns immer um fünf, bevor es fehlt.
21:38Für normale Menschen ist sieben Uhr schon früh genug.
21:41Ja, aber dem Papa wird's schlecht, wenn er nichts zu essen bekommt.
21:45Ja.
21:46Und er wird auch weiterhin nichts zu essen bekommen.
21:49Die Leukozyten sind bei 12.000.
21:50Ich habe für Ihren Mann heute einen OP-Termin.
21:53Also dann, bis später.
22:01Guten Morgen, Herr Monheimer.
22:03Grüßen Sie.
22:04Professor Wehmann, machen Sie jetzt doch Visite?
22:07Nein, nein, Manfred und ich, wir kennen uns ...
22:09Ehrlich?
22:10Ja, schon immer, ja.
22:11Sie lesen Steve Schebert?
22:13Ja, ich finde, das ist die beste Krimi-Autorin.
22:15Sie sind ein Fan?
22:17Ja, absolut. Ich liebe Ihre Bücher.
22:19Ja, ich auch.
22:20Ja?
22:22Todesfjord war doch großartig.
22:23Das ist meiner Meinung nach das Beste.
22:25Ja.
22:27Das davor aber auch.
22:29Ja?
22:30Hat sich der Zustand von Thomas Biederstedt verschlimmert?
22:41Das ist ja unglaublich.
22:43Ja.
22:44CCSA, CAA, CA19S9.
22:48Alle Marke im Normalbereich.
22:51Das ist ja ein kleines Wunder.
22:52Ja, genau.
22:53Deswegen glaube ich auch erst,
22:55wenn ich hier alles doppelt und dreifach gegengecheckt hab.
22:58Der Krebs ist verschwunden, das müssen Sie ihm sofort sagen.
23:02Nee, das mach ich jetzt noch nicht.
23:03Wieso?
23:05Wenn ich zu ihm gehe und sag, der Krebs ist verschwunden,
23:08Sie sind geheilt, dann hab ich hier was übersehen,
23:10muss ich wieder hingehen und sagen, der Krebs ist noch da.
23:14Das mach ich nicht.
23:15So wie der drauf ist, würde ihm das viel Hoffnung machen.
23:18Aber was nützt die Hoffnung, wenn die falsch ist?
23:21Hoffnung ist manchmal die stärkste Medizin.
23:23Nee.
23:25Das ist keine Medizinsesoterik.
23:26Sie sagen ihm auch nix, bis ich hier Gewissheit hab.
23:29Nein!
23:30Das ist nicht Ihre Entscheidung.
23:47Jeder bekommt von mir ein Krimi von Steve Scherber
23:50zum Geburtstaggeschenk.
23:51Wie heißt Ihr erster Krimi noch mal?
23:53Ist doch egal. Von der ersten bis zur letzten Seite.
23:56Ist sowas von spannend.
23:57Kann sie ruhig sagen.
23:59Diese berühmte schwedische Autorin, Chef Schäbret ...
24:03Ich kann den Namen leider nicht so charmant aussprechen wie Sie.
24:08Da ist sie.
24:11Ja, Doktor, Sie hören richtig.
24:13Ich schreib die Krimis, die Sie so mögen.
24:18Ehrenworte.
24:20Naja, Chef Schäbret ist ja ...
24:22Attraktiver.
24:24Nein, Chef Schäbret ist eine Frau.
24:26Alles nur PR.
24:29Die Marktforschung sagt,
24:30das weibliche skandinavische Krimiator
24:32hat sich zurzeit einfach besser verkauft.
24:35Also ... musste ich mal eben zur nordischen Schönheit werden.
24:39Er schreibt so gut, er muss sich hinter diesem Pseudonym verstecken.
24:43Also bitte. Sie dürfen wirklich nichts verraten.
24:47Wissen Sie schon, worum es in Ihrem nächsten Band geht?
24:51Ist grad in Arbeit.
24:54Sie schreiben das Buch hier?
24:55Naja, wo sonst?
24:57Ruhe, Fachberatung.
24:59Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
25:05Ich zieh mich mal ein bisschen zurück,
25:07sonst kriegt die Kollegin immer die Patienten weg.
25:10Ich bin gespannt, worum es im neuen Krimi geht.
25:13Von mir erfahren Sie nichts.
25:14Noch, Herr Professor.
25:16Schon mal was vom Arztgeheimnis gehört?
25:18Ich krieg das schon raus.
