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Im Juli 1946 verändert sich die Welt im Südseeparadies Bikini-Atoll schlagartig. 42.000 amerikanische Soldaten, verteilt auf 260 Schiffe, fallen in das winzige Eiland ein, um einen der größten Atombombentests in der Geschichte der Vereinigten Staaten durchzuführen. In den Gewässern vor der Insel soll eine Armada ausgemusterter Schiffe in die Luft gejagt werden. Für das militärische Großprojekt ließ das Militär die Insulaner, die dort seit Generationen lebten, kurzerhand zwangsumsiedeln. Im März 2008 macht sich ein internationales Team von Wissenschaftlern auf die Suche nach dem nuklearen Erbe von "Operation Crossroads".

Wie ein Mahnmal liegt noch heute die Geisterflotte vom Bikini-Atoll auf dem Grund der Lagune - darunter auch der deutsche Zerstörer Prinz Eugen, der legendäre amerikanische Flugzeugträger USS Saratoga und das japanische Schlachtschiff Nagato.

Nach über drei Wochen auf See steuert die amerikanische Yacht MY Octopus den brisanten Fundort inmitten des Pazifischen Ozeans an. Mit an Bord der amerikanische Marinehistoriker Steve Wiper, Dr. Claus Bunnenberg vom Zentrum für Strahlenschutz und Radioökologie in Hannover und der erfahrene Taucher Jim Akroyd aus Großbritannien. Die Crew will das Küstengewässer rund um die Insel und den Zustand der Schiffwracks gründlich untersuchen. Denn möglicherweise geht von dem unterseeischen Friedhof akute Gefahr aus. Dabei steht den Experten die derzeit modernste Ausrüstung zur Verfügung. Das Tauchboot "Pagoo" bietet Platz für acht Personen und ist mit einem ferngesteuerten Roboter sowie einer hochauflösenden Kamera ausgestattet. So können die Wissenschaftler mühelos bis zu acht Stunden in der Tiefe bleiben und notwendige Proben nehmen.

Marinehistoriker Steve Wiper kann die Begutachtung der verschiedenen Wracks kaum erwarten. Jedes einzelne Schiff erzählt eine dramatische Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Von der Dreadnought Nagato wurde der Angriff auf Pearl Harbour geplant und befohlen. Auch der Flugzeugträger USS Saratoga war in das damalige Schlachtgeschehen verwickelt und wurde seit seiner Indienststellung 1927 mehrfach nachhaltig getroffen. Und der Schwere Kreuzer Prinz Eugen erlangte auf dem Atlantik im Handelskrieg gegen England traurige Berühmtheit, bevor der Zerstörer nach der Kapitulation in die Hände der Amerikaner fiel - nur drei von insgesamt vierzig stillgelegten Kriegsschiffen, die auf Befehl des US-Präsidenten Harry Truman im Juli 1946 unweit des Bikini-Atolls ihrem Ende durch eine Atombombenexplosion entgegensehen.

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