25:19Haben Sie Betty gesehen?
25:21Da kommt sie gerade.
25:22Mir ist zu Ohren gekommen,
25:24dass die Patienten auf Ihrer Station die eigene Bettwäsche mitbringen.
25:27Meine Station ist das immer nur, wenn Ihnen was nicht passt.
25:31Wenn alles ins Tor läuft, ist es Ihre Station.
25:33Sie wissen genauso gut wie ich, dass das nicht geht.
25:36Die Vorschriften besagen ...
25:38Walter hat große Angst vor der OP.
25:40Das haben andere Patienten auch.
25:42Wenn ihm die eigene Bettwäsche dabei hilft zu schlafen,
25:45ist es ein medizinisches Hilfsmittel.
25:47Wunder, es geht ja hier nicht um Wunder.
25:50Okay.
25:51Was ist mit dem Gefallen für den Friseurtermin?
25:56Damit sind wir aber quitt.
25:58Natürlich.
26:00Und Frau Puhl, die Verwaltung nutzt Ihnen damit.
26:03Spart uns einmal Wechselwäsche.
26:05Oh!
26:08Oh!
26:10Oh!
26:11Oh!
26:12Oh!
26:14Oh!
26:20Ah, da sind Sie ja!
26:21Hatte ich nicht eine ganz klare Anweisung gegeben?
26:24Worum geht's denn?
26:25Folgen Sie mir.
26:30So, den Operationstermin können wir jetzt schon mal abholen.
26:33Gut gemacht, Schwester Tallulah.
26:35Was soll denn das?
26:37Nüchtern, hat Herr Lewandowski gesagt.
26:39Ich hab doch nur ...
26:41Deinem Vater war schon richtig schlecht vor Hunger.
26:44Er hatte Schweißausbrüche, das kann ja wohl auch nicht gesund sein.
26:48Hast du dir gedacht, setz ich mich einfach mal
26:50bei der Anweisung des Arztes hinweg?
26:52Hab ich doch gar nicht!
26:55Für deinen Vater so ein kleines Brot gar nichts.
26:57Er ist noch so gut wie nüchtern.
26:59Nein, das ist er nicht.
27:01Mein Vater hat niedrigen Blutdruck, schon immer.
27:04Mhm. Er hat eine leichte Arrhythmie.
27:07Schließen Sie ihn vorsichtshalber an die Überwachung an,
27:10damit wir nicht noch mehr unliebsame Überraschungen erleben.
27:13Natürlich.
27:15Und für Sie? Ich versuche, in der Zwischenzeit
27:18einen neuen OP-Termin zu bekommen.
27:20Was durchaus schwierig werden könnte.
27:26Könnt ihr mich eigentlich ...
27:29Könnt ihr mich eigentlich noch mehr blamieren?
27:43Ich hab das auch nicht mit Absicht gemacht.
27:46Es war wirklich nur ein klitzekleines Brot.
27:49Das ist wirklich das leckerste Leberwurstbrot,
27:51das ich je gegessen habe.
27:54Ich hab immer welches dabei.
27:56Mein Ludwig ist richtig süß.
27:58Er ist richtig süchtig danach.
28:00Das kann ich sehr gut verstehen.
28:03Warum muss man überhaupt nüchtern sein vor so einer Operation?
28:07Mit was im Magen isst man doch viel stärker.
28:10Das weiß doch jeder.
28:12Das liegt an der Narkose.
28:14Dabei erschlagt der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre.
28:17Und wenn sich dann aus irgendeinem Grund
28:20der Magen nach oben entleert,
28:22kann Magensäure in die Lunge gelangen
28:24und dort schweren Schaden anrichten.
28:26Das ist eine Inspiration.
28:28Warum kann das keiner der Ersten so erklären?
28:31Wissen Sie was?
28:33Möchten Sie mal was von mir probieren?
28:35Ja?
28:37Ganz frischen Couscous-Salat.
28:39Auch mit viel Petersilie, Tomate.
28:41Probieren Sie mal.
28:43Wie viele Leuchten haben Sie schon? Kommen Sie gut voran?
28:47Überhaupt nicht.
28:49Ich hab grad so was wie eine Blockade.
28:51Oh nein, was kann man dagegen tun?
28:53Es gibt was, das nenne ich meine Inspirationsdroge.
28:56Ohne das Zeug kann ich gar nicht richtig schreiben.
28:58Ja, aber so was kriegen Sie hier sicherlich nicht.
29:01Doch nicht, was Sie denken.
29:03Hier.
29:05Leer.
29:07Diese humorlose Ärztin hat's mir sowieso verboten.
29:10So viel Bremsfette.
29:12Wenn Dr. von Arnstedt das sagt ...
29:14Ich hab da so ein irre ...
29:16Wie heißt das? Siebel am Zeh.
29:19Keinen Reizdarm oder so was.
29:21Ich kann essen, was ich will.
29:23Bitte. Könnten Sie nicht.
29:25Nicht gegen die Anweisung des behandelnden Arztes.
29:28Ich verrate Ihnen auch, worum es in dem neuen Buch geht.
29:32Nein, tut mir leid.
29:37Mh ...
29:39Tut mir leid, alles klar?
29:41Mh ...
29:43Sag mal ...
29:45Verkauft Safi eigentlich auch diese Nuss-Nougat-Creme,
29:48die zum Frühstück was für dich?
29:50Was Süßes? Gute Idee.
29:52Das ist noch besser für die Nerven als Meditation.
29:55Ich mach drei Kreuze, wenn mein Vater endlich operiert ist
29:58und wir wieder ganz normale Patienten haben.
30:01Scheiße, das ist das Zimmer von deinem Vater.
30:04Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
30:17Hä?
30:19Wo ist der denn hin?
30:23Hallo, Tallulah.
30:25Du hast dir die Kabel abgemacht?
30:27Ja, die stehen ja nur hier auf Toilette.
30:29Aber ich mach die gleich wieder dran. Versprochen.
30:32Käferchen.
30:34Omm, Tallulahlein, omm.
30:39Papa?
30:41Wo legst du dich jetzt hin?
30:43Ich mach dir die Kabel dran und dann bleiben die dran.
30:46Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
30:53Was war das für ein Alarm vorhin?
30:55Mein Vater hat sich die Kabel abgemacht,
30:57um auf die Toilette zu gehen.
30:59Ich hab sie ihm schon wieder angeschlossen.
31:02Es tut mir echt leid, aber ...
31:04Kann er ja nicht wissen.
31:10Dein Vater?
31:12Betty, ich kann da jetzt nicht reingehen.
31:14Sonst nehm ich ihm den Blinddarm gleich selbst raus.
31:17Und zwar ohne Narkose.
31:19Ja, ich mach schon.
31:22Oh, oh, oh.
31:24Oh, Schätzchen.
31:26Was ist denn passiert?
31:28Er hat sich übergeben und ist auf einmal ganz heiß.
31:31Es tut so höllisch weh, genau da.
31:33Ah!
31:36Schwester Betty?
31:38Fieber erbrechen, Lusterschmerzen weg, Burn-in-Punkt.
31:41Akutes Abdomen, hochgradiger Verdacht auf Blinddarmperforation.
31:44Wir müssen sofort operieren.
31:46Wir sehen uns in drei Minuten da.
31:48Oh Gott.
31:51Ah!
31:53Ah!
31:55Was wird denn jetzt mit ihm?
31:57Wenn er sofort operiert wird, entstehen die Chancen ziemlich gut.
32:01Mama, es tut mir so leid, ich war echt fies zu euch.
32:04Bitte sei mir nicht böse, ja?
32:06Ich könnte dir doch niemals böse sein.
32:08Du bist doch mein Käferchen.
32:10Komm, komm, wir setzen uns jetzt rein.
32:12Ja.
32:14Komm, komm, komm.
32:16Komm, komm, komm.
32:19Es ist ja nur eine Nacht länger.
32:21Morgen gehen sie schon nach Hause.
32:23Und dann?
32:26Nach einer Woche wieder einrücken, noch mehr Untersuchungen,
32:29noch ein Chemo.
32:31Vielleicht sind die Neuigkeiten ja gar nicht so schlecht.
32:34Ich weiß doch, wie das läuft.
32:36Erst werden neue Tests angeordnet, dann noch mehr Tests.
32:39Und dann ...
32:41Ich kann es ja verstehen.
32:43Ich kann es ja verstehen.
32:46Ich kann es ja verstehen.
32:49Man muss sich absichern, wenn man ein Todesurteil unterschreibt.
32:52Herr Biederstedt?
32:55Ich kann mit der Wahrheit umgehen.
32:58Aber ich bin mein eigener Herr.
33:00Was soll das heißen?
33:02Ich überlasse dem Krebs nicht das Verüben.
33:04Wenn einer bestimmt, wann ich gehe, dann ich selbst, ganz allein.
33:07So was dürfen Sie nicht mal denken.
33:09Ich habe bereits Frau Kerum getroffen.
33:11Diese letzte Frage, die ich ihr gestellt habe,
33:14war, ob ich das veröffentlichen kann.
33:17Diese letzte Würde lasse ich mir nicht nehmen.
33:19Diese nicht.
33:21Sie müssen sich überhaupt nichts nehmen lassen.
33:23Sie sind gesund.
33:25Die Werte sind fantastisch.
33:27Dr. Behring will einfach noch neue Tests,
33:29um ganz, ganz sicher zu gehen.
33:36Ist das wahr?
33:38Ja.
33:40Ist das wirklich wahr?
33:42Ja. Sie sind gesund.
33:47Ja.
33:57Wie soll es du denn jetzt?
33:59Du lügst mich.
34:16Ach, Herr Widerstedt, zu Ihnen wollte ich gerade ...
34:19Herr Behring, danke. Vielen, vielen Dank.
34:22Danke, wofür jetzt?
34:24Der Krebs ist weg, und ich weiß, dass ich das nur Ihnen zu verdanken hab.
34:28Aber ich muss Ihnen was sagen, Herr Widerstedt.
34:31Ich hab's mir schon gesagt, ich hab's mir schon gesagt.
34:34Ich hab's mir schon gesagt, ich hab's mir schon gesagt.
34:37Ich hab's mir schon gesagt, ich hab's mir schon gesagt.
34:40Ich hab's mir schon gesagt, ich hab's mir schon gesagt.
34:43Herr Widerstedt, ich wollte mit Ihnen drüber sprechen,
34:46dass die Tumormarker sich ...
34:48Sie können sich nicht vorstellen, wie sich das anfühlt.
34:52Als ob ich neu geboren wäre.
34:54Sie freuen sich, ich könnte die ganze Welt umarmen!
34:57Bitte.
34:59Herr Widerstedt, hören Sie, die Werte sind toll.
35:02Aber Sie wissen auch, wie das ist mit einem Reziptiv.
35:05Ja, aber ich bekomm eine Chance.
35:07Und ...
35:09Und das ist auch so ein großes Leben.
35:12Und die werde ich nutzen.
35:17Kappel dir, Dr. Behring, flücke den Tag.
35:22Ich wollte doch nur sagen, dass es keine...
35:22Ja, aber ich kann doch auch morgen von einem Auto überfahren werden.
35:24Ja, genau, es gibt keine Garantie.
35:28Ja, aber es gibt Hoffnung.
35:32Und ich werde jetzt all die Dinge tun, die ich immer vor mir hergeschoben habe.
35:36Waren Sie schon mal Paragliden?
35:38Nee, war ich nicht.
35:39Ich auch nicht.
35:42Noch nichts!
35:47In meinem Büro.
35:52Das war eine ganz klare Anweisung, oder?
35:56Haben Sie das Leuchten in seinen Augen?
35:58Ja, das habe ich. Und ich freue mich auch für ihn.
36:00Ehrlich? Sie?
36:03Ich weiß dabei, ich habe dieses Leuchten schon sehr oft gesehen.
36:05Und ich habe auch schon sehr oft diese unendliche Enttäuschung gesehen,
36:07wenn die Patienten wieder hier antanzen müssen.
36:10Jeden Tag, den er leben darf, ist doch ein Geschenk.
36:12Das mag sein. Aber darum geht es hier überhaupt nicht.
36:16Worum geht es denn?
36:19Um Vertrauen.
36:21Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
36:24dann läuft der ganze Laden nicht.
36:39Fuck!
37:10Waren Sie schon mal Paragliden?
37:12Nee, war ich nicht.
37:14Ich habe das Leuchten schon sehr oft gesehen, wenn die Patienten wieder hier antanzen müssen.
37:16Jeden Tag, den er leben darf, ist doch ein Geschenk.
37:18Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
37:20dann läuft der ganze Laden nicht.
37:22Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
37:24dann läuft der ganze Laden nicht.
37:26Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
37:28dann läuft der ganze Laden nicht.
37:30Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
37:32dann läuft der ganze Laden nicht.
37:34Wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass Sie meine Anweisungen da auf der Station ausführen,
37:37dann läuft der ganze Laden nicht.
37:57Mama, sie kommen.
37:59Oh, Ludwig!
38:01Papa!
38:03Oh, Ludwig!
38:05Durch die OP konnten wir eine Bauchumentzündung vermeiden.
38:08Ihrem Mann wird es bald besser gehen.
38:10Oh, vielen Dank!
38:13Oh!
38:15Danke schön.
38:25Ich habe eine Frage bezüglich der Diät von Herrn Monheimer.
38:28Waren meine Anweisungen nicht deutlich genug?
38:31Ja.
38:33Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen, Frau Doktor.
38:36Wissen Sie nicht?
38:38Nein, weiß ich nicht. Ich habe die ihm mitgegeben.
38:41Ich habe gesehen, wie Sie ständig in sein Zimmer schleichen.
38:45Aber der Mann da hat ja nun wirklich keine Krankheit,
38:48bei der er darauf verzichten müsste.
38:50Ach ja, natürlich. Dann ist es mir vorbeigegangen,
38:53dass Sie seit Neuestem dazu qualifiziert sind, das zu beurteilen.
39:00Wenn ich eine Diät anziehe,
39:02dann ist sie zu befolgen.
39:04Ist das klar?
39:06Ja, ist klar.
39:09Vorsicht.
39:19Wie geht es dir denn, Papa?
39:21Schon viel besser. Bisschen kalt.
39:23Bisschen kalt.
39:25Dann würde ich einfach nur ein bisschen suchen.
39:28Danke, Tallulah.
39:31Mama, du kannst ihm doch jetzt kein Wurstbrot geben.
39:33Ich habe doch schon Hunger.
39:36Er hat keine Narkose mehr,
39:38also wird er wohl auch keine Aspiration kriegen.
39:40Aber er ist gerade frisch operiert.
39:42Da braucht er erst mal was Leichtes. Schonkost.
39:45Von Schonkost wird man auch satt, versprochen.
39:48Ja.
39:50Papa, Schonkost.
39:52Mensch, unsere Tallulah.
39:54Eine richtige Krankenschwester.
40:00Was?
40:03Nichts. Sie sehen toll aus.
40:05Ehrlich? Ist das nicht ein bisschen zu elegant?
40:07Wenn er das nicht zu schätzen weiß, dann ist er es eh nicht wert.
40:11Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Abend, Frau Pohl.
40:14Danke.
40:16Und morgen früh ist die Besprechung wegen der neuen Dienstpläne.
40:19Seien Sie bitte diesmal pünktlich.
40:22Klar, doch.
40:24Danke, Frau Pohl.
40:26Wir sehen uns.
40:30Und, wie das sei, Sie dabei?
40:32Ich gebe eine Runde Prosecco ab.
40:34Nach dem Tag auf jeden Fall.
40:36Also, ich brauche was Starkes.
40:39Was Buntes mit Schirmchen?
40:41Ja, was auch was Buntes mit Schirmchen.
40:43Alles klar, dann gehe ich jetzt in den Supermarkt
40:45und besorge das Fertigste.
40:48Hallo?
41:05Hallula, was machst du denn da?
41:09Du weißt aber schon, wenn es gut ist, brauchst du Wodka, ne?
41:12Kein Traumzieher.
41:18Das ist doch dein Bett.
41:20Ja, genau. Höchste Zeit, was zu verändern.
41:32Hey, hey, hey!
41:34Bei dem Tempo, was Sie hier draufhaben, werden Sie noch geblitzt.
41:37Der Supermarkt macht gleich zu.
41:39Und Sie?
41:41Auf der Suche nach einem Glas Nougatcreme?
41:43Ich hab schon gehört, dass Sie Ärger mit den Kolleginnen hatten.
41:46Ich hab die Anweisungen weggesetzt.
41:48Wer das wohl gewesen sein könnte?
41:51Eine Schreibblockade als Nebenwirkung?
41:53Konnte ich schwer zulassen.
41:55Außerdem hätte ich nie herausgefunden,
41:57worum es im nächsten Buch geht.
41:59Und leider teilen Sie Ihr Wissen ja mit niemandem.
42:02Ich würde gerne noch was essen gehen.
42:04Kennen Sie irgendwo ein Lokal?
42:06Ja, da drüben sind ein paar.
42:08Ja, danke.
42:10Ja, okay.
42:12Vielleicht kommen Sie ja mit?
42:14Dann verrate ich es Ihnen.
42:17SWR 2021
42:44SWR 2021